48 Stunden mit dem Galaxy S10+: Ein verkorkstes Wochenende
Das Galaxy S10+ ist in der Redaktion angekommen und am Wochenende hatte ich die Möglichkeit, das neue Flaggschiff des südkoreanischen Herstellers auszuprobieren. Als Liebhaber dieser Reihe konnte ich die Gelegenheit nicht verpassen und das sind meine ersten Eindrücke nach 48 Stunden mit dem Smartphone.
Was das Design betrifft, war ich zunächst nicht gerade überwältigt, da das Smartphone hier auf den ersten Blick dem Vorgänger sehr ähnlich sieht. Diesmal ist der Bildschirm jedoch noch größer und die Ränder noch kleiner. Das konnte dank zweier Löcher im Display, hinter denen sich die beiden Frontkameras befinden, erreicht werden. Wirklich magisch wurde es, als ich das Gerät drehte. Tatsächlich hatte ich das Glück, die Variante in Ceramic White auszuprobieren.
Während das Galaxy S9+ im vergangenen Jahr beim Design einige Zweifel bei mir hinterließ, muss ich sagen, dass der Hersteller beim Galaxy S10+, sowohl im Bezug auf die Verarbeitung, als auch auf die gewählten Materialien wirklich hervorragende Arbeit geleistet hat. Das Gerät liegt sehr gut in der Hand und fühlt sich solide an - ein regelrechter Handschmeichler.
Ein absolutes Spitzen-Display
Einmal eingeschaltet zeigt sich der eigentliche Star der Show: Das neue 6,4-Zoll-Display ist so hell (1.200 nits maximal) und schön anzusehen, dass es keine Worte gibt, um das zu beschreiben. Wie jedes Jahr ist das Samsung-Display hier konkurrenzlos. Das gilt für die Qualität, die man mit dem bloßen Auge sehen kann, als auch für die Infos auf dem Datenblatt. Hier liefert der Hersteller wieder das beste Display, das jemals den Weg in ein Smartphone gefunden hat.
Der neue Bildschirm heißt Dynamic AMOLED (nicht mehr Super AMOLED), aber abgesehen von diesem Detail ist die verwendete Technologie immer noch OLED und in der Lage, perfekte Schwarztöne zu erzeugen. Aber in diesem Jahr gibt es noch eine weitere Neuerung, und das ist es wahrscheinlich, was das Display des Galaxy S10+ schöner erscheinen lässt, denn je: Es ist in der Tat das erste HDR10+-zertifizierte Display, auf das wir bei unserem vollständigen Test, der in den kommenden Tagen erscheinen wird, genauer eingehen werden.
Ich bin vom Fingerabdrucksensor enttäuscht
Am unteren Ende des Displays befindet sich erstmals ein in das Display integrierter Fingerabdrucksensor, der den rückseitig angebrachten Sensor der vorherigen Generation ersetzt. Die Implementierung von Samsung stellt eine große Veränderung dar, insbesondere im Vergleich zur Konkurrenz: Denn die beim neuen Galaxy S10 genutzt Version funktioniert nicht optisch, sondern mit Ultraschall.
Zu Beginn funktioniert der auch sehr gut und zeigte sich reaktionsschnell und verlässlich bei der Erkennung des Fingerabdrucks. In den folgenden Stunden hatte ich jedoch immer öfter Schwierigkeiten, das Gerät über das biometrische System zu entriegeln: Plötzlich wurde mein Daumen mehrmals nicht erkannt und ich bemerkte sogar, dass die Erkennung immer länger dauerte.
Später in der Nacht bemerkte ich plötzlich ein seltsames Symbol in der Benachrichtigungszeile, und zu meiner Überraschung war es ein Hintergrundupdate für den Fingerabdrucksensor. Das wurde aber so schnell installiert, dass ich nicht einmal einen Screenshot machen konnte. Ich dachte sofort, dass Samsung hier etwas korrigiert hätte, aber leider hat sich nicht viel geändert. Am Ende aktivierte ich dann die ohnehin viel schnellere Gesichtserkennung.
Samsung hat sich so lange Zeit gelassen, um den eigentlich sichereren und besseren Sensor ins Display zu integrieren. Das ließ mich hoffen, dass der perfekte Moment abgewartete wurde, bis die Technik reif genug ist. Aber scheinbar ist das nicht der Fall.
