LG Watch Urbane 2nd Edition 3G im Test: Die Smartwatch mit Telefon
Die LG Watch Urbane 2nd Edition 3G musste in unserem Test beweisen, dass Android Wear zusammen mit einer Mobilfunk-Schnittstelle Smartwatch-Freunden einen echten Mehrwert bietet. Wir hatten unseren Spaß. In einem Update haben wir mobile Datendienste in unseren Testbericht integriert - Ihr findet diesen Teil unter "Besonderheiten".
Pro
- Gutes Display
- Lange Akkulaufzeit
Contra
- Gehäuse ist zu hoch
- Mobilfunkschnittstelle nicht immer einsatzberiet
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Preis und Verfügbarkeit
Die LG Watch Urbane 2nd Edition 3G ist derzeit im deutschen Handel nur schwer zu bekommen. Einige Händler führen die Smartwatch für einen Preis von rund 440 Euro.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Design und Verarbeitung
LG verpasst seiner Smartwatch ein Edelstahlgehäuse, das sehr gut verarbeitet ist. Drei seitliche Tasten steigern den Bedienkomfort, denn sie gewähren den direkten Zugriff auf die Kontakte-App, den Homescreen und LG Health. Die Verarbeitung ist LG gut gelungen. Spalten oder andere Mängel sind nicht zu erkennen. Vorbei sind die Tage mangelnder Ästethik, mit der LG bei der LG G Watch das Zeitalter der Smartwatches mit einläutete. Schlichte Eleganz ist bei der Watch Urbane 2nd Edition angesagt. Allerdings erlaubt sich LG einen Patzer, denn das Gehäuse ist enorm groß - die Uhr ist rund 1,4 Zentimeter hoch und steht dementsprechend über den Arm ab.
Das Armband hingegen kann nicht so recht überzeugen. Es besteht aus einem festem Kunststoff und ist nicht flexibel genug. Gleichzeitig ist es ziemlich dick, so dass das Armband an der Schnalle doch aufträgt. Zumindest während ich an meinem Arbeitsplatz sitze und tippe, ist die LG Watch Urbane 2 deswegen unangenehm zu tragen.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Display
LG vermeidet bei der Watch Urbane das berüchtigte Flat Tire Design, womit das Display ganz rund ist. Im Gegenzug verzichtet LG auf einen Umgebungslichtsensor, so dass sich die Helligkeit des Bildschirms nicht automatisch regelt. Stattdessen heißt es, die Helligkeit manuell einzustellen - ich hatte meist Stufe fünf von maximal sechs eingestellt. Die Auflösung des 1,38-Zoll-Displays hat LG auf 480 x 480 erhöht, was der Lesbarkeit zugute kommt.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Besonderheiten
Eine echte Besonderheit der Watch Urbane ist die Mobilfunkschnittstelle. Diese unterstützt 3G-Funk. Doch zu welchem Zweck? Zum Telefonieren. Wer nun glaubt, er müsse sich die Uhr ans Ohr halten, irrt: Stattdessen kommt eine Freisprecheinrichtung zum Einsatz. In meinen Tests konnte ich ganz gut telefonieren, wenn ich aus einer Entfernung von ungefähr 40 Zentimetern in die Watch sprach. Viel lauter war auch der Gesprächspartner nicht, als dass sich eine größere Entfernung angeboten hätte.
Auch SMS lassen sich über die Smartwatch versenden. Dabei muss aber der Empfänger im Adressbuch vorhanden sein, denn eine Nummerneingabe sieht Android Wear ohne Weiteres nicht vor. Über ein Menü lässt sich unproblematisch festlegen, ob die SMS- und Telefonfunktion des Smartphones oder der SIM-Karte der Smartwatch zum Einsatz kommen. Die Smartwatch ist somit eine gute Ergänzung für diese Standardfunktionen.
