Roborock S8 MaxV Ultra im Test: Neuer Maßstab für Saugroboter
Eine ausfahrbare Seitenbürste, ein rotierender Extra-Mini-Mopp und irre 10.000 Pa Saugkraft: Das sind nur einige der technischen Neuerungen, die Roborock in den S8 MaxV Ultra packt. Dazu kommt eine erstaunlich kompakte Basisstation, die sogar einen Putzmittel-Behälter mitbringt. Im nextpit-Test finden wir heraus, ob dieser Saugroboter mit Wischfunktion überhaupt Schwächen hat – und ob er der neue Anwärter auf den Titel des besten Saugroboters ist.
Pro
- Hübsche, kompakte Multifunktionsstation
- Putzmittel-Behälter in der Station vorhanden
- Nahezu perfekte Saugleistung
- Klasse Wischleistung
- Sehr gute Navigation
Contra
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Kurzfazit und Preis
Roborock macht beim neuesten S8-Modell keine halben Sachen. Es gibt eine ausfahrbare Seitenbürste und einen extra Mini-Wischmopp. Noch dazu wurde die Saugkraft auf 10.000 Pa angehoben, während die Basisstation nun erfreulich kompakt ist und irgendeine auch noch einen 580-ml-Behälter für Reinigungsmittel beinhaltet.
Nicht nur beim Saugen und Wischen ist der Roborock-Saugroboter der neue Primus, sondern auch bei der Navigation. In gewohnter Roborock-Manier navigiert sich der Roboter problemlos an Hindernissen vorbei. Der Roborock MaxV Ultra zeigt im Test keine Schwächen.
Spannend ist zudem, dass Roborock – trotz der zahlreichen Neuerungen – keinen Preisanstieg zum Vorgänger-Modell vornimmt. Der Roborock S8 MaxV Ultra kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 1.499 Euro. Optional gibt es den S8 MaxV Ultra auch mit einer Station mit Wasseranschluss für noch weniger Arbeit. Der Preis liegt dann bei 1.599 Euro.
Design und Verarbeitung
Der S8 MaxV Ultra hat eine schicke Station, die Ihr optional mit festem Wasseranschluss kaufen könnt – und dann logischerweise ohne Wassertanks. In der Station verstecken sich zahlreiche Selbstreinigungsfunktionen und eine raffinierte Lösung für Putzmittel.
Gefällt:
- Modell mit Wasseranschluss erhältlich
- Kompakte, moderne Multifunktionsstation
- Putzmittel-Tank in der Station
Gefällt nicht:
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Den Roborock S8 Maxv Ultra gibt es in zwei Versionen: Eine mit Wasseranschluss für die Station und eine mit den beiden altbekannten Wassertanks für sauberes Wasser und Dreckwasser. Für diesen Testbericht stand uns das Modell ohne Wasseranschluss zur Verfügung. Diese Variante misst 40,9 × 41,9 × 47 cm und ist damit deutlich kompakter als die Station des Top-Vorjahres-Modells, dem Roborock S8 Pro Ultra (zum Test).
Auf den ersten Blick sieht der Roboter unspektakulär aus. Das Gerät ist 10,3 cm hoch, rund, hat einen Navigationsturm auf der Oberseite und eine RGB-Kamera an der Vorderseite. Wenn wir den S8 MaxV Ultra umdrehen, sehen wir die gleiche vibrierende Wischplatte wie beim Vorjahresmodell. Neu ist der ausfahrbare und rotierende Mini-Wischmopp, den der Saugroboter bei Bedarf in die Ecken schiebt. In Fahrtrichtung rechts vorne sitzt zudem noch eine kleine rotierende Seitenbürste, die Ecken zum Glänzen bringen soll.
Roborock hat sich nicht nur um den Roboter gekümmert, sondern auch das Design der Station komplett überarbeitet. Im Vergleich zur Station des S8 Pro Ultra ist das Dock nun wesentlich kompakter. Noch dazu gibt es (endlich) einen Behälter für Putzmittel, den Ihr im Fach neben dem 2,7-L-Staubbeutel findet.
Die Einrichtung des Roboters ist denkbar einfach. Alles, was Ihr machen müsst, ist eine WLAN-Verbindung herzustellen. Um den Vorgang zu beschleunigen, nutzt Ihr am besten den QR-Code, der sich unter der magnetischen haftenden Haube versteckt. Hat der S8 MaxV Ultra den Weg in die Roborock-App gemeistert, steht die Kennlernrunde mit seinem neuen Arbeitsplatz an: das Mapping.
Die Hinderniserkennung während des Kartierungsprozesses ist vielversprechend. Sogar Tischbeine oder Lampenfüße, die schon so manch einen High-End-Saugroboter – etwa den Narwal Freo X Ultra (zum Test) – zur Weißglut getrieben haben, bringen den S8 MaxV Ultra nicht aus der Fassung.
Für das Mapping unserer 69-m2-Testfläche benötigt der Robo-Sauger zehn Minuten. Im Anschluss steht Euch das Abbild Eurer Wohnfläche in 2D oder sogar 3D in der Roborock-App zur Verfügung. Dabei unterteilt der MaxV Ultra alle Räume korrekt und erkennt noch dazu Möbel, die dann in der App angezeigt werden.
