Huawei Mate 20 RS Porsche Design im Test: Schön, schnell, aber viel zu teuer
Auch bei der neuen Mate-Generation arbeitet Huawei wieder mit Porsche Design zusammen und stellt das Mate 20 RS vor. Das neue Porsche-Smartphone hat vor allem optisch einiges zu bieten, aber auch im Inneren einen Vorteil gegenüber dem Mate 20 Pro. Im Test zeigt sich ein unglaublich schnelles Smartphone, das sein Geld aber letztlich nicht wert ist.
Pro
- Schöne Verpackung und viel Zubehör
- Schönes Design und hochwertige Materialien
- Tolles Display
- Moderne Entsperrmöglichkeiten
- Starke Performance
- Guter Akku und schnelle Ladegeschwindigkeit
- Triple-Kamera
Contra
- Viel zu hoher Preis
- Software mit Schwächen
- Audio-Setup nicht auf der Höhe der Zeit
Ein teurer Spaß
Das Huawei Mate 20 Pro ist mit 999 Euro schon ein teurer Spaß, doch das Porsche Design Mate 20 RS setzt noch einen drauf. Das Porsche-Smartphone kostet mit 8 GByte Arbeitsspeicher und 256 GByte Hauptspeicher 1.695 Euro und damit ebenso viel wie der gerade erst ein halbes Jahr alte Vorgänger. Wer lieber 512 GByte internen Speicher haben möchte, muss sogar 2095 Euro hinblättern. In China ist das schicke Smartphone auch in einer limitierten roten Variante erhältlich.
Immerhin fällt das Zubehör üppig aus. In der Schachtel befinden sich zwei Schnellladegeräte, eines mit europäischem und eines mit amerikanischen Anschluss, zwei USB-Kabel vom Typ A auf Typ C, Kopfhörer mit USB-Typ-C-Anschluss und eine passendes Bookcase aus Kunstleder.
Leder und Glas sind ein guter Mix
Die Unterschiede zum Mate 20 Pro sind bei der Porsche-Design-Variante vor allem optischer Natur. Die Rückseite hat ein dreigeteiltes Design: Links und rechts besteht sie aus echtem Leder, in der Mitte aus Glas. Leider ist die schöne rote Version in Europa nicht erhältlich.
Das Leder fasst sich gut an und macht das Smartphone rutschfester als mit einer reinen Glas-Abdeckung, dürfte aber mit der Zeit einige Gebrauchsspuren bekommen. Der Rahmen ist ebenfalls schwarz oder rot, die Front – die ja ohnehin fast nur aus dem 6,39-Zoll-Display besteht – ist stets schwarz.
In der Hand erinnert das neue Smartphone etwas an die Galaxy-S-Serie von Samsung, was sicherlich nicht negativ zu beurteilen ist. Die abgerundete Form hilft dabei, das Gerät mit einer Hand zu bedienen. Das Smartphone fällt insgesamt aber trotzdem recht groß und vor allem hoch aus, gewisse Anstrengungen sind also mitunter erforderlich, um alle Ecken des Displays zu erreichen.
Ein herausragendes Display
Beim Blick auf das Display des Mate 20 RS ist es wirklich schwierig, es vom preiswerteren Bruder zu unterscheiden: Selbst die Notch ist identisch mit der vom Mate 20 Pro und feiert hier Prämiere bei einem Porsche-Smartphone. Der Vorgänger Mate RS kam noch ohne Kerbe im Display aus.
Was die Spezifikationen dieses Panels betrifft, so handelt es sich um einen 6,39" großes AMOLED-Panel mit QHD+ Auflösung (1440 x 3120 Pixel) im 19,5:9-Format. Das Display ist rechts und links abgerundet, der Rahmen fällt aber trotzdem breiter aus als bei Samsungs Flaggschiffen. Der obere Rahmen, seitlich der Notch, fällt wie beim P20 Pro noch dicker aus. Ich kann diese Design-Entscheidung ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Huaweis Smartphones sind die einzigen, bei denen ich genau wegen diesem Umstand die Notch stets in den Einstellungen deaktiviere.
Das Display des Mate 20 RS macht eine genauso gute Figur wie das des Mate 20 Pro . Die Farben sind kräftig, lebendig und danke OLED-Technik sehr kontrastreich. Bei der maximalen Helligkeit erreicht das Huawei-Smartphone nicht die Werte von Samungs Displays, die wir mit dem S9 Plus, Note 9 und iPhone XS genießen durften, mit 468 nit müssen sie sich aber nicht verstecken. Eine gute Lesbarkeit ist daher immer gegeben.
