Neue iOS-11-Features ausprobiert
Wir haben die Golden Master von iOS 11 auf einem Phone 7 Plus ausprobiert und kennen damit die finalen Features. Vieles erinnert verdächtig an Android und manches geht mit der von uns so geliebten Konkurrenz sogar besser. Doch werfen wir einen genaueren Blick auf die Neuerungen im iOS-11-Test.
Wir wären kein gutes Android-Magazin, würden wir nicht ab und zu ans andere Ufer schwimmen und gucken, was Apple so treibt: Welche iOS-11-Features kennen wir vielleicht schon von Android und welche würden wir auch gerne bei uns sehen? Inzwischen liegt die Golden Master vor, die dieselben Features hat wie die finale iOS-Version, die ab dem 22. September als Update für die folgenden Geräte ausgerollt wird:
iOS 11 kommt auf folgende Geräte
iPhone | iPad | iPod |
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Allein schon die Update-Verfügbarkeit ist ein Feature, um das man Apple in der Android-Welt beneidet. Selbst das vier Jahre alte iPhone 5s bekommt noch die neuen Features von iOS 11 sowie Sicherheitsupdates. In der Android-Welt können da höchstens Ausnahmen wie Google mit dem Nexus 6 oder Samsung mit dem Galaxy Note 4 mithalten, die nach ihrem jeweiligen Release im Jahr 2014 heute immerhin noch mit Sicherheitspatches versorgt werden.
Etliche Features, insbesondere die Verbesserungen fürs iPad, konnten wir mangels Testgerät noch nicht ausprobieren. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass Apple einige Ideen von Google abgekupfert hat; und zwar gar nicht mal so schlecht. Die iPad-Features von iOS 11 umfassen ...
- ein Dock mit App-Schnellstartern.
- das parallele Öffnen mehrerer Apps; inklusive Drag and Drop für Text und Bilder.
- neue Pencil-Features.
- eine umfangreichere Tastatur.
Mehr Macht für Siri
Apples Sprachassistent Siri soll Apps steuern und durchsuchen, Buchungen in E-Mails erkennen und anhand der Daten automatisch Termine erstellen. So sollt Ihr einfacher den Überblick behalten und immer pünktlich zum Ziel gelangen. Während letzteres in Verbindung mit Apple Wallet auf privaten und geschäftlichen Reisen eine großartige Hilfe darstellt, klappt das mit der In-App-Suche mit Siri noch nicht so tadellos.
Statt Apple Music bevorzuge ich den Streaming-Dienst Deezer. Dieser lässt sich mit Siri noch nicht durchsuchen. Ob dies an den Restriktionen des Betriebssystems liegt oder an einer mangelhaften Implementierung des App-Entwicklers? Der Google Assistant hat jedenfalls keine Schwierigkeiten damit und reagiert auf den Befehl "Spiele Musik" damit, dass er Deezer öffnet; und nicht Google Play Music. Im Test mit Google Home präsentiert sich die Musiksteuerung als das beste Feature des Google Assistant.
Was für Musik gilt, gilt auch für viele andere Drittanbieter-Dienste: Google gibt mir stets die Wahl, die Standardwerte zu verändern. Die offene Philosophie des Ökosystems, die man schon aus dem Play Store kennt, wird also mit dem digitalen Assistenten fortgesetzt.
Abgesehen davon sind die Überlappungen von Siri und Assistant unübersehbar: Ihr startet per Sprachbefehl Apps, Anrufe, diktiert Nachrichten und schickt sie mit dem Messenger Eurer Wahl ab. Ihr könnt lokalisierte Suchanfragen stellen und den nächsten Geldautomaten finden. Ihr könnt Timer setzen oder im Schlafzimmer das Licht dimmen. Oder Ihr könnt den Radiosender im Wohnzimmer ändern. Smart Home lässt grüßen.
