Google Maps als Reiseführer: Das sind die Tricks für Profis
Google Maps bietet mehr als nur Karten, StreetView und Navigation. Besonders in der Urlaubszeit kann der interaktive Kartendienst mit seiner großen Datensammlung mehr Hilfe bieten, als Ihr vielleicht erwarten würdet. Wir zeigen Euch ein paar Tipps, die Google Maps zum großartigen Reise- und Alltagsbegleiter machen.
Google Maps auf Reisen ist eine grandiose Hilfe. Neben dem immer genauer werdenden Kartenmaterial für die Navigation, Echtzeit-Verkehrsdaten für die Stauvermeidung und Streetview-Fotos für das Finden Eures AirBnB-Apartments bietet der Kartendienst noch mehr Funktionen. Viele von ihnen sind nicht ganz offensichtlich, lohnen sich aber mitunter immens.
Damit Ihr Google Maps mit all seinen Daten nutzen könnt, solltet Ihr eine Datenverbindung haben. Google Maps lässt sich zwar offline nutzen, doch einige der folgenden Funktionen stehen dann nicht zur Verfügung. Während Daten-Roaming in der EU inzwischen weitgehend ohne Zusatzkosten möglich ist, lohnt auf Reisen in Übersee vielleicht die Anschaffung einer Reise-SIM. Guten Erfahrung konnten wir mit DrimSIM sammeln, aber es gibt natürlich Alternativen.
Unsere Google-Maps-Reiseführer-Tricks:
- Steht für Attraktionen weniger schlange
- Lasst Eure Freunde per Countdown wissen, wann Ihr ankommt
- Teilt Eure Route mit Freunden
- Sehenswürdigkeiten entdecken
- Teilt die Liste der Orte, an denen Ihr wart
- Repariert den Kompass
- Kommt immer pünktlich an
Steht für Attraktionen weniger schlange
Ihr wollt unbedingt ins Wachsfigurenkabinett und danach ins Anne-Frank-Haus? Damit Ihr nicht zweimal vier Stunden ansteht und aus dem Plan nichts wird, könnt Ihr bei Google Maps herausfinden, wann die Schlange am kürzesten ist. Google zählt nämlich ständig, wie viele Leute in einer Gegend sind und hat entsprechend die Daten parat. Nutzt sie also!
Der Graph gibt einiges her: Ihr wisst gleich, wie lang Gäste sich üblicherweise in der Attraktion aufhalten. So könnt Ihr abschätzen, ob sich das Anstellen vielleicht auch um 18 Uhr noch lohnt. Ihr seht auch die Wochentage im Vergleich. Seid Ihr mehrere Tage in Amsterdam, solltet Ihr das Anne-Frank-Haus nach Möglichkeit am Mittwochmorgen aufsuchen.
Lasst Eure Freunde per Countdown wissen, wann Ihr ankommt
Ihr reist mit dem Auto zu einem Bekannten? Dann lasst ihn wissen, wann Ihr ungefähr ankommt - auf die moderne Art. Statt ständig anzurufen oder während der Fahrt angerufen zu werden, könnt Ihr Google Maps diese Aufgabe anvertrauen.
Tippt auf die Restzeit am unteren Rand des Navigationsbildes. Tippt dort auf den als neu markierten Eintrag Streckenfortschritt teilen. Wählt dann einen Nutzer aus dem Adressbuch oder per Telefonnummer oder E-Mail-Adresse aus. Euer Freund auf der anderen Seite kann so Eure Position verfolgen, bis Ihr ankommt.
Euer Bekannter kann regelmäßig nachsehen, ob sich an Eurer Ankunftszeit etwas ändert. Google nutzt Verkehrsdaten und kann auch im Falle eines Staus recht treffsicher vorhersagen, wann Ihr ungefähr ankommen werdet. Falls unterwegs Staus aufkommen, wird Euch Google Maps ohnehin nach Möglichkeit automatisch drum herum lotsen.
Teilt Eure Route mit Freunden
Ihr plant eine Reise mit oder für Freunde/n und wollt die Route gemeinsam besprechen? Dann plant sie; am Smartphone oder am Computer mit allen Zwischenzielen, sendet Sie gegebenenfalls vom PC auf das Smartphone oder teilt die Route auch mit Euren Freunden.
