JBL Soundgear Sense im Kurz-Test: Kopfhörer neu gedacht
Die Soundgear Sense sind die ersten kabellosen offenen Ohrhörer von JBL. Was das überhaupt sein soll und wie die Kopfhörer funktionieren, lest Ihr in diesem ersten Kurz-Test von nextpit. Spoiler-Alarm: Es funktioniert mit Luft – ist aber mehr als heiße Luft!
Kurzfazit
Mit seinen neuen Soundgear Sense setzt JBL neue Maßstäbe. Der Formfaktor des Geräts ist originell und nicht alltäglich, denn es handelt sich um offene Ohrhörer. Außerdem hat die Marke eine Technologie namens OpenSound entwickelt, bei der die Luftleitung genutzt wird.
Der Grundgedanke dabei ist, ein immersives Hörerlebnis zu bieten und Euch trotzdem mit Eurer Umgebung zu verbinden. Doch trotz des innovativen Konzepts konnte JBL dieses Versprechen zumindest bei meiner ersten Begegnung nicht ganz einlösen.
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Die JBL Soundgear Sense wurden auf der IFA 2023 vorgestellt und werden ab Ende August 2023 in Schwarz und Weiß erhältlich sein. Die Ohrhörer kosten nach unverbindlicher Preisempfehlung 149,99 Euro.
JBL Soundgear Sense: Design und Verarbeitung
Das Erste, was mir bei einem Gerät immer auffällt, ist das Design, und die Soundgear Sense beeindrucken mit einer Mischung aus einem bekannten Formfaktor und einem einzigartigen Twist. Die Ohrstöpsel werden an den Ohren befestigt, ohne in den Gehörgang gesteckt zu werden. Auf den ersten Blick war ich ziemlich beeindruckt.
Doch je mehr Zeit ich mit ihnen verbringe, desto weniger bequem fühlen sie sich an. Anfangs war ich besorgt, dass sie mir aus den Ohren fallen würden, aber überraschenderweise ist das nicht passiert. Die Soundgear verfügen über einen Drehmechanismus, mit dem sich der Sitz in den Ohren anpassen lässt. Allerdings verfolgt JBL hier einen Einheitsansatz, d. h. Eure einzige Anpassungsmöglichkeit ist auch wirklich dieser Drehmechanismus.
JBL bietet auch ein abnehmbares Nackenband an, das das Gewicht an Eurem Hinterkopf ausgleichen soll. Ich benutze es jetzt schon seit ein paar Stunden und kann immer noch nicht verstehen, warum es mir so unangenehm ist. Es übt einen unnötigen Druck hinter meinen Ohren aus, so dass ich es aufgegeben habe, ihn zu benutzen.
Das Ladegehäuse ist mit 69,5 g relativ schwer. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, wie groß die Befestigungsbügel der Ohrhörer sind. Ein interessantes Feature ist die LED-Batterieanzeige. Jedes Mal, wenn Ihr das Etui öffnet, werdet Ihr sofort über den Batteriestatus informiert. Nach meinen Berechnungen kann das Ladeetui die Ohrhörer bis zu achtmal aufladen, was ziemlich beeindruckend ist.
JBL Soundgear Sense: Performance
Da die Soundgear Sense den Schall über Luftleitung übertragen, werden die Gehörgänge nicht behindert. Das bedeutet, dass ein gewisser Klangverlust auftreten kann – je nach Eurer Musikauswahl. Allerdings hat JBL hier ganze Arbeit geleistet, denn man muss schon sehr nah am Ohr sein, um den Ton aus den Ohrstöpseln zu hören. Eure Privatsphäre ist also gut geschützt.
Noch beeindruckender an den Soundgear Sense ist, dass sie zwar keine ANC-Funktion (Active Noise Cancellation) bieten. Aber wenn Ihr Musik (laut genug) hört, könnt Ihr Eure Umgebung nicht hören. Wenn Ihr jedoch die Musik pausiert, müsst Ihr die Ohrstöpsel nicht abnehmen, um ein Gespräch zu beginnen oder auf etwas anderes zu achten. Meiner Meinung nach ist das echt cool. Diese Funktion funktioniert allerdings nicht für Podcasts oder Hörbücher.
