Samsung Galaxy A50 im Test: Hier wäre mehr drin gewesen
Nach dem Flaggschiff-Quartett beim Galaxy S10 hat Samsung mit dem Galaxy A50 und Galaxy A30 auch zwei neue Mittelklasse-Smartphones vorgestellt. Beide markieren den Anfang einer neuen Strategie bei Samsung, bei der einzelne Premium-Features zu einem günstigen Preis angeboten werden sollen. Die Serie ersetzt auch die J-Serie und bietet eine breite Palette von Smartphones der Einsteiger- bis Mittelklasse. Die eigentliche Frage ist also, ob das Galaxy A50 in seinem Bereich eine gute Figur macht. Die Antwort liefert unser Test.
Pro
- Design
- Sehr gutes Display
- Lange Akkulaufzeit
Contra
- Fehlen des B28-Bandes
- Unzuverlässige Gesichtserkennung
- Unzuverlässiger Fingerabdruckscanner
- Schlechtere Performance als die Konkurrenz
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Das Galaxy A50 hat seinen Platz gefunden
Das Galaxy A50 ist zur gleichen Zeit wie das Galaxy A30 gestartet, aber nur das A50 schaffte es auch nach Deutschland. Es ist zu einem Preis von 349 Euro erhältlich und damit glatte 100 Euro teurer als das ebenfalls neu erschienene Galaxy A40, aber wiederum auch 50 Euro günstiger als das Galaxy A70. Angeboten wird es in den Farben Schwarz, Weiß, Blau und Coral.
Ihr fragt Euch, ob das Smartphone im Jahr 2020 noch ein guter Kauf ist – oder ob es vielleicht bessere Alternativen gibt? Dann empfehle ich Euch unseren Artikel, der diese Fragen beantwortet: Lohnt sich Samsung Galaxy A50 noch?
Ein Look der Extraklasse
Bis vor zwei oder drei Jahren wäre ein solches Design nur bei Spitzenprodukten zu sehen gewesen . Der Trend hin zu Glas hat das zwar verändert, aber trotz allem haben wir hier ein ziemlich schickes Design. Ästhetisch gesehen, hat das Galaxy A50 trotz der glänzenden Kunststoffrückseite einen hochwertigen Look. Die Art und Weise, wie die Lichtreflexionen das Smartphone zum Schimmern bringen, sieht schön aus und der Rücken zieht weniger Fingerabdrücke an als bei einigen Wettbewerbern. Kunststoff kann also auch schick aussehen!
Dieser gute Ersteindruck wird bei der Nutzung des Galaxy A50 noch verstärkt, vor allem wegen der leicht geschwungenen Kanten. Der Übergang zwischen Rahmen und Rückseite ist leicht zu spüren, aber für die Preisklasse vollkommen akzeptabel. Andererseits ist die Aussparung für die Hörmuschel, die sich knapp über der Notch befindet, sehr diskret, sowohl für das Auge als auch bei Berührung.
Der andere Lautsprecher befindet sich auf der Unterseite, in der Nähe des USB-Anschlusses. Die einzige kleine Kritik bei der Vorderseite betrifft die Symmetrie. Denn der Rand um unteren Ende des Display fällt breiter als oben aus.
Das A50 vermittelt insgesamt einen soliden und hochwertigen Eindruck. Eine Besonderheit ist der in das Display integrierte Fingerabdrucksensor, auf den wir später noch einmal zu sprechen kommen. Auf der Rückseite befinden sich die drei vertikal ausgerichteten Kamera-Sensoren in der linken oberen Ecke.
Schön zu sehen ist außerdem, dass das Galaxy A50 den modernen USB-C- sowie den klassischen Klinkenanschluss besitzt. Ohne Einschieben einer microSD-Karte bleibt zudem Platz für zwei SIM-Karten.
Samsung liefert wieder ein super Display ab
Das Galaxy A50 ist ein hübsches 6,4-Zoll-Smartphone mit einem Display-Design, das sich Samsung Infinity U nennt. Das ist der neue Name von Samsung für die kleine, tropfenförmige Notch des AMOLED-Displays. Sie ist diskret und lässt sich bei der Nutzung schnell vergessen. Das Verhältnis von Display zu Gesamtfläche ist nicht so gut wie beim Galaxy S10, aber erreicht immer noch 84 Prozent, was gut für Multimedia-Inhalte ist.
