Jackery SolarSaga 200 im Test: Komfort allein reicht nicht
Jackery hat bei zahlreichen Powerstations, wie erst kürzlich beim Test der Explorer 2000 Plus, mit der Kombination aus tollem Komfort und Leistung en Masse überzeugt. Gilt das auch für die Solarpaneele von Jackery? Auf dem Papier ist das SolarSaga 200 das effizienteste Solarpanel, das nextpit bislang im Test hatte. Ob das faltbare Solarmodul auch in der Praxis überzeugt oder die Messlatte zu hoch angesetzt ist, hat nextpit für Euch herausgefunden.
Pro
- Hochwertiges Design
- Vorhandene Ösen
- Verstellbare Aufstellwinkel
- Magnetische Pads ermöglichen schnelles Zusammenklappen
Contra
- Ausgangsleistung niedriger als bei der Konkurrenz
- Ziemlich teuer
Kurzes Fazit und Kaufen
Das Jackery SolarSaga 200 ist ein hochwertiges und vor allem bequemes Solarpanel für Euer nächstes Abenteuer. Mit den verstellbaren Aufstellwinkeln könnt Ihr das faltbare Modul flexibel aufstellen und dank der magnetischen Pads zügig zusammenklappen.
So toll der Komfort-Aspekt des mobilen Energiespenders ist, so sind auch die Defizite hinsichtlich der Leistung, mit der das SolarSaga 200 unsere Test-Powerstation im Test versorgt, nicht zu übersehen. Noch dazu kommt das SolarSaga 200 mit einem massiven Preisschild von 699,00 Euro um die Ecke.
Design und Verarbeitung
Das Jackery SolarSaga 200 ist in Sekundenschnelle auf- und abgebaut. Für den Transport gibt es jeweils eine Tasche für das Panel und die nötigen Kabel. Plant Ihr, das SolarSaga 200 an Eurem Balkon anzubringen oder wollte es beim Camping gegen Davonfliegen sichern, ist das dank der Ösen kein Problem.
Gefällt mir:
- Verstellbare Ständer
- IP67-zertifiziert
- Ösen vorhanden
Gefällt mir nicht:
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Habt Ihr das SolarSaga 200 einmal vor Euch aufgestellt, wird Euch schnell das hochwertige Design des Solarpanels auffallen. Ausgeklappt nimmt das Solarmodul mit den Maßen 54 × 232 cm ordentlich Platz in Anspruch. Das SolarSaga 200 könnt Ihr zusammengeklappt aber natürlich überallhin mitnehmen. An den Seiten des Panels hat Jackery jeweils Tragegriffe für einen bequemen Transport des acht Kilogramm schweren Solarmoduls verbaut.
Außerdem gibt es eine Tasche für das Panel. Das Besondere an der Tasche: In der Tasche gibt es extra Platz für notwendige Kabel. Da wir schon beim Lieferumfang sind: Neben dem SolarSaga 200 und der Tasche, findet Ihr schließlich noch ein DC-Ladekabel und ein Benutzerhandbuch im Lieferumfang.
An der Rückseite gibt es verstellbare Ständer, die magnetisch am Panel haften. So könnt Ihr das Panel an der hoch- oder tief stehenden Sonne ausrichten. Genaue Angaben zu den Winkeln gibt es von Jackery nicht – das flexible Umstellen des Panels hat im Test keine Probleme bereitet. Zusätzlich ist das Panel nach IP67 staubdicht und gegen Spritzwasser geschützt. Ihr könnt das Panel also bedenkenlos dem einen oder anderen Regen aussetzen. Nur bei Sturm solltet Ihr das SolarSaga 200 lieber extragut sichern – oder wegräumen.
Obendrein hat Jackery dem SolarSaga 200 Ösen verpasst. Habt Ihr also vor das Panel an Euer Balkon anzubringen, ist das kein Problem. Nötiges Equipment wie UV-beständige Kabelbinder, um das Panel zu befestigen, müsst Ihr jedoch separat kaufen.
- Lest hier: So baut Ihr Euer eigenes Balkonkraftwerk
Wenn sich das Wetter schlagartig verändert und Ihr Eure Ausrüstung schnell zusammenräumen müsst, ist das beim SolarSaga 200 kein Problem. Jackery hat beim Panel magnetische Pads verbaut. Dadurch klappt sich das Solarpanel förmlich von allein zusammen (Meine Bestzeit liegt bei geschätzt 3,24 Sekunden).
Solarzellen und Leistung
Das Jackery SolarSaga 200 hat die höchste Zelleffizienz aller Solarpanels, die nextpit bislang im Test hatte – allerdings auch die geringste dokumentierte Eingangsleistung.
