Oura vs. Ultrahuman vor Gericht: Krieg der smarten Ringe!
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Während der weltweite Marktführer im Hinblick auf Smartphones sich mit seinem Samsung Galaxy Ring noch bis zum Launch des Galaxy-S24-Trios im Januar 2024 Zeit lässt, haben Oura als auch Ultrahuman ihre smarten Finger-Accessoires präsentiert, bzw. bieten diese zum Verkauf an. Dieser jungfräuliche Markt weckt gewisse Begehrlichkeiten, welche im Fall unserer beiden Hersteller bereits gerichtlich ausgetragen wird.
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Smart-Ring-Hersteller Oura verklagt Ultrahuman
Im alten Rom hätte man wohl die Streitigkeiten der beiden aktuell populärsten Smart-Ring und Gesundheitstechnologie-Unternehmen mit dem Satz begonnen: Lasset die Spiele beginnen! Denn der finnische Hersteller Oura hat nun das indische Unternehmen Ultrahuman vor einem Gericht in Texas verklagt. Die Anschuldigungen sind heftig: Oura Health Oy wirft Ultrahuman vor, die im Smart Ring verwendete Technologie zu kopieren und über ehemalige Oura-Mitarbeiter Zugang zu firmeninternen Informationen erhalten zu haben.
Ultrahumans Bemühungen beschränken sich nicht nur auf genannte Verstöße, sondern erstrecken sich auch auf die Einstellung ehemaliger Oura-Mitarbeiter, die Anwerbung aktueller Oura-Ingenieure und möglicherweise auf den Vorteil, dass einige seiner Hauptinvestoren vor der Einführung des Ultrahuman-Rings Zugang zu den geschützten und vertraulichen Informationen von Oura erhalten habe, so das Unternehmen in seiner Klageschrift. De facto kann Oura in seiner Klage die nahezu identische Marketingstrategie, Software, PPG-Sensoren, die Verwendung von Titan und einen verwendeten Akku vom identischen Hersteller vorweisen.
Beide smarten Ringe erfassen ähnlich einem Fitness-Tracker Gesundheitsdaten wie die Herzfrequenz, Blutsauerstoffgehalt, allgemeine Fitness-Tätigkeiten, die weibliche Menstruation und Schlafmuster. Samsung hat bereits angekündigt, mit dem Galaxy Ring gemeinsam mit dem Samsung Galaxy S24, S24+ und dem Samsung Galaxy S24 Ultra seinen eigenen smarten Ring Anfang nächsten Jahres (2024) zu präsentieren.
Aber auch mit boAt ist ein weiterer Kandidat bereits im Rennen. Es wird auf jeden Fall spannend, wer hier am Ende die Nase vorn haben wird. Oura hat bereits einen Wert von über 2 Milliarden Euro und über eine Million Kunden – darunter prominente Persönlichkeiten wie Jennifer Aniston und Kim Kardashian.
Und – was ist Euer Tipp? Wird Oura mit seiner Klage am Ende Recht bekommen? Wer von Euch plant bereits, sich einen smarten Ring zuzulegen? Schreibt uns doch Eure Meinung unten in die Kommentare.
Via: NotebookCheck Quelle: The Nextweb, RPX Insight
Ob Oura am Ende Recht bekommt, wird das Gericht in Texas entscheiden, oder auch ein anderes in einem Folgeverfahren.
Nach den hier genannten Vorwürfen würde es mich aber wundern. Dass Mitarbeiter, selbst hochrangige, zu einem Wettbewerber wechseln ist ein normaler Vorgang, man kann ständig davon lesen. In Deutschland ist auch die gezielte Abwerbung von Mitarbeitern anderer Unternehmen nicht unbedingt verboten.
Auch dass Komponenten wie Sensoren oder der Akku identisch sind wundert mich nicht. Normalerweise sind das Komponenten, die von ihren Herstellern jedermann zum Kauf angeboten werden, und gerade in einem neu entstehenden Markt wie den dieser smarten Ringe dürfte das Angebot solcher speziellen Akkus eher überschaubar sein. Auch die Verwendung bestimmter Materialien wie Titan hat keinen erfinderischen Wert und dürfte meiner Einschätzung nach nicht patentierbar sein. Wie viele Smartphones verwenden Displays oder Akkus von den selben (wenigen) Herstellern, oder Rahmen aus Aluminium oder Edelstahl?
Vielen Dank für Deine Gedanken und Kommentar. Prinzipiell sehe ich das ähnlich – aber das ist Amerika: das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ich habe selbst die ein oder andere Urheberrechtsklage in den USA durchlebt und bin von dem Prinzip einer Grand Jury nicht wirklich überzeugt.