Samsung Galaxy A55 im Test: Die neue Mittelklasse-Referenz?
Das Samsung Galaxy A55 wird wieder ein Bestseller – so wie das A54 und das A53 vor ihm. Im Jahr 2024 gibt es eine Premiere in Samsungs A-Serie: Das Gehäuse ist aus Metall! Ob sich das A55 damit näher an die S-Serie heranbewegt und womöglich sogar eine veritable Alternative zu den Flaggschiffen aus der S24-Serie ist, das lest Ihr im nextpit-Test!
Pro
- Tolles AMOLED-Display
- Gute Leistung bei Apps und Spielen
- Die beste Update-Politik in der Kategorie
Contra
- Einiges an Bloatware
- Langsames Aufladen
- Keine Kopfhörerbuchse
Das Samsung Galaxy A55 in aller Kürze
Das Samsung Galaxy A55 wurde Anfang März 2024 zusammen mit seinem Plastikgeschwister, dem Galaxy A35, auf den Markt gebracht. Trotz der Ähnlichkeiten hat nur das A55 ein Metallgehäuse und den neueren Exynos-1480-Prozessor.
Beide Handys haben ein 6,6 Zoll großes AMOLED-Display mit FUll-HD+-Auflösung, das mit 120 Hz für flüssige Animationen sorgt. Auf beiden Geräten läuft Samsungs One UI 6.1 auf Android 14 – und der Hersteller verspricht satte fünf Jahre lang Sicherheitsupdates und vier große Android-Upgrades. Und das Beste: Das Galaxy A55 ist nach UVP günstiger als der Vorgänger A54, auch wenn's nur 10 Euro sind.
Im Preisvergleich von idealo findet Ihr das Samsung Galaxy A55 derzeit bereits ab rund 410 Euro.
Design und Display
Samsung hat den Markt getestet, wenn es um die Displaygröße seines Premium-Midrangers geht. Für die Saison 2024 bringt das Galaxy A55 eine 6,6-Zoll-Diagonale mit den üblichen OLED-Merkmalen mit: leuchtende Farben und ausgezeichneter Kontrast. Das Highlight des A55 ist jedoch sein neuer Metallrahmen, der ihm ein noch hochwertigeres Gefühl verleiht.
Vorteile:
- Gute Verarbeitungsqualität
- Ausgezeichnetes Display (wie immer)
Nachteile:
- Das Design ist im Grunde dasselbe wie beim A54
- Anordnung der Tasten ist für größere Hände ausgelegt
Das Design selbst ist größtenteils das gleiche wie bei fast allen Samsung-Handys 2024 und 2023. Der Hauptunterschied zum A34/A54-Duo sind die flachen Seiten, die an die Nothing-Handys oder – Sakrileg – die iPhones erinnern. Die seitlichen Tasten befinden sich auf einer leichten Erhebung auf der rechten Seite, die sich zu hoch anfühlt, wenn Ihr kleinere Hände habt. Wenn Ihr z. B. die Navigationsleiste nach dem Drücken der Lautstärketaste erreichen wollt, müsst Ihr dann das Telefon in Eurer Hand neu positionieren.
Das Telefon ist nach IP67 wasser- und staubdicht. Die Rückseite ist mit Gorilla Glass bedeckt, während die Vorderseite mit Gorilla Glass Victus+ ausgestattet ist. Trotz seines größeren Displays ist das Galaxy A55 nur geringfügig größer als seine Vorgänger A54 und A53, sowohl in der Höhe (161,1 mm) als auch in der Breite (77,4 mm) – dünnerer Ränder sei Dank. Die Dicke ist mit 8,2 mm unverändert.
Apropos Display: Die Auflösung von 2340 x 1080 Pixeln und die Bildwiederholfrequenz von 120 Hz sind zwar immer noch dieselben wie beim 2023er-Modell, aber das Galaxy A55 wird alle begeistern, die große Bildschirme mögen. Das 6,6-Zoll-Panel eignet sich hervorragend für Spiele und Videos und hatte auch im Freien keine Probleme, obwohl es mit 1000 Nits nicht dem Trend des Jahres 2024 entspricht, blödsinnig hohe Helligkeitswerte zu erreichen.
