Neffos X1 im Test: gepatzt und nicht gepatcht
TP-Link stellte im Rahmen der IFA 2016 in Berlin seine Neffos Smartphones vor. Hier wollen wir das Neffos X1 testen, den kompakteren Ableger der X-Reihe. Mit Mittelklasse-Hardware zum fairen Preis könnte das hübsche Gerät durchaus Kunden für sich gewinnen. Wir haben es uns eine Woche angeschaut und zeigen Euch Stärken und Schwächen.
Pro
- Gute Akkulaufzeit
- Fairer Preis
- Mechanischer Stummschalter
Contra
- Energiesparmaßnahmen schränken Usability ein
- Alte Software
- Verschwommene Fotos
Neffos X1: Preis und Verfügbarkeit
Das Neffos X1 ist seit dem vierten Quartal 2016 in den Farben „Cloudy Grey“ und „Sunrise Gold“ erhältlich. Die Preise variieren je nach Modell und Ausstattung. Das Neffos X1 ist ab 199 Euro erhältlich, das Neffos X1 Max ab 249 Euro.
Neffos X1: Design und Verarbeitung
Das Unibody-Metallgehäuse des X1 ist sauber verarbeitet und lässt für den Einstiegsbereich kaum Wünsche offen. Inzwischen haben aber auch Konkurrenten einfache Plastikgehäuse aus dieser Preisklasse verbannt. Besonders Geräte wie das Honor 6X oder das Lenovo Moto G5 haben viele Argumente gegen das Neffos X1; und zwar nicht nur beim Design.
Abmessungen, Formsprache, Verarbeitung und Display-Rand bieten wenig Besonderes. Einzig der wie beim iPhone oder beim OnePlus 3 links oben angebrachen Schiebeschalter zum Stummschalten des Gerätes fällt positiv auf.
Der Rücken des Neffox X1 besteht aus Aluminium. Die Kappen oben und unten sind aus einem Pastik in einer ähnlichen, aber nicht genau derselben Farbe. An ihren Ecken platzt schnell der Lack ab. Das Testgerät sah nach einer Woche Nutzung schon nicht mehr neu aus.
Neffos X1: Display
Das 5-Zoll-Display des Neffos X1 hat einen Kontrast von 1000:1. Das 2.5D Corning Gorilla Glass schützt den Bildschirm des X1 Max vor Kratzern und gestaltet die Wischbedienung dank lipophilim Coating recht angenehm.
Der Bildschirm ist auf den ersten Blick hell und scharf. Im Vergleich etwa mit Google Pixel oder Mate 9 zeigt er sich leicht rotstichig, was jedoch durch einen Eingriff in den Bildschirm-Einstellungen behebbar ist. Im Alltag stört mehr die träge Arbeit der adaptiven Helligkeit: Sie greift mit großer Verzögerung ein, etwa wenn Ihr mit der Bahn aus einem Tunnel kommt und es eine Sekunde dauert, bis das Display nach drei bis vier sichtbaren Anpassungen wieder ablesbar wird. Ebenfalls störend ist die hohe minimale Helligkeit. Beim Lesen der letzten Nachrichten vor dem Einschlafen blendet das Display deutlich, sodass das nachträgliche Installieren einer App wie Twilight unabdingbar wird.
Neffos X1: Besonderheiten
Beim Neffos X1 handelt es sich um ein Dual-SIM-Smartphone. Ihr könnt Euch weltweit in Handy-Netze für Telefon und Internet einbuchen, wenngleich nur vorwiegend in Europa übliche LTE-Bänder 1, 3, 5, 7, 8 und 20 unterstützt werden.
Der Fingerabdruck-Sensor ist in der Preisklasse langsam üblich. Dennoch wollen wir den des Neffos X1 noch einmal anmerken. Er entsperrt das Smartphone in nur 0,2 Sekunden. Dank Lern-Algorithmen kann er die gespeicherten Fingerabdruck-Daten mit jeder Nutzung verfeinern. Je öfter Ihr das Smartphone mit Eurem Fingerabdruck entsperrt, desto genauer und schneller erfolgt die Erkennung.
Neffos X1: Software
Das Neffos X1 wird mit Android 6.0 Marshmallow ausgeliefert. Zum Zeitpunkt des Tests im April 2017 war der Sicherheitspatch-Stand noch bei November 2016. Auch ein Nougat-Update wird bei den meisten Konkurrenten inzwischen zur Regel, sodass der Software-Parter von TP-Link die Neffos-Geräte verhältnismäßig langsam mit Updates versorgt.
Mich erfreut es immer, wenn bei Smartphone-Software bestimmte Elemente fehlen beziehungsweise auf sie verzichtet wurde. Im Falle des Neffos X1 sind das so genannte Optimizer-Apps und Zusatz-Software, die ich so wie viele Kollegen gerne als Bloatware bezeichne. Die auf dem Neffos X1 vorinstallierten Apps sind sämtlich nützlich und Ihr werdet sie brauchen. Was nicht da ist, könnt Ihr nachinstallieren.
Neffos X1: Performance
Das Neffos X1 ist durch den MediaTek Helio P10 Octa-Core Chipsatz und nur 2 GByte Arbeitsspeicher ziemlich limitiert. Auch die Spieleleistung ist recht dünn und die Grafik wird in den meisten Games sichtbar heruntergeregelt.
