Lenovo Legion Go im Mini-Test: portable Konsole mit Ryzen Z1 Extreme
Lenovo hat auf der IFA 2023 eine portable Spielekonsole vorgestellt, die mit Windows 11 und AMD Ryzen Z1 Extreme ordentlich Power unter der Haube hat – und ähnlich viel kostet wie ein scharfer Konkurrent. nextpit hat die Konsole für Euch bereits einem ersten Kurz-Test unterzogen.
Ganz klar: Beim Blick aufs Datenblatt erinnert die Legion Go an die Asus ROG Ally. Bei der Steuerung ist Lenovo der Konkurrenz aber womöglich einen entscheidenden Schritt voraus – aber dazu kommen wir gleich noch.
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Zunächst zur Hardware-Ausstattung. Unter der Haube steckt der gleiche AMD Ryzen Z1 Extreme, auf den auch Asus setzt. Dazu gibt's eine AMD Radeon 700M und 16 GB Arbeitspeicher. Im kurzen Test mit einem Vorseriengerät hatten wir leider keine sonderlich anspruchsvollen Spiele zur Verfügung – und durften auch keine Spiele nachinstallieren. Aber immerhin: How Wheels Unleashed sah schick aus und lief wunderschön flüssig.
Zur überzeugenden Performance trägt auch der Bildschirm seinen Teil bei. Das IPS-Display ist 8,8 Zoll groß und kommt im 16:10-Format. Dank 2.560 x 1.600 Pixeln Auflösung und 144 Hz maximaler Bildwiederholrate sehen Inhalte gestochen scharf und sehr flüssig aus.
Ob die maximale Helligkeit von 500 Nits fürs Zocken im Freien ausreicht, konnten wir auf der Eventlocation leider nicht testen. Aber zumindest direkt am Fenster bei Tageslicht war die Helligkeit mehr als zufriedenstellend.
Jetzt aber zum Highlight: der Bedienung. Wie bei der Nintendo Switch – und anders als bei der ROG Ally – könnt Ihr die Controller rechts und links abnehmen. Zum Arretieren gibt's jeweils auf der unteren Rückseite der beiden Controller einen kleinen Schiebeschalter. Dieses Feature macht die Konsole zu einem echt flexiblen Gerät.
Ihr könnt die Konsole nämlich nicht nur in der Hand halten, sondern beispielsweise mit dem integrierten Standfuß auch vor Euch auf den Couchtisch stellen – oder auf den kleinen Klapptisch im Flugzeug. Verbindet Ihr die Konsole über den USB-4-Port auf der Oberseite mit einem Fernseher, könnt Ihr Euch dann bequem mit den Controllern aufs Sofa lümmeln.
Und sehr, sehr coole Idee: Für den rechten Controller befindet sich im Lieferumfang der Legion Go ein kleiner Puck, der den Controller in eine Maus verwandelt. Mit dem anderen Controller in der linken Hand habt Ihr dann ein typisches Maus-und-WASD-Setup für FPS-Shooter.
Klar, gegen eine Gaming-Maus kann der Controller mit seinem kleinen optischen Sensor auf der Unterseite nicht anstinken. Aber für zwischendurch oder auch als Maus für Windows ist das wirklich nett.
Falls Euch der Controller nicht ausreicht: Natürlich gibt's aber auch Bluetooth 5.2, damit Ihr Eure Lieblingsmaus und Eure Gaming-Tastatur mit der Legion Go verwenden könnt. Ansonsten sind für den Funk noch WiFi 6E integriert. Und für garantiert verzögerungsfreien Sound gibt's eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse am Gehäuse – neben den beiden 2 W starken Lautsprechern.
Der Akku bietet eine Kapazität von 49,1 Wh und unterstützt Power-Passthrough. Das bedeutet, dass die eingesteckte Legion Go bei voll geladenem Akku direkt über das Netzteil mit Energie versorgt wird. Das wiederum verlängert die Lebensdauer des Akkus. Wie lange der Akku im Hardcore-Gaming-Betrieb durchhält, hat Lenovo leider nicht verraten.
Was gibt's sonst noch zu sagen? Die Konsole fühlt sich grundsätzlich recht solide an, wenngleich einzelne Bestandteile etwas billig wirken. Die Controller sind aus recht dünnem Kunststoff gefertigt, und auch der Einrastmechanismus auf Controller-Seite aus Kunststoff ist nicht unbedingt für die Ewigkeit gemacht.
Die Lenovo Legion Go ist ab Oktober 2023 im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Modell mit 512 GB SSD-Speicher beträgt 799 Euro (USA: $699). Damit befindet sich die Konsole preislich auf einem Niveau mit der Asus ROG Ally, hat mit dem größeren Display und dem smarten Controller-Konzept hier aber zumindest auf dem Papier die Nase vorn.
Wollt Ihr auf nextpit mehr über portable Spielekonsolen lesen? Und was haltet Ihr von der aktuellen Generation mit ROG Ally und Legion Go? Ich bin gespannt auf Eure Meinung in den Kommentaren!
Freu mich schon auf Nintendos Patentklage gegen Lenovo 😅.
Ich bleib beim Steam Deck. Tolle Konsole und das Valve SteamOS und Proton im eigenen Hause hat ist ein ungemein wichtiger Vorteil gegenüber den anderen.
An eine Klage glaube ich genau so wenig, wie an den Erfolg von diesem Ding.
Warum sollte es nicht erfolgreich sein?
Ich glaube schon daran, dass das GO mehr Erfolg als das Ally haben wird. Das Deck wird es kaum stürzen, obwohl man Spieler die Games in vielen anderen Shops besitzen sicher locken können wird. Ich weiß auf Umwegen geht es auch auf dem Deck, aber man muss dauernd nacharbeiten. Es käme für mich als Zweitgerät in Frage, mein Steam Deck werde ich nicht weggeben.