Samsung Galaxy A55: Performance
Was die Leistung angeht, hat Samsung das Galaxy A55 mit dem neuen Exynos-1480-Chip sinnvoll weiter verbessert. Der neue Prozessor wird in einem moderneren Verfahren hergestellt als der Exynos 1380, der im Galaxy A54 und A35 zum Einsatz kommt, und ermöglicht es Samsung, mehr Leistung bereitzustellen, ohne die Akkulaufzeit zu beeinträchtigen.
Vorteile:
- Gute Leistung bei Apps und Spielen
- Konstante Leistung unter Last
Nachteile:
- Fehlerhafter Fingerabdruckleser
- AMD Radeon GPU wird nicht voll ausgenutzt
- Gamer finden in dieser Kategorie bessere Optionen
Die Galaxy-A5-Telefone bieten traditionell eine ausreichend gute Leistung bei alltäglichen Aufgaben, und das Galaxy A55 setzt diese Tradition fort. Das Surfen im Internet, das Scrollen in den sozialen Medien (Dooooom) und die allgemeine Nutzung waren für den Exynos 1480 kein Problem, unterstützt von den 8 GB RAM und dem schnellen UFS-3.1-Speicher.
Samsung Galaxy A55 (Exynos 1480) |
Redmi Note 13 Pro 5G (Snapdragon 7s Gen 2) |
Samsung Galaxy A54 (Exynos 1380) |
Samsung Galaxy A53 (Exynos 1280) |
Xiaomi Poco F5 (Snapdragon 7+ Gen 2) |
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3DMark Wild Life |
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3DMark Wild Life Stresstest |
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Geekbench 6 |
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Dank des neuen AMD-RDNA-GPU-Kerns konnte die Spieleleistung im Vergleich zu früheren Generationen deutlich gesteigert werden. Der Grafikprozessor verbesserte sich im 3DMark-Test um 30 % und zeigte in Spielen wie Genshin Impact und dem neuen Call of Duty Warzone Mobile bei mittleren Einstellungen gute Leistungen. Auch bei längeren Spielesitzungen konnten wir keine Überhitzung oder thermische Drosselung feststellen.
Trotz der Radeon-DNA unterstützt die neue Xclipse-530-GPU (so ihr offizieller Name in der Spezifikationstabelle) jedoch keine modernen Funktionen wie Ray Tracing zur Verbesserung von Beleuchtung und Schatten in AAA-Spielen oder Konsolenportierungen bieten, die bei konkurrierenden Chips und Handys in dieser Kategorie auftauchen.
Wenn Ihr Wert auf Spiele legt, gibt es leistungsstärkere Handys mit Chips wie dem Snapdragon 7+ Gen 2, der im Poco F5 aus dem letzten Jahr verbaut ist. Aber die gute Nachricht ist, dass die Samsung-Chips jetzt zumindest mit den MediaTek-Alternativen konkurrenzfähig sind.
Software
Das Galaxy A55 wurde mit der neuesten One-UI-6.1-Oberfläche auf Android 14 ausgestattet. Das Gesamterlebnis ist ähnlich wie bei den vorherigen Generationen, vor allem, weil Samsung die neuen Galaxy AI-Funktionen, die in der S-Serie zu finden sind, nicht auf die mittlere Galaxy-A-Familie ausgeweitet hat – zumindest, als wir das Handy getestet haben.
Das A55 (und auch das A35) bietet immer noch die beste Update-Politik in seiner Preisklasse – mit fünf Jahren wichtigen Sicherheitsupdates. Wenn es um das Betriebssystem geht, werden dem Galaxy A55 vier Upgrades versprochen.
Eine Verschlechterung, die uns beim Galaxy A55 aufgefallen ist, ist die größere Anzahl an vorinstallierten Apps von Drittanbietern, nämlich neun (im Vergleich zu den vier, die wir beim A54 gefunden haben). Es ist jedoch möglich, fast alle von ihnen zu deinstallieren – mit Ausnahme der OneDrive-App. Obwohl das Galaxy A55 mehr Bloatware enthält, beträgt der Speicherplatzverbrauch auf einem sauberen Galaxy A55 nur 23,9 GB, verglichen mit 29,8 GB auf dem A54.
