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Tipps & Tricks fürs realme 8 Pro: bessere Fotos und Videos aufnehmen

NextPit Realme 8 Pro camera
© nextpit

Das realme 8 Pro hat was von Toyota Supra. Irgendwie sieht das Ding ganz schön nach Plastik aus. Aber irgendwie ist das extrovertierte Design auch ganz geil, und unter der Haube steckt mächtig Power – in diesem Fall gerade bei der Kamera. Wie Ihr aus den 108 Megapixeln des realme 8 Pro das Maximum herausholt, lest Ihr hier.

Inhalt dieses How-to-Artikels:

  1. Sind 108 Megapixel im Smartphone gut?
  2. realme 8 Pro: Tipps & Tricks zum Fotografieren
  3. realme 8 Pro: Tipps & Tricks für Videografen

Bevor's losgeht noch ein Hinweis: Gemeinsam mit realme haben wir einen Lesertest gestartet. Fünf Mitglieder aus der NextPit-Community haben die Möglichkeit, das realme 8 Pro zu testen und berichten über ihre Erfahrungen im Forum. Über die beiden nachfolgenden Links gelangt Ihr zu den Lesertests im realme-Unterforum bei NextPit und zu unserem Testbericht.

Sind 108 Megapixel im Smartphone gut?

108 Megapixel! Nachdem die Tech-Blogger und -Journalisten dieser Erde ungefähr ein Jahrzehnt lang recht erfolgreich gegen die Megapixel-Inflation geschrieben und gebloggt haben, ist 2019 der Damm gebrochen. Samsung hat mit seinen für Smartphones konzipierten Isocell-Sensoren der HM-Reihe die 100er-Grenze überschritten – und ist gekommen, um zu bleiben.

Zu Recht.

Allerdings ist das besondere an den Sensoren nicht die irrsinnige Pixelzahl. Vielmehr ist es das Format, das die CMOS-Chips spannend macht. Mit Größen zwischen 1/1,53 Zoll und 1/1,33 Zoll sind die Bildsensoren für Smartphone-Verhältnisse riesig. 

Größenbeispiele für Bildsensoren

Format Auflösung Pixelgröße Sensorfläche Kamera / Smartphone (Beispiel)

1/1,9 Zoll

12 Megapixel 1,4 µm 34,9 mm2 iPhone 12 Pro Max
1/1,53 Zoll 108 Megapixel 0,7 µm 53,2 mm2 realme 8 Pro
1,0 Zoll 20 Megapixel 2,4 µm 116 mm2

Canon PowerShot G7 X Mark III

Aufgrund der hohen Auflösung hat das realme 8 Pro aus den obengenannten Beispielen die kleinsten Pixel. Allerdings fasst das realme 8 Pro im Standardbetrieb dank Nonacell-Binning die vergleichsweise kleinen 0,7-Mikron-Pixel zu 12 Millionen größeren Bildpunkten zusammen. Die Pixelgröße wächst so auf 2,1 µm. 

Natürlich: Sensor- und Pixelgrößen sind nicht alles – weitere wichtige Faktoren für die Bildqualität sind die Linse und vor allem die bildverarbeitenden Algorithmen. Wenn Ihr mehr über Sensoren und Smartphone-Kameras wissen wollt, dann lest doch in den folgenden Artikeln weiter. Hier geht's jetzt an die Praxistipps zum realme 8 Pro!

Fotomodus

Fotografieren mit 108 Megapixeln

Das realme 8 Pro hat zwar die bereits mehrfach erwähnten 108 Megapixel – dafür aber keinen optischen Zoom. Die Kombination aus großem Bildsensor und hoher Auflösung lässt aber dennoch ordentlich Spielraum für digitales Vergrößern. Wenn Ihr entfernte Objekte fotografieren möchtet, habt Ihr hier zwei Möglichkeiten:

  1. Ihr fotografiert im 12-Megapixel-Modus der Kamera-App und zoomt dort digital ins Bild hinein. Nachdem der 108-Megapixel-Sensor eine gute Auflösungsreserve hat, bleibt die Bildqualität bei moderatem digitalen Zoom noch ziemlich gut. Im Gegensatz zur zweiten Option habt Ihr so außerdem sofort ein Foto, dass Ihr teilen könnt.
  2. Ihr fotografiert im 108-Megapixel-Modus und schneidet das Bild anschließend zurecht. Der Nachteil ist, dass Ihr hier eben nicht sofort ein fertiges Bild nach der Aufnahme habt. Dafür könnt Ihr aber auch nachträglich noch am Bildwinkel schreiben – von „Weit“ bis „Nah“. Mit digitalem Zoom fotografiert, geht das nicht mehr. Die Flexibilität kostet allerdings auch Speicherplatz – ein einzelnes 108-Megapixel-Bild frisst gerne mal 20 bis 40 MByte.
realme 8 pro 108mp digital zoom
Fotos mit 108 Megapixeln lassen viel Freiraum für ein nachträgliches Zuschneiden. Der Preis dafür ist allerdings ein erhöhter Speicherbedarf. / © NextPit

Portraitfotos mit dem realme 8 Pro

Das realme 8 Pro hat – wie die meisten Smartphones einen dedizierten Modus für Portraits, der den Hintergrund schön weichzeichnet. Das meiner Meinung nach Wichtigste für Portraits ist schönes Licht. Sorgt dafür, dass Euer Motiv ausreichend beleuchtet ist – aber, ganz wichtig, mit weichem beziehungsweise indirektem Licht.

