OnePlus 6 nach einem Jahr: Im Rausch der Software
Fast 12 Monate sind nun ins Land gestrichen, seitdem OnePlus das 6er präsentiert hat und in der Verkauf brachte. Seit dieser Zeit begleitet mich das OnePlus 6 im täglichen Smartphone-Alltag durch Höhen, aber auch durch einige Tiefen. Zeit ein Resümee zu ziehen.
Wenn man nach dem Veröffentlichungsrhythmus in der Smartphone-Branche geht, dann müsste man spätestens alle 12 Monate ein neues Smartphone kaufen. Aber ein Smartphone in den ersten Wochen, wenn nicht sogar in den ersten Monaten ist kaum dasselbe wie nach 12 Monaten. Die Hardware verändert sich in der Zeit nicht, dafür aber die Software. Nach über einem Jahr mit dem OnePlus 6 muss ich gestehen, dass genau diese Komponente bei diesem Smartphone der Suchtfaktor ist und auch bleiben wird.
OnePlus 6: Das hässliche Entlein unter den Smartphones
Geht es rein um das äußerliche, dann würde ich nicht wirklich zu einem OnePlus-Smartphone greifen. Nach nur 12 Monaten hat sich das Design des Smartphones schon überholt. Während Huawei, Samsung und Co mit Farbverläufen und schreienden Farben schon in den Regalen um die Gunst der Käufer buhlen, wirkt das OnePlus 6 nach einem Jahr irgendwie langweilig und das Design überholt.
Auch von der Vorderseite wirkt die breite Notch sehr altbacken. Aber mal ehrlich: Wer schaut denn schon bitte nach dem Kauf eines Smartphones andauernd auf die Rückseite und hofft dabei, auch nach 12 Monaten noch emotional auf Wolke sieben zu schweben. Ist es nicht eher so, dass man mit der Zeit keinen Gedanken mehr an das Design seines Smartphones verschwendet? So ist es jedenfalls mir ergangen, denn im Alltag zählen ganz andere Werte beim OnePlus 6.
Mit einem Trick wird die Kamera tatsächlich gut
Ok, in Sachen Kamera, egal ob für die Fotografie oder auch für Videos, ist OnePlus noch nie wirklich eine Gefahr gewesen für Apple, Samsung und Huawei. Aber so schlecht wie es manchmal in der Öffentlichkeit breitgetreten wird, ist es nun auch nicht. Jedenfalls nicht, wenn man statt der Stock-Kamera-App zu der Google Kamera-App-Portierung greift. Dank freier Entwickler, die die eigentlich nur mit den Google-eigenen Pixel-Smartphones kompatible Kamera-App für OnePlus Smartphones portieren, kann tatsächlich auch das OnePlus 6 sehr schöne Fotos machen.
Selbst in sehr schlechten Lichtumgebungen. Klar, die im OnePlus 6 verbaute Kamera-Hardware verhindert, dass man in der Qualität an das Pixel 3 XL herankommt, aber es ist erstaunlich was die Gcam-Portierung für das OnePlus 6 bei den Fotos noch mal herausholt.
Nachteil bei der Nutzung einer nicht offiziellen Portierung ist, dass man sich selbst um die Aktualität der App kümmern muss und auch mit Bugs, hin und wieder vorkommenden Abstürzen leben muss.
OnePlus Fast Charge vertreibt die Akku-Sorgen
Die Akkulaufzeit des OnePlus 6 ist zufriedenstellend. Knapp 5 Stunden Display-On-Zeit sind in meinem Langzeittest durchaus die Regel gewesen. Aber mindestens einmal am Tag musste das OnePlus 6 bei meiner Nutzung schon an das Schnellladenetzteil. Wer einen Dauerläufer haben will, der trotz intensiver Nutzung nur kurz vor dem Zubettgehen an ein Netzteil muss, sollte lieber vom OnePlus 6 fernbleiben. Mich persönlich hat es nicht viel gestört. Wie bei nahezu allen Alltagsgegenständen eignet man sich ein spezielles Nutzungsverhalten an.
