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ColorOS 13 im Test: So gut ist Oppos Interpretation von Android 13

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© nextpit

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ColorOS 13 ist da – und somit sehen wir, wie Android 13 auf Eurem Oppo-Smartphone aussehen wird. Ab dem 18. August startet der Rollout der neuen Android-Oberfläche und wir konnten die Software auf einem Oppo Find X5 Pro bereits ausprobieren. Nachfolgend lest Ihr meine Meinung zum ColorOS-12-Nachfolger und erfahrt die wichtigsten Neuerungen.

Inhaltsverzeichnis:

Design

Für ColorOS 13 hat sich Oppo für ein neues, sogenanntes aquamorphes Design entschieden. Es ist von den Bewegungen des Wassers inspiriert und soll ein flüssiges Gefühl in Symbolen und Animationen simulieren.

Das bedeutet, dass das Material Design von Android 12 durch weichere und weniger eckige, strukturiertere und weniger minimalistische Elemente ersetzt wurde. Das ist aber keine drastische Veränderung, zumal Ihr über die Anpassungsoptionen immer noch zum Material-Design zurückwechseln könnt.

Oppo ColorOS 13 Oberfläche Screenshot
Optisch ist die Oberfläche von ColorOS 13 weicher, weniger minimalistisch und luftiger / © NextPit

Eine bemerkenswertere visuelle Veränderung ist das, was Oppo als Card-Design bezeichnet. Im Wesentlichen wird auf ein System von Kacheln oder Karten umgestellt, um die Oberfläche bestimmter Anwendungen wie dem Dateimanager oder dem Shelf-Bereich zu strukturieren. Diese Konfiguration ermöglicht es, die auf dem Bildschirm angezeigten Informationen ein wenig aufzulockern. Ich finde aber auch, dass die Kacheln viel Platz einnehmen. Das ist Geschmackssache und hat zumindest den Vorteil, dass der Bildschirm nicht überladen ist.

ColorOS 13 Personalisierung Screenshots
Oppo bietet viele Optionen zur Personalisierung (Schriftart, Art der Animationen, Form der Symbole, Übergänge zwischen Apps) / © NextPit.

Als letzte visuelle Neuerung hat Oppo neue Stile für seine Always-on-Displays hinzugefügt. Der Hersteller nennt die neue Serie "Homeland" und erklärt, dass sie verschiedene Tierarten im Sinne des Umweltschutzes und der Biodiversität darstellen soll. Es gibt also drei neue Always-on-Displays, die eine Eisbärenfamilie, eine Pinguinfamilie und einen Fisch darstellen. Oppo gibt an, seine Nutzer für die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf diese Arten sensibilisieren zu wollen.

Screenshot der Always-on-Displays in ColorOS 13.
Die neuen Stile für dein Always on Display unter ColorOS 13 / © NextPit.

In seinen Erklärungen suggeriert der Hersteller, dass die Animationen der Always on Displays evolutionär sind und z. B. die Eisscholle zeigen, die unter den Tatzen des Eisbären langsam schrumpft. Aber wenn ich das Display aktiviert habe, sehe ich immer die gleiche Animation. Das ist schade, denn wenn man schon ein gut gemeintes Gimmick implementiert, dann sollte es auch funktionieren.

Ergonomie und Flüssigkeit

Ich habe ColorOS 13 auf einem Oppo Find X5 Pro getestet, einem High-End-Smartphone für über 1.000 Euro mit einem hochmodernen Snapdragon 8 Gen 1 SoC. Es ist also offensichtlich, dass ich keine Verlangsamungen oder Probleme mit einem stockenden Betriebssystem hatte. Um mir eine aussagekräftigere Meinung zu diesem Punkt zu geben, müsste ich ColorOS 13 auf einem weniger leistungsfähigen Oppo-Smartphone der Mittelklasse testen.

Mit diesem Disclaimer kann ich also wirklich nichts Schlechtes über die Performance und die Ergonomie von ColorOS 13 sagen. Die Animationen zum Öffnen und Schließen von Anwendungen sind schön flüssig. Die dynamischen Hintergrundbilder sehen schön aus, wenn sie beim Entsperren des Smartphones aktiviert werden.