In den Einstellungen kann die Farbdarstellung angepasst werden, es gibt einen Blaulichtfilter und sogar einen Apples True Tone ähnlichen Modus. Um Akku zu sparen, könnt Ihr auch die Auflösung etwas runterdrehen.
Neueste Technik für die Entsperrung
Auch das Mate 20 RS Porsche Design stattet Huawei mit einem Fingerabdrucksensor aus, der sich unter dem Display befindet, auch 3D-Gesichtserkennung ist an Bord . Beide Funktionen arbeiten reibungslos und schnell, im Alltag sind kaum Verzögerungen festzustellen. Die Gesichtserkennung ist manchmal so schnell, dass der Fingerabdrucksensor praktisch nutzlos ist. Ihn nutzt man aber wohl auch eher, wenn das Smartphone gerade auf dem Tisch liegt.
Die Software wird stetig besser
Das Mate 20 RS Porsche Design ist mit Android 9.0 Pie und EMUI 9.0 ausgestattet. Die Oberfläche nähert sich Stock-Android langsam aber sicher näher an, ist aber immer noch typisch Huawei. Die vielen zusätzlichen Funktionen weiß ich mittlerweile zu schätzen, ähnlich wie Samsung Experience, das Design ist natürlich wie immer eine Frage des Geschmacks.
Der Launcher dürfte so langsam mal auf den neuesten Stand gebracht werden , ich persönliche setze aber sowieso eher auf Alternativen aus dem Play Store. Schade: Huawei implementiert nicht Googles neue Wellbeing-Funktion, sondern setzt lieber auf eine eigene Variante.
Es rennt, und rennt, und rennt
Der Kirin 980 Prozessor des Mate 20 RS ist der erste Prozessor für Android-Smartphones, der im 7-nm-Verfahren gefertigt wird - hier kann nur Apple mit dem A12 und A12X mithalten - und der erste der Welt mit einer Dual-NPU. Die Leistung ist, wie zu erwarten war, die gleiche wie beim Mate 20 Pro, schließlich teilen sich die beiden Smartphones praktisch alle internen Komponenten.
Das Mate 20 RS ist mit 8 GByte RAM und 256 GByte Hauptspeicher in der Basisversion ausgestattet, die teurere Version bringt 512 GByte Speicher mit. Der Speicher kann zwar erweitert werden, aber nur mit den neuen NM-Karten, die bisher einzig von Huawei angeboten werden.
Wer alle Details zur Performance wissen möchte, kann einen Blick auf den Performance-Test des Mate 20 Pro von meinem Kollegen Steffen werfen:
Mate 20 RS Porsche Design: Benchmark-Test
3DMark Sling Shot Extreme | 3DMark Sling Shot Vulkan | 3DMark Sling Shot | 3DMark Ice Storm Extreme | Geekbench 4 (Single/Multi) | PassMark Memory | PassMark Disk | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Porsche Design Huawei Mate 20 RS | 3560 | 3954 | 2600 | 35754 | 3347/9724 | 30856 | 17661 |
Huawei Mate 20 Pro | 3564 | 3335 | 2648 | 37330 | 3326/9726 | 31071 | 75478 |
OnePlus 6T | 4702 | 3861 | 6388 | 64753 | 2396/8981 | 12364 | 75065 |
Samsung Galaxy S9+ | 3304 | 3021 | 3966 | 38701 | 3771/8923 | 24164 | 67765 |
Google Pixel 3 XL | 4079 | 3333 | 5247 | 35526 | 2350/8333 | 7540 | 69870 |
Einzig der interne Speicher überrascht in den Benchmarks, er ist ungewöhnlich langsam . Im Alltag konnten hier aber keine auffälligen Unterschiede zum Mate 20 Pro festgestellt werden.
Mein erster Eindruck, als ich das Mate 20 RS eingerichtet hatte: "Wow, ist dieses Smartphone unfassbar schnell!", und ich hatte bis dahin das Pixel 3 XL im Einsatz. Das Mate 20 RS verfügt zusätzlich auch über einen Leistungsmodus - als wäre dieser wirklich nötig -, der die Performance und somit auch die Testergebnisse auf Kosten der Akkulaufzeit und niedriger Temperaturen deutlich steigern kann.