Das X1 schließt Apps aggressiv im Hintergrund, sodass Multitasking fast unmöglich ist. Wechselt Ihr vom Chrome Browser zu Whatsapp zu Telegram zu Facebook und später wieder zum Chrome Browser, wird das X1 diesen wieder komplett neu laden müssen. Dies ließe sich mit einem Smartphone mit 3 GByte RAM oder vielleicht sogar durch Software-Anpassungen beheben.
Die Hintergrund-Optimierungen haben einen zweiten Nachteil zur Folge. Oft kommt es vor, dass Ihr stundenlang keine Sofortnachrichten aus WhatsApp oder Telegram empfangt. Dies geht auf Kosten Eurer Konnektivität und der Usability. Selbst wenn ich die Akku-Leistungsoptimierung in Android für bestimmte Apps manuell deaktiviere, wird das Problem nur teilweise behoben.
Neffos X1: Audio
TP-Link legt dem Neffos X1 ein recht gutes Headset bei, mit dem Ihr Musik hören und Anrufe entgegennehmen könnt. Am Kabel zum rechten Stecker befindet sich eine Drei-Tasten-Fernbedienung für Rufannahme, Lautstärke und Play/Pause.
Die Sprachqualität des Neffos X1 ist ausreichend. Leider haben wir in unserem Modell Verbindungsabrisse mitten im Telefonat bemerkt. Diese traten mit anderen Geräten mit derselben SIM-Karte am selben Ort nicht auf.
Neffos X1: Kamera
Die Hauptkamera des Neffos X1 löst mit 13 Megapixeln auf. Der Phasen-Autofokus arbeitet nur nach manueller Fokuspunktbestimmung und bei Tageslicht zuverlässig. Die f/2.0-Blende liefert auch bei Dämmerung noch ausreichende Bilder ab.
Neffos X1: Akku
Der Akku des Neffos X1 Max bietet eine Kapazität von 3.000 mAh und bringt das Smartphone über einen Tag dauerhafte Nutzung. Er wird über den Micro-USB-Anschluss recht zügig aufgeladen. Das Original-Netzteil füllt ihn in der ersten halben Stunde zu 50 Prozent auf. Die restliche Ladung hingegen konnten wir nur mit dem Anker PowerPort+ 5 schnell einfüllen.
Die gute Akkulaufzeit des Neffos X1 geht leider ganz auf Kosten der Verwendbarkeit des Gerätes. Hintergrund-Apps werden konsequent geschlossen, selbst wenn Ihr diese dringend benötigt. In den Energiespar-Einstellungen (Android Standard) könnt Ihr diese ein wenig entschärfen. Aber hier sollte der Hersteller lieber die Software selbst in Eurem Sinne optimieren.
Neffos X1: Technische Daten
Abschließendes Urteil
TP-Link liefert mit dem Neffos X1 ein paar interessante Ansätze, muss jedoch bei der Umsetzung optimieren. Patzer bei der Software sind nur dann verzeihlich, wenn der Hersteller schnell nachbessert. Doch sechs Monate keine Software-Updates zu liefern, ist heutzutage ein klarer Grund für Kunden, stattdessen zu Konkurrenzprodukten zu greifen.
Hier kommen mir die schon eingangs erwähnten Lenovo Moto G5 oder das Honor 6X ein, die mit besseren Kameras, ausgereifterer Software und im Falle des Honor 6X deutlich mehr Leistung aufwarten.
selten so einen schlechten und von vorurteilen geprägten und unsachlichen test gesehen.
klar, die seite profitiert von jedem handy das mehr als € 500 kostet wesentlich mehr.
stümperhaft und unsachlich
Hallo Hans,
wenn schon so harte Kritik, wäre es durchaus nett, wenn das auch begründet wird ;)
Wieso findest du denn den Artikel so schlecht?
Und warum sollten wir am Verkauf von teuren Smartphones profitieren?
ich habe das x1 max gekauft und ..... so ein schlechtes Handy... Falsche Angabe beim Akku . Sämtliche Apps zeigen einen Wert von 2250 mAh..sollte 3000 sein.. Service sagt "ein Softwarefehler". Das Handy wird nach wenigen Minuten sehr sehr heiss...und ist dann fast nicht in der Hand zu halten... ich schicke es zurück..
Der Akku scheint kein dauerläufer zu sein, der Rest bis auf die Kamera ist ok und der Preis auch. Eine akku mit 2200 mA bei der Hardware ist einfach zu klein, es kommt natürlich auf das Zusammenspiel der verbauten Komponenten und der Software an.
Erst wird sich beschwert das es zu viele Samsung bzw S8 Artikel gibt und wenn dann mal ein anderer kommt ist auch nicht gut.
Na so schlecht ist das Teil jetzt nicht, z.B. für Leute die keine Handyspiele machen. Die agressive Hintergrundmechanik ist aber echt unschön und ein Grund das Teil nicht zu kaufen, auch die Speicherfähigkeit ist ja nicht dolle. Für 120 eur wäre das evtl. ein gutes Teil für Wenignutzer :)
Ihr habt doch das normale x1 mit 2250mah getestet... Im akkuabschnitt sprecht ihr vom x1max...
Nach dem Artikel habe ich nur 2 Fragen
1.Warum wird so ein Gerät überhaupt hergestellt ?
2. Wer soll (oder ) kauft so ein Gerät ?
gute Frage und die Antwort ist: weil Baum 😂
Ich frag mich auch warum Apit da überhaupt so ausführlich drüber berichtet, wenn es NIX interessantes hat.
Geld.
Weil du nicht der Mittelpunkt des Universums bist?
Weil es gut ist, sich abseits des Mainstreams zu berichten. 😉