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Hoymiles MS-A2 im Test: der einfachste Balkonkraftwerk-Speicher

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© nextpit

Der Hoymiles MS-A2 ist in sieben Sekunden installiert – schneller als jeder andere Balkonkraftwerk-Speicher. Das verspricht der Hersteller und ja: Es stimmt wirklich. Was der Hoymiles-Speicher anders macht als alle anderen Energiespeicher für Balkonkraftwerke und ob das System im Test überzeugt, lest Ihr im nextpit-Test des MS-A2!

Hoymiles MS-A2

Pro

  • Installation klappt wirklich innerhalb von Sekunden
  • Kompatibel zu allen Wechselrichtern
  • Einfache Bedienung
  • Schickes, flexibles Design

Contra

  • Keine intelligente Regelung der Einspeiseleistung
Hoymiles MS-A2: Alle Angebote

Kurzfazit und Kaufen

Einfacher als beim Hoymiles MS-A2 geht Balkonkraftwerk-Speicher nicht. Für die Installation zieht Ihr den Schukostecker Eures Wechselrichters aus der Wand und steckt diesen in den Hoymiles-Speicher ein. Anschließend stöpselt Ihr diesen in jene Wandsteckdose ein, in der vorher Euer Wechselrichter steckte – und das war's. 

Das Verbinden mit dem Smartphone klappt ebenfalls in wenigen Sekunden, und die Hoymiles-App ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Ihr legt hier einen Zeitplan fest, wann wie viel Energie maximal in Euren Haushalt fließen soll. Alles, was die Solarzellen oberhalb dieser Grenze produzieren, packt Hoymiles in den Akku – und versucht dann, so lange wie möglich die festgelegte Einspeiseleistung aufrechtzuerhalten. Mit einem Update ist es inzwischen sogar möglich, mit Steckdosen oder Energiemessgeräten von Shelly die Einspeiseleistung dynamisch an den aktuellen Verbrauch anzupassen.

Prinzip, Setup und Einrichtung

Der Hoymiles MS-A2 ist der unkomplizierteste Balkonkraftwerk-Speicher, den es gibt. Zur Installation müsst Ihr einen Schukostecker ausstöpseln und zwei Schukostecker einstecken. Und das war's.


Was uns gefällt:

  • Einfachstes Setup aller Balkonkraftwerk-Speicher
  • Robustes, wasserdichtes Design (IP65)
  • Schickes Gehäuse mit Option zur Wandmontage

Was uns nicht gefällt:

  • Wenig Einstellungsmöglichkeiten in der App

Ihr habt bereits ein Balkonkraftwerk und wollt einen Speicher nachrüsten? Dann klappt das mit dem Hoymiles MS-A2 wirklich unfassbar einfach. Ihr steckt Euren bestehenden Wechselrichter nämlich einfach aus der Steckdose ab und stöpselt ihn in den Hoymiles-Speicher.

Hoymiles MS-A2 Anleitung
Mehr Anleitung braucht's eigentlich nicht: Der Hoymiles MS-A2 ist in wenigen Sekunden betriebsbereit. / © nextpit

Anschließend steckt Ihr den Hoymiles-Speicher mit dem mitgelieferten Netzkabel in die Steckdose ein, und das war's. Zieht man die Zeit ab, die benötigt, den 33 kg schweren Speicher aus dem Karton zu heben, ist die Installation wirklich in jenen sieben Sekunden geschafft, die der Hersteller verspricht.

Hoymiles MS-A2 Anschlüsse
Ein Kabel je Stromrichtung: Der Hoymiles MS-A2 hat nur zwei Anschlüsse, und mehr braucht's auch nicht. / © nextpit

Hinzu kommt noch das App-Setup über die neue Hoymiles-App namens "S-Miles Home", die speziell für Balkonkraftwerk-Speicher entwickelt ist. In wenigen Minuten ist die Verbindung hergestellt, und Ihr könnt den Speicher dank Cloud-Anbindung von Überall auf der Welt steuern. Erwartet allerdings nicht zu viele Einstellungsmöglichkeiten.

Primär könnt Ihr mal die gewünschte Einspeiseleistung ins Hausnetz einstellen, mit der Ihr Eure Grundlast abdeckt. Das klappt auch nach Zeitplänen, sodass die Einspeiseleistung etwa Abends höher ist als Mittags – schließlich seid Ihr hier zu Hause und schaut fern, kocht oder zockt. 

Hoymiles MS-A2: Einstellungen in der App
In der App könnt Ihr Zeitpläne für das Einspeisen festlegen, den Speicher manuell aus dem Netz laden oder auch die maximal erlaubte Einspeiseleistung festlegen. / © nextpit

Außerdem gibt es noch ein separates Menü, in dem Ihr das Einspeisen grundsätzlich ein- und ausschalten könnt sowie die maximale Einspeiseleistung ins Hausnetz festlegt. Schlussendlich bietet die App auch die Möglichkeit, den Speicher komplett vollzuladen – und zwar aus dem Hausnetz. Denn Ihr könnt den Hoymiles MS-A2 auch unterwegs als Powerstation nutzen – oder daheim als Notstrom-Versorgung.

Hoymiles MS-A2
Auf der Vorderseite des Hoymiles MS-A2 gibt's drei LEDs, zwei Buttons und eine Akkustand-Anzeige – und ehrlich: Mehr braucht's auch nicht. / © nextpit

Mit einem Update hat Hoymiles inzwischen auch die Möglichkeit nachgeliefert, mit Hilfe von smarten Steckdosen oder Energiemessgeräten von Shelly die Einspeiseleistung dynamisch zu regeln. In unserem Fall hat das Verbinden mit einem Shelly Pro 3EM leider nicht geklappt – andere Tester berichten in ihren Testberichten allerdings nicht von Problemen. Entsprechend gehe ich davon aus, dass in unserem Fall die Heimnetz-Konfiguration Schuld ist.

Hoymiles MS-A2: Performance

Der Hoymiles MS-A2 setzt auf einen komplett anderen Ansatz als die Konkurrenz. Das wirft die Frage auf: Warum macht das sonst niemand so wie Hoymiles? Eine Antwort könnte lauten: Weil's ineffizient ist. Aber spielt das wirklich eine Rolle?


Was uns gefällt:

  • Stufenloses Aufsplitten zwischen Hausnetz und Akku
  • Arbeitet mit 100 % aller Wechselrichter zusammen

Was uns nicht gefällt:

  • -

Der Hoymiles MS-A2 ist auf der Wechselspannungsseite eingebunden. Was bei großen PV-Anlagen eine häufige Option ist, gab es bei Balkonkraftwerk-Speichern bislang noch nicht. Alle anderen aktuellen Balkonkraftwerk-Speicher arbeiten nämlich mit dem Akku auf der AC-Seite, sprich:

  1. Der Gleichstrom von den PV-Modulen wird in den Akku-Zellen gespeichert, die ebenfalls Gleichstrom nutzen.
  2. Zum Einspeisen ins Hausnetz wird der benötigte Strom dann in Wechselstrom umgewandelt.
Hoymiles MS-A2 Oberseite
Die Serienversion des Hoymiles MS-A2 ist gegen Wasser und Staub geschützt. Auch unser noch nicht wasserfester Prototyp hat eine kräftige Regendusche schadlos überstanden. / © nextpit

Bei Hoymiles sieht das etwas komplizierter aus: 

  1. Der Gleichstrom von den PV-Modulen wird wie bei einem Balkonkraftwerk ohne Speicher mit einem separaten (bestehenden) Mikrowechselrichter in Wechselstrom umwandelt.
  2. Im Speicher wird aus dem Wechselstrom dann aus jener Energie, die über dem eingestellten Einspeisewert liegt, Gleichstrom gemacht und im Akku gespeichert – der Rest wird direkt eingespeist.
  3. Fällt die PV-Produktion unter den gewünschten Einspeisewert, wird zusätzlich Strom aus den Akkuzellen ins Hausnetz eingespeist.

Die Herausforderung beim Hoymiles MS-A2 besteht nur darin, dass alle Energie, die durch den Akku geht, einen zusätzlichen Umwandlungsschritt von Wechsel- in Gleichstrom durchläuft – und wieder zurück. Und theoretisch bedeutet jede dieser Umwandlungen einen zusätzlichen Energieverlust, was die Amortisationszeit verlängert. Aber was bedeutet das in der Praxis?

Hoymiles MS-A2: Einstellungen in der App
Auf dem Startbildschirm der App seht Ihr auf einen Blick, was gerade passiert. / © nextpit

Typischerweise liegt die Effizienz bei der Umwandlung von Gleich- zu Wechselstrom – und zurück – bei etwa 90 bis 95 %. Bei zwei zusätzlichen Umwandlungsschritten bleiben von der ursprünglichen Energie also beispielsweise noch 95 % hoch zwei übrig – also rund 90 %. Die Hoymiles-App zeigt hier die Eingangsleistung in den Akku und die Ausgangsleistung vom Akku ins Hausnetz an – darf man der App glauben, kommt das System hier auf einen ausgezeichneten Wert von 87,2 % – und das ist ein beeindruckend guter Wert.

Natürlich wird nicht sämtliche Energie durch den Akku geschleift – tagsüber wird nämlich ein guter Teil der Solarenergie direkt ins Hausnetz weitergereicht, und hier ist die Effizienz deutlich besser. Von der insgesamt von den PV-Modulen produzierten Energie kommen in unserem Setup stolze 92,5 Prozent im Haushalt an.

Lohnt sich der Balkonkraftwerk-Speicher?

Ob sich der Speicher damit lohnt oder nicht, hängt weniger von diesem zusätzlichen Umwandlungsschritt ab als grundsätzlich von Eurem Nutzungsszenario. Und für letzteres würde ich Euch den PV-Rechner der HTW Berlin empfehlen, der inzwischen auch für Balkonkraftwerke den Einbezug von Speichern in die Rechnung erlaubt. Für ein optimal ausgerichtetes Balkonkraftwerk (30° Aufständerung, Südausrichtung) bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh (35 Cent/kWh) sieht die Rechnung ohne Speicher (Variante 1) und mit Speicher (Variante 2) wie folgt aus:

Amortisationsrechnung Balkonkraftwerk ohne und mit Speicher
Ohne Speicher hat sich das Beispiel-Balkonkraftwerk nach zwei Jahren amortisiert, mit Speicher nach sechs Jahren. / © HTW Berlin, Screenshot: nextpit

In unserem Beispiel haben wir ein günstiges 880-W-Balkonkraftwerk ohne Speicher für 300 Euro im Discounter geschossen, das sich bereits nach zwei Jahren amortisiert hat. Der Hoymiles-Speicher verringert die aus dem Netz bezogene Strommenge deutlich, allerdings kostet das System mit zusätzlich 1250 Euro für den Speicher auch deutlich mehr. Die Amortisation ist nach sechs Jahren geschafft. Am Ende des 15-jährigen Betrachtungszeitraumes liegt die Bilanz des Hoymiles-Systems einen Cheeseburger vor dem Balkonkraftwerk ohne Speicher.

Wichtig bei diesem Rechner: Hier wird von einem konstanten Stromverbrauch über den Tag hinweg ausgegangen. Wenn Ihr tagsüber nicht zu Hause seid, dann verschiebt sich die Bilanz deutlicher in Richtung Speicher-System. Und natürlich gibt es ganz viele weitere Faktoren wie die Ausrichtung, den Stromverbrauch und so weiter, die Ihr selbst im Rechner eintippen könnt. Probiert's also mal selbst aus.

Ein Hinweis noch zum Schluss: Hoymiles hat gegenüber nextpit angekündigt, dass in Zukunft zwei MS-A2 parallel genutzt werden können sollen, um die Akkukapazität zu erweitern. 

Abschließendes Urteil

Kann der Hoymiles MS-A2 im Test überzeugen? Ja. Die Installation ist gnadenlos einfach, die Bedienung über die App ebenfalls, und inzwischen ist sogar ein dynamisches Regeln der Einspeiseleistung möglich. Gerade bei kleineren Balkonkraftwerk-Systemen ist letztere aber eher ein „Nice to Have“: Mit einer Grundlast von 150 bis 200 W bekommt Ihr den 2-kWh-Speicher sowieso in fast jedem Fall über Nacht leer. 

Wie schnell sich der Hoymiles MS-A2 unterm Strich für Euch lohnt, hängt ganz stark davon ab, wie stark oder wie wenig Euer typischer Energieverbrauch mit der Sonneneinstrahlung korrelliert. Und auch wenn im obigen Rechenbeispiel gerade einmal zwei Euro zwischen dem System mit und ohne Speicher lagen, dürft Ihr nicht vergessen: Ihr habt mit dem Hoymiles MS-A2 natürlich auch eine portable Powerstation im Haus, die Euch auch mal unterwegs beim Zelten mit Energie versorgt – oder im Falle eines Blackouts Notstrom liefert.

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Zu den Kommentaren (2)
Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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2 Kommentare
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  • Olaf Gutrun 57
    Olaf Gutrun vor 1 Tag Link zum Kommentar

    Hmm finde ich auch interessant.

    Könnte man das ganze denn mit Shellys so einstellen, das z.b Mittags wenn viel Sonne da ist und dann auch noch das Akku voll ist, z.b Die Waschmaschine hauptsächlich darüber läuft? Oder Wärmepumpentroxkner, die ziehen 500 watt, könnte man eventuell noch mehr sparen, wenn man energie intensive Vorgänge im Sommer in der Mittagssonne automatisiert?

    Ich habe im Keller eine KÜhltruhe, da habe ich das Thermostaat überbrückt, sobald die strom hat lauft diese. An einem Sommertag wenn ich viel Strom habe, wird meine Kühltruhe richtig extrem kalt. So habe ich die Energie günstig in Form von Kälte gespeichert.

    Die Truhe hat eine sehr sehr lange vorhaltezeit, sie kann so mal 15h und länger ohne Strom, umso kälter sie ist umso länger kann sie aus bleiben.

    Ich finde smarte Kühlschränke müssten her, schön in der Mittagssonne durch laufen lassen und dann über Nacht komplett aus.

    Kühlschränke ziehen zwar nur 150 watt, sind dennoch Hauptverbraucher übers Jahr gesehen.

    Ich sehe gerade dort noch viele einsparmoglichkeiten.

    Meine Kühltruhe hatte ich schon auf minus 40 grad, sie ist gut gefüllt und es würde tage dauern bis sie wirklich zu warm wird.

    Zumindest kann man so viel Energie nutzen ohne einen teuren Akku.

    Ich sag mal wenn an einem Sommertag die Kühltruhe am vormittag 5h mit 150watt durch läuft, kann diese locker 30h aus bleiben. Würde dann in der Mittagssonne die Waschmaschine noch anspringen, könnte man meiner Meinung nach mehr sparen, als wenn man nur die grundlast trägt wenn man weg ist.

    Ich kam auf die Idee weil bei mir mal ein Kühlschrank Thermostat kaputt war und ich dieses auch überbrückte und eine Zeitschaltuhr dran hing, hatte keinerlei probleme damit, dann guckte ich erstmal nach wie lange so Eisfächer ohne strom können und das ist länger als man denkt.

    Kühlt man nun wenn man zu viel strom hat besonders stark runter ist diese Vorhaltezeit noch viel länger, ist in meinen Augen zumindest die günstigste Akku Alternative.

    400watt heizstab am warmwasserspeicher um die fossiele Heizung zu entlasten sehe ich auch noch als sehr gute lösung an, dann hätten wir die energie im warmwasserboiler gespeichert, das kann dafür sorgen das eine fossiele heizung im sommer viel viel seltener das wasser zuheizen muss und auch seltener an springt, was auch enorm viel fossile energie einsparen könnte.

    Am besten wäre in meinen Augen die Kombination aus, Kühltruhe, Kühlschrank und falls wasserboiler vorhanden eben diesen aufheizen.

    Habe auch Easserkräne mit einer sehr langen leitung, man muss sehr lange warm wasser laufen lassen, wenn man sich nur die Hände waschen will. Da wären kleine lokale 10l 230v boiler vllt auch noch interessant, für Hände waschen abwasch, aber auch vorgeheiztes wasser für die spühlmaschine, welche dann auch noch deutlich schneller Ihren dienst vollrichten würde und natürlich auch weniger, bis garnicht zuheizen müsste.
    Ich sag mal 10L Wasser von 90 grad aus einem minnie Boiler, ist mehr als genug das eine Spühlmaschine nahezu garnicht zuheizt. Guckte mir das bei meiner Miele an, mit vorgeheizten wasser ist die 60 minuten schneller und verbrauch 70% weniger Strom.

    Das wären alles sehr günstige Möglichkeiten die energie zu nutzen und möglichst wenig verpuffen zu lassen ganz ohne Akku.

    Meiner Meinung nach kann man so weitaus mehr als die Grundlast tragen, zumindest im Sommer.


