Ecovacs X2 Combo im Test: Staubsaugen war noch nie so einfach
Einen Saugroboter mit Wischfunktion oder doch zum Akku-Handstaubsauger greifen? Warum nicht beides kombinieren, dachte sich wohl Ecovacs, und entstanden ist der X2 Combo. Das Paket besteht aus einem 8.700 Pa starken Saug- und Wischroboter und einem vielseitig einsetzbaren Akku-Handstaubsauger. nextpit hat das Staubsauger-Duo getestet und verrät Euch, welche überraschenden Stärken in der Praxis dominieren.
Pro
- Geniale All-in-One-Station für beide Geräte
- Starke Saugleistung beider Staubsauger
- Gutes Wischergebnis
Contra
- Saugroboter mit Schwächen auf Teppichen
- Navigation nicht immer perfekt
- Magere Infos zum Handstaubsauger
Kurzfazit und Preis
1.599 Euro klingen im ersten Moment nach einem absurd hohen Preis. Für das Geld könnt Ihr Euch ein iPhone 15 Pro (Test) und noch AirPods Max (Test) holen. Oder Ihr besorgt Euch für das Geld den überzeugenden Ecovacs X2 Combo, der aus einem leistungsstarken Saugroboter mit Wischfunktion und einem handlichen Akku-Staubsauger besteht.
Die 8.700 Pa starke Saugkraft des Roboters sorgt für saubere Böden. Eure Möbel befreit Ihr mithilfe des flexiblen Handstaubsaugers von Staub und Unreinheiten. Der Clou des Duos: Beide Geräte finden Platz in derselben Station, und der Staub wird in den Staubbeutel der Saugroboter-Station abgesaugt.
Einen Verlängerungsstab für den Akku-Sauger gibt es allerdings nicht – diesen müsst Ihr separat kaufen. Neben diesem Aufsatz bekommt Ihr eine Halterung, um den Stab an der Station zu befestigen und eine Bürste, die insbesondere bei Tierhaaren keine Schwächen hat. Das "Power Brush Kit" kostet Euch 149 Euro extra.
Dieser Testbericht ist Teil einer Kooperation zwischen Ecovacs und nextpit. Auf die redaktionelle Meinung von nextpit hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.
Design und Verarbeitung
Ecovacs verzichtet beim X2 Combo auf einen LiDAR-Turm. Stattdessen soll der Saugroboter mit seiner flachen Bauweise punkten und durch die quadratische Bauweise seine Stärken in Ecken ausleben. Wirklich genial ist aber die Umsetzung in Verbindung mit dem Handstaubsauger: Beide Geräte finden Platz in derselben Basisstation.
Gefällt:
- Raffinierte All-in-One-Station
- Praktische Bauweise des Roboters für Ecken
- Handlicher Akku-Staubsauger
- Platz für alle Einzelteile in der Station
Gefällt nicht:
- Verlängerungsstab mit Halterung nur separat erhältlich
Der Roboter hat ein spezielles Design. Der Saugroboter ist quadratisch und hat keinen LiDAR-Navigationsturm. Der Putz-Roboter ist gerade mal 95 cm hoch und somit sogar zwei Zentimeter kleiner als der Saugroboter Yeedi Cube (Test). Ansonsten verbaut Ecovacs eine 20 cm breite Walzenbürste. Zusätzlich sind eine Seitenbürste und zwei rotierende Wischmopps für den Reinigungsprozess zuständig.
Wenn Ihr Platz für die große Station gefunden habt, gehts an die Einrichtung des Roboters in der Ecovacs-Home-App. Bevor sich der Roboter ein Bild Eurer Wohnung macht, müsst Ihr eine WLAN-Verbindung herstellen. Erst dann kann es mit dem Mapping losgehen, für das der X2 Combo wenige Minuten braucht. Der Saugroboter scannt unsere Testfläche präzise, erkennt alle Räume, zeigt bei Tischbeinen hingegen einige Schwächen bei der Hinderniserkennung.
Nach dem Mapping kehrt der X2 Combo an die Basis zurück und ist startklar für die Reinigung. Ein paar Worte noch zur Station des X2 Combo: Auf der Saugroboter-Seite gibt es jeweils einen Tank für sauberes und dreckiges Wasser. Im Fach unter den Wasserbehältern findet Ihr einen 3-L-Staubbeutel, der den Staub beider Geräte sammelt.
Neben der Absaugfunktion reinigt die Basis die Wischausrüstung des X2 Combo mit 60 Grad heißem Wasser und trocknet die Wischmopps im Anschluss. Auf der rechten Seite platziert Ihr den Akku-Sauger, für den es im Lieferumfang vier Bürstenköpfe gibt.
Der Akku-Sauger ist handlich und hat ein zeitloses Design. Abgesehen von der Farbe unterscheidet sich der Ecovacs-Akku-Sauger optisch kaum vom Eureka AK10 (Test). Einziger Unterschied sind die qualitativ wesentlich hochwertigeren Aufsätze des Ecovacs-Saugers. Im Lieferumfang des X2 Combo gibt es drei Aufsätze für den Handstaubsauger.