Die LG Watch Urbane nimmt eine Nano-SIM-Karte auf. Der Steckplatz befindet sich hinter der rückseitigen Abdeckung der Uhr. Um die SIM-Karte einzulegen, hat sich LG einen Drehmechanismus ausgedacht, der wegen des verwendeten Werkzeugs recht schwergängig ist.
Vielversprechend ist natürlich die Möglichkeit, auch Datendienste über das Mobilfunknetz zu nutzen. Ich verwende gerne mal einen Smartwatch-Browser, um nicht mein Smartphone aus der Tasche kramen zu müssen. Das Surf-Erlebnis ist zugegebenermaßen mehr schlecht als recht, aber ich mache das trotzdem. Allerdings bleibt der Erfolg bei der Watch Urbane aus: Datendienste ließen sich mit der Watch Urbane nicht ohne verbundenes Smartphone verwenden. Weder Surfen noch "Ok, Google"-Abfragen waren möglich.
Die Einstellungen in den Tiefen des Menüs schienen zunächst richtig gesetzt zu sein - allerdings zeigte sich, dass offenkundig die richtigen APN-Einstellungen für die SIM-Karte im o2-Netz nicht eingetragen waren. Ohne die Einstellungen kommt aber keine Datenverbindung zustande. Eine Konfigurations-SMS konnte nicht zugestellt werden und auch die Schnellstart-Anleitung gibt keinen Hinweis darauf, wie sich die nötigen APN-Daten einrichten lassen. Das ist extrem ärgerlich, denn nicht auf jeder SIM-Karte sind die korrekten Einstellungen hinterlegt. LTE unterstützt die getestete Smartwatch obendrein nicht, was dann schon nicht weiter auffällt.
Auch längeres Probieren ergab nur ein ernüchterndes Resultat: Mit der ursprünglich verwendeten SIM-Karte war die Uhr nicht zum Laufen zu bringen. Erst eine andere SIM-Karte - dieses Mal im Telekom-Netz - ließ eine Verbindung ins mobile Datennetz zu. Nun kommen Benachrichtigungen auch dann auf der Smartwatch an, wenn diese nicht direkt mit dem Smartphone verbunden ist. Allerdings muss das Smartphone grundsätzlich angeschaltet sein, sonst kommen keine Benachrichtigungen an. Das liegt daran, dass die Notifications vom Smartphone in die Cloud und dann auf die Smartwatch synchronisiert werden. So ganz autark funktioniert die Smartwatch über das Mobilfunknetz also nicht.
Google erweitert Android Wear erst in Version 2.0 um den umfangreichen Support für mobile Datendienste. Hoffentlich können dann auch APN-Daten manuell festgelegt werden. Bis dahin kann es für Käufer extrem ärgerlich sein, eine Smartwatch zu kaufen, dann aber keine Möglichkeit zu haben, die mobilen Datendienste zu nutzen, weil die Konfigurationsdaten nicht korrekt vorliegen. Als Alternative gibt es dann nur noch den Weg, einen weiteren Datentarif abzuschließen.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Software
Android Wear. Gibt es viel mehr zu sagen? Wer eine Android-Wear-Watch kennt, kennt sie im Prinzip alle. Für alle anderen: Die Benutzeroberfäche ist darauf ausgelegt, Benachrichtigungen anzuzeigen, die aber meist auch auf dem Smartphone angezeigt werden. Allerdings geht Android Wear ein bisschen weiter, denn zum Beispiel zeigt Gmail optional nicht nur die Betreffzeile einer E-Mail an, sondern mit einem Tipp ist auch der Inhalt einer Mail lesbar. Das klappt bei kurzen E-Mails erstaunlich gut.
Langsam, aber sicher, trudeln auch eigenständige Apps auf Android Wear ein. So zeigt beispielsweise die Einkaufszettel-App Bring! auf der Smartwatch die hinterlegten Produkte des Einkaufszettels an. Spiele gibt es inzwischen ebenso. Seit einigen Versionen gibt es daher auch einen echten App-Launcher, mit dessen Hilfe der Start einer Wear-App gelingt. Erreichbar ist dieser bei der Urbane 2nd Edition über den oberen Knopf und dann rechts von der gestarteten Kontakte-App.
