Coolpad Modena im Test: Marktdebüt mit Verbesserungsbedarf
Coolpad veröffentlicht mit dem Modena sein erstes Smartphone im deutschsprachigen Raum. Für nur 169 Euro soll es das neue Schnäppchen werden. Doch im ersten Test des Coolpad Modena erweist sich das Phablet als wenig überzeugend. Gehen wir die Kategorien einmal durch.
Pro
- Niedriger Preis
- Großes Display
- Dual SIM
Contra
- Schwache Bildqualität
- Schwacher Akku
- Unnötig schwache Leistung
- Verklebter Akku
Coolpad Modena: Preis und Verfügbarkeit
Das Coolpad Modena ist ab Ende Februar 2016 in den Farben Champagner, Weiß und Schwarz für 169 Euro in Deutschland und der Schweiz bei Fachhändlern und in Online-Shops erhältlich. Damit reiht es sich preislich in der nähe des kompakteren Motorola Moto G (2015) ein. Auch das Huawei P8 Lite ist nur unwesentlich teurer.
Coolpad Modena: Design und Verarbeitung
Die uns vorliegende Champagner-Version des Coolpad Modena sieht auf den ersten Blick recht edel aus. Seine Haptik verrät aber schnell, dass es sich um ein Budget-Smartphone handelt. Hier hinterlassen Konkurrenten wie das Honor 5X oder das Moto G (2015) einen etwas besseren Eindruck.
Die Verarbeitung und Anbringung der Buttons für Power und Lautstärke ist Coolpad nicht wirklich gelungen. Der Power-Button befindet sich etwas zu weit oben, um ihn bequem mit dem rechten Daumen zu erreichen. Außerdem ist er so weit hinten, dass man schnell über ihn hinweg auf die Rückseite des Modena abrutsch. So kann es schnell dazu kommen, dass einem das Coolpad Modena entgleitet.
Auch der Druckpunkt des Power-Buttons ist recht merkwürdig. Man muss erheblich fester drücken als bei den meisten anderen Geräten und es fehlt der übliche Klick, der einem das erfolgreiche Drücken quittiert. Es sind Kleinigkeiten wie diese, mit denen das Modena einen unangenehmen Nachgeschmack bei mir hinterlässt.
Die Rückseitenklappe lässt sich abnehmen. Hinter ihr befinden sich der fest verklebte Akku, ein SIM-Slot für LTE und ein weiterer für GSM und ein microSD-Slot.
Coolpad Modena: Display
Beim ersten Betrachten des Coolpad-Modena-Displays bin ich ein wenig erschrocken. Seine Helligkeit endet da, wo sie bei anderen Geräten anfängt. Die Auflösung ist so gering, dass Texte in Android-Benachrichtigungen bis zum Rand der Lesbarkeit unscharf und ausgefranst dargestellt werden.
5,5 Zoll große Displays werden üblicherweise mindestens mit Full HD (1.920 x 1.080) aufgelöst. Dann kommt man auf geschmeidige 401 ppi und alles sieht sehr schön aus. Coolpad hingegen hat nur ein qHD-Panel verbaut. q steht für Quarter oder Viertel, also 960 x 540 Pixel oder 200 ppi.
Die niedrige Auflösung hat zur Folge, dass man mit bloßem Auge und bei normalem Blickabstand deutlich einen Saum um die Buchstaben erkennt. Besonders in den kleinen Schriften in Benachrichtigungen stört dieser Effekt. Da die maximale Helligkeit nicht sehr hoch ist und bei schiefer Betrachtung die Farben verzerren, ist das Display in den meisten Situationen schlecht ablesbar.
Coolpad Modena: Software
Coolpad verwendet eine recht schlanke, naturbelassene Android-Version. Die Sicherheitspatch-Ebene ist zum Zeitpunkt des Tests einigermaßen aktuell. Wenn Coolpad die Software konstant weiterpflegt, kann man an ihr wenig aussetzen. Leider ist sie im Testgerät nicht sehr gut optimiert und bremst die Performance enorm aus.
Coolpad Modena: Performance
Im Coolpad Modena steckt der LTE-fähige Einsteiger-Quad-Core Qualcomm Snapdragon 410. Er greift auf 1 GB RAM und insgesamt 8 GB Flash-Speicher zurück. Letzterer ist nach der Installation weniger Apps bis auf drei Gigabyte gefüllt, sodass eine microSD-Karte Pflicht ist.