Einen Verlängerungsstab um bequem im Stehen zu saugen oder die Spinnenweben aus den hochgelegenen Ecken zu entfernen werdet Ihr nicht finden. Dafür müsst Ihr Euch das “Power Brush Kit” kaufen, das Euch zusätzliche 149 Euro kostet. Hier bekommt Ihr die "Zero-Tangle-Bürste, den Verlängerungsschlauch und eine Wandhalterung. Besonders cool: Ihr könnt alle Aufsätze aus dem Lieferumfang des X2 Combo in der Station verstauen. Platz findet Ihr im Fach unter dem Akku-Sauger.
App und Funktionen
Die Ecovacs-Home-App gefällt mit vielen Funktionen rund um den X2 Combo. Hier behaltet Ihr den Saug- und Wischroboter immer im Blick und stellt die Reinigung ganz nach Euren Wünschen ein. Leider vermissen wir Informationen über den Akku-Staubsauger.
Gefällt:
- Übersichtliche, benutzerfreundliche App
- Toller Mix aus manuellen und KI-Reinigungsfunktionen
Gefällt nicht:
- Nur Angabe des Akkustands (in Balkenform) vom Handstaubsauger
Die Ecovacs-Home-App überzeugt mit einer gelungenen Kombination aus Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit. Nach dem Kartierungsvorgang habt Ihr Euren Grundriss in 2D oder 3D in der App zur Hand liegen. Sollte dem X2 Combo doch ein Fehler unterlaufen sein, könnt Ihr die Karte verfeinern, indem Ihr Räume zusammenfasst, trennt oder virtuelle Wände hinzufügt.
Wie üblich findet Ihr die Saug- und Wischstufen im Hauptmenü. Hier legt Ihr auch fest, ob der Roboter noch eine zweite Runde drehen soll. Im gleichen Menü könnt Ihr den Roboter nach festen Plänen werkeln lassen und dabei einstellen, für welchen Raum welcher Reinigungsvorgang ausgeführt werden soll.
In den weiteren Einstellungen gibt es allerlei smarte Features der Reinigungsstation. Ihr könnt Einstellungen bezüglich der Absaugfunktion vornehmen und festlegen, nach wie vielen Minuten der Deebot X2 Combo ans Dock für die Mopp-Reinigung zurückkehren soll. Hier könnt Ihr schließlich jederzeit das Absaugen der Staubbehälter des Roboters und des Handstaubsaugers starten. Schade finden wir, dass die Funktion nur für den Akkustaubsauger nicht möglich ist.
Außerdem gibt es keine konkrete Angabe des Akkustands des Handstaubsaugers in der App. Lediglich drei Balken teilen Euch mit, wie hoch der Akkustand in etwa ist. Schade, denn in unseren Augen lässt Ecovacs die Chance liegen, detaillierte Informationen zum Akku-Sauger bereitzustellen.
Ein Wort noch zum Saugroboter. Dieser hat eine Überwachungskamerafunktion. Das ermöglicht Euch, Eure vier Wände immer im Blick zu behalten. So ähnlich wie das mit dem Mähroboter von Ecovacs, dem Goat G1-800 (Test) funktioniert, könnt Ihr auch den Saugroboter patrouillieren lassen, um zu schauen, ob Eure Vierbeiner Eure Lieblingsvase verschont haben. Apropos Haustiere – in der App könnt Ihr den Roboter wissen lasse, ob Ihr Haustiere habt, oder nicht.
Saug- und Wischleistung
Mit der Saugkraft von 8.700 Pa reiht sich der Ecovacs X2 Combo zwischen den besten Saugrobotern auf dem Markt ein. Auch in der Praxis besticht die Saugfähigkeit auf allen Untergründen. Der Handstaubsauger zeigt seine Stärken besonders bei Tierhaaren.
Gefällt:
- Eindrucksvolle Saugleistung des Roboters auf unterschiedlichen Böden
- Makellose Eckenreinigung
- Handlicher, leistungsstarker Handstaubsauger
Gefällt nicht:
- Probleme bei der Navigation
- Ziemlich laut im Betrieb
- Hinterlässt feuchte Teppichkanten
Der Ecovacs X2 Combo überzeugt mit einer gründlichen Reinigung. Eine 8.700 Pa starke Saugkraft steckt im quadratischen Roboter, die in Praxis auf unterschiedlichen Bodenbelägen glänzt. Bei großen Partikeln, wie Haferflocken, schafft der Saugroboter 95 Prozent. Bei kleinen Unreinheiten, wie Sand, verschluckt der X2 Combo 93 Prozent.
- Unzufrieden mit diesem Ergebnis? So verbessert Ihr das Reinigungsergebnis Eures Saugroboters
In Ecken zeigt der Ecovacs-Saugroboter ein ähnliches Bild. Durch die quadratische Bauweise hat der Ecovacs-Saugroboter signifikante Vorteile gegenüber runden Modellen, die keinen ausfahrbare Seitenbürste haben. Modelle mit einer solchen Seitenbürste, wie der Roborock S8 MaxV Ultra (Test), sind dem Ecovacs X2 Combo dagegen ebenbürtig.