Zu guter Letzt hat der Roborock S8 MaxV Ultra noch eine RGB-Kamera verbaut – dafür steht übrigens auch das "V" im "MaxV" des Namens. Damit dient Euch der Saugroboter auch als fahrende Überwachungskamera. Dank Zwei-Wege-Kommunikation könnt Ihr damit auch aus dem Büro die Katze vom Soft scheuchen.
App und Funktionen
Roborock bietet Euch zahlreiche Möglichkeiten, den S8 MaxV Ultra zu steuern, sei es mithilfe der Roborock-App, Eurer Apple Watch oder über Widgets auf dem iPhone.
Gefällt:
- Übersichtlich und benutzerfreundlich
- Riesige Funktionsvielfalt
- Via iPhone-Widget und Apple Watch steuerbar
Gefällt nicht:
- Funktion “Wischen nach Saugen” fehlt, aber…
Die Roborock-App strotzt nur vor Einstellungsmöglichkeiten. Das geht schon im Hauptmenü los, wo Ihr den gescannten Grundriss nachbearbeiten könnt. Hier könnt Ihr No-Go-Zonen festlegen, Möbel ergänzen oder Räume bearbeiten. Unten im Hauptmenü stehen Euch die Reinigungseinstellungen zur Verfügung. Wollt Ihr saugen und wischen zur selben Zeit, habt Ihr die Wahl zwischen jeweils vier Stufen.
Wenn der Roboter nur saugen soll, habt Ihr fünf Saugstufen zur Auswahl. Daher empfehlen wir Euch erst zu saugen und im Anschluss den Wischprozess zu starten. Allerdings, wie schon beim Q Revo MaxV (zum Test), fehlt die Funktion "Wischen nach Saugen". Mit den unterstützten Routinen von Roborock könnt Ihr diesen Reinigungsprozess selbst nach Belieben konfigurieren. Auch nett: Mithilfe der Apple Watch (Vergleich) oder dem Widget auf Eurem iPhone (Vergleich) lassen sich die festgelegten Programme dann ebenfalls direkt starten.
Die Basisstation steuert Ihr ebenso über das Hauptmenü der App an. Hier seht Ihr, wie lange die Selbstreinigungsvorgänge noch dauern und mit welchem Vorgang die Station aktuell beschäftigt ist. So holt Ihr den Roboter an die Station zurück oder startet die verschiedenen Vorgänge auf Wunsch selbst.
In den weiteren Einstellungen verbergen sich unheimlich viele Möglichkeiten, den Roboter nach Euren Wünschen einzustellen. Hier konfiguriert Ihr die Navigation – und ob der Staubsaugerroboter auf Teppiche fahren oder diese ignorieren soll. Wie üblich könnt Ihr auch für diesen Saugroboter Pläne erstellen. Einzige Voraussetzung hierfür ist, dass der Putz-Roboter mindestens 20 Prozent Akku in Petto hat.
Saug- und Wischleistung
Der S8 MaxV Ultra lässt in puncto Saug- und Wischleistung keine Wünsche offen. Selbst Ecken bleiben vor der neuen Ausrüstung des Saugroboters nicht verschont. Im Test hat sich der Saugroboter zudem nicht ein einziges Mal in irgendwelchen Kabeln oder Tischbeinen verfangen.
Gefällt:
- Nahezu perfekte Saugleistung
- Tolle Wischleistung
- Super Navigation
Gefällt nicht:
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Der S8 MaxV Ultra ist die Definition von effizienter Reinigung. Egal auf welchem Belag und welche Art von Dreck und Schmutz – dieser Saug- und Wischroboter setzt den Benchmark für kommende Saugroboter – und das, obwohl der S8 Pro Ultra (zum Test) schon unschlagbar gut war. Dennoch setzt Roborock mit dem S8 MaxV Ultra noch einen drauf. Im Praxistest hinterlässt der Roboter absolut keine Reste unserer verteilten Haferflocken auf unserer gefliesten Testfläche.
Testvolumen (g) | Ansaugvolumen (g) | Effizienz (%) | |
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Haferflocken (Fliesen) |
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Sand (Fliesen) |
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Sand (Teppich) |
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Bei Sand wiederholt sich das ganze Spiel. Auch hier finden wir keine Überreste auf unseren Test-Fliesen. Einzig in Bezug auf die Saugleistung auf Teppichen schrammt der Roborock-Sauger haarscharf an der Perfektion vorbei. Hier finden wir 99 Prozent des verstreuten Sandes im Staubbehälter des Roboters wieder.
- 99 Prozent reichen Euch nicht? So verbessert Ihr die Reinigungsleistung Eures Saugroboters
Apropos haarscharf vorbeischrammen – die Ecken-Reinigung stellt den Roborock-Roboter vor keine Komplikationen. Dafür sorgt die ausfahrbare Seitenbürste, die selbst das letzte Staubkorn ohne Mühe aus den Ecken hervorholt. Um verhedderte Tierhaare Eurer Stubentiger müsst Ihr Euch keine Gedanken machen. Auch gut: Nach unserem Praxistest haben wir keine Haare in der Walzenbürste des S8 MaxV Ultra gefunden – weder von Zwei- noch Vierbeinern.