Samsung Galaxy A55: Kamera
Die willkommenen Änderungen am Design und an der Leistung wurden leider nicht auf die Kamera übertragen. Nicht nur, dass das Galaxy A55 mit einer 50-Megapixel-Hauptkamera, einer 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und einer 5-Megapixel-Makrokamera ähnlich ausgestattet ist wie sein Vorgänger – es bietet auch nicht die zusätzlichen KI-Bildverarbeitungsfunktionen, die mit der Galaxy S24-Familie im Jahr 2024 eingeführt wurden.
Vorteile:
- Gute Bilder bei Tageslicht
- Gute Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera
Nachteile:
- Bleibt immer noch hinter den Pixel-Handys der Mittelklasse zurück
Die Bilder, die bei Tageslicht aufgenommen wurden, waren gut, sowohl mit der Hauptkamera als auch mit dem Ultraweitwinkelobjektiv. Die Wetterbedingungen waren zu der Zeit, in der wir das Handy testen konnten, nicht gerade günstig, aber wir konnten keine Probleme mit den aufgenommenen Bildern feststellen.
Die Bildqualität war für das Teilen im Internet vollkommen akzeptabel – ohne jene übersättigten Farben, für die Samsung bekannt ist, zumindest nicht bei den "normalen" Fotos. Das Bild im Porträtmodus in der Galerie oben zeigt, dass die Kamera immer noch gerne mal sehr kräftige Farben einfängt. Der Hintergrundunschärfe-/Porträteffekt selbst ist leider nicht immer so präzise, wie wir es uns wünschen würden.
Auch die Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera sind in den meisten Situationen gut gelungen, wobei der 2-fache Zoom ordentliche Ergebnisse liefert. In der Nacht gerät die Ultraweitwinkelkamera allerdings schneller an ihre Grenzen und verliert an Schärfe und Details. Der Nachtmodus kann der Ultraweitwinkelkamera manchmal helfen, aber der Low-Light-Modus funktioniert mit dem größeren Sensor der Hauptkamera einfach besser.
Makroaufnahmen waren deutlich besser als bei billigen Handys mit 2-MP-Sensoren, aber die 5-MP-Auflösung der Galaxy-A50-Reihe ist einfach ganz schön gealtert. Und schließlich schneidet das A55 auch bei Selfies gut ab – ohne übertriebene Farben oder unnötige Effekte. Die Hauttöne sind gut, und sogar der Unschärfeeffekt im Porträtmodus leistet bei Selfies ordentliche Dienste.
Samsung Galaxy A55: Akku
Mit dem Sprung der Samsung-Foundrys von 5LPE (5nm-Klasse) zur neueren 4LPP-Generation bietet der Exynos-Chip im Galaxy A55 eine verbesserte Akkulaufzeit, obwohl er die gleiche Kapazität von 5.000 mAh hat. Was sich jedoch nicht geändert hat, ist Samsungs mangelndes Interesse, schnelle Ladegeschwindigkeiten anzubieten.
Vorteile:
- Kann eine Akkulaufzeit von zwei Tagen erreichen
Nachteile:
- Langsames Aufladen
- Im Lieferumfang ist kein Ladegerät enthalten
- Kein kabelloses Laden
- Telefone mit konkurrierenden Chips bieten eine bessere Effizienz
Im PCMark-Akku-Benchmark erreichte das Galaxy A55 einen Wert von 14 Stunden 59 Minuten (von 80 auf 20 % Ladungstand) – während das Display eingeschaltet war und einige Hintergrundaufgaben liefen, wohlgemerkt. Dieser Wert ist fast 2 Stunden und 30 Minuten besser als der des A54, und die Leistungswerte während des Tests waren ungefähr gleich, was auf eine deutlich bessere Energieeffizienz hindeutet.