Das Merkwürdige an der Performance des Coolpad Modena ist, dass sie eigentlich höher liegen müsste. In synthetischen Benchmarks und im Alltag gibt es erhebliche Wartezeiten. Das fast identisch ausgestattete Moto G (2015) fühlte sich erheblich geschmeidiger an. Für 30 Euro mehr bekommt man das fast gleich aussehende Honor 5X, in dem der spürbar stärkere Achtkerner Snapdragon 615 verbaut wurde.
Coolpad Modena: Audio
Der Lautsprecher des Coolpad Modena befindet sich wenig praktisch auf der Rückseite. Er klingt kräftig und ist für Sprachausgabe gut geeignet. Musik oder Filme sollte man damit nicht hören, sie klingen einfach zu platt. Das mitgelieferte In-Ear-Headset klingt ausgewogen und ist auffallend gut gedämmt.
Coolpad Modena: Kamera
Die Kamera des Coolpad Modena liefert detail- und kontrastarme Bilder, die zum großen Teil unscharf werden. Selfies werden blass und verwaschen. Die starke Kompression sorgt für Bildfehler, sodass man auf eine Drittanbieter-App ausweichen sollte.
Die Kamera-Software bietet einen Beauty-Modus für Selfies und einen manuellen Modus für Fotos mit der Hauptkamera. Letztere schießt 4:3-Fotos mit acht Megapixeln und 16:9-Fotos in Full HD. Was der Sensor nicht schon an Farben und Details übersieht, wird von der aggressiven Nachbearbeitung und Kompression durch die Software noch weiter verhunzt.
Gelegentlich will der Autofokus einfach nicht das richtige Objekt scharfstellen. Selbst mehrfaches Antippen auf dem Display hilft nicht zu einem scharfen Motiv.
Der Kamera-Schnellstart per Wischgeste lässt sich in den Einstellungen unter Smart control aktivieren. Die Wischgeste funktioniert aber nur manchmal.
Coolpad Modena: Akku
Der Akku hält rund viereinhalb Stunden im Dauerbetrieb durch. Das reicht für die wenigsten Anwender aus und insbesondere bei häufiger Nutzung muss das Coolpad Modena wohl mehr als einmal pro Tag an die Steckdose. Außerdem braucht das Modena auffällig lange, um aufzuladen. Erst nach rund vier Stunden ist der Akku wieder voll geladen.
Im Akku-Benchmark erreicht es vielversprechende 7.202 Punkte. Jedoch bricht die Alltagsleistung ein, wenn man sich viel im Mobilfunknetz bewegt. Leider lässt sich dieser Effekt sehr schlecht messen, aber ich konnte ihn an mehreren Tagen beobachten.
Der Akku ist offen und sichtbar hinter dem rückseitigen Gehäusedeckel verklebt. Wäre da nicht der Kleber, könnte man ihn unterwegs schnell gegen Ersatz austauschen. So wäre das Modena auf einen Schlag seinen massiven Reichweiten-Nachteil los. Leider ist er verklebt und am Kontakt verschraubt, sodass der Wechsel einer kleinen Operation bedarf.
Coolpad Modena: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das Coolpad Modena verdient leider noch nicht das Prädikat einer Kaufempfehlung. An vielen Stellen muss die Newcomer-Marke aus China noch tüfteln. Andere, gleich ausgestattete Geräte bieten mehr Performance. Das Display muss im nächsten Gerät dringend durch ein schärferes Modell ausgetauscht werden. Die Akkulaufzeit hätte man mit Software-Optimierungen verlängern können.
Auch bei der Verarbeitung bekommt man im selben Preissegment oder wenige Euro darüber erheblich schönere und solidere Geräte. Die stärkste Alternative ist das Moto G (2015) mit einer besseren Kamera, hochwertigeren Verarbeitung, schönerem Design, besser optimierter, schlankerer Software und mehr Akkulaufzeit. Alternativ scheint das von vorne identisch aussehende Honor 5X eine Kaufempfehlung zu werden, da es bei gleicher Größe für (voraussichtlich) nur 30 Euro Aufpreis erheblich mehr Performance, ein besseres Design und viel mehr Akkulaufzeit bietet.
kompletter Flop das teil
Ist mit 170€ nur zu teuer. Um 100€ wäre das ein akzeptables Zweitphone oder Minikino für die Kids. HD-Auflösung wär aber schon angebracht gewesen bei der Größe.
Also: Das Ding ist komplett für die Tonne und hat NIX positives was einem zum Kauf überzeugt.
naja... wenigstens kommt man im fall der fälle an den akku ran - ob verklebt oder nicht. den redakteuren ist offenbar nicht bekannt das bei den ganzen "fest verbauten" akkus auch lediglich ein akkupack angeklebt ist. ansonsten würdet ihr das nicht als richtigen negativpunkt aufführen. finde es garnicht soo dumm - wenn er sich verformt, fällt er nicht direkt raus ;-)
Ich hoffe, das Handy besteht aus dem Müll von anderen Produktionen, so dass die Verschwendung von Material wenigstens nicht gar so groß ist!