Tippt dafür neben der Zieleingabe auf Zwischenstopp hinzufügen, fügt weitere Städte oder Adressen hinzu und tauscht die Ziele nach Belieben untereinander aus. Anschließend tippt Ihr auf Wegbeschreibung teilen, wählt die App aus und sendet den Link zur Wegbeschreibung Euren Freunden.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe finden
Mit Google Maps könnt Ihr nicht nur Eure Umgebung nach Restaurants oder einer Schlafmöglichkeit erkunden, sondern Euch auch Sehenswürdigkeiten anzeigen lassen. Am einfachsten geht das, indem Ihr in der Suchleiste am oberen Rand das Stichwort Sehenswürdigkeiten eingebt. Anschließend könnt Ihr noch filtern, ob diese aktuell offen haben sollen, wie gut sie bewertet sind und nach Relevanz und Entfernung sortieren.
Scrollt Ihr etwas in der Liste nach unten, könnt Ihr auch außerdem speziell historische Sehenswürdigkeiten oder im allgemeineren Sinne einfach Attraktionen in der Nähe anzeigen lassen. Sucht Ihr nicht in der Nähe, sondern an einem anderen Ort, an dem Ihr zum Beispiel später reist? Dann tippt auf die Karte, bewegt Euch darauf zum richtigen Ort und tippt auf den dann eingeblendeten Button In diesem Bereich suchen.
Teilt die Liste der Orte, an denen Ihr wart
Ist es nicht eine Strecke sondern sind es einzelne Orte, die Ihr Euren Freunden empfehlen wollt? Diese könnt Ihr in Listen sortieren und diese für Freunde freigeben. Die werden es Euch danken, wenn Ihr für sie bereits die besten Restaurants und Bars herausgesucht habt.
Zuerst müsst Ihr also die Orte auf Google Maps finden und in einer Liste speichern. Diese Liste könnt Ihr anschließend Euren Freunden zum Angucken freigeben. Ihr könnt sie sogar komplett öffentlich machen, so dass sie auch in der Google-Suche gefunden werden kann.
Der Weg zu den Listen führt über den ersten Eintrag im Hauptmenü namens Meine Orte > Gespeichert > Eure Liste und da entweder auf das Teilen-Symbol oder im Menü auf Freigabeoptionen. Ersterer teilt den Link zur Liste per App, zweiterer gibt die Liste so frei, dass man sie theoretisch auch per Google-Suche finden könnte.
Repariert den Kompass
Google Maps weiß manchmal nicht, wo vorne und hinten ist. Zeigt der blaue Trichter an Eurem Standort, also der Ersatz für die Kompassnadel, mal wieder partout in die verkehrte Richtung, hilft nur eine Achterbahnfahrt. Das klingt komisch und sieht auch so aus. Zeichnet mit Eurem Smartphone Achten in die Luft, bis der Assistent sich zufrieden gibt. Das dauert gelegentlich eine ganze Minute, wirkt aber.
Kommt immer pünktlich an
Ihr müsst zu einem Termin? Dann nutzt die Synergie von Google Maps und Google Kalender. Gebt im Kalendertermin auch die Adresse ein. Diese wird via Google Assistant oder Now-Karten sowohl zwischen Kalender und Maps als auch über Smartphone und Smartwatch hinweg synchronisiert.
Habt Ihr eine Android-Wear-Uhr am Handgelenk, wird sie Euch entsprechend per Vibration an den Termin erinnern. Auf dem Smartphone seht Ihr eine entsprechende Karte in der Google App. Diese zeigt Euch gleich an, wie Ihr zu dem Termin kommt. Falls an dem Tag besonders viel Verkehr auf den Straßen ist, rät Euch die künstliche Intelligenz dazu, entsprechend früher loszufahren. Ihr werdet immer rechtzeitig gewarnt.
Richtet Ihr einen täglichen Termin für Eure Pendelstrecke zur Arbeit ein, wird Euch Google täglich die jeweils schnellste Route zur Arbeit mitteilen. Sollte also eine Baustelle öffnen oder schließen, eine Straße gesperrt sein oder ein Unfall auf Eurer Strecke liegen, werdet Ihr davon nicht mehr überrascht werden. Google erhebt die dafür nötigen Daten anhand der verbundenen Android-Geräte auf der Strecke selbst, ist also ähnlich schnell wie Verkehrsdienste wie der Traffic Message Channel.