In der Praxis ist der Bildschirm ausgezeichnet, nicht nur wegen seiner Full HD+-Auflösung (2.340 x 1.080 Pixel). Die Helligkeit ist hoch genug, um es auch im direkten Sonnenlicht zu nutzen. Die Farben sind lebendig und man müsste wirklich pingelig sein, um einen solchen Bildschirm zu dem Preis zu bemängeln. Kurz gesagt: Samsung bleibt seinem Ruf als bester Display-Hersteller treu.
Entsperren fällt nicht immer leicht
Das Gerät bietet neben der traditionellen PIN/Passwort-Kombi auch zwei weitere Entsperrmethoden an : die Gesichtserkennung und den Fingerabdrucksensor, der, wie oben erläutert, in das Display integriert ist. Die Gesichtserkennung ist natürlich ziemlich fordernd. Je mehr die Umgebung beleuchtet wird, desto besser funktioniert sie. Manchmal funktioniert sie extrem genau und schnell, manchmal (selbst unter den gleichen Bedingungen) erkennt sie mein Gesicht überhaupt nicht und ich muss zum Fingerabdruckscanner wechseln.
Letzterer scannt optisch und nicht mit Ultraschall – im Gegensatz zu dem des Galaxy S10. Er ist ziemlich langsam und ebenfalls ein wenig launisch. Müsste ich wählen, entschied ich mich für die Gesichtserkennung, weil sie (ein wenig) zuverlässiger entsperrt. Aber es ist ziemlich nervig, zwei ausgeklügelte Entsperrmethoden zu haben und am Ende dann doch hin und wieder den Code eingeben zu müssen.
Samsungs One UI muss man sich zurechtbiegen
Das Galaxy A50 läuft mit Android 9 Pie, aber Samsung legt natürlich seine One-UI-Oberfläche in Version 1.1 darüber . Die Oberfläche ändert im Vergleich zur Samsung Experience auf der vorherigen A-Serien-Generation so einiges. Standardmäßig erscheinen die Symbole zwar riesig. Aber das kann leicht geändert werden, indem man die Größe des Rasters ändert.
Zudem scheinen Design & Farben von einem 5-jährigen Kind ausgewählt worden zu sein, aber all das ist natürlich subjektiv. Es gibt viele Dinge, die Ihr personalisieren könnt, einschließlich der Verwendung von Gesten (obwohl Samsungs Gesten auf jeweils eine Funktion hinauslaufen, für die es vorher Buttons gab), aber daran gewöhnt man sich.
Kein Problem gibt es mit der Notch. Samsung hat die Benachrichtigungszeile und die Menüs so angepasst, dass keine Infos von der Kerbe verdeckt werden. Verschiedene Ansichten gibt es zu Bixby, dem Assistenten von Samsung. Entweder man findet ihn ausgezeichnet und benutzt ihn auch oder man empfindet Bixby als nutzlos und lässt die Finger davon. Immerhin bekommt der Assistent beim A50 keine dedizierte Taste, um aktiviert zu werden.
Wie immer, installiert Samsung mehrere Anwendungen (E-Mail, Samsung-Members, Galaxy Wear, Samsung Health, Smart Things...) sowie drei Microsoft-Anwendungen (Mobile Office, OneDrive, LinkedIn) und natürlich Facebook vor.
Solide Leistung mit einigen Torklern
Unter der Haube des Samsung Galaxy A50 befindet sich der Exynos 9610, mit einer Mali-G72-GPU und 6 GByte RAM. Das Nutzer-Erlebnis ist natürlich nicht perfekt, aber wenn Ihr ein besonders leistungsfähiges Smartphone für weniger als 350 Euro sucht, würde ich Euch ohnehin zu einem Blick auf das Pocophone raten.
Insgesamt ist die Leistung des A50 aber gut. Seltsam ist, dass das Smartphone im Adressbuch oder beim Starten einiger Apps ins Stocken gerät, aber bei anspruchsvolleren Anwendungen keine Probleme macht. Beachtet zudem, dass das Smartphone nicht mit der 700 MHz-LTE-Frequenz (Band 28) kompatibel ist.
Samsung Galaxy A50 im Benchmark-Vergleich
Benchmarks | Samsung Galaxy A50 | Redmi Note 7 |
---|---|---|
3D Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 1288 | 1358 |
3D Mark Sling Shot Vulkan | 1392 | 1303 |
3D Mark Sling Shot ES 3.0 | 1252 | 2063 |
3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 | 15468 | 26386 |
Geekbank 4 - Single | 1717 | 1634 |
Geekbank 4 - Multi | 5610 | 5904 |
PassMark Memory | 14151 | 12833 |
PassMark Disk | 60032 | 51462 |
Mittelmäßiger Sound
Spätestens beim Sound wird man wieder daran erinnert, dass es sich beim Galaxy A50 um ein Mittelklasse-Smartphone handelt . Der Klang ist zwar nicht schrecklich, aber man sollte sich nicht zu sehr auf ihn verlassen, um Stimmung in einem Raum zu erzeugen. Der einzige Lautsprecher ist alles andere als überzeugend. Über den Klinkenanschluss liefert das Galaxy A50 einen soliden Klang, der aber die Ohren der Audiophilen unter Euch nicht schlackern lassen dürfte. Auch hier muss man angesichts des Preises einige Zugeständnisse machen.
