Oppo Reno2 im Test: Wunderschöner Dauerläufer
"Endlich mal wieder ein spannendes Smartphone", dachten wir uns beim Test des Oppo Reno2. Das komplett randlos gestaltete Display, die mechanisch versteckte Selfie-Kamera, der Unter-Glas-Fingerabdrucksensor, schöne Verzierungen auf der Rückseite und ansprechende technische Ausstattung inklusive hochwertiger Kameras machen das Smartphone zum Geheimtipp. Aber lest und urteilt selbst!
Pro
- Lange Akkulaufzeit
- Dual-SIM
- Sehr gute Kameras
- Schönes Design
- Klinkenanschluss
Contra
- Keine IP-Zertifizierung
- Relativ teuer
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Oppo Reno 2: Preis und Verfügbarkeit
Oppo ist schon vor einiger Zeit (erneut) in Europa angekommen. Entsprechend lässt sich auch das Oppo Reno2 in vielen europäischen Ländern offiziell kaufen. Auch unsere LTE-Bänder, darunter das berüchtigte Band 20 (800 MHz), werden von den Geräten für den europäischen Markt unterstützt und Android lässt sich in hier üblichen Sprachen einrichten – in unserem Fall auf Deutsch.
Es gib das Oppo Reno2 in zwei Speicher-Varianten, mit 128 oder 256 GByte internem Speicher. Im Test verwendeten wir die 256-GByte-Edition in "Leuchtendem Schwarz"; einem dunklen Blau. Es gibt auch die hellere Farbvariante "Meerblau".
Der Preis von rund 500 Euro ist leider nicht ganz angemessen. Denn bei all der guten Ausstattung dürfen wir nicht vergessen, dass Oppo auch dem Reno2 nicht Qualcomms besten Chipsatz spendiert, sondern nur eine schwächere Variante aus der 700er-Reihe. So gibt es das besser ausgestattete Xiaomi Mi 9T Pro inzwischen für weniger Geld.
Oppo Reno 2: Design und Verarbeitung
Das Oppo Reno2 ist eine Augenweide; insbesondere da es sich eigentlich bloß um ein Smartphone der oberen Mittelklasse handelt. Das Design liefert einige schöne Details, die in ihrer Summe einen bleibend positiven Eindruck hinterlassen.
Dieser beginnt bei der glatten Haptik, die bestimmt wird vom Aluminiumrahmen und dem vorne wie hinten perfekt darin eingefassten Gorilla Glass 6. Auf der Rückseite werden das "Oppo"-Logo sowie der Schriftzug "Designed for Reno" neon-blau und leuchtend eingerahmt. Die Reflexionen erzeugen ein Lichtspiel, wie man es von so herkömmlich gewordenen Gegenständen wie einem Smartphone gar nicht mehr vermutet.
Kurz nach dem Auspacken werden die meisten von Euch jedoch die Schutzhülle verwenden wollen. Schließlich ist die Freude an dem glatten Design schnell dahin, wenn das Glas einen Sprung bekommt. Die mitgelieferte Schutzhülle ist ebenfalls die schönste kostenlose Packungsbeilage, die mir bislang untergekommen ist. Ihr massives und dennoch haptisch ansprechendes Fake-Leder-Design verdeckt leider einen großen Teil der hübschen Zierleiste (Bild oben), mutet jedoch deutlich hochwertiger an als die transparent-labberigen Silikon-Hüllen manch anderer Smartphone-Hersteller.
Design-Highlight ist, wie schon in diversen Smartphones diese Saison gesehen, die Pop-up-Kamera. Beim Reno2 entschied sich Oppo für die Haifischflosse. Bei dieser rotiert die Kamera aus der oberen Gehäusekante heraus. Der Vorgang erzeugt ein leises Motorengeräusch und geht so schnell vonstatten, dass Face Unlock damit nicht länger dauert als mit statisch verbauten Selfie-Kameras.
