Neues Gesetz: Millionen Mieter mit Kabel-TV müssen bis Juli handeln
Seit den 80er-Jahren gilt: Wenn der Vermieter das so will, dann müssen Mieter mit den Nebenkosten auch Kabelgebühren bezahlen. Das ist ab diesem Jahr nicht mehr so. Millionen Deutsche müssen sich bis zum 1. Juli selbst um einen Anbieter bemühen.
Nebenkostenprivileg fällt weg
Legt der Vermieter in einem Mehrfamilienhaus die Kabelgebühren auf die Betriebskostenabrechnung um, spricht man vom sogenannten "Nebenkostenprivileg". Eingeführt in den 80er-Jahren, war 2021 für diese Regelung das Ende beschlossen worden. Nach einer Übergangsfrist gilt nach dem 30. Juni 2024: Kabelanschluss-Kosten sind Mietersache, die Abrechnung über die Nebenkosten nicht mehr zulässig.
Wie unter anderem die Tagesthemen schreiben, sind von der Anpassung zum Stichtag rund zwölf Millionen deutsche Mieter betroffen. Für die Kabelnetzbetreiber gilt es jetzt natürlich, möglichst viele dieser alten Pflichtkunden vom Abschluss neuer Verträge zu überzeugen.
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Alleine Vodafone muss nach eigenen Angaben hier 8,5 Millionen TV-Kunden erreichen, die bisher über Wohnungsbaugesellschaften an den Anbieter gebunden waren. Es gehe um eine Jahresumsatzzahl von circa 800 Millionen Euro. Der Anbieter Tele Columbus spricht deutlich vorsichtiger nur von "gewissen geschäftlichen Risiken". Ein Pressesprecher ergänzt: "Der Anteil der sogenannten Cable-Cutter ist immer noch gering."
Die Anbieter von anderem TV-Verbreitungswegen sind sich dagegen ziemlich sicher, dass die Zahl der deutschen Nutzer, die über Kabel Fernsehen empfangen, zum Stichtag sinken wird. Eine besonders düstere Prognose für die bisherigen Anbieter hat hier die Telekom: "Nach unserer Einschätzung könnten die Kabelanbieter bis zu zwei Drittel ihrer TV-Haushalte verlieren", sagt Konzern-Manager Arnim Butzen.
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Kosten steigen
Wer nach der Umstellung weiter wie gewohnt seinen Anschluss nutzen will, muss mit höheren Kosten rechnen. Vodafone gibt an, Anschlüsse im Rahmen von großen Paketen für Vermieter bisher mit sieben bis neun Euro berechnet zu haben. Auf einzelne Kunden wartet nach dem Stichtag eine Erhöhung auf rund 13 Euro.
Zusammenfassung
- Kabelgebühren nicht mehr in Nebenkosten enthalten
- Mieter müssen selbst Anbieter wählen bis 1. Juli
- Zwölf Millionen Mieter von Regeländerung betroffen
- Vodafone will 8,5 Millionen TV-Kunden erreichen
- Tele Columbus sieht geschäftliche Risiken
- Telekom prognostiziert Verlust für Kabelanbieter
- Einzelne Kunden zahlen nach Umstellung mehr
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