Eine besondere Erwähnung verdient die Geste, mit der Ihr vom Startbildschirm aus nach unten scrollt. Normalerweise wird dadurch das Benachrichtigungsfenster aufgerufen. Aber in ColorOS 13 bietet Oppo uns die Möglichkeit, diese Geste dem Öffnen des Shelf-Menüs zuzuweisen. Wenn Ihr ein OnePlus-Smartphone nutzt, wisst Ihr, was das Shelf-Menü ist. Ansonsten erkläre ich es Euch noch einmal weiter unten. Aber im Grunde genommen finde ich diese Option weniger intuitiv, weil sie Euch dazu zwingt, den Daumen ganz nach oben auf den Bildschirm zu strecken, um das Benachrichtigungsfenster und die Schnelleinstellungen aufzurufen. Ich persönlich würde das klassische System wählen.

Ich finde es zudem schade, dass man für die Verwaltung der Dienstprogramme (Akku, Speicher, Datenschutz) eine eigene App braucht. Man findet sie bereits in den Einstellungen, warum sollte man sie in eine Anwendung namens "Phone Manager" packen, wie in MIUI 13 von Xiaomi? Das ist überflüssig und verwirrt die Nutzer meiner Meinung nach.

Der Shelf in ColorOS 13.
Warum? / © NextPit

Das Multitasking bei Oppo funktioniert immer noch sehr gut. Ich glaube, dass nur Samsung in Sachen Intuitivität mithalten kann. Die schwebenden Fenster, der geteilte Bildschirm, alles funktioniert ohne jegliche Reibung.

Oppo sagt auch, dass dank der Weiterentwicklung seiner Software und dem neuen Kern von Android 13 die Energieeffizienz mit ColorOS 13 besser geworden ist. Außerdem können mehr Apps dank einer besseren Speicherverwaltung im Hintergrund aktiv bleiben, was Oppo als Always-Alive-Apps bezeichnet. Diese beiden Verbesserungen sind Teil dessen, was Oppo seine Dynamic-Computing-Engine nennt.

Funktionen

Mit ColorOS 13 bringt Oppo fünf nennenswerte neue Funktionen.

Kontextinformationen für Always on Display.

Die erste betrifft das Always-on-Display. ColorOS 13 ermöglicht es, kontextbezogene Informationen sichtbar anzuzeigen, beispielsweise ein Spotify-Widget oder um den Fortschritt einer Essenslieferung zu verfolgen, ohne dass Ihr Euer Smartphone entsperren müsst. Erinnert ein wenig an die Lockscreens in iOS 16, findet Ihr nicht?

Kontextinformationen in ColorOS 13 – Screenshot.
Das Always on Display von ColorOS 13 kann Kontextinformationen anzeigen, aber nur sehr wenige Apps werden unterstützt / © NextPit.

Vorhersage von Nutzereingaben

Oppo betont auch seine neue Technologie zur Vorhersage der Eingaben von Nutzern. ColorOS 13 soll von Euren Gewohnheiten lernen, um Euch das Surfen zu erleichtern. Dabei bietet es Funktionen an, die auf Euren Gewohnheiten basieren. Das einzige Mal, dass ich dieses System wirklich gesehen habe, war, als ich über den App Drawer nach Apps gesucht habe. ColorOS 13 schlug mir eine Liste mit Apps vor, die ich häufig verwende, damit ich sie nicht suchen muss.

Vorhersage von Nutzereingaben in ColorOS 13 - Screenshots.
Derzeit beschränkt sich die Vorhersage von Nutzereingaben auf das Vorschlagen von Apps / © NextPit.

Meeting-Assistent

Eine weitere interessante Funktion ist der Meeting-Assistent, mit dem Ihr Eure Videoanrufe optimieren könnt. Diese Funktion kann automatisch drahtlose Datenpakete priorisieren, um eine stabilere Verbindung zu bieten. Sie vereinfacht auch die Banner-Benachrichtigungen, um Ablenkungen zu minimieren, während sie es den Nutzern ermöglicht, eine Verknüpfung zu Oppo-Notes hinzuzufügen, mit der Ihr über ein kleines Pop-up-Fenster Notizen machen könnt.