Laut JBL verfügt das Gerät über "einzigartig gestaltete" 16,2-mm-Treiber und einen Algorithmus zur Bassverstärkung. Nach der Zeit, die ich mit dem Gerät verbracht habe, muss ich sagen, dass die Klangqualität ziemlich gut ist, mit schönem, druckvollem Bass und klaren Stimmen.
Was die JBL-App angeht, habe ich nur positive erste Eindrücke. Sie bietet einen guten Überblick über die Ohrstöpsel und den Batteriestatus des Ladecases und ist definitiv hilfreich, wenn's um Einstellungen zu Touch-Gesten für Lautstärke oder Wiedergabesteuerung geht. Ihr könnt auch den Audiomodus sowie die Audioqualität einstellen.
Was mich aber wirklich begeistert hat, waren die Equalizer-Profile, von denen es insgesamt fünf gibt. Beim Ausprobieren ist mir aufgefallen, dass JBL auch eine sehr schöne Visualisierung von Variationen in Bässen, Mitten und Höhen bietet. Diese ganzheitlichere Herangehensweise an den Klang macht mich wirklich glücklich.
JBL Soundgear Sense: Technische Daten
Spezifikationstabelle | |
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Produkt | |
Bild | |
Treibergröße |
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Stromzufuhr |
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Ohrstöpsel |
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Ladekoffer |
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Nackenband |
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Ohrhörer-Akku-Typ |
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Batterietyp der Ladeschale |
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Aufladezeit |
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Musikwiedergabezeit |
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Gesprächszeit |
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Frequenzgang |
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Impedanz |
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Empfindlichkeit |
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Maximaler SPL |
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Mikrofonempfindlichkeit |
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Bluetooth-Version |
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Bluetooth-Profil-Version |
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Bluetooth-Senderfrequenzbereich |
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Bluetooth-Sendeleistung |
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Bluetooth-Sendemodulation |
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Maximale Betriebstemperatur |
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Vorläufiges Urteil
Da es sich hier nur um einen ersten Kurztest handelt, bin ich nicht näher auf die Klangqualität und den Akku eingegangen. Aber auch wenn ich es nicht gewohnt bin, Kopfhörer und Ohrstöpsel bei nextpit zu testen – bin ich audiophil veranlagt. Mein erster Eindruck ist also sehr gut. Der Klang ist ziemlich klar, und die JBL-Equalizer-Profile sind sehr auffällig und machen einen beeindruckenden Job.
Der Nachteil ist jedoch, dass die Ladehülle etwas zu groß für meine Gürteltasche ist – und es eine ziemliche Herausforderung ist, sie mit meinem iPhone 14 Pro Max zusammen in eine Tasche zu bekommen. Wirklich kompakt sind die Ohrhörer nicht.
Außerdem bin ich von der Ergonomie des Geräts nicht begeistert, denn meine Ohren schmerzen. Aufgrund früherer Erfahrungen weiß ich, dass sich meine Ohren daran gewöhnen müssen – aber auch das passiert mir nicht bei allen Ohrstöpseln. Ob das Produktdesign am Ende aufgeht, lest Ihr im ausführlichen Test demnächst bei nextpit!
Apropos JLAB: JLAB an meiner Brille hatte mich ursprünglich interessiert. Warum ich dann bei JLAB Epic Air Sports gelandet bin, kann ich heute beim besten Willen nicht mehr sagen. Nur, dass das die Hörer sind, die ich täglich für den Hintergrund mit meistens Absolut Relax und für Nachrichten und zum Telefonieren benutze. Damals deutlich teurere Samsung und Jabra müsste ich dafür erst wieder aufladen.
Und ja, an der JLAB App stelle ich noch mit jedem Auf-/Ein-setzen “Be Aware” auf 80-90%, damit ich mich vor dem Radio-Hintergrund völlig normal mit meiner Frau unterhalten kann, wenn sie mich denn hier mal am Moni besucht ;)
Ach ja, so ganz richtig mag ich den Sound mit den Bügelhörern erst, seit ich daran Schaumstoff-Ohrstücke/Stöpsel verwende. Wenn die so passen, dass die Umwelt in ausgeschaltetem Zustand nur noch seeeehr gedämpft wahrgenommen werden kann, dann passt mit dem Einschalten auch der Sound :)