AirPlay 2 mit Multi-Room-Audio
Euren Musikstream könnt Ihr jetzt auf mehreren AirPlay-Speakern gleichzeitig wiedergeben. Damit schließt Apple auf zu Chromecast, das ebenfalls Multi-Room-fähig wurde. Die Implementierung über das Kontrollzentrum erachte ich jedoch als besser gelungen. Android setzt bislang auf eine Mischung aus Schnelleinstellungskacheln und angehefteten Benachrichtigungen. Außerdem ist der Pool Cast-/Google-Home-kompatibler Lautsprecher noch etwas kleiner als der der AirPlay-Pendants.
iOS stört Euch nicht im Auto
Geräte mit iOS 11 erkennen, wenn Ihr im Auto seid. Anrufe werden dann mit einer freundlichen SMS abgewiesen, dass Ihr gerade am Steuer sitzt. Der Modus lässt sich entweder durch die Bluetooth-Verbindung automatisch aktivieren, oder indem das iPhone Euer aktuelles Bewegungsprofil analysiert. Ein ähnliches Verhalten lässt sich in Android nur mit der Google-App Android Auto nachstellen.
Automatisches Setup
"Halte dein neues iPhone oder iPad einfach in die Nähe eines iOS-Geräts, um dich automatisch mit deiner Apple ID anzumelden" klingt nach einer pfiffigen Innovation von Apple: Habt Ihr schon ein Gerät mit Apple-Logo, könnt Ihr Euch viel Tipp-Arbeit bei der Einrichtung des neuen iPhones sparen. Bei Android ist diese Frage bereits seit einigen Jahren Bestandteil des Einrichtungsassistenten. Dieser hilft Euch auch, wenn Ihr von einem iOS-Gerät kommt. ;)
Der App Store bekommt ein Facelift
App-Entdeckung ist das A und O beim Einkaufsbummel im App Store: Wenn Apple seine iOS-Nutzer zu Käufen animieren will, muss es den App-Entwicklern die Möglichkeit geben, die Apps gut zu präsentieren. Also wurden nicht nur die App-Entwicklung und der Katalog verschönert; auch die Beschreibungsseite der einzelnen Apps wurde ansprechender gestaltet. Dazu gehören automatisch startende Videos, mehr Platz für Bewertungen und mehr.
Die Spiele bekommen einen eigenen Button am unteren Rand der App Store-App für schnelleren Zugriff. Der Today-Bereich löst Featured ab und holt Neuvorstellungen oder Sonderangebote nach vorne. In den App-Store-Einstellungen findet man eine zusätzliche Option, mit der das iPhone automatisch lange ungenutzte Apps deinstalliert. So gebt Ihr Speicherplatz frei. Die App-Daten werden jedoch gespeichert, sodass Ihr nach einer Reinstallation da weitermacht, wo Ihr mit der App aufgehört habt.
Benachrichtigungen sehen arg nach Android aus
In Android kamen mit dem Lollipop-Update Benachrichtigungen auf den Sperrbildschirm. iOS muss mit Android schritthalten, denn spätestens seit dem Nougat-Update sind auf Android-Geräten die Benachrichtigungen beherrschbar. Zwar sortiert iOS 11 Benachrichtigungen noch immer nur chronologisch und nicht nach Apps gesammelt, doch auf dem Sperrbildschirm werden nur noch die kürzlich eingetroffenen und voraussichtlich dringenden Benachrichtigungen aufgelistet.
Den Rest müsst Ihr erst von unten herbeiwischen. In iOS 10 wurde die lange Liste komplett angezeigt. So wurde aus einem Feature schnell ein Chaos. Die Konfiguration der Benachrichtigungen erfolgt in einem eigenen, großen Bereich in den Einstellungen. In iOS 11 legt Ihr fest, ob Benachrichtigungen einer App in der langen Historie oder nur bei den kürzlich eingetroffenen behalten werden sollen oder komplett aus jener Übersicht verbannt bleiben.
Das Kontrollzentrum scheint sich zu öffnen
Das Kontrollzentrum wird mit iOS 11 endlich gesprengt und Ihr dürft seine Einträge wählen. Das vormals monolithische, starre Design wird durch einzelne, Force-Touch-fähige Kacheln aufgelockert. In den Einstellungen dürft Ihr wählen, welche Buttons sichtbar sind. Der Verdacht liegt nahe, dass Apple es App-Entwicklern eines Tages ermöglicht, eine Kachel fürs Kontrollzentrum anzubieten. Diese würde kleine Anwendungen auch im gesperrten Zustand des iPhones starten lassen; was angenehm wäre für schnelle Smart-Home-Anwendungen oder Drittanbieter-Assistenten.