Huawei Mate 20 RS Porsche Design: Leistungsmodus
3DMark Sling Shot Extreme | 3DMark Sling Shot Vulkan | 3DMark Sling Shot | 3DMark Ice Storm Extreme | Geekbench 4 (Single/Multi) |
---|---|---|---|---|
4147 | 4273 | 5064 | 57151 | 3397/10055 |
Wirklich Hauwei? Ein Lautsprecher im USB-Anschluss?
Auch beim sündhaften teuren Mate 20 RS verzichtet Huawei auf einen Kopfhöreranschluss. Ob wir ihn jemals wiedersehen werden, ist fraglich. Ihr müsst also wie so häufig heutzutage auf einen kabellosen Kopfhörer oder einen mit USB-Typ-C-Anschluss zurückgreifen. Apropos USB-Anschluss, hier befindet sich nun auch der Lautsprecher . Eine innovative, aber nicht immer effektive Lösung: Die Audioausgabe wird definitiv beeinträchtigt, wenn man währenddessen das Smartphone auflädt. Immerhin hilft hier der zweite Lautsprecher des Mate 20 RS, der Telefon-Lautsprecher.
Dreifach-Kamera für den dreifachen Spaß
Die vier Kameras sind genauso angeordnet wie beim Mate 20 Pro, ragen aber hier nicht aus dem Gehäuse heraus. Dadurch wird das Smartphone auch gut einen Millimeter dicker als der kleine Bruder. Ansonsten gibt es aber keine Unterschiede, Spezifikationen und Funktionen der Kameras ändern sich nicht.
Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle auch auf den ausführlichen Kamera-Test des Mate 20 Pro von meinem Kollegen Steffen verweisen, hier findet Ihr alle wichtigen Infos:
Ich wusste oftmals das Tele- und das Weitwinkelobjektiv des Mate 20 RS sehr zu schätzen . Sie sind bei einem Smartphone nicht unbedingt nötig, machen aber einen Heidenspaß und eröffnen neue Möglichkeiten bei der Smartphone-Fotografie. Anzumerken gelten aber noch die Unterschiede zwischen den einzelnen Sensoren, die schon in der Vorschau auf dem Bildschirm gut zu sehen sind. Das Teleobjektiv hat eine andere Farbwiedergabe als die Hauptkamera, so dass unterschiedliche Bilder entstehen.
- Galerie mit Testbildern des Huawei Mate 20 RS Porsche Design
Der Nachtmodus ist klasse, auch wenn er in Extremsituationen nicht an die herausragenden Qualitäten der Funktion von Google herankommt. In vielen Situation kann er aber ähnlich gute Ergebnisse erzielen, zumindest so lange noch ein bisschen Licht vorhanden ist.
Lange Laufzeit und sehr schnelle Aufladung
Auch beim Akku gibt es Mate 20 RS keine Unterschiede gegenüber dem normalen Mate 20 Pro. Mit 4200 mAh ist es der größte Akku, den man in 2018 bei einem Flaggschiff-Smartphone finden kann. Die Größe reicht für jeden Einsatz , auch intensive Nutzung des Smartphones und vor allem der Kamera, stellt das Mate 20 RS nicht vor Probleme. Zwei Tage Laufzeit sind ohne Weiteres möglich.
Die 40W-Aufladung mit dem mitgelieferten Netzteil ist extrem schnell und muss sich nur der Geschwindigkeit von Super VOOC von Oppo geschlagen geben. In nur 30 Minuten sind ganze 70% Aufladung erreicht. In Anbetracht der Größe des Akkus ist das ein beeindruckender Wert. Desweiteren kann das Smartphone nicht nur kabellos aufgeladen werden, mit dem Mate 20 RS können auch andere Smartphones kabellos aufgeladen werden.
Porsche Design Huawei Mate 20 RS: Technische Daten
Viel Geld für wenig Mehrwert
Es besteht kein Zweifel, dass das Mate 20 RS Porsche Design eines der besten, wenn nicht sogar das beste Smartphone im Jahr 2018 ist. Leider fällt der Mehrwert gegenüber dem normalen, 700 Euro günstigeren Mate 20 Pro sehr gering aus, hier zahlt man vor allem für den Namen und das schönere Design kräftig drauf.
Die Kamera ist auf höchstem Niveau, aber auch dafür muss ich keine 1700 Euro bezahlen. Die neuen Sensoren machen im Alltag viel Spaß, aber das kann das Mate 20 Pro eben alles auch. Einzig bei der Software muss Huawei noch nachbessern. Beim Akku macht der Hersteller ohne Frage alles richtig, hier kommen andere Hersteller, allen voran Samsung, bei Weitem nicht ran.
