Bluetti EP600: Das solltet Ihr vor dem Kauf des Energiespeichers wissen
Die Bluetti EP600 ist ein modularer Energiespeicher, der ganze Haushalte tagelang mit Energie versorgen kann – mit und ohne Solar sowie sowohl im Standard-Betrieb als auch als Notstrom-Versorgung. In diesem Artikel lest Ihr, wie der Heimspeicher funktioniert und was es vor dem Kauf zu beachten gibt.
Update: Inzwischen haben wir die Bluetti EP600 im Test. Wie sich der Heimspeicher hier geschlagen hat, lest Ihr im vorangehend verlinkten Artikel.
Was ist die Bluetti EP600?
Die Bluetti EP600 ist Teil eines modularen Heimspeichers. Im Produktkatalog von Bluetti bezeichnet EP600 dabei den Wechselrichter, der zwischen den Batterien einerseits und Eurem Haushalt, dem Stromnetz und – falls vorhanden – einer Solaranlage andererseits steht. Zusätzlich zur EP600 benötigt Ihr also noch die Energiespeicher namens B500. Jede dieser Batterien hat eine Kapazität von 4.960 Wh. Maximal könnt Ihr 16 B500-Akkus mit der EP600 verbinden und kommt so auf eine Höchstkapazität von irren 79.360 Wh.
Die EP600 ist dafür gemacht, sie direkt an Euren Stromkasten anzuschließen – damit kann sie Euren gesamten Haushalt mit Energie versorgen. Der Strom kommt dabei wahlweise vom Netz, von der verbundenen Solaranlage oder eben aus den angeschlossenen B500-Energiespeichern. Welche Energiequellen die EP600 bevorzugt nutzen soll und wie viel Energie beispielsweise für den Notfall im Speicher stets vorgehalten werden soll, könnt Ihr dabei flexibel über die App anschließen.
Kann die Bluetti EP600 die Stromkosten senken?
Einerseits könnt Ihr natürlich Eure Stromkosten mit der EP600 senken, wenn Ihr eine Photovoltaik-Anlage nutzt und so direkt aus Sonnenlicht Energie gewinnt. Allerdings könnt Ihr auch bei Stromtarifen mit variablen Energiekosten Eure Akkus dann füllen, wenn der Strom gerade günstig ist – und die Energie dann später verbrauchen. Es ist sogar möglich, die gespeicherte Energie auch wieder ins Stromnetz einzuspeisen.
Habt Ihr eine Photovoltaik-Anlage, dann steigert Ihr mit der Bluetti EP600 in jedem Fall Euren Eigenverbrauch und Autarkiegrad. Auf der Webseite der ETW Berlin findet Ihr einen Solar-Rechner, mit dessen Hilfe Ihr ausrechnen könnt, wie viel Energiespeicher sich für Euch lohnt – und wann sich die Bluetti EP600 für Euren speziellen Fall amortisiert.
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Funktioniert die EP600 auch ohne Solarmodule?
Um's kurz zu machen: Ja. Ihr könnt die EP600 auch als reinen Notstrom-Speicher nutzen – oder um von Tarifen mit variablen Stromkosten zu profitieren, die zu bestimmten Zeiten niedrigere Preise anbieten. Stellt aber sicher, dass Euer Energieversorger das Laden von Akkus zu den jeweiligen Zeiten auch erlaubt. Gelegentlich gibt es in den Verträgen Beschränkungen, was Ihr mit dem günstigeren Strom anstellen dürft.
Wie lange versorgt die Bluetti EP600 mein Haus mit Energie?
Auf diese Frage gibt es zwei verschiedene Antworten. Die erste Antwort lautet: über zehn Jahre lang. Denn die in der Bluetti EP600 verbauten Lithium-Eisenphosphat-Akkus sind extrem langlebig. Bluetti zufolge haben die Energiespeicher auch nach 5.000 Ladezyklen noch mindestens 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität. Ihr könnt den Heimspeicher also 20 Jahre lang jeden Tag benutzen, ohne dass große Einbußen spürbar werden. Bluetti gewährt außerdem zehn Jahre Garantie auf die EP600.
Die zweite Antwort lautet: Kommt darauf an, wie viele Akkus Ihr habt. Ohne Warmwasserbereitung beispielsweise benötigt ein Zwei-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus rund 3.000 kWh im Jahr – also gut 8 kWh pro Tag. Entsprechend speichern zwei B500-Module ausreichend Energie für etwas mehr als einen durchschnittlichen Tag. Im Falle eines Stromausfalls könnt Ihr natürlich den Energieverbrauch deutlich senken und entsprechend länger auskommen – das gleiche gilt, wenn Ihr mehr B500-Energiespeicher zukauft.
Wie viel Leistung hat die Bluetti EP600?
Der Wechselrichter in der EP600 hat eine maximale Ausgangsleistung von 6.000 Watt. Das reicht aus, um die meisten Haushaltsgeräte im Dauereinsatz zu versorgen – von Fernseher und Computer über Herd und Mikrowelle bis hin zu Staubsauger und Rasenmäher.
Wie funktioniert die Installation in meinem Haus?
Grundsätzlich kann die Installation nur durch einen Fachmann durchgeführt werden. Wie aufwendig diese ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab – beispielsweise davon, was Ihr für einen Zähler verbaut habt, wie modern Euer Sicherungskasten ist oder ob Ihr eine Photovoltaikanlage habt. Ihr könnt für die Installation entweder selbst einen Elektriker beauftragen oder den "Installation inklusive"-Service von Bluetti nutzen. Für einen Aufpreis von 1.500 Euro übernimmt dann ein Service-Partner von Bluetti alle Installationsarbeiten innerhalb Deutschlands.
Wie schlägt sich die Bluetti EP600 im Test?
Genau diese Frage haben wir uns bei NextPit auch gestellt – und werden Euch darauf bald eine Antwort präsentieren können. Denn vor wenigen Tagen ist bei uns ein Set aus EP600 und zwei B500-Akkus eingetroffen, das wir in einem Einfamilienhaus installieren werden. Was interessiert Euch dabei besonders? Was sollen wir für Euch testen? Ich freue mich auf Eure Kommentare!
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Mich würde der Wirkungsgrad des Speichers interessieren, also welcher Anteil der zum Aufladen aufgewendeten Energie dem Speicher wieder entnehmbar ist.
Zudem würde mich interessieren, ob sich maximale Abgabeleistung und maximale Aufladeleistung unterscheiden und ob sich die Ladeleistung und die Entladeleistung irgendwie einstellen lässt. Eventuell ist es ja interessant, den Anteil des Energieumsatzes, der aus dem Speicher kommt, zu variieren.
Hi Michael, ich denke, dass Stefan Dir schon bald Deine Fragen beantworten werden kann. Wir freuen uns schon sehr auf den Test :)
Laut Bluetti liegt der Wirkungsgrad für einen Roundtrip AC(Grid) -> DC(Akku) -> AC(Load) bei 82% – das werden wir natürlich dann ausführlich testen :)
Die maximale Ladeleistung und Entladeleistung müssten sich einstellen lassen; zumindest klappt das bei der AC500, die wir schon getestet haben. Wie das im Detail funktioniert, probieren wir ausführlich aus, sobald die EP600 angeschlossen ist.