Samsung Galaxy Buds+ Test: Mehr Akku, mehr Sound
Samsungs neue True-Wireless-In-Ears Galaxy Buds+ (SM-R175) können mich im einwöchigen Test überzeugen. Gegenüber ihren Vorgängern sollen sie ihre Akkulaufzeit deutlich verbessert haben. Andere Tester berichten auch von verbesserter Musik- und vor allem Sprachqualität. Erfahrt hier, ob ich den Preis für die Buds+ auch selbst zahlen würde.
Ein Jahr nach dem Release der Galaxy Buds (unser Test) stellt Samsung die Nachfolger vor. Die neue Generation heißt allerdings nur Buds+ und nicht Buds 2; das Plus bezieht sich in erster Linie auf die angepeilte Akkulaufzeit. Diese beträgt jetzt bis zu elf Stunden; nach dem einmalig möglichen Aufladen im Lade-Etui müsstet Ihr die Buds+ also erst nach 22 Stunden Dauerbeschallung wieder per Typ-C-Anschluss aufladen.
Ihr passt die True-Wireles-In-Ears mit einem Silikon-Ring mit oder ohne "wing tip"-Stabilisierung in Eurer Ohrmuschel ein. In den Gehörgang kommt eines der drei unterschiedlich großen Ohrpassstücke. In meinen Ohren hielten sie superfest, aber Kollegen haben die baugleichen Vorgänger auf nimmer wiedersehen verloren. Die Buds+ ragen nur wenige Millimeter aus dem Ohr heraus und zählen zu den schlanksten, die ich je ausprobiert habe.
Steuerung der Galaxy Buds+:
- Einmal Tippen: Play/Pause, Anruf annehmen
- Lang Tippen: Benutzerdefiniert für jeweils links und rechts; Anruf ablehnen, Bixby bzw. Spotify starten, Umgebungsgeräusche durchleiten
- Zweimal Tippen: Nächster Track, Anruf beenden
- Dreimal Tippen: Vorheriger Track
Der Sound der Galaxy Buds+ ist dank Zwei-Wege-System und Bluetooth 5.0 hervorragend, und er lässt sich anhand von sechs Equalizer-Voreinstellungen anpassen. Einen normalen Mehrband-Equalizer bleibt uns Samsung auch diesmal schuldig. Die App ist keine Pflicht, jedoch könnt Ihr darüber die Touch-Bedienung anpassen. Unter anderen könnt Ihr so direkt von den Buds aus Spotify starten – Samsung hat dazu mit dem Musik-Streaming-Dienst extra einen Deal abgeschlossen. Offenbar haben die Koreaner eine Schwäche für dedizierte Hardware-Buttons.
- Samsung Galaxy Wearables: Play Store, App Store
Dank der drei integrierten Mikrofone (in den alten Buds waren es nur zwei) konnte ich mit den Galaxy Buds+ selbst beim Fahrradfahren telefonieren. Andere Headsets in diesem Format nahmen Windgeräusche oft störend auf und machten es für mein Gegenüber unmöglich, mich zu verstehen. Das Mikrofon-Triplett hilft den In-Ears, Stimme von Umgebungsgeräusch zu unterscheiden und leitet nur erstere an meinen Gesprächspartner weiter.
Die in dem Formfaktor langsam einkehrende, aktive Rauschunterdrückung, so gesehen unter anderem bei den Apple AirPods Pro oder den Sony WF-1000XM3, ist bei den Galaxy Buds+ noch nicht vorhanden. Die Konkurrenten sind jedoch deutlich größer und fast doppelt so teuer.
Mono ist möglich: Ihr könnt sowohl zum Musikhören als auch zum Telefonieren optional nur einen der beiden Buds verwenden. Die Button-Bedienung ist auf beiden Seiten gleich. Dank des Näherungssensors erkennen die Buds, wenn Ihr sie auszieht. Dann gehen sie sofort in den Stand-by-Modus – erhalten aber die Bluetooth-Kopplung aufrecht. Zieht Ihr einen heraus, wird die Wiedergabe pausiert. Smart!
Abgesehen vom fehlenden Noise Cancelling sind die Buds+ technisch auf der Höhe. Bluetooth 5 sorgt nicht nur für gute Musikqualität und hohe Reichweite (zehn Meter durch Wände), sondern auch für sparsamen Betrieb und ultra-schnelle Kopplung. Die Buds+ waren noch auf dem Weg vom Etui in meine Ohren, als sie sich mit meinem Smartphone verbunden haben. Vielleicht werde ich auch einfach langsam. Samsung hat das Etui im Übrigen wieder mit einer Qi-Ladespule versehen, so dass Ihr es induktionsladen könnt.