Dieses Smartphone hat alles: 3D-Gesichtserkennung, Fingerabdrucksensor im Display, großartiger Akku, eine sehr hohe Ladegeschwindigkeit, ein fantastisches Display und ein einzigartiges Design. Es kann sogar drahtlos die Smartphones Eurer Freunde aufladen. Letzten Endes kann ich das Smartphone aber niemandem tatsächlich empfehlen, es ist einfach viel zu teuer. Huawei steht praktisch im Wettbewerb mit sich selbst. Nur echte Fans der Marke Porsche Design haben wohl einen Grund, hier zuzuschlagen.
Warum wird das Fehlen der Klinke nicht als Negativpunkt aufgeführt? Ebenso die nicht vorhandenen Stereolautsprecher???
Wer hätte das dann noch bezahlen sollen????
Es hätte ohne breite Notch, mit einem schmalen Rand oben, noch wesentlich besser aussehen können.
===Leider fällt der Mehrwert gegenüber dem normalen, 700 Euro günstigeren Mate 20 Pro sehr gering aus, hier zahlt man vor allem für den Namen und das schönere Design kräftig drauf.===
Was bitte ist an der Stahlversion einer Rolex 7000€ wert? Wenig! Es ist der Name/Marke welches den Hauptanteil
des Preises ausmacht. Luxus eben.....
........bin kein Rolex Fan aber man kann sie immer reparieren/aufarbeiten und dann ein Leben lang tragen........
.......ein Handy ist ein Wegwerfprodukt.....so what.
Wüsste nicht was bei Chinesen Luxus ist.
Irgendeinen Namen draufklatschen reicht bei weitem nicht.
Ansonsten gibt es wohl die nächste Android Version und 2 Jahre Sicherheits Patches und dann ist Feierabend......
Für den Preis hat es mehr Zubehör und ein besseres Design als das iPhone XS Max.
Naja, Geschmackssache ^^
Und das Ding ist auch nochmal 250€ bis fast 500€ teurer :D
Geschmacksache stimmt aber mal ganz ehrlich...😉👌...Lack und Leder auf den Kurven fühlt sich besser an als Metall und Glas
Und was machst du, wenn das Leder speckig, abgegriffen und nicht mehr schön ist?
Das nennt sich "Used-Look" und ist total hip. Also angeblich. Für manche.
Da druckts am die Gucka ause 🤯
Interessant. Beim Mate 20 Pro wird der Lautsprecher im USB-Port als "schöner Kniff" bezeichnet, hier hingegen als gar nicht Mal so gute Idee (was ich eher nachvollziehen kann) ^^
Das einzige, was ich an dem Ding toll finde, ist die Rückseite mit griffigem Leder dass dadurch die ziemlich hässliche Kamera kaschiert wird. Schade, dass sich in den Köpfen Glas als "hochwertig" eingebrannt hat...
Zudem fehlt leider auch hier wieder die fehlende Klinke bzw. sogar der ganze Punkt Audio (da das ziemlich schleifen gelassen wird) als Kritikpunkt...
Es ist kein PORSCHE Handy. Porsche Design hat mit PORSCHE nix am Hut außer dem ersten Wort des Namens.....
Um genau zu sein ist Porsche-Design eine Art Tochterfirma von Porsche(welche im übrigen auch 100% der besagten Marke gehören)
Bei den "Technischen Daten" fehlt bei der Pixelanzahl der dpi Wert (0 dpi). Bitte korrekt ergänzen. Danke vorab!
Finde die Verwendung von Leder auf der Rückseite richtig klasse...mal etwas anderes
Leder ist zwar schick aber wie lange sieht das gut aus? Wenn man sein Smartphone täglich mehrmals aus der Hosentasche holt dürfte das ziemlich schnell aufs Material gehen.
Also beim G4 ging es eigentlich. Klar zeigt es mit der Zeit Abnutzungsspuren, aber auch nicht wirklich viel schlimmer, als blankes Glas ohne Hülle.
Der Unterschied, beim G4 lässt sich dieser Lederrücken dank herausnehmbaren Akku austauschen.
Leder,....ja für den Preis bekommt man auch das iPhone XS MAX. Dem würde auch so ein Lederrock gut stehen.
Das ist zu teuer und wird relativ schnell veraltet sein.
Beim letzten Porschedesign-Gerät hieß es noch, dass eine Notch zu hässlich sei.
Diese Einstellung haben sie wohl leider über Bord geworfen. 😭