Gefällt mir:
- DC-Kabel hat zwei Anschlüsse
Gefällt mir nicht:
- Ausgangsleistung niedriger als bei der Konkurrenz
Jackery hat bei der SolarSaga 200 monokristalline Solarzellen mit einem ETFE-laminierten Gehäuse verbaut, die eine Zelleffizienz von 24,3 % aufweisen. Das bedeutet, das Solarpanel ist laut Hersteller in der Lage bis zu 24,3 % des eingefangenen Sonnenlichts in Solarstrom umzuwandeln. Die Nennleistung des mobilen Energiespenders beträgt 200 W.
Hier noch ein kleiner Hinweis für Euch: Für den Test des Jackery SolarSaga 200 haben wir, wie schon beim Test des Bluetti PV200 und dem Test des bifazialen 220-W-Solarpanel von Ecoflow als Test-Powerstation die Bluetti AC180 verwendet. Um möglichst gleiche Test-Bedingungen zu gewährleisten, haben wir zudem das PV200 von Bluetti als Referenz-Panel genutzt.
Den Test haben wir bereits am 22. Mai 2023 in Berlin bei leider durchwachsenen Test-Bedingungen durchgeführt. Zum Zeitpunkt unseres Praxis-Tests hatten wir einen wolkenreichen Himmel bei Temperaturen von ca. 23 Grad. So beeindruckend die Verarbeitung und der Komfort des SolarSaga 200, so offenbart sich die Leistung als der Schwachpunkt.
In unserem Praxis-Test lädt das SolarSaga 200 die AC180 durchgängig mit 140 W. In der Spitze steigt die Ausgangsleistung des SolarSaga 200 auf 147 W. Kurzzeitige Leistungsabfälle dokumentieren wir im Test auch – hier fällt die Leistung auf 125 W ab. Zum Vergleich: das Bluetti PV200 mit der gleichen Nennleistung von 200 W versorgt unsere Test-Powerstation zeitgleich konstant mit 165 W. In der Spitze erreicht das Panel von Bluetti sogar 172 W. Auch die Leistung des PV200 fällt zwischendrin ab – in diesen Phasen lädt das Panel immerhin noch 160 W.
Bei einer Nennleistung von 200 W ist unser dokumentierter Leistungsverlust von 60 W zunächst mit Vorsicht zu betrachten. Bei Solarpaneelen spielen unzählige Faktoren eine große Rolle, wenn es um das bestmögliche Ergebnis geht. Die Modulausrichtung etwa kann die Leistung des Solarpanels bereits maßgeblich beeinflussen. Dennoch: Angesichts der Tatsache, dass der Wirkungsgrad beim Jackery SolarSaga 200 in Höhe von mit 24,3 % minimal höher ist als die Umwandlungsrate von 23,4 % des Bluetti PV200, ist das Resultat überraschend eindeutig.
Fazit zum Jackery SolarSaga 200
Jackery kann Komfort. Das haben sie bereits mehrfach bei Powerstations, wie im nextpit-Test der Explorer 2000 Plus, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das gilt auch für das SolarSaga 200. Für den Transport gibt es eine Tasche mit Raum für notwendige Kabel. Der Aufbau ist ohne die Hilfe einer helfenden Hand problemlos erledigt, und dank der magnetischen Pads ist das SolarSaga 200 in wenigen Sekunden zusammengeklappt. Zudem könnt Ihr den Solargenerator in unterschiedlichen Winkeln aufstellen, damit Ihr Euch bestens an der hoch- oder tief stehenden Sonne orientiert.
Die hohe Zelleffizienz von 24,3 % klingt auf dem Papier schön und gut – jedoch ist das Jackery SolarSaga 200 ein Paradebeispiel, dass ein hoher Wirkungsgrad nicht gleichbedeutend ist mit einem höheren Leistungsertrag. Im Test hat das SolarSaga 200 gegenüber dem Bluetti PV200 ziemlich deutlich das Nachsehen.
Dass das SolarSaga 200 deutlich teurer ist als das Bluetti PV200, spielt dem Jackery-Panel ebenfalls nicht in die Karten. Nach unverbindlicher Preisempfehlung zahlt Ihr satte 699,00 Euro für Solarmodul – wohingegen Ihr das Bluetti PV200 bereits für 499,00 Euro kaufen könnt. Wir empfehlen Euch definitiv einen Blick in unsere Liste der besten Solarpaneele zu werfen, um günstigere Alternativen nicht außer Acht zu lassen.
- Wenn Ihr noch nach einer Powerstation sucht: Schaut in unsere Liste der besten Powerstations im Test