Galaxy A55 | Redmi Note 13 Pro 5G | Galaxy A54 | Poco F5 | Galaxy A53 | |
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5 Minuten |
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10 Minuten |
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20 Minuten |
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30 Minuten |
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1 Stunde |
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Volle Ladung |
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PC Mark Batterietest |
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Im realen Gebrauch, mit etwas Social-Media-Scrolling, Messaging-Apps und dem Herunterladen von Spielen (einschließlich der 30 GB, die allein Genshin Impact verbraucht), hat das Galaxy A55 eine Akkulaufzeit von einem satten Tag. Das hängt natürlich von der jeweiligen Nutzung ab, aber eine Aufladung über Nacht sollte ausreichen, um den Tag zu überstehen.
Apropos Aufladen: Das ist nach wie vor Samsungs Schwachpunkt, denn das Galaxy A55 kann nur mit 25 W aufgeladen werden. Mit einem Ugreen Nexode 300W (zum Test) dauerte es etwas mehr als eineinhalb Stunden, um den 5000-mAh-Akku vollständig aufzuladen. Unsere Tests zeigen, dass Samsung die Ladegeschwindigkeit der Galaxy-A-Familie verbessert hat – aber nicht genug, um jene Zeiten zu erreichen, die zum Beispiel ein OnePlus- oder Xiaomi-Handy benötigt.
Zu den weiteren Nachteilen gehört, dass dem Galaxy A55 kein Ladegerät beiliegt und kein kabelloses Laden möglich ist. Letzteres ist in der Kategorie bis 500 Euro immer noch eine Seltenheit – aber es gibt eben inzwischen einige Konkurrenten, die das können. Ein Beispiel wäre das grandiose Google Pixel 7a (zum Test).
Samsung Galaxy A55: Technische Daten
Samsung Galaxy A54 | |
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Display | 6,6-Zoll-OLED 2.340 x 1.080 Pixel 120 Hz Bildwiederholrate |
Prozessor | Samsung Exynos 1480 |
Speicher | 8/12 GB RAM 128/256 GB Speicher microSD-Erweiterung |
Software | OneUI 6.1 basierend auf Android 14 4 Android-Upgrades 5 Jahre Sicherheitsupdates |
Câmera | Hauptkamera: 50 MP, f/1.8, OIS Ultra-Weitwinkel: 12 MP, f/2.2 Makro: 5 MP, f/2.4 |
Selfie | 32 MP, f/2.2 |
Akku | 5.000 mAh 25 W kabelgebundenes Laden |
Konnektivität | 5G | eSIM | Wi-Fi 6 | Wi-Fi Direct | Bluetooth 5.3 | NFC |
IP-Zertifizierung | IP67 |
Abmessungen und Gewicht | 6,34 x 3,05 x 0,32 Zoll, 7,51 Unzen 161,1 x 77,4 x 8,2 mm, 213g |
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Abschließendes Urteil
Ähnlich wie Xiaomi mit der Redmi-Note-13-Familie (zum Vergleich) hat es sich Samsung mit seinen Smartphones der A-Serie in der Mittelklasse wirklich bequem gemacht. Statt großen Revolutionen gibt's kleine, aber sinnvolle Änderungen, zu denen in dieser Generation insbesondere der stärkere und leistungseffizientere Prozessor und das edle Metallgehäuse gehören.
Natürlich gibt es bessere Optionen, etwa das Pixel 7a (Test), wenn Ihr Wert auf die Kamera legt – oder das Poco F5 (zum Test) wenn Ihr maximale Performance braucht. Aber das Galaxy A55 bietet eben jenes wirklich ausgewogene Paket für preisbewusste Verbraucher, das seine Vorgänger so beliebt gemacht hat. Erwartet nur nicht dasselbe Premium-Erlebnis und dieselbe Leistung wie bei den Galaxy-S-Modellen.
Ein schnelleres Aufladen, ein echtes Kamera-Upgrade oder mehr Akkukapazität wären schön gewesen, vor allem in Anbetracht der größeren Abmessungen. Aber das größere Display, der leistungsfähigere Prozessor und vor allem das hochwertigere Design sind für potenzielle Käufer/innen und auch für den aktuellen Mittelklassemarkt wahrscheinlich Upgrades genug.
Schickes Smartphone, besonders in Awesome Iceblue.
Also 25 Watt reichen völlig aus, würde ich nicht als negativ Punkt aufzählen.