Mini-Überwachungskameras Blink/XT im Test: Sicherheit in der Zigarettenschachtel
Wie gut können Sicherheitskameras im Miniaturformat sein? Wir haben uns zwei Modelle vom Hersteller Immedia Semiconductor zusenden lassen. Die Kameras Blink und ihre Outdoor-Schwester Blink XT bieten Sicherheit im Format einer Zigarettenschachtel. Sie arbeiten Drahtlos und ihre Beweismittel sind dank Cloud-Synchronisierung vor Dieben sicher. Doch was taugen die recht teuren Mini-Überwachungskameras qualitativ?
Pro
- Einfache Einrichtung
- Kompakt und unauffällig
- Wirklich drahtlos
- Moderne App
- Langfristige Strategie
- Gratis Cloud-Speicher
Contra
- Ab Werk zu schlechte Bildqualität
- Nicht verwendbare Tonqualität
- Begrenzter Speicher
Blink XT Home Security Kamera: Preis und Verfügbarkeit
Die Blink-Kameras sind in unterschiedlichen Paketen erhältlich. Die Blink-XT-Outdoor-Kamera kostet einzeln 129 Euro; die normale Blink 109 Euro. Beide funktionieren nur mit dem Sync-Modul, das 69 Euro kostet. Geliefert wird nach Österreich, Schweiz, Belgien, Luxemburg oder in die Niederlanden. Bundles helfen Euch, einige Zehner bei der Anschaffung zu sparen.
Blink XT Home Security Kamera: Design und Verarbeitung
Unser Testsystem besteht aus je einer Kamera Blink und Blink XT sowie dem zugehörigen Sync-Modul. Während die Kameras sich komplett kabellos betreiben lassen, braucht das Sync-Modul ständig eine Stromzufuhr per Mikro-USB. auch die Kameras lassen sich optional per Mikro-USB stromversorgen. Ein entsprechendes Netzteil wird jedoch nicht mitgeliefert.
Im Lieferumfang befinden sich bei den Kameras jeweils eine Wandhalterung, mit der sich Blink und Blink XT in einem von Euch festgelegten Winkel anschrauben lassen. bei der XT-Variante darf das auch gerne außen sein. Dank der Zertifizierung gegen IP65 soll sie Regen standhalten.
Das Sync-Modul solltet Ihr in Reichweite Eures WLAN-Routers und Eurer Blink-Kameras bringen. Zwischen Sync-Modul und Kameras dürfen in üblichen Häusern bis zu 30 Meter liegen. Das Sync-Modul hat einen USB-Anschluss zum Anschluss externer Speichermedien sowie einen LAN-Anschluss für die Ersteinrichtung. Ersterer ist leider noch nicht in der Firmware freigeschaltet und letzterer wird nach der Einrichtung des WLANs nicht mehr verwendet.
Blink und Blink XT einrichten
Zuerst schließt Ihr das Sync-Modul, die Basis-Station der Blink-Kameras, an Euren Router an. Anschließend ladet Ihr die App aus dem Play Store herunter und erstellt ein Nutzerkonto. Der Assistent wird Euch Schritt für Schritt durch die Installation all Eurer Blink-Kameras geleiten. Die mitgelieferten Prospekte und der komplett auf Deutsch gehaltene Online-Support helfen bei Detailfragen bei der Einrichtung.
Grundfunktionen der Blink-Kameras
Beide Blink-Kameras haben wärmeempfindliche PIR-Bewegungssensoren. Diese benötigen unverstellten Blickkontakt zum Objekt. Stellt Ihr die Kameras etwa hinter einer Glasscheibe auf, werden sie nie auslösen. Die Nachtsicht setzen die Kameras unterschiedlich um. Die Blink nutzt eine weiße LED während die Blink XT eine unsichtbare Infrarot-Lampe verwendet.
In beiden fällen könnt Ihr die Bewegungsempfindlichkeit verstellen, so dass kleine Tiere keinen Fehlalarm auslösen. Ab Werk erhaltet Ihr eine Benachrichtigung, wenn eine der Kameras eine Bewegung wahrnimmt. Dann könnt Ihr den standardmäßig fünfsekündigen HD-Clip auch unterwegs ansehen. Bei der Aufzeichnung erleuchtet eine LED-Indikatorleuchte auf der Vorderseite der Kamera, die Ihr freilich deaktivieren könnt. Beide Kameras können auch die Temperatur messen; dabei handele es sich jedoch um ein Beta-Feature.
Natürlich könnt Ihr festlegen, dass Bewegungsalarme nur zu bestimmten Zeiten erfolgen. Der Zeitplan legt fest, zu welchen Zeiten und an welchen Tagen die Anlage scharfgestellt oder wieder deaktiviert werden soll.
Fehlende und geplante Funktionen
Integration in andere Dienste
Viele Funktionen befinden sich noch auf der To-Do-Liste der Blink-Entwickler. So sei schon mehrfach die Frage nach einer Integration in andere Smart-Home-Dienste gestellt worden. Schön wäre es etwa, wenn sich die Anlage automatisch scharfstellt, wenn der letzte das Haus verlassen hat.
Manche IFTTT-Rezepte lösen derlei Probleme bereits und schlagen die Brücke zu Google Assistant, Alexa und Co.
