eXit: Elon Musk erwägt Twitter/X-Abschaltung in der EU
Der US-Unternehmer Elon Musk ist zunehmend frustriert darüber, dass er sich mit seiner Social-Media-Plattform Twitter/X in Europa an die EU-Gesetzgebung halten muss. Ein kompletter Ausstieg aus dem hiesigen Markt wird daher immer wahrscheinlicher.
Nicht an Lösung interessiert
Der Milliardär, der Twitter vor einem Jahr für 44 Milliarden Dollar aufgekauft hat, denkt darüber nach, die Plattform in der Europäischen Union einfach nicht mehr verfügbar zu machen oder den Nutzern in der Region den Zugang zu sperren, berichtet das Magazin Business Insider unter Berufung auf eine mit dem Unternehmen vertraute Quelle. Dies könnte dann ähnlich aussehen wie bei dem Instagram-Ableger Threads.
Hauptstreitpunkt ist dabei der Digital Services Act (DSA), der im August in Kraft trat. Das Gesetz verlangt von großen Online-Plattformen unter anderem, dass sie über wirksame und transparente Systeme zur Moderation und Entfernung falscher, irreführender und illegaler Informationen und Beiträge verfügen.
Auf Grundlage des DSA ging EU-Kommissar Thierry Breton in der letzten Woche bereits auf Konfrontationskurs mit Musk. Auslöser hierfür war die ausufernde Verbreitung von Desinformationen über den massiven Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel. Im Zuge eines Verfahrens auf der Grundlage des Gesetzes kann ein Unternehmen, das sich hier querstellt, zu Strafen in Höhe von 6 Prozent des weltweiten Umsatzes verdonnert werden.
EU-Mitarbeiter sind schon weg
Der Konflikt zwischen Musk und der EU trifft dabei auf einen bereits vorbereiteten Boden. Der neue Twitter-Eigner hatte angesichts der hohen operativen Kosten der Plattform ohnehin bereits darüber nachgedacht, diese nur noch in den lukrativsten Märkten anzubieten. Eine Verkleinerung der internationalen Präsenz stand so bereits vor Monaten in der Diskussion, als Musk beschloss, fast alle der rund zwei Dutzend weltweiten Büros des Unternehmens zu schließen. Seit der Schließung der Büros in Paris, Madrid und Berlin verfügt Twitter/X faktisch schon nicht mehr über Mitarbeiter in der EU.
Musk hat sich in diesem Jahr bereits zweimal persönlich mit Breton getroffen. In den Gesprächen ging es darum, was getan werden müsse, damit Twitter/X DSA-konform wird. Allerdings habe der nicht gerade kompromissfreudige Milliardär dabei zunehmend die Geduld verloren - was sich auch in den spitzen Reaktionen auf die Schreiben des EU-Kommissars zeigte. So erklärte Musk mal, dass er nicht verstehe, was Brüssel von ihm verlange, ein andermal warf er der EU vor, "Hinterzimmer-Deals" einfädeln zu wollen.
Zusammenfassung
- Elon Musk erwägt Twitter/X-Rückzug aus EU-Markt wegen Gesetzgebung
- Hauptstreitpunkt ist der Digital Services Act (DSA)
- DSA fordert wirksame Systeme gegen falsche und illegale Informationen
- Bei Verstoß drohen Strafen von 6% des weltweiten Umsatzes
- Musk hatte bereits Pläne zur Verkleinerung der Präsenz
- Twitter/X hat keine Mitarbeiter mehr in der EU nach Büroschließungen
- Musk zeigt Unverständnis und Frustration gegenüber EU-Anforderungen
Was machen dann die ganzen TV-Sender? 😉
"Erwägt" heißt nicht, dass er es wirklich macht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kommentarschreibern weiß ich, was X ist und nutze es auch. Ich habe Musk bislang auch für einen Visionär gehalten, wenn auch für einen mit einem gehörigen Dachschaden.