Die Fitness-Funktionen funktionieren und es gibt sogar einen Herzfrequenzsensor. LG Health erlaubt dabei, einen aktuellen Stresstest durchzuführen. Ich gebe nicht viel auf solche Tests, trotzdem eine nette Funktion. Mir scheint aber das Design der Uhr eher gegen einen Einsatz als Fitness-Tracker zu sprechen.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Performance
LG spendiert der Watch Urbane 2nd Edition einen Snapdragon-400-Prozessor und 768 MByte Arbeitsspeicher. Das sorgt für ein sehr reaktionsfreudiges System. In meinem Test habe ich keine Ruckler bemerkt. Über den Browser konnte ich den Octane-Benchmark starten - mit 1.049 Punkten ist das Ergebnis sehr ordentlich für eine Smartwatch.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Akku
"Was? Noch 72 Prozent Akku?" Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich nach dem ersten Einsatz-Tag auf den Akkustand der LG Watch Urbane 2nd geschaut habe. Ich hatte eher um die 40 oder 50 Prozent erwartet. An diesem Ergebnis ist der mit 570 mAh recht groß ausgefallene Akku beteiligt. Ich bin komfortabel über zwei Tage mit einer Akkuladung gekommen, beinahe über drei - was für eine Android-Wear-Smartwatch ein sehr guter Wert ist.
Beim Aufladen kommt ein kleiner Stecker zum Einsatz, der magnetisch an fünf Pins auf der Rückseite der Uhr hält. Damit geht LG einen guten Mittelweg: Einerseits erspart das, mit einem Micro-USB-Anschluss herumzuwerkeln, andererseits ist das Ladekabel handlich genug, um im Reisegepäck nicht zu sehr aufzufallen.
LG Watch Urbane 2nd EDITION 3G: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Die LG Watch Urbane 2nd Generation 3G ist an sich eine gute Smartwatch mit einem tollen Display und langer Akkulaufzeit. Das Design ist nüchtern, aber elegant - vielleicht ist das Gehäuse ein wenig zu hoch geraten. Interessant sind natürlich die Telefon-Funktionen und auch diese sind im Rahmen des Möglichen gut umgesetzt: Der Klang ist nicht perfekt, aber es reicht.
Dank des mobilen Datenfunks ist die Uhr auch ohne verbundenes Smartphone fähig, Notifications anzuzeigen. Nur: Das erfordert die richtigen APN-Einstellungen, die nicht in jedem Fall automatisch auf der Smartwatch ankommen. Fehlende APN-Daten auf der SIM-Karte können Besitzern daher einen Strich durch die Rechnung machen, denn dann fällt derzeit eigentlich der Hauptnutzen der Mobilfunk-Schnittstelle auf der Uhr weg. Und manuell eintragen lassen sich APNs auch nicht.
An der Bewertung ändert sich auch mit der funktionierenden Datenschnittstelle nichts. Denn einerseits bleibt das Problem mit möglicherweise fehlenden APN-Informationen bestehen, andererseits ist die Uhr nicht eigenständig in der Lage, E-Mails zu empfangen.
warte sehnsüchtig auf GLS, die mir das Ding aufgrund einer Vodafone Vertragsverlängerung übergeben wollen. Hoffe ja auf Morgen ... Mein Note 4 ist mir noch gut genug, also will ich es mal mit einer Watch versuchen. Ohne extra Sim und in Verbindung mit dem Smartphone. Freu mich schon drauf :)
Wird es einen weiteren Testberichte geben sobald Wear 2 für die Uhr verfügbar ist?
2 Tage Akkulaufzeit ist in Hinblick auf die meisten Smartwatches mit nur 1 Tag Akkulaufzeit zwar "positiv", aber trotzdem ein absoluter Witz!