Testvolumen (g) | Ansaugvolumen (g) | Effizienz (%) | |
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Haferflocken (Fliesen) |
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Sand (Fliesen) |
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Sand (Teppich) |
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Auf Teppichen schlägt sich der Ecovacs-Roboter gut. Hier finden wir 96 Prozent unseres verstreuten Sandes nach dem Durchlauf auf unserem Test-Teppich wieder. Leider klappt die Teppicherkennung nicht einwandfrei, denn der Saug- und Wischroboter hinterlässt im Test leicht feuchte Teppichkanten. Das ist schade, weil der Roboter seine Wischmopps um ganze 15 mm anhebt, sobald er auf Teppiche fährt.
Das Wischen ist eine weitere Stärke des X2 Combo. Wie schon erwähnt hat der Saugroboter zwei rotierende Wischpads, mit denen das Gerät sogar leicht eingetrocknete Flecken mit Bravour wegschrubbt. Für die Navigation sind eine 960p-RGB-Kamera, LiDAR-Sensoren und die hauseigene AIVI-3D-2.0-Navigation verantwortlich.
Das ganze Aufgebot führt nicht zum Ergebnis, das wir im Test erwarten haben. Der Saugroboter tut sich im Test überraschenderweise mit Raumbegrenzungen schwer. Das führt in der Praxis dazu, dass der Roboter gelegentlich mal aneckt, bevor er die Reinigung startet.
Nach dem Reinigungsprozess begibt sich der Roboter zurück an die Basisstation, wo die Wischausrüstung mit Heißwasser gereinigt und abschließend mit Heißluft getrocknet wird. Ein letztes Wort noch zum Dock: Eine Absaugfunktion gibt es auch. Das Besondere hierbei ist, dass der Staubbehälter des Roboters und des Handstaubsaugers in den Staubbeutel der Station gesaugt werden.
Der Saug- und Wischroboter hat einen ziemlich hohen Akkuverbrauch. Nach 24 Minuten und einer gereinigten Fläche von 20 m2 verliert der Robo-Sauger satte 52! Prozent. Erreicht der X2 Combo einen Restakkustand von 15 Prozent, gehts ans Dock zum Laden zurück. Währenddessen werden die Wischmopps kräftig durchgespült und der Staub abgesaugt. Sobald der Roboter vollgeladen ist, setzt das Gerät die Reinigung fort, wo sie unterbrochen wurde.
- Hilfreiche Tipps: So hält Euer Saugroboter mit Wischfunktion länger
Schreiten wir über zum Akkus-Sauger. Der Handstaubsauger hat einen kleinen Bildschirm, der nur den Restakku mit drei Balken anzeigt. Vor dem Display findet Ihr den "Mode"-Knopf, mit dem Ihr zwischen den beiden Saugstufen wechselt. Dem Handstaubsauger mangelt es nicht an Power. Ecovacs verbaut bei den Bürsten die "Zero-Tangle-Bürste", die Ihr Debüt im kürzlich von nextpit getesteten T30 Pro Omni gefeiert hat. Wenn Ihr also Eure Möbel von langen Hundehaaren befreien wollt, wird das mit dem Ecovacs-Akku-Sauger kein Problem sein.
Fazit
Mit dem X2 Combo bietet Ecovacs eine ausgeklügelte Art, einen Saugroboter mit Wischfunktion und einen Akku-Staubsauger in einer Basisstation zu kombinieren. Ihr spart Platz für den Handstaubsauger, weil die Station für beide Geräte vorgesehen ist. Darüber hinaus überzeugen beide Sauger im Praxistest mit einer starken Saugleistung.
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Der Saugroboter zeigt beim Saugen und Wischen keine Schwächen. Einzig bei der Navigation hat der Roboter Nachholbedarf. Im Test haben besonders Tischbeine und Wände den Roboter teilweise überfordert. Leider hat Ecovacs seit dem nextpit-Test des Ecovacs Deebot X2 Omni die Akkulaufzeit nicht verbessert. Nachdem der Roboter seine Arbeit zum Laden unterbrechen und wieder fortsetzen kann, ist das aber kein besonders tragischer Punkt.
Ansonsten überzeugt das Gesamtpaket aus Roboter und Handstaubsauger. Der Akku-Staubsauger ist handlich und eignet sich bestens für das Saugen von Betten, Sofas oder Schreibtischen. Dass der Staubbehälter des Akku-Saugers in den Staubbeutel der Basisstation mit abgesaugt wird, verbessert den ohnehin schon klasse Eindruck des kompakten Saugers.
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Abschließend können wir Euch den Ecovacs X2 Combo ohne Bedenken empfehlen. 1.499 Euro ist ein stattlicher Preis, klar, der allerdings in Anbetracht des leistungsstarken Saugroboters und eines zuverlässigen Handstaubsaugers völlig in Ordnung geht.