Die besten 360-Grad-Kameras: Von Samsung bis richtig teuer
Die besten 360-Grad-Kameras halten die Atmosphäre eines Ortes für die Ewigkeit fest, denn Ihr könnt das Bild in einer VR-Kamera immer wieder ansehen. Inzwischen haben viele Hersteller bereits die zweite Generation ihrer Kameras aufgelegt.
Springt direkt zum Abschnitt:
- Darum sind 360-Grad-Fotos so spektakulär
- Der Preis-Leistungs-Sieger: Samsung Gear 360 (2017)
- Ricoh Theta V
- Insta360 One
- Kodak PixPro 4KVR360
- Vuze
- Panono
- Insta360
- Fazit
Darum sind 360-Grad-Fotos so spektakulär
Warum überhaupt eine 360-Grad-Kamera? Die Rundum-Fotos, die Ihr damit knipsen könnt, sind beeindruckend. Ihr könnt mit einem Knopfdruck das komplette Panorama aufnehmen und die Atmosphäre des Ortes für immer konservieren.
Die Bilder könnt Ihr dann auf Eurem Smartphone anschauen. Richtig imposant werden die Fotos aber erst, wenn Ihr eine VR-Brille aufsetzt.
Samsung Gear 360 (2017): Ordentlicher Einstieg in die 360-Grad-Produktion
Mit der Gear 360 hatte Samsung eine handliche und gute Consumer-Kamera für 360-Grad-Inhalte vorgestelllt. Der Nachfolger soll nun die erste Gear 360 in den Schatten stellen. Das gelingt auch weitgehend. Das Gehäuse ist ergonomisch konstruiert und bügelt einige Schwächen der ersten Generation aus. Gerade wenn die Kamera ohne Smartphone verwendet wird, spielt die neue Generation ihre Stärken aus. Tatsächlich kommt Samsungs Kamera bei einigen Medien zum Einsatz. Alle Details zur Gear 360 (2017) gibt es in unserem Testbericht:
Mit 220 Euro ist die Gear 360 (2017) recht erschwinglich. Der Vorgänger ist inzwischen gar auf 140 Euro abgerutscht.
Ricoh Theta V: Die Kamera wird zur Fernbedienung
Eine aktuelle Neuvorstellung findet sich mit der Ricoh Theta V. Ricoh hat mit der Theta schon lange eine 360-Grad-Kamera im Angebot und hat nun den Nachfolger präsentiert. Auf technischer Seite gibt es jetzt 360-Grad-Bilder mit einer Auflösung von 5376 x 2688 Pixeln. Videoseitig unterstützt die neue Theta V 4K-Aufnahmen mit einer Auflösung von 3840 x 1920 Pixeln – wahlweise mit h264 oder h265 komprimiert. Über eine USB-Verbindung sind außerdem 4K-Livestreams möglich. Die Bildrate liegt bei Videoaufnahmen stets bei 29,97 fps.
Pfiffig: Mit wenigen Handgriffen verwandelt sich die Theta V in eine Fernbedienung und kann dann Bilder auf den Fernseher streamen. Die Lagesensoren ermöglichen dann, dass User einen Cursor auf dem Fernseher steuern. Im kurzen Hands-on klappte das ganz gut, wenngleich eine leichte Latenz wahrnehmbar war.
Insta360 One: Rundum-Videos mit Bullet-Time
Ganz neu auf der IFA hat die Insta360 One das Licht der Welt erblickt. Die Kamera gibt es aktuell nur mit einer Verbindung zum iPhone, das sollte sich aber schon bald ändern, denn auch eine Android-Version ist geplant. Natürlich kann die Insta360 One Fotos und Videos in 360 Grad aufnehmen. Zusätzlich gibt es Livestreaming-Optionen.
Ein großes Highlight sind aber die Bullet-Time-Shots. In solchen Videos scheint die Kamera um den Fotografen herum zu fliegen während die Zeit stillsteht. Tatsächlich fliegt die Insta360 One bei Bullet-Time-Shots auch herum. Der Trick besteht darin, dass einerseits ein Slowmotion-Video aufgenommen wird, andererseits das dazugehörige Seil aus dem Bild herausgerechnet wird.
