Ja OnePlus, Nokia usw. sind schnell mit Updates. Es gibt aber auch immer ein großes ABER, denn sie verwenden auch alle das - oftmals mit vielen neuen Lücken ausgelieferte - Google OS Framework, welches wesentlich mehr lücken hat, als das - durch HTC angepasste - HTC OS Framework. Es geht aber noch weiter, denn wenn man sich auf XDA einmal umschaut, erkennt man sehr schnell, wie viele neue Fehler sich mit jedem monatlichen Update einschliechen. So sind Bootloops, eine nicht funktionierendes Google Backup, ein nicht mehr sauber arbeitender Google PlayStore, regelrecht an der Tagesordnung.
Auch ergibt SnoopSnitch aus dem PlayStore, dass sogar Patches nach dem zugrundeliegenden Patch Level November 2017 in des letzte Update des HTC U11 eingeflossen sind, und zeigt mir keinerlei nicht gepatchte CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) an. Dies alleine spricht schon für sich, wie ich finde. Aber es steht natürlich jedem frei, diese "Scheindiskussion", die Google mit der Pflicht zur Anzeige des letzten Patch-Datum in den Einstellungen unnötigerweise ausgelöst hat, zu führen.
Generell ist jedes Windows Betriebssystem ohnehin unsicherer, als das Linux-basierte Android. Bevor man daher auf ein Betriebssystem mit dem aktuellen Linux-Kernel schimpft, sollte man sich zunächst einmal teifgehend mit dem Thema Sicherheit befassen.
Moderne Betriebssysteme verfügen übere mehrere Sicherheitsbarrieren wie ASLR und Sandboxing, die in der Regel durchbrochen werden müssen, um ein Telefon aus der Ferne zu hacken. Aufgrund dieser Komplexität reichen ein paar fehlende Patches in der Regel nicht aus, damit ein Hacker ein Android-Gerät aus der Ferne kompromittieren kann. Stattdessen müssen für einen erfolgreichen Hack mehrere Bugs aneinander gekettet werden. Erst kürzlich hatte ein Sicherheitsforscher sechs verschiedene Apps nötig, die insgesamt 11 Schwachstellen ausnutzten, um Zugriff auf ein Galaxy S8 zu bekommen.
Statt ein Android-Smartphone zu hacken, konzentrieren sich Kriminelle stattdessen auf Social-Engineering, um Anwender zur Installation von Schadsoftware zu verleiten und diesen dann übermäßige Berechtigungen zu erteilen.
Mein HTC U11 hat alle PEN-Tests bestanden, und dient innerhalb des MDM (Mobile Device Management) meines Unternehmens als mein dienstliches Smartphone, da wir eine BYoD (Bring you Own Device) Richtlinie haben. Wären schwerwiegende Sicherheitlücken aufgefallen, dürfte ich dieses Gerät wohl kaum nutzen. Nokia hingegen fallen bei uns regelmäßif aus dem MDM heraus, und dürfen nicht mehr genutzt werden. Und Letztere liefern fast monatlich "Sicherheitsupdates" aus. Ich finde dies sehr vielsagend für die hier - und andernorts - geführte Diskussion.
Spectre und Meltdown sind bei meinem U11 negativ ausgefallen. Es gibt noch Lücken auf Basis der Prozessoren, allerdings hat Qualcomm das notwendige Patch - laut Google Security Bulletin - erst zum Ende Mai bereitgestellt. Vorher kann auch Google, geschweigfe denn HTC daran nichts machen. Da das nächste auszuliefernde Update des U11 den Juni Patch enthält, gehe davon aus, dass auch die Qualcomm Lieferung enthalten ist.
— geändert am 28.08.2018, 11:09:00