Nokia 3 im Test: Mehr Schein als Sein
HMD Global hatte auf dem MWC gleich mehrere Nokia-Smartphones vorgestellt. Nun ist es an de Zeit Bilanz zu ziehen. Mittlerweile haben wir alle drei Geräte erhalten und konnten sie unseren Tests unterziehen. Heute stellen wir Euch unseren Test des kleinsten Nokia Smartphones vor, dem Nokia 3. Wie schlägt es sich gegen die Konkurrenz? Was hat es zu bieten? Alle Antworten findet Ihr in unserem Test.
Pro
- Sehr gute Verarbeitung
- Dual-SIM und Speichererweiterung
- Stock-Android und schnelle Updates
- Attraktiver Preis
Contra
- Enttäuschende Akkulaufzeit
- Schlechte Bildqualität
- Zu wenig Speicher
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Nokia 3: Preis und Verfügbarkeit
HMD Global hat das neue Nokia 3 schon im Februar auf dem MWC in Barcelona präsentiert. Das Gerät kostet 159 Euro und ist mittlerweile bei vielen Anbietern verfügbar, teilweise schon jetzt zu Preisen unterhalb der UVP. Das Nokia 3 ist in Schwarz, Weiß und Dunkelblau (mit schwarzer Front) erhältlich. In Deutschland wird das Nokia 3 auch bei Aldi angeboten.
Nokia 3: Design und Verarbeitung
Eins können wir gleich vorwegnehmen: Für ein Smartphone dieser Preiskategorie macht das Nokia 3 äußerlich eine sehr gute Figur. Als wir es das erste Mal gesehen und in die Hand genommen haben, hatten wir nicht den Eindruck, ein Smartphone der Einsteigerklasse in den Händen zu halten. Die Kanten sind leicht abgerundet, damit das Smartphone angenehm zu halten ist. Die Verarbeitung ist hervorragend. Nokia konzentriert sich auf Eleganz und Schlichtheit. Dieser Plan geht auf, denn man muss schon sehr penibel sein, um hier Schwächen zu finden.
Das Chassis ist aus Metall gefertigt. Auf der Rückseite finden wir eine Schale aus Kunststoff vor, aber wir können Euch versichern, sie fühlt sich sehr hochwertig an. Natürlich könnten wir jetzt darauf hinweisen, dass der Übergang zwischen Rahmen und Schale, und auch zwischen Rahmen und Glas, durchaus spürbar ist. Das ist aber so minimal, dass man getrost darüber hinwegsehen kann.
Die kleinen Abmessungen (43,4 x 71,4 x 8,5 mm) lassen eine einfache Bedienung mit einer Hand zu. Natürlich wäre es schön gewesen, einen etwas größeren Bildschirm zu haben (das Bildschirm-zu-Gehäuse-Verhältnis beträgt nur 67,3%), aber im Alltag ist das zu verkraften. Mit seineer Kompaktheit und dem geringen Gewicht von nur 140 Gramm passt es in jede Tasche, ganz im Gegenteil zum Xiaomi Mi Max 2, das ich vorher getestet habe.
Auch wenn es eins der kleinsten Smartphones am Markt ist, bietet das Nokia 3 eine Dual-SIM-Funktion. Sogar noch erfreulicher: Ihr könnt gleichzeitig noch eine microSD-Karte nutzen, um den Speicher zu erweitern. Leider ist im Nokia 3 kein Fingerabdrucksensor verbaut. Das ist schade, da die Konkurrenz diese Funktion teils bei noch günstigeren Smartphone wie etwa dem Moto G5 anbietet. Auch USB-Typ-C fehlt dem kleinen Nokia, das sollte allerdings nicht unbedingt überraschen.
Nokia 3: Display
Wie beispielsweisendas Google Pixel nutzt das Nokia 3 einen 5-Zoll-Bildschirm. Das war es dann aber auch schon mit Gemeinsamkeiten. Nokia setzt auf ein LCD-Panel ein mit einer 720p-Auflösung (720 x 1.280 Pixel). Damit kommt das Nokia 3 auf eine Pixeldichte von 294 ppi.