Ein Datei-Explorer... existiert
Apple öffnet auch das System für Dateiverwaltung und will mit der Files-App externe Dateisysteme anbinden. Es geht also nicht darum, das lokale Dateisystem des iPhones durchsuchen zu können. Vielmehr geht es darum, dass Ihr Dokumente vom iPhone in die Cloud schiebt oder umgekehrt. Labels und eine globale Suche erleichtern das Auffinden Eurer Dokumente; dank iCloud oder anderer Cloud-Speicher-Anbieter auch über all Eure Geräte hinweg. Inzwischen lässt sich auch Google Drive integrieren.
Effizienter komprimierte Fotos
Photos und Videos werden in neuen Formaten komprimiert. Statt JPEG wird HEIF genutzt. Videos werden in HEVC komprimiert. Beide sollen die Größe der Dateien jeweils halbieren, während die Qualität gleich bleibt. Kopiert Ihr die Dateien vom iPhone herunter, werden sie bei der Übertragung in ein Format konvertiert, das das Zielgerät erkennt. Ihr könnt aber sowohl die Kompressionsmethode als auch die Live-Konvertierung deaktivieren.
Die so gespeicherten Fotos sind dann aber leider nicht mehr ohne Weiteres mit Android-Geräten kompatibel. Versendet Ihr diese aber mit einem Messenger, wird dieser die Bilder unter Qualitätseinbußen konvertieren. So geht Ihr immerhin sicher, dass Euer Gegenüber die Fotos sehen kann.
Was ist mit ARKit und Animojis?
App-Entwickler arbeiten noch fleißig mit dem brandneuen Augmented-Reality-Framework ARKit, das kurz vor Googles Pendant ARCore vorgestellt wurde. Dies wird etliche Anwendungen zeigen, die zuvor nur dem akademisch interessanten Project Tango vorbehalten waren. Besonders mit dem randlos gestalteten iPhone X erwarten uns neue, immersive Smartphone-Anwendungen.
Jenes Gerät wird dank seiner FaceID-Sensorik auch exklusiv die Animojis bieten. Jene Emojis ahmen Eure Gesichtszüge nahezu in Echtzeit nach. Die Aufzeichnung erhält Euer Gegenüber dann in iMessage; die Videos werden sich auch auf älteren Apple-Geräten abspielen lassen. Auf diese Weise wirbt das iPhone X für sich selbst.
Erstes Fazit
Im ersten Schnelltest von iOS 11 zeichnet sich ab, dass Apple die Usability weiter optimiert, und dabei nicht den Blick über die Schulter der Konkurrenz scheut. Das Benachrichtigungssystem ist jedoch auch nach der deutlichen Verbesserung gegenüber iOS 10 noch immer dem von Android Nougat unterlegen. Das Kontrollzentrum hinkt den Schnelleinstellungskacheln von Nougat zwar funktional hinterher, da jene schon längst verschiebbar und für Drittanbieter offen sind. Doch für die gestalterische Umsetzung muss ich den Punkt an Apple geben.
Der Wechsel auf HEIF und HEVC gefällt mir gut. Apples Marktmacht könnte dafür sorgen, dass auch Android und Windows das Format schnell übernehmen. Setzt sich das Format flächendeckend durch, könnte der Verbrauch mobiler Daten entweder sinken oder bei steigender Bildqualität gleichbleiben.
Wie erkennt den das Iphone ob ich Fahrer oder Beifahrer bin
Und ich dachte immer, ihr heißt "AndroidPIT" und nicht "ApplePIT" oder so...
Ab 22. September kommt das neue IPhone. iOS kommt schon am 19. September und nicht erst am 22. September.^^
Bei der Update Politik wird Apple demnächst auch ansetzen. Damit lässt sich der Gewinn noch steigern.
"Doch für die gestalterische Umsetzung muss ich den Punkt an Apple geben."
Sorry, aber das Kontrollzentrum ist nun wirklich potthässlich!