Triple-Kamera eröffnet viele Möglichkeiten
Auf der Rückseite verbaut Samsung eine Triple-Kamera und bietet damit Foto-Begeisterten immerhin einige Möglichkeiten. Hier gibt es das berüchtigte magische Trio aus Weitwinkel (25 MP, f/1.7), Teleobjektiv (5 MP, f/2.2) und Ultraweitwinkel (8 MP, f/2/4). Wie immer bei Samsung, schießt die Knipse schnell und allgemein zuverlässig.
Die Triple-Kamera ist keine echte Revolution in der Mittelklasse, aber schießt überraschend gute Fotos für das Preissegment. Wir schätzen vor allem das Vorhandensein eines Ultra-Weitwinkel-Sensors, den viele Wettbewerber zu diesem Preis nicht anbieten. Und wenn die Lichtbedingungen stimmen, sind die Ergebnisse überraschend gut. Nachts sieht das natürlich gleich mal anders aus, aber auch hier gelingt von Zeit zu Zeit ein guter Schuss.
Im Allgemeinen ist die Darstellung der Farben gut, auch wenn jene manchmal etwas zu ausgeblichen wirken. Dies ist der Fall beim Basketballplatz, der etwas ausgebleicht und regelrecht gelb wirkt. Die Kamera bietet auch verschiedene Aufnahmemodi: Bei Videos gibt es beispielsweise Hyperlapse und Zeitlupe, bei Fotos den üblichen Porträtmodus vorne und hinten.
Selfies mit der Frontkamera sind akzeptabel, obwohl der Porträtmodus etwas schneller sein könnte. Aber verschafft Euch von der Kamera natürlich gerne selbst ein Bild mit unseren Aufnahmen:
Zwei Tage Laufzeit sind drin
Der Akku ist die größte Stärke des Samsung Galaxy A50 . Mit dem 4.000-mAh-Akku übersteht das Gerät problemlos einen ganzen Tag. Was mich betrifft, so konnte ich zwei Tage mit etwas mäßigerer Nutzung (E-Mails, Telegram, Netflix und einige Podcasts) rausholen.
Dank der Schnellladung (Ladegerät im Lieferumfang enthalten) mit 15 Watt könnt Ihr das Smartphone in ca. einer Stunde und 45 Minuten vollständig aufladen. Kabelloses Laden lässt sich das Galaxy A50 nicht.
Samsung Galaxy A50: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Mit der neuen Generation der Galaxy-A-Reihe hat Samsung großartige Arbeit geleistet. Das Galaxy A50 bietet alles, was man von einem guten Mittelklasse-Smartphone erwartet. Der südkoreanische Hersteller hat mit der Triple-Kamera und einem in das Display integrierten Fingerabdrucksensor sogar an einige Premium-Features gedacht.
Die Kamera konkurriert nicht mit aktuellen Flaggschiffen, bietet aber völlig ausreichende Ergebnisse. Andererseits kommt das Gerät beim Erkennen des Fingers oder des Gesichts gerne mal ins Straucheln, was hoffentlich in kommenden Software-Updates beheben wird. Kurz gesagt: Ein gutes Mittelklasse-Smartphone — aber es wäre mehr drin gewesen.
Dieser Artikel wurde am 25. April 2019 überarbeitet und beinhaltet seitdem den vollständigen Test des Samsung Galaxy A50. Kommentare unter dem Artikel wurden allerdings nicht gelöscht und können sich daher auf das zuvor an dieser Stelle veröffentlichte Hands-on beziehen.
Ziemlich oberflächig euer Test. Kein wort zum Wlan und dass es Mu-Mimo unterstützt etc.
ps: eure Suche in der App in der Kategorie "Magazin" funktioniert bei mir nicht.