Fazit
Sei es auf der Reise, im Alltag oder für die Planung mit Freunden: Google Maps bietet viele Werkzeuge, um schneller oder gemütlicher durch die Welt zu kommen. Nutzt man die Datendienste bereitwillig, ergeben sich sogar Synergien zwischen den einzelnen Apps und Geräten. Damit wird aus Maps eben mehr als nur eine Map, sondern ein richtiger Diener, Auskunftgeber und ein kleiner Gewinn an Lebensqualität.
Man kann auch in einer fremden Stadt mal jemanden fragen, wo ein angesagtes Restaurant oder billige Absteige sich befindet oder wo Sehenswürdigkeiten sind.
Spezialtricks erinnert mich an die drei ??? :-). Insgesamt eine schöne Sache und ein interessanter Bericht, aber dann weiß Google endgültig alles über mich.
Google weiß es eh schon
Spezialtricks.
Spezialtricks. Boah. Was für ein Wort, jetzt muss ich mich erstmal hinsetzen.
Klasse Artikel, beschreibt viele gute Punkte. Was mir an Google Maps jetzt 3 Wochen in Frankreich gefehlt hat, war eine Funktion, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten eines Ortes zu sehen. Ich kann Restaurants sehen, Einkaufsmöglichkeiten aber nicht die wichtigsten Punkte pro Ort zu sehen. Dafür muss ich immer noch Tripadvisor installieren. Oder habt ihr da was gefunden?
yelp wäre da mein favorit.
praktisch u.a. weil man Lesezeichen setzen kann für locations die man ansehen will und dann auf der karte sehen kann was wo ist und wie weit weg man gerade ist etc.
Es wäre nicht schlecht,wenn Ihr auch mehr Deutsch schreiben würdet,da es auch Leute gibt die kein Englisch können
Die Beschreibungen sind alle Deutsch. Die Screenshots mache ich immer auf Englisch, damit meine Kollegen der anderen fünf Sprachen damit arbeiten können.
Und es sieht einfach viel besser aus als wie in deutsch. Deutsch sollte ohnehin ganz abgeschafft werden, spricht ohnehin kaum noch jemand.
Sorry, aber wer mit dem Englisch auf der Seite nicht klar kommt wird mit Handys, PCs, Digicams usw. keine Freude haben. Und so mansche deutsche Übersetzung versteht keiner mehr.
Sehr schöner Artikel mit nützlichen Tipps !
"Teilt die Liste der Orte, an denen Ihr wart". So etwas kann man auch mit My Maps aus dem Hause Google machen und ebenso freigeben.
Ich verstehe deinen Punkt nicht. Heutzutage gibt es für fast alles eine App plus die ganzen Alternativen "die das auch können". Klar gibt es viele Möglichkeiten.
Es geht nicht um eine alternative App, es geht um eine weitere Funktion von Google Maps; jedoch vorwiegend für Desktop. Deshalb hatte ich sie nicht integriert.
https://www.google.com/maps/d/u/0/
@Sven H.
My Maps ist quasi ein mächtiges Werkzeug für Google Maps, das mehr als nur Favoriten usw. hinterlegen kann. Bspw. kannst du für bestimmte Ziele auch Fotos einfügen, dort Kommentare speichern (die nur du sehen kannst bzw. derjenige, für den du eine bestimmte Karte freigegeben hast), Routen speichern, Ziele mit Icons versehen u. v. m. Eine komplett eigenständige App ist My Maps nicht so sehr wie z. B. Here Maps (ehemals von Nokia), sondern agiert mit einem Google-Konto.
@Eric Herrmann
My Maps ist sehr wohl als App verfügbar: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.google.android.apps.m4b
Natürlich ist das Werkzeug dann nicht ganz so mächtig wie auf dem PC, aber immerhin kann man alle Daten abrufen. Und ja: im Prinzip ist dies eine interessante Erweiterung von Google Maps.
Die Countdown Funktion werden wir demnächst gleich mal mit Freunden testen. Auch einige andere Funktionen kannte ich noch nicht. Tolle Zusammenstellung :thumbsup: