HTC One mini 2 im Test: Luxus-Zwerg mit kleinen Schwächen
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Dass ein Mini-Smartphone nicht klein sein muss, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Auch dass ein Mini-Modell nur selten die gleiche Leistung bringt wie sein namensgebendes High-End-Pendant, ist nichts Neues. Ob HTC mit dem One mini 2 von diesem Grundsatz abweicht und nicht nur ein optisch und haptisch, sondern auch technisch herausragendes Gerät präsentiert, zeigt unser Test.
Pro
- Design und Verarbeitung
- Stereolautsprecher
- microSD-Slot
Contra
- Fehlende Motion-Launch-Gestensteuerung
- Kein Infrarot-Sender
HTC One mini 2: Design und Verarbeitung
Das One mini 2 hat alle Attribute seines großen Vorbilds, das hochwertige Unibody-Gehäuse aus gebürstetem Aluminium mit dem leicht geschwungenen Rücken, die Stereolautsprecher an der Front und die Zierstreifen auf der Rückseite. Leider hat auch das One mini 2 den breiten Streifen unterhalb des Displays mit dem HTC-Logo, außerdem nimmt das Display in Relation zum Gehäuse weniger Fläche ein, wodurch das Gerät länger als nötig wirkt - noch kompakter hätte man das Gehäuse laut HTC aber nicht bauen können.
Wie beim ersten One mini hat das One mini 2 einen Kunststoffstreifen ums Gehäuse, der den edlen Eindruck etwas schmälert, dieses Mal aber in Mattschwarz etwas dezenter ausfällt als beim Vorgänger. Insgesamt wirkt das One mini 2 nicht ganz so elegant wie sein großer Bruder, Verarbeitung und Materialwahl sind aber auch hier hervorragend.
HTC One mini 2: Display
4,5 Zoll misst der Bildschirm, das ist natürlich nicht gerade mini, aber immer noch deutlich weniger als beim M8. Die HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) ist im Vergleich zum ersten One mini unverändert, die Pixeldichte liegt somit bei 326 ppi - das reicht für eine scharfe Darstellung locker aus. Im direkten Vergleich mit dem One (M8) zeigt sich, dass das mini 2 einen winzigen Tick dunkler ist, außerdem ist die Farbdarstellung etwas kühler und blasser. Das sind aber nur Details, die nichts am insgesamt sehr guten Eindruck des Displays ändern. Helligkeit, Kontraste, und Blickwinkelstabilität sind allesamt top.
HTC One mini 2: Software
Aktuelles Android und die aktuelle HTC-Benutzeroberfläche Sense 6 bringen das One mini 2 auf Augenhöhe mit dem großen Bruder. Die Sense-typischen Attribute wie der BlinkFeed sind natürlich mit an Bord, optisch und funktional unterscheidet sich die Software nur in Details vom M8 - leider aber sind gerade diese Details entscheidend. Die Motion-Launch-Gestensteuerung hat HTC nämlich beim One mini 2 komplett wegrationalisiert. Auch das Foto-/Video-Feature Zoe ist zwar auf dem One mini 2 enthalten, war aber zum Testzeitpunkt noch nicht funktionstüchtig. Mit an Bord ist dafür der extreme Energiesparmodus sowie die BoomSound-Klangverbesserung.
HTC One mini 2: Performance
Hardware von gestern, das ist der erste Eindruck beim Blick auf das Datenblatt des One mini 2. Besonders nachdem Sony mit dem Z1 Compact bewiesen hat, dass man auch in kleine Gehäuse Spitzentechnik verbauen kann, wirkt das One mini 2 mit seinem Snapdragon-400-Prozessor (MSM8226) und der vergleichsweise niedrigen Taktung von 1,2 GHz etwas rückständig. Auch der Grafikprozessor (Adreno 305) ist eine Spur schwächer.
Tatsächlich aber zeigt sich das kleine One im Test von seiner besten Seite, es reagiert blitzschnell auf Eingaben und Touchgesten, Apps starten schnell, auch der Wechsel zwischen Apps geschieht ohne große Verzögerung. Im direkten Vergleich mit dem M8 liegt das kleine One in Alltagsaufgaben gleichauf und performt nicht merklich schwächer als das M8. Beim Fotografieren zeigt sich der Unterschied in Details, das Fokussieren dauert etwas länger, der Zeitraum vom Tippen des Auslösers bis zum fertig gespeicherten Foto ist eine knappe Sekunde länger als beim M8. In Benchmark-Tests ist das One mini 2 dem großen Bruder zwar hoffnungslos unterlegen, doch für Durchschnitts-Nutzer dürfte dieser theoretische Unterschied nicht ins Gewicht fallen.
HTC One mini 2: Kamera
Hier liegt der größte Unterschied zum ersten Mini und zum One (M8): HTC verzichtet beim One mini 2 auf die UltraPixel-Technologie und verbaut stattdessen eine “gewöhnliche” 13-Megapixel-Kamera. Das Kamera-Menü bietet die gleichen Einstellungsmöglichkeiten wie beim M8, inklusive HDR-Modus und manueller Anpassung von Verschlusszeit, Weißabgleich, ISO, Belichtung und Fokus.
Bei den Aufnahmemodi wurde aber leider gespart, das 360-Grad-Panorama sowie die “Dual-Capture”-Funktion fehlen. Schön ist aber auch hier, dass individuelle Einstellungen als Preset gespeichert und zu den Aufnahmemodi hinzugefügt werden können. Der Dual-LED-Blitz ist leider auch dem Rotstift zum Opfer gefallen.
Die Bildqualität ist gut und liegt in manchen Aufnahmesituationen über der des One (M8). HDR-Bilder gelingen zum Beispiel besser, mit mehr Dynamik und Kontrastumfang. Bei gutem Licht gelingen mit dem One mini 2 gute Bilder, die höhere Auflösung lässt mehr Spielraum für die Bildbearbeitung als beim M8.
Im Vergleich zu den Kameras anderer Hersteller spielt das One mini 2 in der oberen Liga mit und kann mit den High-End-Modellen von Samsung oder Sony mithalten. Ein kleiner Nachteil ist aber die etwas trägere Reaktionszeit, vom Auslösen bis zum fertigen Foto vergeht etwas mehr Zeit als bei den Top-Modellen von Sony, Samsung oder eben HTC.
HTC One mini 2: Akku
Hier hat HTC im Vergleich zum ersten Mini nachgelegt und dem One mini 2 einen Akku mit immerhin 2.100 Milliamperestunden spendiert - im Vergleich zur Konkurrenz ist das immer noch wenig, auch hier könnte aber die kompakte Bauweise Schuld an der geringen Kapazität sein. In der Praxis reicht die Laufzeit für einen Arbeitstag aus, ein Akkuwunder ist das One mini 2 aber nicht, die Laufzeit des M8 erreicht es nicht.
Wenn man das One mini 2 im Dauerfeuer betreibt, mit Display auf voller Helligkeit und kontinuierlicher Videowiedergabe, ist der Akku innerhalb von knapp 5 Stunden leer. An einem Tag in der Redaktion als Zweitgerät mit ständiger Kontosynchronisierung im WLAN, einigen Testfotos und laufender Musikwiedergabe (Spotify, ebenfalls WLAN) verlor das One mini 2 in knapp vier Stunden ungefähr 20 Prozent Akku.
HTC One mini 2: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Beim One mini 2 haben wir es mit dem gleichen Problem wie immer zu tun: Außen sind die Ähnlichkeiten zum großen Vorbild unübersehbar, aber im Innern, bei der Technik, wurde deutlich gespart. In diesem Punkt ist man sich bei Samsung, HTC und LG anscheinend einig. Entscheidend ist aber vor allem, wie es sich im täglichen Einsatz bewährt, und da macht das One mini 2 eine gute Figur. Pluspunkte gibt es für Verarbeitung und Materialwahl, größter Minuspunkt ist der kleinere Funktionsumfang (kein Motion Launch). Auch ein Infrarot-Sender sowie der Dual-LED-Blitz fehlen. Die von manchen Kritikern bemängelte Kamera und die schlechtere Bildqualität konnte unser Test nicht bestätigen, auch bei schlechtem Licht hält sich das Bildrauschen in Grenzen.
Das Sony Xperia Z3 Compact ist das beste kompakte Smartphone.
Ja,die Grösse finde ich auch gut - aber 1GB Ram geht halt gar nicht
"Zwerg" - das ist hoffentlich ironisch gemeint. Davon mal abgesehen scheint es kein schlechtes Telefon zu sein, aber 1GB Ram im Jahre 2014 ist einfach ein Dealbreaker. Schade, dass LG mit dem G3 grössenmässig auch völlig durchdreht - das hätte was sein können.
Ja, das ist nicht ganz ernst gemeint - eigentlich hat das One mini eine ziemlich gute Größe, wie ich finde. Mir ist das M8 ein bisschen zu mächtig - und wie es mit dem G3 wird, werden wir heute Abend wissen :-)
alter Schwede, das Ding is knapp unte 140mm Hoch, das is alles andere als Mini. Und dann nur 4,5zoll. Das können Handys von 2012 besser....jaja tolle Boomsound Lautsprecher. Nutze ich jeden Tag^^