Schrott^10 👎
Reicht ein Wort Frikadelle.
Schwankt irgendwo zwischen Einsteiger und Unterirdisch. Der verklebte und angeschraubte Akku haut dem Fass den Boden aus.!
Hat das eigentlich was zu bedeuten, dass in jedem 2. Artikel das Honor 5x platziert wird???? Muss ja das Übersmartphone sein....:-)
Ja, ist es wohl auch. Zumindest ist es für seinen Preis scheinbar eine Referenz. Und es wurden hier ja auch andere Geräte genannt.
Dazu sagt der Duden:
"Das Adjektiv scheinbar besagt, dass etwas nur dem Schein nach, nicht aber in Wirklichkeit so ist, wie es sich darstellt. Dieses Wort steht im Gegensatz zu »wirklich«, ...."
Versteht mich nicht falsch, Huawei/Honor bauen wirklich gute Smartphones. Aber dass APit hier Lobbyarbeit für bestimmte Hersteller macht, gegen gutes Geld schätze ich, und das ganze als objektive Berichterstattung tarnt ist doch offensichtlich.
So gesehen auch bei Curved, Chip online, Heise usw.
Dich versteht keiner falsch. So läuft aber der Hase nunmal. Das Problem ist nicht, dass Apit so oft Huawei/Honor erwähnt, sondern das die Leser heutzutage in erheblichem Umfang nicht mehr in der Lage sind, Informationen selbst zu filtern. Das ist ein Nachteil der Digitalisierung - brain.exe ist ziemlich schnell futsch.
Es ist so, dass jedes Portal so seine Premium-Partner hat. Curved, Apit, sogar MobileGeeks hat nun mit 1&1 eine Werbepartnerschaft. Hast du ja auch schon angemerkt.
Allerdings tut man diesem Artikel unrecht was das angeht (der ist sogar mal gar nicht so schlecht gemacht) - denn hier wurde lediglich mit der Referenz verglichen. Das macht man sogar auf Seiten wie Notebook-Check & Co.
Warum? Weil man eine Referenz benötigt um überhaupt etwas vergleichen zu können. Simpel und einfach.
Ist klar, aber im Gegensatz zu den meisten Anderen, machen MobileGeeks die Werbung als solche kenntlich, und das gehört sich einfach mal.
Aha. Und nur weil man stets eine Referenz nennt, und diese derzeit von Huawei/Honnor stammt, ist das was? Vor 1,5 Jahren war es das Moto G.
Jede Seite hat ihre eigens gekürten Referenzen. MobileGeeks auch. Nur die verfolgen generell ein anderes Konzept.
Schauen wir uns aber andere Seiten an, so wird dort auch immer mit den beliebtesten Geräten des jeweiligen Rankings verglichen. Derzeit hat halt Huawei/Honor tatsächlich gute Geräte auf dem Markt. Das wird sich im Laufe der Zeit wieder ändern und andere Geräte werden dann als ewiger Vergleich stehen. Es ist wie mit dem iPhone - das ist stets die ewige Referenz im Bereich Kundenbindung und in der Effizienz und Effektivität von Hard-und Software.
Was sagt uns das alles? Vorwürfe sind leicht aufzustellen. Nur muss man sie untermauern - mit guten Argumenten. Ich halte nun wahrlich nicht mehr so viel von Apit wie früher, aber der Vorwurf ist halt einfach mal sinnlos.
Nö
Gepennt.
wer kauft sich bitte solch ein Smartfone?!
Es hat nichts, aber auch wirklich nichts anregendes, das mich zu einem Kauf bewegen kann...ist meine Meinung. Dann lieber 100€ mehr investieren und ein Model von Motorola oder Honor oder das OPX kaufen
"Coolpad-Smartphones beeindrucken durch die Kombination aus coolem, stylischen Design und Highend-Technologie zu einem äußerst attraktiven Preis. Wir bezeichnen diese neue Kategorie als Premium-Mittelklasse, das heißt unsere Smartphones versprechen ein ähnliches Mobilerlebnis wie Oberklasse-Geräte - zu einem deutlich attraktiveren Preis."
Christoph Lichtenberg Countrymanager von Coolpad
UND GUTE NACHT!!!!!
es sollte verboten werden derartigen schrott zu produzieren und auf den markt zu bringen. es werden sinnlos rohstoffe und resourcen verbraucht. und am ende wächst nur der elektronikmüllberg noch weiter an.