Ein geschultes Auge erkennt schnell die Schwächen des Displays, ein typischer Käufer eines Smartphones der Einstiegsklasse wird aber zufrieden sein. Die Helligkeit ist etwas zu hoch, was die Nutzung des Smartphones nicht immer angenehm macht, vor allem in den frühen Morgenstunden oder Abends. Leider lässt sich das Display auch nicht wirklich einstellen.
Falls Euch harte Fakten interessieren: GSMArena hat festgestellt, dass bei 100% Helligkeit eine Leuchtkraft von 477 cd/m² für Weiß und 0,353 cd/m² für Schwarz erreicht wird.
Nokia 3: Software
HMD hat ein pures Android versprochen, um möglichst schnelle Updates liefern zu können. So finden wir auf dem Nokia 3 Stock-Android vor, natürlich Android Nougat, allerdings nicht in der aktuellsten Version: Es handelt sich um Android 7.0 Nougat. Das Nokia 5 läuft hingegen schon unter Android 7.1 und hat den Sicherheitspatch aus Juni, während das Nokia 3 noch mit dem Sicherheitspatch aus Mai auskommen muss.
HMD Global steht zu seinem Wort. Die einzigen vorinstallierten Apps sind Googles eigene. Der Hersteller ist der Meinung, dass es keinen Sinn macht, Apps zu liefern, die sowieso schon vorhandene ersetzen sollen. Eine gesunde Einstellung, wie wir finden. Das einzige Nokia-eigene Element, das mir aufgefallen ist, ist eine Umfrage, die am Anfang angezeigt wird. Dabei handelt es sich nicht um eine App, sondern um einen Service.
Ohne eigene vorinstallierte Apps auszukommen, ist eine gute Sache. So wird nicht noch mehr Speicher verschwendet, der bei diesem Gerät mit 16 GByte sowieso schon recht knapp bemessen ist. Natürlich könnt Ihr auf dem Nokia 3 im Test auch den Google Assistant nutzen.
Nokia 3: Performance
Das Nokia 3 ist ein Einsteiger-Smartphone, erwartet also keine Wunder. Zum Einsatz kommt ein MediaTek MT6737 Quad-Core-Prozessor mit maximal 1,4 GHz und eine Mali-T720MP1-GPU mit 2 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte internen Speicher. Dieser interne Speicher wird natürlich schon vom System zum großen Teil eingenommen. Solltet Ihr also viele Fotos, Videos und andere Dateien speichern wollen, empfiehlt sich dringend der Einsatz einer microSD-Karte.
In der Praxis wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um ein Highend-Smartphone handelt. Das Starten von Apps dauert mitunter etwas länger und man sollte es möglichst nicht unter Stress setzen. Um so mehr Apps offen sind, um so länger dauert das Öffnen weiterer. Auch leistungshungrige Apps sind hier eher fehl am Platz.
In den Benchmarks sehen wir eher schlechte Zahlen. Auch das sollte aber nicht weiter überraschen.
Nokia 3 in Benchmark-Tests
3D Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 3D Mark Sling Shot ES 3.0 | 3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 | Geekbench 4 - single core | Geekbench 4 - multi core | PC Mark Work 2.0 | PC Mark Storage | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Nokia 3 | 107 | 150 | 3654 | 551 | 1514 | 2634 | 2327 |
Nokia 3: Audio
Versucht lieber nicht, das Nokia 3 als Lautsprecher zum Musikhören zu nutzen. Die Audioqualität ist nicht sonderlich berauschend. Der Lautsprecher befindet sich wie so häufig am unteren Rand des Smartphones, direkt links neben dem MicroUSB-Anschluss. HMD legt dem Nokia 3 Kopfhörer bei. Diese sind nicht sonderlich gut, erledigen aber zuverlässig ihren Job.
Nokia 3: Kamera
Das Nokia 3 bringt sowohl für die Front- als auch die Hauptkamera einen Autofokus, eine f/2.0-Blende, ein Blickwinkel von 84 Grad und 8 Megapixel mit. In der Theorie ist das wahrlich nicht schlecht, auch in der Praxis machen die beiden Sensoren einen guten Job. Allerdings verlieren die Bilder auch bei guten Lichtverhältnissen an Details und die Farben wirken etwas blass.