Kodak PixPro 4KVR360: 360 Grad für Aktive
Kodak ist im Kameramarkt eine bekannte Größe. Und inzwischen gibt es von Kodak eine 360-Grad-Kamera, die Kodak PixPro 4KVR360. Während übliche 360-Grad-Kameras mit zwei Linsen auf beiden Seiten die gleichen Blickwinkel nutzen, verwendet Kodak bei der PixPro zwei unterschiedliche Brennweiten. Damit eignet sich die Kamera für vielfältige Aufnahmeszenarios. Sie kann 360-Grad-Panoramen filmen oder aber klassische Weitwinkelfilme. Insgesamt richtet sich die Kodak PixPro 4KVR360 an Sportler und User herkömmlicher Action-Cams.
Die maximale Fotoauflösung beträgt 7.360 x 3.680, 360-Grad-Videos erstellt sie in 3.840 x 1.920 bei 24 fps. Wer auf 30 Bilder pro Sekunde hoch gehen möchte, muss die Auflösung arg herunterschrauben.
Vuze: 360-Grad-Kamera für 3D-Videos
Die Vuze ist eine 360-Grad-Kamera, die 3D-Aufnahmen erstellen kann. Dafür verfügt sie in jeder der vier Richtungen über zwei Kameras, sodass ein 3D-Effekt erzeugt werden kann. Tatsächlich ist das Seherlebnis immersiver als bei klassischen 360-Grad-Kameras.
Das liegt daran, dass Objekte – gerade auch sich bewegende – klar vom Hintergrund abgehoben sind. Tatsächlich ist das 3D-Erlebnis dadurch sehr klar und räumlich, weil dem Auge eben Tiefeninformationen zur Verfügung stehen. Diese Qualität erreichen einfache 360-Grad-Kameras nicht. Technisch kommen bei der Vuze acht IMX408-Sensoren von Sony zum Einsatz, die 3D-Bilder in vier Richtungen aufnehmen. Die Auflösung der aufgenommen Videos oder Fotos beträgt laut Hersteller 4K pro Auge.
Ein ganz günstiges Vergnügen ist die Vuze jedoch nicht: Sie kostet im Online-Handel rund 1000 Euro. Für diesen Preis kann sie aber auch erheblich mehr als ein klassisches Consumer-Produkt, das lediglich 2D-Bilder im 360-Grad-Modus aufnehmen kann.
Panono: 36 Linsen bringen 108 Megapixel
Mit der Panono betreten wir endgültig Terrain, das eher professionelle Nutzer ansprechen wird. Panono knipst 360-Grad-Fotos mit 36 Bildsensoren. Damit ist eine hochwertige Detailqualität möglich. Videos sind bei der Panono nicht vorgesehen. Statt die Bilder lokal auf dem verbundenen Smartphone zu stitchen, kommt die Panono Cloud zum Einsatz.
Die Smartphone-App (verfügbar für Android und iOS) lädt die Bilddaten hoch und in der Cloud wird dann aus den 36 einzelnen Bildern das Panorama berechnet. Gut gelöst ist die Verbreitung der 360-Grad-Bilder, denn Panono erlaubt die Verbreitung des Bildes mittels eines Links oder für Webseitenbetreiber mit einem simplen Embed-Code. Optional ist es auch möglich, ein Bild als gestitchtes JPEG herunterzuladen.
Die Panono-Beispielbilder sind beeindruckend detailreich. Das liegt natürlich auch an der insgesamt enorm hohen Auflösung – 108 Megapixel sind hier zu verzeichnen. Selbst mit einer Gear VR sehen die Bilder besser aus als viele andere 360-Grad-Bilder, die sonst zu sehen sind. Erkennbar ist, dass die Bilder noch Qualitätsreserven für höher auflösende VR-Brillen haben.
Mit 1.799 Euro ist die Panono sicher kein Schnäppchen. Für anspruchsvolle 360-Grad-Fotografie gibt es derzeit aber kaum Alternativen.