    • 39
      dieCrisa vor 1 Tag Link zum Kommentar

      "...schön in der Mittagssonne durch laufen lassen und dann über Nacht komplett aus."
      Es ist nicht ratsam, den Kühlschrank im Sommer nachts vom Strom zu trennen, auch wenn er tagsüber von einer PV-Anlage gespeist wird. Wenn er nicht genutzt (= geöffnet) wird, mag man etwas sparen können. Aber wer nutzt seinen Kühlschrank (gerade im Sommer) nicht?

      Wenn der Kühlschrank morgens wieder eingeschaltet wird, benötigt das Aggregat deutlich mehr Strom, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Das Gerät läuft dann auf Hochtouren und kann bis zu fünf Stunden benötigen, um die Zieltemperatur zu erreichen.

      Moderne Kühlschränke sind so gut isoliert, dass sie ungeöffnet wenig Strom verbrauchen und nur wenige Male in der Nacht anspringen müssen.

      Bei älteren Geräten kann das Ausschalten über Nacht dazu führen, dass die Temperatur über die empfohlenen 7 Grad Celsius steigt, was die Lebensmittelsicherheit gefährden kann.

      Neuere Kühlschränke sind deutlich energieeffizienter. Ein mittelgroßer Kühlschrank der besten Effizienzklasse verbraucht jährlich etwa 100 bis 120 Kilowattstunden Strom.

      Stattdessen gibt es effektivere Methoden, um Energie zu sparen:
      Einen kühlen Standort für den Kühlschrank, fern von Wärmequellen und direktem Sonnenlicht. Ordnung im Kühlschrank, um die Tür nicht unnötig lange offen zu lassen. Die richtige Temperatur: 7 °C im Kühlschrank sind auch im Sommer ausreichend.
      Durch diese Maßnahmen kann der Stromverbrauch eines Kühlschranks optimiert werden, ohne ihn nachts abzuschalten.

      utopia.de/ratgeber/kuehlschrank-nachts-ausschalten-lohnt-sich-das_634729/

      "Guckte mir das bei meiner Miele an, mit vorgeheizten wasser ist die 60 minuten schneller und verbrauch 70% weniger Strom."
      90°C ist für eine Spülmaschine zu heiß. Moderne Geschirrspüler arbeiten typischerweise mit Temperaturen zwischen 50°C und 65°C, je nach Programm.

      10 Liter Wasser reichen für einen kompletten Spülgang nicht aus. Laut den Quellen verbrauchen effiziente Geschirrspüler etwa 8-10 Liter pro Waschgang.

      Eine Einsparung von 70% beim Stromverbrauch durch Warmwasseranschluss ist übertrieben. Miele gibt an, dass im Durchschnitt bis zu 35% Energie im Programmmix eingespart werden können, im Eco-Programm sogar bis zu 46%. Ob das Wasser zuvor (mit eigenem Solar-Strom) in "einem minnie Boiler" oder bei Bedarf (bedarfsgerecht) in der Spülmaschine (mit eigenem Solar-Strom) erhitzt wird, dürfte kaum einen Unterschied machen - wenn, dann eher zum Vorteil der Spülmaschine.

      Eine Verkürzung der Programmdauer um 60 Minuten ist ebenfalls übertrieben. Miele erwähnt eine mögliche Reduzierung der Laufzeit um bis zu 25 Minuten, je nach Programm.

      Es stimmt, dass ein Warmwasseranschluss Energie sparen kann, besonders wenn das Wasser umweltfreundlich (z.B. solar) erhitzt wird, aber nicht in dem Ausmaß, wie in der Aussage behauptet.

      miele.de/de/m/sparsam-spuelen-neue-features-fuer-den-nachhaltigsten-geschirrspueler-von-miele-6206.htm

      "Das wären alles sehr günstige Möglichkeiten die energie zu nutzen und möglichst wenig verpuffen zu lassen ganz ohne Akku.
      Meiner Meinung nach kann man so weitaus mehr als die Grundlast tragen, zumindest im Sommer."
      Tagsüber (wenn alle an der Arbeit, in der Schule oder im Schwimmbad sind) braucht man keinen Akku. Ein Akku macht - wenn überhaupt - dann Sinn, wenn Strom gebraucht, aber kein Strom auf dem Dach erzeugt wird. Der vom Strom getrennte Kühlschrank oder Kühltruhe speisen abends exakt Null-Komma-Nix in den Fernseher oder die Leselampe.

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