Einziges Manko bei der Gestaltung des Reno2 ist vielleicht die fehlende IP-Zertifizierung. Inwieweit der Hersteller eventuell trotzdem Schutzmaßnahmen gegen eindringenden Schmutz und Nässe verbaut ist, ist uns nicht bekannt.
Oppo Reno 2: Display
Auch das Display des Reno2 hat Oppo genau wie beim Vorgänger komplett randlos gestaltet. Das 6,5-Zoll-Display kommt im Format 20:9 daher und löst mit 2.400 x 1.080 Pixeln beziehungsweise 401 DPI auf. Das AMOLED-Display strahlt mit bis zu 500 Candela gegen das Tageslicht an, was in Deutschland auch an sonnigen Tagen ausreicht.
Die Bildausgabe lässt sich durch zahlreiche Software-Einstellungen anpassen :
- Quasi stufenlose Regelung der Farbtemperatur
- Schrift- und Anzeigegröße
- "Nachtschutz":
- Blaufilter
- Schwarz-Weiß-Modus
- Lesemodus: Weißer Text auf schwarzem Grund
Ihr könnt ein Always-on-Display aktivieren. Das zeigt dann jedoch nur Datum und Uhrzeit, nicht aber Benachrichtigungen an.
Der Fingerabdrucksensor ist im Bereich des Home-Buttons hinter Glas integriert. Er arbeitet mit ähnlicher Präzision und Geschwindigkeit wie herkömmliche Modelle.
Oppo Reno 2: Software
Oppo verwendet für seine Geräte die Android-Oberfläche "ColorOS". Das Testgerät hat im November 2019 Version ColorOS 6.1 auf Basis von Android 9 mit Sicherheitspatch-Ebene "05. August 2019". Besonderheiten der Software-Oberfläche sind …
- App-Verschlüsselung
- Kinderbereich
- Privatsafe (Versteckter Datei-Ordner)
- App Cloner
- Game Space
Ihr könnt also Apps oder Dateien verstecken, zwei parallele Instanzen von WhatsApp installieren oder Spiele optimieren. Oppo übernimmt zudem etliche wichtige Standard-Features von Android wie "Digitales Wohlbefinden und elterliche Kontrollen"; spart andere wiederum aus, darunter Nutzerprofile oder Seamless System Updates.
Immerhin hat sich Oppo dem Android-Standard angepasst und bietet nun ab Werk eine App-Schublade. Ältere Versionen verteilten sämtliche Apps-Symbole in iPhone-Manier auf die Startbildschirme – sehr zum Unmut ordnungsliebender Nutzer. Diese konnten sich zwar einen alternativen Launcher installieren und das Problem umgehen. Doch ist es umso schöner, wenn uns auch ohne Zusatz-App beide Varianten – mit oder ohne App-Schublade – zur Auswahl stellt.
Apropos Auswahl: Für die Navigation durch die Apps könnt Ihr frei entscheiden , ob Ihr einen, zwei oder drei Buttons am unteren Rand haben wollt und wie sie angeordnet sein sollen. Entscheidet Ihr Euch für Gesten-Navigation, habt Ihr die Auswahl, ob die Zurück-Geste in Google-Pixel- oder in iPhone-X-Manier gestaltet sein soll.
Nur wenige Apps vorinstalliert
Oppo installiert nur zwei Apps vor: Soloop ist eine Videoschnitt-App, mit der sich Kurzvideos im TikTok-Stil erstellen lassen. Game Space ist an Samsungs Game Mode angelehnt, der Prozessorleistung und Benachrichtungen beim Spielen anpasst. Zusätzlich schwebt auf Höhe des Power-Buttons permanent ein Menü, über das Ihr schnell und von überall wichtige Apps wie Telefon oder Kamera starten könnt.
Oppo Reno 2: Performance
Oppo verbaut im Reno2 einen Qualcomm Snapdragon 730G. Der Chipsatz wird in acht Nanometern gefertigt und wurde im Vergleich zum normalen 730er in den Bereichen Effizienz und Gaming-Performance optimiert. Das merkt man dem Reno2 auch an. In alltäglichen Aufgaben, starkem Multitasking, Foto- und Video-Bearbeitung und letztendlich auch beim Spielen wird das Reno2 nie träge.