X in Europa abzuschalten, käme allerdings einer Zensur gleich, womit die Freiheit der Informationen und alles andere, wofür Musk steht, durch ihn selbst lächerlich gemacht würde. Auf der anderen Seite bestätigt das mal wieder, dass die Medien in anderen Ländern deutlich mehr macht über die Menschen haben, wenn es Barrieren dieser Art anderswo nicht gibt.
Aber mal ehrlich... selbst, wenn er es abschaltet... VPN und DNS-Server hält er damit nicht auf.
"Ich verstehe nicht was die von mir wollen." da hat er sich doch glatt versprochen und das "ich will nicht verstehen" verschluckt 🤣
X sagt mir Nix 😊👻😎
twitter + musk = strg + x
Der Chancen stehen gut, dass X sowieso bald komplett den Bach runter geht. Ob das nun in der EU beginnt oder anderswo ist irgendwie Jacke wie Hose. Von mir aus können sie den Blödsinn gerne vom Netz nehmen. Die User werden umsiedeln und gut ist´s. So schnell wie ein tweet wird X vergessen sein. Freizeit lässt sich auch sinnvoller gestalten.
Als Elon Twitter übernommen hatte, hatte ich meinen Twitteraccount direkt gelöscht (war eh selten online).
Darum weiß ich auch nur aus zweiter Hand (Casa Casi, unter anderem) was da jetzt abgeht.
Aber seit dem meine zwei Verschwörungsgläubigen Arbeitskollegen plötzlich von X reden und was da gepostet wird, ist mir klar, dass sich da wirklich dieses Volk versammelt. Denn vorher sind beide über Twitter hergezogen (Zensur, die Meinungsfreiheit wird unterdrückt, usw.)
Jetzt plötzlich ist alles cool auf X.
Das war quasi die Einleitung zu dem nun folgenden Satz.
Mach doch Elon, dein X brauchen wir nicht.
Jo...gibt ja Mastodon als dezentrale Alternative...
"Das Gesetz verlangt von großen Online-Plattformen unter anderem, dass sie über wirksame und transparente Systeme zur Moderation und Entfernung falscher, irreführender und illegaler Informationen und Beiträge verfügen." - Das würde für Elon tatsächlich aufwändig und kostenintensiv, nachdem er binnen eines Jahres fleißig so ziemlich alle Schwurbler, Anheizer und sonstige Fehlgeleitete dieses Planeten, die über einen Internetanschluss verfügen, unterm heimeligen X-Dach versammelt hat. "Lukrativ" wäre da tatsächlich schwierig. Sollte es dereinst zu einer Szene wie in "2012" kommen ("Verdammt, die Bekloppten mit den Pappschildern hatten doch recht!"), wir werden alle bei Elon Abbitte leisten, auch EU-Kommissar:innen. Da das aber eher nicht zu erwarten steht: Farewell, X.
Sehr wahr. X ist die Plattform für alles Extreme und Illegale. Dennoch wird sie auch von normalen Menschen genutzt.
Dem ganzen wurde heute schon wiedersprochen, habe ich zumindest auf anderen Seiten gelesen, dass da nichts dran sein soll.
Ja, Musk selbst war das, der erzählt hat, dass da nichts dran ist. Dann wird es bestimmt so sein ^^
"Würden Sie diesem Mann einen Gebrauchtwagen abkaufen?" 😁 Oder wahlweise das eigene Leben anvertrauen, denn da gibt es ja noch sein Marsprojekt. Hocken auf einer Geröllhalde bei Minus 63 Grad Durchschnittstemperatur, ohne nennenswerte Atmosphäre, dafür aber mit hoher Strahlenbelastung - und rund 300 Millionen Kilometer entfernt sitzt der Elon und entscheidet, ob da noch u. a. Sauerstoff- oder Lebensmittellieferungen erfolgen. "Keinen Bock mehr auf den Scheiß, ich kündige und gehe nach Hause!" dürfte da schwierig werden.
Zumindest würde ich keine Rakete von ihm kaufen. Die zerbersten so leicht.