In meiner Version konnte ich diese Funktion aber noch nicht finden. Auch die Oppo-Notes-App scheint derzeit nicht zu existieren. Das ist schade.

Multi-Screen connect

Weiter geht es mit der Multi-Screen-Connect-Funktion, die eine nahtlose Konnektivität zwischen Smartphones sowie zwischen Smartphones und PCs gewährleisten soll. Die Funktion ermöglicht Dateitransfers, indem sie mehr Dateiformate ohne Hardwarebeschränkungen unterstützt. Ihr könnt auch mehrere mobile Apps gleichzeitig auf dem PC-Bildschirm anzeigen lassen. Im Grunde ist dies das erweiterte Version der PC Connect-Funktion, die letztes Jahr in ColorOS 12 eingeführt wurde.

Screenshots Eurer Chats automatisch verpixeln.

Schließlich bietet ColorOS 13 eine neue Datenschutzfunktion, die ich sehr interessant finde. Sie ermöglicht es, Profilbilder und Namen in Screenshots mit einer einzigen Geste automatisch zu erkennen und unscharf zu machen. Das ist sehr praktisch, wenn Ihr einen Ausschnitt aus einer WhatsApp-Konversation teilen wollt. In der Praxis funktioniert das echt gut!

Profilbilder verpixeln in ColorOS 13.
Diese Funktion funktioniert auch bei mehreren Teilnehmern sehr gut / © NextPit

Datenschutz

ColorOS 13 enthält alle Datenschutzfunktionen von Android 13. Beispielsweise löscht das System nach kurzer Zeit automatisch den Verlauf der Zwischenablage und verhindert so die Arbeit von Malware. Außerdem könnt Ihr Euch mit der Nearby-Wi-Fi-Funktion über Wi-Fi verbinden, ohne Eure spezifischen Standortinformationen preiszugeben.

ColorOS 13 führt auch einen neuen privaten Safe ein, der mit dem AES-Standard verschlüsselt ist, um ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten.

Datenschutzfunktionen in ColorOS 13.
Oppo integriert alle Datenschutzoptionen von Android 13 / © NextPit.

Updates und Kompatibilität

Für die weltweite Einführung von ColorOS 13 plant Oppo, im Laufe des Jahres fast 35 Smartphone-Modelle zu aktualisieren und damit mehr als 60 Länder und Regionen und nicht weniger als 160 Millionen Nutzer abzudecken. Das ist nach Angaben des Herstellers der größte Update-Plan in der Geschichte von ColorOS.

Der Rollout beginnt bereits heute, am 18. August 2022, für die Find X5 Pro- und Find X5-Reihe mit der offiziellen Veröffentlichung von ColorOS 13 und wird ab 2023 auf über 20 weiteren Geräten fortgesetzt.

Die vollständige Liste der Oppo-Smartphones, die für das Update auf ColorOS 13 in Frage kommen, findet Ihr in Kürze in einem eigenen Artikel.

Fazit

ColorOS 13 ist ein Android-Overlay, das von Jahr zu Jahr besser wird. Es ist immer noch schlank genug, dass man sich nicht in einer Masse von Optionen und Funktionen verliert wie es bei MIUI 13 oder One UI 4 der Fall ist. Es bietet aber trotzdem eine breite Palette an Anpassungsmöglichkeiten, um die Benutzererfahrung an den Geschmack der Nutzer anzupassen.

Man sieht, dass Oppo sich bemüht, die Neuerungen jeder Android-Version zu implementieren. Die Designänderung hat meiner Meinung nach nicht viel gebracht, und ich persönlich bin auch nicht vom Aquamorphic-Look überwältigt. Ich bin außerdem gespannt darauf, wie die Performance von ColorOS 13 auf weniger leistungsstarken Smartphones aussieht.

Unterm Strich bringt ColorOS 13 einige interessante Änderungen mit sich. Das Betrifft insbesondere die Bereiche Produktivität und Multitasking, die schon in der letzten Version große Stärken waren.

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Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

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