WORD Man 👊
werbung?? danke..demnächst Wechsel ich mal rüber..wie es aussieht
Was ist eigentlich mit dem Dark Mode? Auch wieder nicht wirklich, oder? Bestimmt wieder nur mit der Farbumkehrung. Schade, dass da Apple nicht mal wirklich auf diesen Wunsch eingeht😔
Selbst das iPhone 5s aus dem Jahre 2013 bekommt das neue iOS 11. Da kann Android aber garnicht das Wasser reichen.
Custom ROM. Gibts bei Apple gar nicht.
Und dann ist die Frage: Wieviel der neuen Funktionen kommen beim 5s überhaupt an und wie stark geht die Performance runter?
Custom Roms kannst du aber nicht mit IOS vergleichen ,allein die Wartung und Support,sind meist schlechter bei solch Roms von Fremdanbieter ,also bitte .
Zumal Custom viel schwieriger auf ein Gerät zu bringen ist von unerfahrenen,als es direkt via OTA zu erhalten ,auf seinem Gerät und ich so ,nicht auch noch sämtliche Garantieansprüche verliere nach einem Jahr ,weil die Hersteller zu faul sind ,Android Updates zu bringen ,für ihre Geräte . 🤔
Hast du sonst keine besseren Argumente mehr ,wie diese schlecht zu installierenden Custom Roms ,finde ich jetzt ziemlich schwach .
Schlecht zu installieren, bitte was? Was ist simpler als sich eine ZIP Datei runterzuladen, zwei Knöpfe zu drücken und das Gerät neuzustarten? Und Garantie zu verlieren bei jahrealten Geräten die keine updates bekommen ist auch nicht der Weltuntergang
Also schwer ist es auf keinen Fall, ich mache Custom Roms erst nach 2 Jahren drauf, da ist nichts mehr mit Garantie. Der Support ist auch super und update kommen auch immer, als ich weiß nicht was daran hat schwer oder schlimm sein soll. Gut für ein Laien am Anfang nicht einfach, aber wenn es ein mal läuft geht es auch einfach.
für einen nerd ist das sicherlich alles nicht sooo schwierig aber der 'standard user' hat davon keine ahnung oder kein interesse daran und somit ist das custom rom flashen kein argument
Der hat mindestens einen Nerd im Bekanntenkreis, der sowas macht.
@Karsten K.
So sehe ich das auch und das ist einer der ganz großen Vorteile von iOS und dem Gesamtpaket Apple.
Dann wird immer schnell mit Custom Roms gekontert, doch die Mehrheit will das nicht, kennt das nicht, sondern möchte lediglich ein zukunftsweisenden System, dass einige Jahre stets aktuell gehalten wird. Bei dem die Firmware pünktlich kommt und zwar weltweit und das über eine hervorragende Backup und Wiederherstellungsfunktion verfügt.
Sehr entspannend.....Wie sagte Jobs einmal: Wer kein iPhone hat, der hat kein iPhone. :-)
Costum-ROMs haben auch ihre Risiken. Den Aufwand akzeptiert nur eine Minderheit.
Ehrlich gesagt bin ich privat kein Fan von "Nightly Release" oder "Stable Build" :-O
Völlig richtig. Ich akzeptiere nur noch das serienmäßige ROM.
Früher.....ja da habe ich auch experimentiert, doch lang ist das her und vorbei.
Ein Smartphone muss mit dem ROM laufen und einwandfrei funktionieren, mit dem es ausgeliefert wird. Und das vorzugsweise einige Jahre. Ist dies nicht mehr der Fall, kaufe ich ein neues aktuelles Smartphone.
Gebastelt wird nicht mehr!
Und schon wieder kommt man zwangsläufig zurück zum iPhone/IPad . Da ist dies alles Programm, wovon man bei Android noch seeeeehr lange träumen kann, oder darf - nein MUSS!
Der entscheidende Unterschied, der das Gesamtpaket ausmacht, den man Android nie finden wird.
So gut die Hardware auch ist und das ist sie teilweise durchaus, so schlecht ist die Google Implementierung. Von den Updates der jeweiligen Android Modelle sprechen wir nun lieber erst gar nicht, denn dann würde es ganz düster.
Fraglich ist nur, ob iOS 11 auf dem 5s überhaupt flüssig laufen wird. Ich hab da schon öfters anderes gehört...
Zu welchem Preis?