Oppo Reno2 in Benchmarks
Oppo Reno2 | Huawei Mate 30 Pro | |
---|---|---|
3D Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 2392 | 4607 |
3D Mark Sling Vulkan | 2258 | 4841 |
3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 | 36938 | 41138 |
Geekbench 5 (Single / Multi) | 547 / 1743 | 748 / 2831 |
Oppo Reno 2: Audio
Der Sound des Oppo Reno2 kommt aus einem einzigen Lautsprecher, der sich rechts neben dem USB-Port an der Unterkante befindet. Immerhin ist der Klang weder übertrieben blechern noch übersteuert er. Links der Typ-C-Buchse haben wir den guten alten Klinken-Anschluss. Das passende Headset liegt bei, ist aber nicht besonders gut. Denn das hat harte Ohrknöpfe, die mangels Silikon-Passstücken nicht wirklich fest im Ohr sitzen.
Beim Telefonieren bieten Headset, Ohrlautsprecher und Gehäuselautsprecher gewöhnliche bis gute Qualität. Das Freisprechen gelingt in der U-Bahn und auf dem Fahrrad mühelos, wenngleich das Headset in letzterem Fall ständig herauszufallen drohte.
Oppo Reno 2: Kamera
Ein weiteres Highlight des Oppo Reno2 sind zweifelsfrei die vier Hauptkameras sowie die Haifisch-Selfie-Cam. Insbesondere die Hauptkamera und die Zoom-Kamera liefern sehr gute Ergebnisse , während die Weitwinkel-Kamera nur als Makro-Linse und bei Videos ähnlich gute Resultate liefert.
Während Kollege Shu die Kameras im Hands-on-Video schon gezeigt hatte (Video oben), liefern wir hier noch einmal einen Überblick. Hinten befinden sich beim Oppo Reno2 vier Kameras:
Die 48-MP-Kamera hat einen optischen Bildstabilisator und zeichnet ab Werk Bilder in zwölf Megapixeln auf. Ihr könnt die Speicher-Auflösung der JPGs auf 48 Megapixel erhöhen; die zusätzlichen Details rechtfertigen jedoch nicht den vierfachen Speicherbedarf. Die Fotos der Hauptkamera sind detail- und kontrastreich, scharf und rauschen kaum.
Die 13-MP-Telekamera wird aktiviert, wenn Ihr in der Kamera-App den 2x- oder den 5x-Button betätigt. Der 2x-Zoom ist tatsächlich optisch, der 5x-Zoom hingegen ist der im Aufdruck erwähnte "Hybrid-Zoom", also de facto ein digitaler Zoom mit all seinen Interpolations-Fehlern. Bleibt Ihr im 2x-Modus, erhaltet Ihr scharfe, ebenfalls detailreiche Fotos mit satten Farben.
Am wenigsten überzeugt die 8-MP-Weitwinkel-Kamera. Diese liefert verrauschte, kontrast- sowie detailarme Fotos von weiten Motiven. Dank ihres Autofokus-Systems eignet sie sich jedoch gut für Makro-Fotografie.
Der 2-MP-Tiefensensor ist monochrom und arbeitet zusammen mit der 48-Megapixel-Kamera im Porträt-Modus. Dieser hat eine gute Objekterkennung und erzeugt in fast allen Fällen saubere Bokeh-Effekte.
Nachts sind alle Katzen bunt
Das Reno2 kann mit allen Hauptkameras einen Nachtmodus nutzen. Offenbar handelt es sich nur um ein Software-Feature, bei dem mehrere Fotos eines Sensors zu einem relativ scharfen, aufgehellten Bild zusammengefügt werden. Die Resultate sind zunächst erstaunlich, jedoch nicht überragend.