Beim OnePlus 6 war die Anschaffung eines zweiten Netzteils und eines für das Auto schon nach wenigen Wochen Pflicht. Auf der Arbeit und für Reisen wird das OnePlus-Schnellladenetzteil verwendet, damit bei Notlagen der Akku in kürzester Zeit mindestens 80 Prozent geladen ist. Für zu Hause und die Ladung über Nacht nutze ich meist ein Netzteil, dass das OnePlus 6 langsam und somit schonend lädt. Strategische Ladestationen zu platzieren, gehört in meinem Alltag aber schon immer dazu.
Die Software ist der Star
OnePlus legte schon immer viel wert auf die Software und ein flüssiges Alltagserlebnis. Wer jemals ein OnePlus Smartphone für längere Zeit genutzt hat, wird mich verstehen, wenn ich sage, dass OxygenOS wohl zu den flüssigsten Software-Erlebnissen auf einem Smartphone gehört. Apps starten schnell, Inhalte bauen sich rasant schnell auf und das Scrollen durch den App Drawer ist ein Genuss.
Android-Puristen lieben OxygenOS weil es auch sehr nah an Googles Stock Android herankommt. Das was OnePlus noch an Anpassungen integriert, fördert dabei die Individualität des Nutzers. Angefangen von Akzentfarben, Statusleistenkonfiguration bis zu der Gestensteuerung kann man die Software dem eigenen Geschmack anpassen.
Bei all dem Lob gibt es aber auch einiges zu “kritisieren”. Wozu braucht man in der heutigen Zeit noch eine eigenständige Gallerie-App. Google Fotos ist vorinstalliert, es würde ausreichen, diese zu Nutzen. Google Assistant lässt sich durch das Drücken des Powerbuttons für 0,5 Sekunden zwar nach einem Software-Update nun auch geräuschlos starten, aber es erfordert langes Training um die Druckzeit zu verinnerlichen. Auch Shelf halte ich persönlich für überflüssig, aber eine Option um mit einem Rechtswischen Google Discover zu öffnen ist nicht in den Einstellungen verankert. Wohl gemerkt, das sind tatsächlich nur Kleinigkeiten und man findet sich über die Zeit hinweg damit ab.
Lohnt sich der Kauf eines OnePlus 6 noch?
Auch nach einem Jahr verrichtet das OnePlus 6 einen guten Dienst und kann, vor allem dank der Software, überzeugen. Von der Leistung und Nutzbarkeit im Alltag zählt das OnePlus 6 immer noch zu den Top-Smartphones. Abstriche muss man in Sachen Kameraqualität und Akkulaufzeit hinnehmen. Wenn man sich darüber im Klaren ist, verdient das OnePlus 6 auch 2019 immer noch eine Kaufempfehlung. Leider hat OnePlus die Produktion des OnePlus 6 schon eingestellt, so dass es schwer ist, noch ein brandneues OnePlus 6 zu erwerben.
ich komme von einem galaxy s6 und habe mir im august 2018 das OP6 geholt und bereue es. ich bin, nach all der lobpreisung und den test doch sehr enttäuscht. so wie es verkauft wurde und wie es klang, machte es den anschein als sei es ein upper midrange gerät das mit flagschiffen konkuriert. nun, ich hatte ein flagschiff, das war zwar fast 3 jahre alt daher muss doch mitlerweile alles besser sein? war leider nicht so. das einzig verbesserte ist die geschwindigkeit und die display größe. die kamera ist schlechter als die des s6, pentile matrix auf nem fhd screen mit der größe lässt das display wirken als sei es von 2011.
hab's auch seit einem jahr
in Gebrauch und meine dass sich der Akku trotz dass ich es nur per Dash lade nicht verschlechtert hat
mein oneplus x rennt auch noch und hat eine angenehme Größe!