Der Pressesprecher erklärte uns dazu:
"Es gibt bereits eine Reihe von IFTTT-Rezepten (https://ifttt.com/blink), der Alexa Skill für Deutsch ist in Arbeit."
Der Blink-Hersteller Immedia Semiconductor aus Andover, USA wurde kurz vor Weihnachten 2017 von Amazon gekauft, kurz bevor Amazon auch Ring übernommen hat. Somit ist mit deutlich mehr Integration in Alexa sowie -kompatible Geräte zu rechnen.
Offline-Speicher
Der USB-Anschluss am Sync-Modul sei dazu gedacht, die Aufzeichnungen der Blink-Kameras auf den eigenen USB-Speicher oder gar einer externen Festplatte zu sichern. Im Test war diese Funktion noch nicht implementiert. Und so bleibt bloß der doch arg limitierte und nicht erweiterbare, aber immerhin kostenlose Cloud-Speicher von Blink übrig. Ist der Cloud-Speicher voll, ersetzen die neuen Aufnahmen die derzeit ältesten.
Bild- und Tonqualität von Blink und Blink
Während Blink bloß in HD auflöst und vor allem bei Dämmerung sichtbare Artefakte bildet, liefert Blink XT vor allem im erweiterten Qualitätsmodus in Full HD deutlich besseres Material. Vor allem Gesichtszüge lassen sich in etwaigen Beweisvideos erst bei der höheren Qualitätsstufe erkennen. Gesprochene Sprache hingegen ist selbst dann unverständlich, wenn die Kamera quasi direkt vor den Sprechenden platziert wurde.
Blink XT Home Security Kamera: Technische Daten
Blink-Kameras im Vergleich
Blink XT | Blink | |
---|---|---|
Abmessungen | 110 x 110 x 67 mm | 68 x 68 x 34 mm |
Strom | 2 AA-Batterien oder Mikro-USB | 2 AA-Batterien oder Mikro-USB |
Wasserschutz | IP65 | n.a. |
Fokusbereich | Fixfokus ab 60 cm | Fixfokus ab 60 cm |
Bewegungssensor | PIR (wärmebasiert) | PIR (wärmebasiert) |
Winkel | 110° | 110° |
Nachtsicht | Infrarot | Weißes LED-Licht |
WLAN | n.a. | 2.4 GHz 802.11n |
Max. Auflösung | Full HD | HD |
Speicherplatz | n.a.; 7.200 Sekunden Cloud-Speicher | n.a.; 7.200 Sekunden Cloud-Speicher |
Mikrofon | vorhanden | vorhanden |
Abschließendes Urteil
Mit Blink könntet Ihr die ideale Überwachungskamera für die unauffällige Portion Extra-Sicherheit gefunden haben. Die Bildqualität ist aber erst in der XT-Variante ausreichend, und dank unauffälliger IR-Nachtsicht auch rund um die Uhr tauglich. Der optionale Betrieb am Stromkabel macht sie fit für die dauerhafte Installation.
Limitierender Faktor ist dann jedoch der Cloud-Speicher. Dieser hat sich bei uns im harten Büro-Alltag mit zwei Kameras an nur einem einzigen Tag gefüllt. Auch wenn wir ein Extrem-Szenario behandelt haben, sollte Hersteller Immedia Semiconductor an einer Erweiterung; sowohl online als auch offline arbeiten.
dasselbe gilt für die Integration in wichtige Smart-Home-Dienste. Immedia Semiconductor könnte sich noch mehr als Teil der fruchtbaren Smart-Home-Ökosysteme begreifen, die viele potenzielle Käufer sich bereits einrichten. Bessert der Hersteller hier noch weiter nach, kann sich das noch nachträglich positiv auf die Nutzererfahrung auswirken. Mit dem neuen Rückenwind von Amazon sehe ich da Hoffnung.
Generell erkenne ich bei Blink ähnliches Potenzial wie bei Netatmo oder Sonos, die Produkte langfristig weiterentwickeln, mit Zusatz-Features auszustatten und so langfristig Kaufanreize und Vertrauen schaffen.
Eine "Sicherheits-Einrichtung", die ihre Daten ausschließlich in der Cloud speichert? Für mich ist das ein Widerspruch in sich. Gut, dass das im Artikel so klar herausgestellt wurde. Danke für den Hinweis, welche Hardware ich besser nicht kaufen sollte :)
Da stimme ich nicht zu, was im Artikel geschrieben wurde. Habe die XT. (a) An den Tonaufnahmen gibt es nichts auszusetzen. (b) Das System ist nicht für Dauereinsatz konsipiert, ergo läuft auch kein Claud-Speicher voll (zumal man sich die Videos anschaut und dann löscht). (c) Integration über IFTTT gibt es. -- Auf die großen Vorteile wurde gar nicht eingegangen. Sorry, schlechter Artikel.
Nach Rücksprache mit dem PR konnte ich noch die ein oder andere Genialität in den Geräten entdecken.
BITTE nehmt die fremdschamverursachende ZTE Blade V9 Werbung raus.. Ein so in Vergessenheit geratenes Unternehmen wird dreist nur weil sie einmal was halbwegs brauchbares raushauen, dabei war ZTE bis auf Billiggeräte nie wirklich interessant. Peinlich!
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Weil er meine Tochter miternähren möchte. Danke Gianluca!