Videos können sowohl die Haupt- als auch die Zoom-Kamera in 4K mit 30 FPS aufzeichnen. Die Weitwinkel-Kamera schafft nur Full HD. Alle Kameras nutzen elektronische Bildstabilisierung (EIS). Schaltet Ihr sie ab, wird der Bildausschnitt der Aufzeichnung etwas größer. Die Farben sind bei ersterer und letzterer saftig-ansprechend, die Zoom-Kamera hingegen sorgt leider für blasse Farben. Ihr könnt während der Aufnahme zwischen den Kameras fliegend wechseln.
Oppo Reno 2: Akku
Die Akkulaufzeit des Oppo Reno2 ist sehr gut. Im Test hielt der Akku zwei Tage und drei Stunden durch, wovon der Bildschirm insgesamt sieben Stunden lang eingeschaltet war. Sehr schön zu beobachten war, dass die Akkulaufzeit nicht mit dem zwanghaften Schließen von Hintergrund-Apps erkauft wird. Benachrichtigungen von Telegram, Threema oder Hangouts kamen stets unverzüglich an. Selbst eBay-Auktionen sind mir mit dem Reno2 nicht entgangen.
Oppo liefert dem Reno2 ein Schnellladegerät mit. Die proprietäre Vooc-3-Technologie lädt den 4.000-mAh-Akku des Smartphones binnen 80 Minuten voll auf. Für einen kompletten Tag Akkulaufzeit muss das Gerät nur 30 Minuten ans Ladegerät.
Oppo Reno 2: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das Oppo Reno2 ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Hersteller äußerst attraktive Geräte gestalten kann. Das Gesamtpaket aus Design, Ausstattung und Software-Optimierung zeigt den Ehrgeiz der Chinesen, unseren Markt weiter zu erobern. Im Heimatland ist jedes fünfte Smartphone ein Oppo. Vielleicht wird der Oppo-Anteil sich bei uns auch schon bald erhöhen. Die Grundlagen dafür erfüllt der Hersteller zu genüge.
ich hab mir im vorigen Jahr schon in China eines zugelegt! Absolute Spitze, bin mehr als zufrieden! Würde es eher als Flagship bezeichnen, der Benutzer merkt den kleineren Prozessor nicht, meiner Meinung nach nur ein technischer Punkt, den sogar ein Profi nicht feststellen kann, wenn er die schriftlichen Angaben nicht kennt!
Sieht wirklich sehr edel aus. Allerdings stört mich die ausfahrende Selfie-Cam. Auch bei anderen Herstellern spricht mich das nicht wirklich an...
„Die Akkulaufzeit des Oppo Reno2 ist sehr gut. Im Test hielt der Akku zwei Tage und drei Stunden durch, wovon der Bildschirm insgesamt sieben Stunden lang eingeschaltet war....“
Nur 7 Std Display bei 2 Tage Akku? Das wären 3 Std am Tag Nutzung nur. Klingt nach einem Wenignutzer. Normale Nutzer tendieren 6 Stunden pro Tag oder mehr.
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Wie darf ich das verstehen?
Bezogen auf die 6 Stunden pro Tag am Smartphone denke ich?
Ich komm Max auch nur auf 3 - 4 Std täglich. Schon erstaunlich ,wenn ich bedenke das ich nur immer mal kurz reinschaue, für Bild oder Apit oder so und sei es nur15 min.
Ich finde Karsten hat schon Recht. Sicher muss man nicht so lange am Handy hängen, aber es gibt ja nicht nur Nutzer, die den ganzen Tag am Spielen sind... Für jemanden, der es auf Arbeit benötigt, sind 3 Stunden Screen-On-Time nicht sehr viel.
Wenn man täglich 6h und mehr mit dem Handy verbringt, hat man wohl ein anderes Problem als die Akkulaufzeit.
Viereckige Augen 👀😅
Du hast ja Recht Rolli, aber schaffst Du viel weniger?
@rolli.k , wenn ich 6 Stunden und mehr am Smartphone bin (und das bin ich wirklich täglich), dann hab ich NUR ein Akku Problem. Außer ich nutze es sehr viel außer Haus und verbrauche dabei meine monatlichen 20 GB des mobilen Datenvolumenens, dann hab ich irgendwann auch ein Datenvolumen Problem.