Galaxy Buds+ als Hörgerät
Falls Ihr die Buds+ nicht mit einem Smartphone koppelt, könnt Ihr Ton durchleiten lassen. Dieser wird von den In-Ears in drei Stufen verstärkt. Diese Durchleitungsfunktion könnt Ihr in der App auch für Anrufe aktiveren, falls Ihr Eure eigene Stimme beim Sprechen klarer wahrnehmen möchtet.
Preis und Farben der Samsung Galaxy Buds+
Die Galaxy Buds+ kamen am 13. März mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 169 Euro auf den Markt; der Straßenpreis liegt bei unter 140 Euro. Als Farben stehen Schwarz, Weiß oder Blau zur Auswahl. Die hier getestete, weiße Variante weist an ihren Buttons eine Perlmutt-artige Reflexion auf. Ihre Vorgänger sind inzwischen für unter 100 Euro erhältlich. Regelmäßig gibt es Tarif-Angebote für Samsung-Galaxy-Smartphones, bei denen die True-Wireless-In-Ears kostenlos dabei sind.
Fazit
Ich hatte bislang erst rund ein halbes Dutzend wirklich drahtlose In-Ears getestet. Von denen gefallen mir die Galaxy Buds+ jedoch bislang am besten. Auch nach einem kompletten Arbeitstag tun mir die Ohren nicht weh vom Tragen. Ich kann mit ihnen in unruhigen Situationen gut telefonieren. Musik klingt sauber. Ihre Bedienung ist fantastisch einfach. Sie sind echte Problemlöser, wenn man nach einer zuverlässigen Freisprechlösung sucht.
Da ich für das Geld kurz nach Weihnachten eine Soundbar zur Beschallung des ganzen Wohnzimmers ersteigert habe, fällt mir die Kaufempfehlung für ein gleich teures, aber nur daumengroßes Produkt schwer. Hinzu käme dann die ständige Angst, einen der Buds zu verlieren. Vielleicht würde ich einen Deal abwarten und gezielt zugreifen, wenn die Galaxy Buds+ gratis bei einem Smartphone mit günstigem Vertrag beiliegen.
Bräuchte ich sofort ein Headset, würde ich vermutlich weiterhin ein kabelgebundenes oder aber eine deutlich günstigere Option kaufen. Wir haben da natürlich etwas vorbereitet …
Ich habe mir letztens die Free Buds 3 von Huawei, die Apple Air Pods 2 (ohne "Pro") und die hier erwähnten Samsung Galaxy Buds+ bestellt und getestet (liegen ja preislich alle sehr nah beieinander).
Fazit vorweg: Für mich persönlich waren die Air Pods 2 die einzige Wahl, mit der ich zum Großteil zufrieden sein konnte.
Die Free Buds sind im Vergleich zu den Air Pods 2 im Design deutlich klobiger und haben einen fast schon schrillen Klang bei hohen Tönen.
Die Buds+ sind für mich vom Design her nicht vertretbar, da sie vll nur einige Millimeter aus dem Ohr ragen, aber genau diese Millimeter einfach nur unschön aussehen (als wenn man sich zu große Ohrpfropfen ins Ohr gedrückt hätte oder wie 2 knubbelige Antennen, die den Gehörgang nach außen hin erweitern). Ehrlich gesagt habe ich schon einige Leute mit den Buds auf der Straße und auf Arbeit gesehen und nur bei einer Person sahen sie, wahrscheinlich der Ohrform wegen, wirklich vernünftig I'm Ohr aus.
Die Air Pods gefallen mir vom Design her am besten und sitzen bei mir angenehm im Ohr. Den Klang fand ich deutlich besser als bei den Free Buds, nur die Sprachqualität finde ich unterirdisch. Sobald man sich auch nur etwas bewegt und man dabei ein winziges Lüftchen entfacht, bist du für deinen Gegenüber kaum noch zu verstehen. Trotzdem bieten sie für mich das insgesamt beste Paket.
Wie ist die Latenz? Beim Vorgänger kommt der Ton locker eine Sekunde verzögert an, was bei Spielen sehr und bei Videos ein wenig stört.
Habe keine vernommen (am Huawei nova 5T); weder im Interface, noch auf Netflix oder YouTube.
Stimmt so nicht, ich habe die normalen Buds und da ist keine Sekunde Latenz.