NextPit portrait lighting difference
Zwischen den beiden Fotos liegen nur wenige Sekunden. Der einzige Unterschied besteht in einer Wolke, die sich rechts vor die Sonne geschoben hatte. Dadurch wird das Licht „indirekt“ und deutlich weicher. Die harten Schatten verschwinden ebenso wie die Fältchen, und die Hauttöne wirken sanfter. Außerdem guckt das Model weniger verkniffen ins Licht. / © NextPit

Wie findet man also weiches Licht für ein gelungenes Portrait?

  • Bei bewölktem Himmel ist das Licht immer weich, siehe oben. Das gleiche gilt bei Sonnenauf- und -untergang, wobei hier auch die Lichtfarbe besonders schön für Portraits geeignet ist.
  • Wenn die Sonne scheint, sucht Euch ein schattiges Plätzchen für Euer Model und etwas, das das Sonnenlicht auf Euer Motiv reflektiert, beispielsweise eine weiße Hauswand. Profis nutzen hier tragbare Faltreflektoren, ein weißer (dünner) Regenschirm eignet sich auch gut als Diffusor oder Reflektor.
  • Für Portraits in Gebäuden sucht Euch einen Platz am Fenster, natürlich ohne direktem Sonnenlicht auf Eurem Model. Experimentiert mit verschiedenen Lichtrichtungen – also Blick direkt aufs Fenster, Fenster seitlich.
  • Auch bei Dunkelheit findet sich oft schönes, weiches Licht. Alles mit viel Fläche ist gut geeignet, beispielsweise größere Leuchtreklamen. Je kleiner die Lichtquelle, desto härter ist das Licht. Das gilt leider auch für die Foto-LED Eures Smartphones.

Ebenfalls wichtig ist die Bildkomposition für Portraits. Positioniert Euer Model nicht wie bei einem Passfoto direkt in der Bildmitte, sondern verschiebt es ein wenig nach links oder rechts.

NextPit realme 8 pro rule of thirds
So ein Vogel: Positioniert Euer Motiv auf einem gedachten Drittelraster, um das Bild interessanter zu gestalten. Beim realme 8 Pro könnt Ihr dafür Hilfslinien einblenden. Wichtig: Lasst das Motiv dabei „ins Bild hineingucken“. Es sieht seltsam aus, wenn eine Person rechts im Bild positioniert ist und nach rechts blickt. / © NextPit

Ein letzter Punkt noch: Fotografiert Portraitfotos beim realme 8 Pro lieber immer etwas „zu weit weg“ als zu nah. Ihr könnt die Bilder problemlos hinterher noch etwas zuschneiden. Durch die größere Entfernung und ein anschließendes Zuschneiden vermindert Ihr den leicht fischaugigen Effekt des Weitwinkel-Objektivs, was Euer Motiv vorteilhafter aussehen lässt. Ein Teleobjektiv für Portraitfotos gibt es beim realme 8 Pro nämlich leider nicht.

Spezialeffekte für Portrait-Fotos

Neben dem zuvor beschriebenen Bokeh-Effekt bietet das realme 8 Pro noch eine Reihe von Filtern für Portrait-Fotos. Da gibt es die üblichen Verdächtigen mit Sepia-Farben, Schwarzweiß & Co, aber auch drei etwas außergewöhnlichere Modi. 

realme 8 pro portrait modes
Das realme 8 Pro lädt mit seinen Effekten zum Experimentieren ein. / © NextPit

Bei Verwendung des Modus „dynamisches Portrait“ verpasst das realme 8 Pro dem Hintergrund eine Bewegungsunschärfe im Stile der klassischen Mitzieher. Bei dem obigen Motiv ist das wenig sinnvoll; ich fand es jedoch zur Vergleichbarkeit besser, viermal das gleiche Bild aufzunehmen. Eine Bildidee wäre es beispielsweise, jemanden auf einem Fahrrad sitzend zu fotografieren – der verschwommene Hintergrund würde dann Bewegung simulieren.

Mit KI-Farbportrait lässt Euch das realme 8 Pro weiter in voller Farbe erscheinen, der Hintergrund wird entsättigt. Das sorgt bei Szenen mit geringem Farbkontrast – wie bei dem hier gewählten Motiv – für ein deutliches Abheben vom Hintergrund.

Neon-Portrait schließlich verwandelt Lichtpunkte im Bild in große Bokeh-Kreise. Das sorgt für eine Ästhetik, wie man sie von extrem lichtstarken Objektiven bei kontrastreichen Motiven kennt – daher auch der Name Neon-Portrait. Ob es nun tatsächlich Neon-Reklamen, Lichterketten oder eine Skyline ist, dieser Modus liefert bei Portraitfotos mit kontrastreichen Lichtpunkten im Hintergrund spannende Ergebnisse.