Leistung und Akkulaufzeit: Wie erwartet.
In Sachen Leistung gibt es hingegen wenig zu meckern. Der neue Exynos 9820 erledigt die ganze Arbeit auf die bestmögliche Weise und ist in der Lage, Multitasking mit zahllosen Apps zu bewältigen - auch dank der Unterstützung von ordentlichen 8 GByte RAM. Selbst der interne Speicher wird kein Problem darstellen und die 512 GByte an Bord dieser Version werden mehr als genug sein. Darüber hinaus hilft die UFS-2.1-Technologie dem ganzen Gebilde durch den schnellen Datenaustausch.
Auch beim Akku zeigte sich eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Nein, ich beziehe mich nicht nur auf dessen Größe von 4.100 mAh, sondern auch auf die Laufzeit. Nach dem ersten Aufladen gelang es mir, fünfeinhalb Stunden Screen-on-Zeit zu erreichen, während es nach dem zweiten Aufladen schon 6 Stunden waren - aber mit eingeschaltetem Dunklen Modus. Ein außergewöhnliches Ergebnis, wenn wir es mit den schlechten Ergebnissen der vorherigen Generation vergleichen.
Endlich mit ordentlichem Weitwinkel!
Was ist mit der Triple-Kamera? Nun, die musste ich natürlich sofort ausprobieren, um die Qualität der neuen Sensoren zu testen. Hier hat Samsung wirklich gute Arbeit geleistet und der Ultra-Weitwinkel-Sensor macht Panorama-Aufnahmen wirklich spektakulär. Aber das ist nur ein erster Eindruck und ein wirkliches Urteil möchte ich mir erst erlauben, wenn wir die Kamera ausgiebig testen konnten. Bis dahin lassen wir die folgenden Bilder sprechen:
Die finale Software fehlt
Ich war jedoch enttäuscht, dass es in der neuen Kamera-App zwei Modi nicht gab: den Nachtmodus und den neuen Instagram-Modus. Ersteren hatte Samsung zwar während des Unpacked-Events nicht angekündigt. Aber von einem Flaggschiff-Smartphone wie dem S10+ hätte ich einen eigenständigen Night Mode erwartet. Vielleicht wird dieser in einem der kommende Updates nachgereicht, oder aber Samsung vertraut dort vollends auf die intelligente Szenenerkennung innerhalb der Kamera-App. Sobald die finale Software da ist, freue ich mich schon darauf, im Dunklen auf Foto-Safari zu gehen.
Was den Instagram-Modus betrifft: auch der ist noch nicht da. Samsung hat ihn offiziell vorgestellt, aber bisher nicht aktiviert. Ich habe mich das ganze Wochenende damit beschäftigt, mich davon zu überzeugen, dass er nicht doch irgendwo versteckt ist und in jede Ecke der Kamera-App und der Systemeinstellungen geschaut - ohne Ergebnis.
Bei Testgeräten, die einige Zeit vor dem Verkaufsstart bereits an die Presse verteilt werden, sind solche Dinge zwar nicht unüblich, aber trotzdem ärgerlich - vor allem wenn es Funktionen sind, die bei der Vorstellung groß beworben werden. Das ist jedoch nicht nur bei Samsung so - Huawei etwa hatte bei der Vorstellung des Mate 20 Pro eine AR-App ausführlich angepriesen, die sogar erst Wochen nach dem Verkaufsstart erschienen war.
Vor dem Start muss dringend ein Update her!
Bei einigen dieser Details mag ich vielleicht einigen Lesern als zu penibel erscheinen. Doch für mich gehört es dazu, ins Detail zu gehen und jedem Gerät richtig auf den Zahn zu fühlen. Doch wir stehen beim Galaxy S10+ erst am Anfang, und die aktuell auf dem Smartphone installierte Software ist nicht die finale Version. Es werden noch zahlreiche Updates folgen, sowohl vor als auch nach dem Verkaufsstart.
Ich erwarte daher ein oder mehrere Updates, damit die von mir in diesem Artikel aufgeführten negativen Punkte behoben werden. Das erste wird sicher kurz vor dem offiziellen Start am 8. März kommen, sodass wir im endgültigen Test untersuchen können, ob Samsung alle Kritikpunkte rechtzeitig zum Verkaufsstart behoben hat.