Folgendes meint unser Kamera-Experte Stefan zum Nokia 3:
Der Dynamik-Bereich des Sensors lässt etwas zu wünschen übrig und sorgt für Über- und Unterblichtungen bei den Bildern. Das Gerät hat einen HDR-Modus, um dieses Problem zu umgehen, was recht typisch für Smartphones ist. Es bremst die Kamera-App aber merklich ein und verfälscht die Bilder. Bewegte Objekte werden zu wahren Geister-Objekten in den Fotos.
Bei künstlichem Licht, zum Beispiel in Räumen oder bei schlechten Lichtverhältnissen und einem ISO-Wert von über 400, wird die Bildqualität sichtbar schlechter und es entsteht auffälliges Farbrauschen.
Man muss hierbei aber bedenken, dass es sich um ein Smartphone der Einsteigerklasse handelt und diese selten mit Highend-Kameras bespickt sind. Solltet Ihr nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung haben, aber trotzdem eine möglichst gute Kamera-Performance erzielen möchtet, könnt Ihr Euch auch bei der Konkurrenz umschauen, um zu sehen, ob das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner ist. Zu nennen wäre hier zum Beispiel das Moto G5.
Nokia 3: Akku
HMD Global spendiert dem Nokia 3 einen 2630-mAh-Akku. Das ist nicht sonderlich viel, sollte aber für ein Smartphone mit dieser technischen Ausstattung und einem solchen Display mit geringer Auflösung absolut ausreichen. In der Praxis ist das nicht unbedingt der Fall. Sollte Ihr Euer Smartphone nur recht selten nutzen, kommt Ihr entspannt über den Tag. Sobald Ihr es aber regelmäßig aus der Tasche holt für WhatsApp, ein paar YouTube-Videos und ähnliches, werdet Ihr um das Laden zwischendurch nicht herumkommen. Auch mir ist es häufiger passiert, dass ich das Nokia 3 am späten Nachmittag aufladen musste, was durchaus etwas nervig ist.
Im PC Mark Battery Test erreicht das Nokia 3 mit aktiviertem WLAN, aktivierter SIM-Karte und einer Helligkeit von 50% eine Laufzeit von 6 Stunden und 44 Minuten. Das ist nicht schlecht, aber Benchmarks erzählen leider nicht immer die volle Wahrheit: Euer Nutzungsverhalten ist letztendlich entscheidend.
Nokia 3: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Für einen attraktiven Preis erhält man beim Nokia 3 ein tolles Design und einer hervorragende Verarbeitung. HMD Global hat sich vor allem auf diese Aspekte konzentriert, das wird schnell klar. Man merkt aber eben auch, dass es sich um ein Einsteiger-Smartphone handelt. Erwartet also nicht allzu viel, vor allem Performance, Kamera und Akkulaufzeit lassen zu wünschen übrig.
Weiterhin ist es etwas schade, dass das Nokia 3 keine Besonderheiten mitbringt, die es aus der Masse abheben - außer vielleicht der neu interpretierte Nokia-Klingelton. Für ein paar Euro mehr erhaltet Ihr schon ein Moto G5, das auch mit Stock-Android ausgestattet ist, aber auch mit Fast Charging. Das Nokia 3 ist ein ordentliches Smartphone in der Einsteigerklasse, aber man hat das Gefühl, dass HMD Global vielleicht etwas zu viel Arbeit in das Design gesteckt hat und dabei andere Aspekte zu sehr außer Acht gelassen hat. Eigentlich schade.
Habe es Mal getestet....ja Nokia hat schon hier gut Arbeit geleistet für den Preis. Für mich jetzt kein Kaufgrund aber für Einsteiger besser als Moto c allemal
Micro USB 2.0? Das ist ein Witz?
Der Preis zum Release ist OK und 16GB sind doch in der Einsteigerklasse Standard?!
Ein Moto G5 oder G4 ist natürlich besser auch bei der Kamera, aber die haben auch bei 200+ € angefangen...
In 3-5 Monaten kostet das Nokia "3" 100€ und dann ist es mir jederzeit lieber als Wikko oder Medion Zeugs!?