Sternenmodus: Für klare Nächte

Die ersten lauen Nächte stehen vor der Tür – und bieten Gelegenheit, mit dem Sternenmodus zu experimentieren. Ist das in der Kamaera-App unter dem Reiter „Mehr“ versteckte Programm aktiviert, belichtet das realme 8 Pro knapp fünf Minuten lang den Himmel. Dazu solltet Ihr das Smartphone idealerweise in ein Stativ stecken – oder zumindest irgendwo stabil anlehnen.

realme 8 pro starry night
Während die vorbeiziehenden Wolken sanft verschwimmen, rechnet das realme 8 Pro im Sternenmodus die Erdrotation aus der Sternenbewegung heraus und bildet die Himmelskörper ab, ohne sie um die Rotationsachse der Erde zu verwischen. / © NextPit

Bei obigem Foto hatte ich leider ein Problem mit dem Artikel-Timing: Das Bild entstand bei zu knapp 90 Prozent sichtbarem Mond, der die Sterne deutlich überstrahlte. Wer sich mit dem realme 8 Pro an die Astrofotografie heranwagen möchte, sollte vorab einen Blick in den Mondkalender wagen und idealerweise bei Neumond knipsen – hier sind die Sterne am besten sichtbar.

Videomodus

Grundsätzlich könnt Ihr natürlich ein paar der obigen Fototipps auch für den Videomodus anwenden, gerade was Licht und Bildkomposition angeht. Allerdings hat das realme 8 Pro auch ein paar interessante Extra-Features auf Lager, die zu kreativen Videos anregen.

Slow-Motion: Werdet kreativ!

Das realme 8 Pro schafft Zeitlupenvideos bis zu 960 fps bei 1280 x 720 Pixeln. Allerdings ist bei maximaler Framerate die Aufnahmedauer auf einen Sekundenbruchteil beschränkt, was das Timing nicht ganz einfach macht. Auf jeden Fall gibt es aber viel Raum für Kreativität:

Option 1: Viel Geduld

Ich habe diese Szene ungefähr zehnmal aufgenommen. Und am Ende war tatsächlich der allererste Versuch der beste – siehe oben. Die größte Herausforderung bestand darin, das richtige Timing zwischen dem Drücken des Auslösers und dem Fallenlassen des Smartphones zu finden. Außerdem sieht es doof aus, wenn sich das Smartphone während des Fallens dreht. 

Option 2: Auslösehilfe

Bei anderen Motiven – beispielsweise wenn Ihr mit dem Skateboard durchs Bild springt – bietet sich die Auslösehilfe an. Aktiviert Ihr diese, blendet das realme 8 Pro im Bild ein kleines Quadrat ein. Sobald dort eine Bewegung erkannt wird, löst die Zeitlupenaufnahme aus und hält den Kickflip-Versuch zuverlässig fest.

realme 8 pro zeitlupen ausloeser
Anwendungsbeispiel: Sobald eine Bewegung respektive ein Vogel im Rahmen erkannt wird, startet das realme 8 Pro die Zeitlupenaufnahme. / © NextPit

Option 3: Weniger Auflösung/fps

Natürlich könnt Ihr auch einfach die Auflösung oder die Bildrate nach unten schrauben, um die Aufnahmezeit zu verlängern. Je „schneller“ die Videos allerdings werden, desto weniger außergewöhnlich ist der Effekt. Wenn Ihr das mit dem Timing hinbekommt, dann sind Option 1 und 2 definitiv reizvoller.

Tilt und Shift: Mach' die Welt ganz klein

Es war eine Telekom-Werbung vor gut zehn Jahren, die den sogenannten „Tilt-Shift-Effekt“ populär machte. Namensgebend für den Effekt sind sündhaft teure Spezialobjektive, bei denen sich das optische System gegenüber der Sensorebene kippen und verschieben lässt, um beispielsweise stürzende Linien bei der Architekturfotografie zu vermeiden.

Gelichzeitig ist es mit solchen Objektiven auch möglich, die Schärfeebene zu kippen. Dadurch lässt sich auch weitläufigen Motiven eine selektive Schärfe verpassen – sprich einen unscharfen Vorder- wie Hintergrund. In Verbindung mit einem Time-Lapse-Effekt wirken so besonders geschäftige Szenen wie eine Modellbauwelt. 

Das realme 8 Pro bietet nun einen eben solchen Modus, der allerdings nicht durch das Verschieben von Linsengruppen, sondern durch Software-Tricks erreicht wird. Ihr findet das Aufnahmeprogramm „Zeitablauf“ unter „Mehr“ in der Kamera-App. 

Nachdem das realme 8 Pro hier mit einem zehnfachen Zeitraffer aufnimmt, verwendet Ihr idealerweise ein Stativ. Außerdem gelingt der Effekt am besten, wenn Ihr eine geschäftige Szene von oben filmt; am besten etwa im 45-Grad-Winkel nach unten gerichtet.


Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit realme. Auf die redaktionellen Inhalte und Meinungen von NextPit.de hat der Hersteller keinerlei Einfluss. 

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Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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