Selbst meine alte Pebble Steel (Werksangabe 5 - 7 Tage) hält bei mir fast 1 1/2 Wochen mit einer Akkuladung durch.
Teste die Urbane 2 auch seit gestern - mit Telekom Multi-SIM. Erst gar kein Netz gehabt, jetzt ist zumindest in den Einstellungen "3G" zu sehen - allerdings: Keine Datenverbindung. ("Netzwerk nicht verbunden") - die APN (internet.telekom) für das Telekom-Netz scheinen zu stimmen, allerdings wird der Netzbetreiber weder automatisch ausgewählt - das wäre normal - noch kann man Telekom manuell eintragen.. Irgend jemand ne Idee, was noch zu machen wäre...?
Dank an die Community...
Mein Vater besitzt diese Uhr und leider muss man sagen, dass der Akku unterirdisch ist - vielleicht liegt es auch nur an seiner Uhr. Man kann beobachten wie die Prozente purzeln. Erst als die SIM-Funktion ausgeschaltet wurde, hielt der Akku etwas mehr durch. Entweder ein Montags-Modell, oder das ist normal. Und wenn normal, dann muss die Uhr zurückgeschickt werden.
Full ack! Bei aktiviertem "Always on" hält der Akku maximal 12 Stunden.
Die Beste Smartwatch die ich bis jetzt hatte akku hält 1bis 2 Tage super touch uns sehr Schick
Offengestanden kann ich das Gejammer über die Bauhöhe der Uhren nicht nachvollziehen. Meine Armbanduhr mit Schweizer Automatikwerk hat 15mm Höhe und trägt sich hervorragend, bei solchen Uhren ist solche Höhe normal!
Casio Rangeman, 1,8 cm hoch, aber als Forstarbeiter hot ma a kane Mädchenhänd 😉 interessant wird die Smartwatch von Casio (vielleicht)
Habe die Uhr seit gestern im Einsatz und bin einfach nur begeistert, in Punkto Design ein riesen Schritt zur Watch R und im O2 Netz mit Multicard perfekt geeignet für alle mobilen Möglichkeiten... TOP
Wie kann ich denn rausfinden ob auf der SIM Karte die APN Daten vorhanden sind?
Wenn du ein Netz bekommst und idealerweise H oder LTE erscheint ist alles optimal, in den Einstellungen kannst du auch jederzeit den Status der SIM abrufen
"Noch im Laufe der Woche reichen wir in einem Update nach, wie sich die Mobilfunk-Schnittstelle schlägt."
Wann ist denn mit diesem Update zu rechnen? Die Woche ist doch schon vorbei.
Stephan
Das Update hat sich leider verzögert, kommt aber demnächst :)
OK. Danke für die Info.
Korrigiert...
Ich meinte, Die Proportionen könnten nicht stimmen, weil zu klein und zu dick.
Ich habe mir die Uhr aber noch mal genauer angesehen - sie hat einen relativ dicken Rand und wirkt in Verbindung mit dem wuchtigen Armband wohl doch ganz stimmig.
Im übrigen ist die 'Edifice' NICHT 14 mm hoch, sondern 12. Es sei denn, Casio baut unterschiedliche Gehäuse.
AP, habt Ihr mal eine Umfrage gemacht, wieviel mit dem Smartphone telefoniert wird? Bei mir ist es 0.1 % der Zeit, in der mein Handy aktiv ist. Was sollen also - vermutlich - die meisten von uns mit einer telefonierenden Uhr?
2mm machen den Kohl nicht fett.
Hat das Teil einen Umgebungslicht-Sensor? War damals der Grund wieso ich mir die Huawei nicht geholt habe!
Das steht doch im Artikel. Kurz: nein
Wäre mal interessant, ob die APN Settings in der Android Wear 2.0 Preview gesetzt werden können? Könntet ihr die Preview mal testen?