Da bin ich mit meinem Lenovo p2 besser bedient. Akku hat 5100 und hält locker 48 h
Ja, aber der Vergleich hinkt gewaltig. Das P2 kostet das Doppelte. Für 300 aufwärts bekommt man ohnehin alles, was man braucht, wie ich finde.
Für das gleiche Geld bekomme ich mit etwas recherchieren ein Moto G4 Plus oder G5 ohne Plus. Warum sollte jemand also 160 Euronen für so einen Mist (Nokia 3 mit Quad Core --- Mediatek, HD-Display und und und) ausgeben?!
"HMD hat ein pures Android versprochen, [...] So finden wir auf dem Nokia 3 Stock-Android vor, natürlich Android Nougat, allerdings nicht in der aktuellsten Version: Es handelt sich um Android 7.0 Nougat." Heißt das nun, dass man bei dem preisgünstigsten Modell von HMD diesbezüglich Abstriche machen muss oder dass HMD mit dem Argument "Stock Android" auf Kundenfang geht und am Ende keine zeitnahen Updates liefern wird?
Ja so sieht es aus, denke mal nicht das es da update geben wird, dass ist wie mit jedem Handy in der preis klasse.
Motorola-Geräte in der Preisklasse erhalten aber auch zeitnahe Updates...
Moto Handys erhalten spät zeitnahe Updates seit Lenovo der Eigentümer ist...
Habe schon 4x Moto Devices gehabt... Moto X Play, Moto G4 Plus und Moto Z sowie Z Play 📱
Die ersten beiden haben keine Sicherheitspatches bekommen und Updates kamen Monate nach den Z Modellen...
Seit wann ist Stock und kein vorinstallierter Mist ein Abstrich?
für den Preis, kann man nun mal nicht viel verlangen. Soweit ist es ausreichend, China Phone in der klasse sind zum Teil schlimmer oder genauso aufgestellt. Man muss die preis Leistung sehen.
sehe ich nicht so... CHinaphones in der Preisklasse haben teils einiges mehr zu bieten. Wenn ich nur an das Xiaomi Redmi Note 4x denke... Ich würde eher in diese Richtung tendieren, wenn ich jemals in dieser Preisklasse suchen sollte. Ich denke, mit so einem Smartphone würde ich nie glücklich werden. Performance ist schon wichtig. Zumal ich ständig etliche Apps offen habe. Irgendwelches Gelagge oder Gestottere vom System ist einfach nervig.
Dann hast Du aber auch die China-Geheimdienst-Backdoor drin ;-)
Weil man das auch immer so gut verallgemeinern kann.... der jenige der weiß worauf man achten muss oder gegebenfalls das Problem beheben kann kauft sich halt ein "China-Smartphone" wer das nicht weiß soll es halt lassen oder sich rein lesen. Abgesehen davon kommt das zu 90% durch Shops wie efox, Gearbest usw weil diese ein Dritt Unternehmen beauftragen, welche Software ins deutsche zu übersetzen, diese meist sehr schlecht bezahlten Unternehmen spielen dann jene "Späh-Software ein" damit sie sich finanzieren können. Original Software drüber schieben und man hat keine Probleme mehr. Xiaomi hat damit aber eher wenig zu tun ;) Andere Low Budget Firmen wie zb zuletzt Leagoo und Nomu lassen ihre Software direkt bei diesen Unternehmen anfertigen, wodurch "China Smarphones" diesbezüglich auch unberechtigt ein schlechten Ruf haben.
Ich hatte schon 2 China Phone und wurde immer enttäuscht, so wie i h es gekauft habe blieb es auch, ohne neue Software für denn Preis gibt es nun mal nichts, wenn man etwas auf update wert legt muss man auch bei China Phone zu teuren greifen, da kann ich mir gleich hier vor Ort eins kaufen.
... zumal es von den 159 UVP noch abwärts gehen wird.
Nix gegen Nokia aber das Ding ist eine echte Gurke!
Ist ja auch nicht gegen Nokia, sondern gegen HMD. Kein Samsung Galaxy-Nutzer wurde sagen "Nix gegen Galaxy, aber das ist eine echte Gurke".
wir kommen halt aus de4 generation als nokia noch ein hersteller war. und nicht nur markenname.