Ich will das mal mit der Galerie App aufgreifen. Bevor ich ein Samsung Smartphone hatte, ist es mir auch nicht aufgefallen aber eine dedizierte Galerie App, die wirklich nur Bilder des Gerätes anzeigt, und damit viel schneller starten kann, ist sehr praktisch. Die Google Fotos App ist mir zu unübersichtlich, wenn ich nur mal schnell die letzten Bilder ansehen möchte. Auch sehe ich bei Fotos nicht auf einen Blick, wo die Bilder gespeichert sind. Also da denke ich, dass eine Gallerie App mit Ordner Struktur einen Mehrwert darstellt.
Ich habe noch das One Plus 5 und bis jetzt immer noch absolut begeistert.
Bis auf den "Wunsch" nach mehr Display habe ich keinerlei Bedürfnis das Smartphone zu wechseln. Es bekommt immer noch Updates, ist sehr schnell , hat 8! GB Arbeitsspeicher ...was will man mehr. Das 1. Smartphone welches ich über 2 Jahre habe!!
Mehr Lob geht nicht : )
Warum keine Galerie App? Weil nicht jeder, jedes blöde Bild in die Cloud von Google Fotos hochladen will, deshalb.
Was für ein bescheuerter Satz.
Muss man auch bei Google Fotos nicht. Erstmal Informieren, dann meckern.
Damit ist einzig ihr eigener letzter Satz "bescheuert"!
Habe das OP6 jetzt auch seit fast einem Jahr und bin sehr zufrieden damit. War bis jetzt das "unkomplizierteste" Smartphone von allen. Lief immer flüssig, Akkudauer ganz ordentlich, nie ein Freeze o.ä., Verbindung mit der SmartWatch via BT klappte immer reibungslos im Gegensatz zu Huawei Geräten und die Kamera macht imho recht gute Bilder.
hab auch noch ein 6er und läuft super!! die gcam Portierung würde mich interessieren, wo gibt's die?😊
Sieh mal bei xda nach, oder einfach mal googlen😉
hab's 😂👍
Schöner Bericht. Mein nächstes kommt von Xiaomi.
Jup, Xiaomi kommt bei mir definitiv auch in die engere Wahl.
Meins wird demnächst wohl verkauft..
Gerade ein Pixel 3 XL für 444€ neu geschnappt.
Wirklich monatliche Updates, noch schnellere Upgrades, bessere Kamera, kabelloses Laden ist mir der, in dem Fall, geringe Aufpreis wert.
... und sogar 26€ günstiger, als das vergleichbare Pixel 3a XL ^^ So viel dazu.
So ist das nun mal mit "älterer" Hardware, die gibt es nach einiger Zeit zu Schnäppchenpreisen während aktuelle, neue Geräte erstmal verhältnismäßig teuer sind. Das ist der Fluch für die Hersteller, bringt man beide Varianten gleichzeitig läuft man gefahr zu wenige Top GEräte anzusetzen. Kommt die abgespreckte Version zu spät läuft man ebefalls gefahr zu wenig abzusetzen weil die ehemaliegen Top Geräte inzwischen zu ähnlichen Preisen zu bekommen sind.
"so dass es schwer ist, noch ein brandneues OnePlus 6 zu erwerben"
brandneue Smartphones gibt es immer bei ebay. Allerdings heisst dort brandneu in den meisten oder allen Fällen gebraucht. ;)
Ich weiss nicht ob die Kamera des OP6 wirklich soviel schlechter ist. Sie hat zumindest ein gutes HDR und auch 4k60. Und wenn man auf youtube Vergleiche zum Pixel sucht, sieht das OP immer sehr gut aus.
Weitwinkel, Zoom und ein guter Nachtmodus fehlen allerdings wenn ich das mal nicht nur mit dem Pixel vergleiche.
Brandneue auch bei Amazon.
Mich würde mal interessieren um wie viel es schlechter ist mit der Gcam Software.
Hat vielleicht jemand eine Ahnung?
Ist jetzt vielleicht etwas spät, aber du könntest dir mal das Video OnePlus 6t Revisited: Better than Pixel 3? von MKBHD anschauen. Die Kamera vom OnePlus 6 und 6t sind identisch sowie die GCam Portierung (vermutlich).