Der S8 MaxV Ultra wischt auf hohem Niveau. Ein besonderes Merkmal der Roborock-S8-Reihe ist, dass die Geräte eine vibrierende Wischplatte und keine Wischmopps haben. Anstatt auf rotierende Wischpads wie beim Q Revo MaxV (zum Test) zu setzen, verbaut Roborock neben seiner Platte aber noch einen kleinen, runden Zusatzmopp in Fahrtrichtung vorne rechts.
- Nicht verpassen: Mit diesen Tricks hält Euer Saugroboter länger
Auch wenn dieser Wischmopp absurd winzig ist, ist die Wischleistung in Ecken und zugegeben besser als erwartet, gar erstaunlich gut. Außerdem ist der Roboter Teppich-freundlich. Sobald der Sauger Teppiche erkennt, wird die gesamte Wischausrüstung um 20 mm angehoben.
Verblüffend gut ist zudem die Akkulaufzeit. Zur Erinnerung: Roborock hat die Saugleistung von 6.000 Pa beim S8 Pro Ultra auf satte 10.000 Pa beim S8 MaxV Ultra angehoben. Dementsprechend haben wir erwartet, dass sich das negativ auf die Akkulaufzeit auswirken wird. Im Gegenteil: Die Akkulaufzeit überzeugt voll. Nach 30-minütigem Saugen und Wischen auf den jeweils höchsten Stufen verliert der Staubsaugerroboter nur 30 Prozent.
Im Nachgang übernimmt die Station die Reinigung der Putz-Ausrüstung. Die Station saugt den Staub ab, wäscht die Mopps mit 60 Grad heißem Wasser und trocknet zum Abschluss die Wischutensilien mit 60-Grad-Heißluft. Wenn Ihr einen dynamischen Stromtarif nutzt, empfehlen wir Euch die Funktion “Laden außerhalb der Spitzenzeiten” zu nutzen, um die Stromkosten niedrig zu halten.
Die Navigation ist schließlich in gewohnter Roborock-Manier hervorragend. Der S8 MaxV Ultra geht nie auf Tuchfühlung und erkennt im Verlauf des Tests neue Hindernisse, ohne die Standfestigkeit der stoßgedämpften Front zu testen. Im gesamten Test-Zeitraum müssen wir dem Roboter nie aus der Patsche helfen.
Abschließendes Urteil
Es ist uns noch nie so einfach gefallen für einen Saugroboter eine so klare Kaufempfehlung auszusprechen, weshalb wir dem Roborock S8 MaxV Ultra die vollen fünf Sterne geben! Roborock verpackt in seinen neuen High-End-Saugroboter zahlreiche sinnvolle technische Neuerungen wie den Seitenbürsten-Arm oder den zusätzliche rotierenden Mini-Wischmopp. Den Putzmittel-Behälter neben dem Staubbeutel in der Station zu verstecken, ist raffiniert. So schön wie sich das alles anhört, wird auch Eure Wohnung sein, wenn der Roborock-Saugroboter (Vergleich) mit der Reinigung durch ist. An der Saug- und Wischleistung haben wir nicht auszusetzen.
Die Station ist wunderschön, kompakt und hat neben zahlreiche Heißwasser-Reinigungsvorgängen sogar Platz für einen Putzmittel-Tank. Etwas überraschend hat Roborock den Preis zum Vorjahres-Top-Modell nicht angehoben. 1.499 Euro kostet Euch das Multitalent. Zum Verkaufsstart könnt Ihr 100 Euro sparen und den Roboter für 1.399 Euro Euer Eigen nennen. Für die Variante mit Wasseranschluss zahlt Ihr 1.599 Euro.
Auch wenn Beutel ansich für mich ein No-Go wären, würde mich interessieren, ob die Hersteller irgendwann mal versuchen, die Dinger etwas leiser zu machen. Ich habe bis heute keinen Staubsaugroboter, aus diversen Gründen. Einer davon ist die Lautstärke. Bezogen auf die, die ich bis jetzt so gehört habe.
Dass man Staubsauger per se nicht lautlos bekommt, leuchtet mir schon irgendwie ein ;) Könnt ihr vllt. irgendwie die Lautstärke bezogen auf einen Referenzwert mittesten?
Hey Tobias, guter Punkt mit der Lautstärke. Tatsächlich achten wir auf die Lautstärke der einzelnen Saugroboter in unseren Tests, allerdings berichten wir nur in Ausnahmefällen, also wenn ein Roboter besonders laut ist. Grund ist, dass alle Roboter für gewöhnlich in etwa gleichlaut sind. Ob ein Gerät 2–3 db leiser oder lauter ist, merkt man im Alltag ja nicht ;)
Wir messen morgen die Lautstärke und reichen den Wert gerne nach.
Die Lautstärke auf der höchsten Saugstufe beträgt etwa 69 db.
* bei einem Abstand von 1 bis 2 Metern zum Roboter wohlgemerkt ;)