Ich finde es interessant, dass hier mal der untere breitere Rand angesprochen wird. Das ist ja leider ein "Feature" das eigentlich alle Geräte in der Preisklasse haben, Huawei, Xiaomi oder extrem auch Nokia. Klar diese Hässlichkeit ist baubedingt und ist ja auch bei den Flaggschiffen vorhanden, nur eben viel dezenter. Mann könnte das bei dem Preis bei diesem Gerät sicher aber schmaler gestalten. Mir gefällt diese übertriebene Ungleichmäßigkeit nach wie vor nicht, auch wenn ich einsehe, dass ein kleiner Rand unten sein muss, baubeingt, Apple kriegst aber auch hin .... also in den High-End-Geräten müsste es doch auch gehen....
Apples Lösung dafür ist zumindest für die Mittelklasse leider nicht umsetzbar. Beim iPhone wird das Display unten sozusagen nach hinten gedreht, um das Steuerungs-Panel unterzubringen. Wie man sich vorstellen kann, ist das in der Herstellung nicht gerade günstig, entsprechend machen es andere Hersteller sich hier etwas einfacher und lassen eben einen kleinen Rand unten.
Ganz ehrlich? Ja wenn das Bauart bedingt so ist, dann einfach oben genauso bauen und somit braucht man keine Notch und es sieht einfach besser aus, so extrem breit ist der Rand nun wirklich nicht.
Da bin ich vollkommen bei dir. Da kann man sich dann direkt auch die Notch sparen 😅
Da bin ich derselben Meinung. Der untere Rahmen ist bei vielen Geräten deutlich zu breit und das sieht bei einem fast rahmenlosen Display einfach nicht mehr schön aus.
Das Samsung den unteren Rahmen aber auch schmal hinbekommen kann, sieht man ja beim S10 und S10+. Der ist genau identisch groß wie der von Apple.
Ich finde es derzeit echt anstrengend was Samsung und Huawei(Honor) machen, gefühlt kommt da jetzt jeden zweiten Tag ein neues Gerät auf den Markt, wer bitte soll da noch den Durchblick behalten?
Das wirkt nur so, da oft für verschiedene Märkte auch verschiedene Modelle vorgestellt werden. Androidpit berichtet aber natürlich auch über Geräte, die in Europa gar nicht auf den Markt kommen.
Beispiel: Von den Geräten A20, A30, A40, A50, A60 und A70 sind bei uns über normale Wege lediglich das A40, A50 und A70 erhältlich. Also nur 50%
"Beim kabellosen Laden müsst Ihr aber schon ein ordentliches Stück mehr Zeit mitbringen."
Das stimmt. Kabelloses Laden wird seitens des A50 nicht unterstützt...
Hey Frederic, da hast du natürlich recht. Das wurde bei der Übersetzung leider versemmelt. Danke für den Hinweis, ich habe die Sektion entsprechend angepasst.
Warum taucht hier das fehlende Band 28 als Contra auf?
Keines der Mittelklasse-Geräten (A30, A40, A50, A70) unterstützt es. Auch bei Huawei wird in der Mittelklasse darauf verzichtet.
Warum auch? Momentan wird es in AT und DE nicht benutzt, ist eigentlich auch für 5G vorgesehen. Telekom und O2 haben zwar angekündigt es vielleicht für LTE zu benutzen, aber der Sinn dahinter ergibt sich bei mir nicht, wenn über 50% der Smartphones nicht damit funktionieren.
Mein Fazit: Band 28 ist nicht wirklich notwendig.
Ich weiß noch, wie mal berichtet wurde vor 20 Jahren, das die A-Klasse beim Test gekippt ist. Bei der Masse an A's hier scheint das gleiche zu drohen.
6,4 Zoll. Nein Danke. Für mich zu groß. 😊
Wäre schon sehr überraschend wenn die UVP mal angemessen wäre.
also, mit dieser Mini-Drop-Notch sehen diese Beiden Geräte irgendwie doch besser aus als die S10 Varianten mit ihren Löchern. Aber 6,4 Zoll? das wird nicht sonderlich Handschmeichlerisch von der Gehäusegröße.
Zumindest wird die Statuszeile dadurch bei weitem nicht so sinnlos dick, wie eben beim S10.
Meiner Meinung nach hätte Samsung beim A30 eher ein kleineres Display verbauen sollen (wie damals beim A3 und A5) statt nur schwächere Hardware...
Zudem macht der Telesensor (sollte es wirklich einer sein) ja mal absolut gar keinen Sinn... der Hauptsensor hat 25MP. Cropt man zweifach in diesen hinein, bekommt man auch einen zweifachen Zoom mit einer Auflösung von 6.25MP, während der Telesensor nur 5 hinbekommt...
Soweit ich weiß ist der Telesensor nicht für Zoom, sondern nur für Bokeh gedacht. Das war bei den letztjährigen A-Geräten auch schon so.