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Pico 4: Leg-Tracking und Mixed Reality ausprobiert

NextPit pico 4 passthrough set
© nextpit

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Die Pico 4 von TikTok-Star ByteDance bekommt wohl noch 2023 mindestens drei spannende neue Features. Zwei davon konnte NextPit auf dem Mobile World Congress (MWC) bereits ausprobieren: neue Leg-Tracker sowie einen verbesserten RGB-Passthrough-Modus. Hier kommen unsere ersten Eindrücke.

Leg-Tracking für die Pico 4

Über die Controller und den vier 6DoF Inside-Out-Kameras trackt die Pico 4 unter anderem Eure Hände – soweit nichts Neues. Bleibt aber die ewige Frage: Und was ist mit den Beinen? Wir konnten auf dem MWC Vorseriengeräte von Picos neuen Leg Trackern testen. Bislang stehen weder Marktstart noch Name für die Beintracker fest – das Design ist allerdings, abgesehen von den großen Aufklebern natürlich, laut Hersteller weitgehend final.

Pico 4 Tracker für die Beine für Leg Tracking
So sieht der kleine und federleichte Leg Tracker für die Pico 4 aus. / © NextPit

Das Prinzip ist einfach: Ihr schnallt ums rechte und linke Bein jeweils einen Tracker, und schon hat Euer digitales Selbst Beine. Das ist nicht nur für Avatare grandios, sondern bietet auch spannende Anwendungen. Wir haben auf dem MWC eine Fitness-App ausprobiert, bei der man einerseits im "Beat Saber"-Stil Blöcke zerhacken, andererseits aber auch mit den Beinen auf heranfliegende Blöcke aufspringen musste.

Pico 4 Tracker für die Beine für Leg Tracking
"Very Swift": Die Leg Tracker für die Pico 4 sind in wenigen Sekunden angelegt. / © NextPit

Damit erfordert das Spiel nicht nur eine neue Dimension an Körperkontrolle, sondern wird auch richtig schweißtreibend. VR beziehungsweise MR bietet auf jeden Fall gewaltiges Potenzial für Fitness-Anwendungen. Einem Pico-Sprecher zufolge könnten die Leg Tracker auch beispielsweise an den Armen befestigt werden, um hier die Genauigkeit zu verbessern.

Verbesserter RGB-Passthrough für MR-Anwendungen

Ebenfalls in den kommenden drei bis sechs Monaten darf die Pico 4 mit einem überarbeiteten RGB-Passthrough-Modus rechnen. Hier mischt die VR-Brille das über die integrierte RGB-Kamera aufgenommene Bild mit virtuellen Inhalten. Während der Demo auf dem MWC etwa war der Demo-Raum größtenteils sehr gut zu sehen. War das bislang nur in "2D" und in schlechter Qualität möglich, so hat in unserem Testmodell eine erkennbare Überarbeitung stattgefunden. Eine Wand wurde virtuell "aufgebrochen", und es kamen Monster und Drachen ins Zimmer geflogen.

Die größte Herausforderung für die Pico 4 besteht hier darin, dass sie für den Passthrough-Modus nur eine 16-MP-RGB-Kamera auf der Vorderseite zur Verfügung hat, die zwischen den Augen des Nutzers sitzt. Und diese einzelne Kamera sieht nun mal nur in 2D. Die Pico 4 setzt also auf Algorithmen, um eine Tiefe in die Bildinformationen zu rechnen und das Kamera-Bild nahtlos mit den virtuellen Inhalten zu kombinieren.

Pico 4 MR via Passthrough
Die Pico 4 bietet angesichts des günstigen Preises eine ordentliche Passthrough-Funktion an – zumindest bald. / © NextPit

Bei weiter entfernten Dingen funktioniert das tatsächlich sehr gut. Allerdings ist bei nahen Objekten die räumliche Wahrnehmung spürbar eingeschränkt. Das fällt beispielsweise auf, wenn man Dinge aus der "echten" Realität anhand des Passthrough-Bilds greifen möchte. Hier packen die Hände schnell ins Leere.

Das klappte bei der – zugegebenermaßen etwa dreimal teureren – HTC Vive XR-Elite in unserem ersten Test deutlich besser. Hier ist nicht nur die Tiefenwahrnehmung durch die verbaute dedizierte Tiefenkamera hervorragend, auch die Bildqualität ist deutlich besser. Gedruckter Text ist über die Passthrough-Funktion der Pico 4 nach wie vor schwer zu lesen. Bei der HTC Vive XR-Elite konnte ich insbesondere problemlos mein Handy vom Tisch greifen und WhatsApp-Nachrichten schreiben sowie lesen. Dennoch: Das überarbeitete MR-Feature wertet die Pico 4 in meinen Augen enorm auf und ist ein echtes Plus.

Und das dritte neue Feature für die Pico 4?

In den kommenden Monaten soll die Pico 4 noch ein weiteres Feature dazu bekommen, das besonders für Content Creator spannend ist. Mithilfe der Smartphone-App soll es künftig möglich sein, das Positionsverhältnis zwischen Handy und VR-Nutzer präzise zu bestimmen. Das wiederum ermöglicht eine Mixed-Reality-Capture-Funktion – filmt Ihr Euch mit dem Smartphone dann selbst, versetzt Euch die App im Video dann in die virtuelle Welt, die Ihr gerade durchstreift. 

Am besten soll das mit Greenscreen (Chroma Keying) funktionieren, wobei der Pico-Sprecher im Gespräch mit NextPit betonte, dass der Greenscreen optional sei. Die zuvor erwähnten Algorithmen für die Unterscheidung von Vorder- und Hintergrund sollen präzise genug funktionieren, um den Spieler aus seiner Spielumgebung herauszulösen.

Was sagt Ihr zu den neuen Features für die Pico 4? Empfindet Ihr die Überarbeitung der Passthrough-Funktion als längst überfällig? Oder steht Ihr gar nicht auf MR-Anwendungen? Und könnt Ihr Euch vorstellen, ein Fitness-Training in der virtuellen Realität zu absolvieren? Ich freue ich auf Eure Meinung in den Kommentaren!

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Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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