Das Angebot ist leider nicht mehr verfügbar. Aber schaue direkt bei Amazon nach den neuesten Angeboten zu Panono.
Insta360 Pro: Optimales Stitching mit Optical Flow
In eine noch höhere Preisregion geht es mit der Insta360 Pro - sie kostet 3.999 Euro. Diese 360-Grad-Kamera zeichnet sich dadurch aus, dass sie mit sechs Linsen in der Lage ist, dreidimensionale 360-Grad-Videos aufzunehmen. Das alleine reicht aber nicht: Es stehen umfangreiche Livestream-Optionen und Bearbeitungsfeatures in der PC- und Mac-Software bereit. Besonders praktisch ist das sogenannte Optical Flow Stitching. Damit reduziert Insta360 Stitchingfehler auf ein Minimum, weil der Stitchingalgorithmus anhand erkennbarer optischer Strukturen Fehler korrigieren kann. Herkömmliches statisches Stitching begnügt sich meist damit, vorher festgelegte Überlappungen der Bilder zum zusammenschweißen zu verwenden.
Auch die technischen Daten können sich sehen lassen. Fotos knipst die Kamera in einer Auflösung von 7680 x 3840 Pixel – sowohl stereoskopisch, also mit 3D-Effekt als auch ohne. Dabei können User wählen, ob die Kamera in Echtzeit stitchen soll oder dies im Rahmen der Postproduction geschehen soll. Die maximale Auflösung von klassischen 360-Grad-Videos liegt bei 7.680 x 3.840 Pixel bei 30 fps, wobei dies nur mit Stitching am PC möglich ist. In Echtzeit liegt die Grenze bei 3.840 x 1.920 Pixeln und 30 fps.
Fazit: 360-Grad-Inhalte fordern eine andere Bildsprache
360-Grad-Kameras gibt es eine Menge. Sie sind hervorragend dazu geeignet, eigene immersive Inhalte zu erstellen. Mit einer VR-Brille scheinen Urlaubserinnerungen oder die Stadtarchitektur lebensecht auf. Die Consumer-Kameras bieten dazu die Basics, qualitativ können die Bilder aber nicht mit üblichen Smartphone-Fotos oder großen Kameras mithalten. Letztlich gilt es, eine eigene Bildsprache für 360-Grad-Inhalte zu finden – da hilft die beste Technik nichts.
Wer hohe Ansprüche an die Qualität hat, kommt um teure Lösungen wie Vuze, Panono oder Insta360 Pro kaum herum. Gerade Videos leiden aber auch in dieser Preisklasse mitunter daran, dass die Details verschwimmen.
Das Problem, Inhalte zu zeigen und zu verbreiten, ist nur punktuell gelöst. Zwar gibt es Dienste wie Google Photos, aber das ist nicht immer die erste Wahl. Panono setzt auf einen eigenen Cloud-Dienst – mit allen Vor- und Nachteilen, die sich daraus ergeben.
Habt Ihr eine 360-Grad-Kamera im Einsatz? Oder reicht Euch die klassische Fotografie mit Smartphone bzw. Kamera?
Der Artikel wurde im September 2017 grundlegend aktualisiert.
Wir Bergvagabunden sind von 360° Videos begeistert, wenn auch die Qualität bei 4k nur auf Smartphones akzeptabel ist, bei Desktop braucht es dann eine bessere Auflösung. Wir nutzen für youtube und facebook eine Nikon Keymission 360, werden uns aber demnächst die GoPro Fusion mal ansehen, evtl. wird es auch eine Insta360.
Ich muss gestehen ich verstehe den Sinn der 360° Kamera nicht
Was ist mit der Moto Mods 360 habt ihr es auf der IFA testen können?
Finde dass alle 360er Kameras sehr teuer sind und daher nur dann ein Verkaufsschlager werden, wenn die Preise bei max. 99€ liegen 📱
Von Samsung bis richtig teuer ist gut. Ich finde 220,-'Euro für eine spielerei schon richtig teuer. Von den “richtig“ teuren gar nicht zu reden.