Was sagt Ihr zum Samsung Galaxy S10+?
Das S10 ist nicht mein Begehr; hat keinen wechselbaren Akku mehr; und Infrarot ist auch tot. Will keinen infinitiv Quatsch mit um die Ecke touch. OLED ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, nach zwei Jahren es man auswechseln muss. Hat sehr hohen Verschleiß, was ich aus eigener Erfahrung weiß. Drum bin ich auf LG V20 umgestiegen, womit ich kann diese Mängel besiegen. LCD ist gar nicht schlecht, wirkt die Wiedergabe doch sehr echt. LCD Blickwinkelstabilität überrascht mich sehr, da will ich doch kein OLED mehr. Dual Sim ist auch inklusive, was ich sehr liebe. Das LG V20 holte ich mir aus Amerika; jetzt ist es für ein Fünftel des Preises des S10 da. Den 64 Gigabyte internen Speicher kann ich um 2 Terabyte erweitern. Hab sogar Oreo (8.0), wer hätte das gedacht.
Dein Kommentar ist toll geschrieben, dadurch beim Leser verständlich im Hirn verblieben. Beim LCD geb ich dir recht, die Farben und der Blickwinkel sind gut und echt. Darum hab ich mich fürs iPhone 8 Plus entschieden und das teure X gemieden. Weil die Hardware tut sich bei beiden fast gleichen, da wird das 8er mir auch gut reichen. Wenn die Preise beim S10 gesunken, springt eventuell bei mir über der Funken so das ich dann zu Saturn da laufe und eventuell mir das S10 dann kaufe. Verlängerung beim Vertrag ich mache, das S10 dann eine gute Sache.😁✌️ LG V20 ist jetzt schon ein super tolles Telefon. Auch das ist eine Überlegung wert, bei mir auch sehr heiß begehrt. Leider hat ich es noch nicht in Händen, aber vielleicht wird sich meine Meinung Richtung diesem wenden. LG ist echt noch lang nicht tot, wenn sich auch da lang nichts interessantes bot.
OLED-Bildschirme:
Bildschirme, die auf Organischen Leuchtdioden basieren, können aufgrund unterschiedlich schneller Alterung der einzelnen (Sub-)Pixel "ein Einbrennen" aufzeigen, wobei diese an Leuchtkraft verlieren, wenn sie durch dauerhaftes Anzeigen von statischen Bildinhalten ungleichmäßig beansprucht werden. Betroffene Stellen erscheinen vergleichsweise dunkler. Diese Veränderungen sind permanent und können nicht rückgängig gemacht werden.
LCD-Bildschirme:
Bei LCDs verlieren die Flüssigkristall-Moleküle, die die weiße Hintergrundbeleuchtung beim Durchgang durch die Membran "einfärben", ihre Rotationselastizität und können deshalb nicht vollständig in ihren Ausgangszustand zurückkehren ("Artefakte" auf dunklen Bereichen). Wie bei Plasmabildschirmen ist das üblicherweise vorübergehend und behebt sich von selbst, wenn der Bildschirm längere Zeit ausgeschaltet bleibt oder dynamischen Inhalt anzeigt.
Die "Artefakte" bei LCD-Smartphones tauchen gar nicht auf, wenn man die App blue light filter im Hintergrund auf 5% Filterung behält / einfach blue light filter, oder Vergleichbares, im Hintergrund laufen lassen.
Bin gerade ein paar Tage in London, war gerade in Vodafone Shop und habe mir das 10+ in Ceramic White noch mal Kurz angesehen. Konnte man für 900£ gleich mitnehmen. Das 10er macht einen guten Eindruck, aber Ceramic White ist so gar nicht meins. Geschmackssache....
Aber der Verkäufer war emsig und hat es mir gut vorgestellt/gezeigt.
Aber in 2 Monaten hole ich mir ein note9, steht fest.
@turtle240,
da Capo, da hat sich aber jemand richtig Mühe gegeben.
Und dann noch so viele Wahrheiten eingebaut. Sehr gut.
Ab heute dürfen sich dann wohl die Ersten selbst ein Bild machen. Laut DHL wird meins heute bis 22:00 geliefert.
Das die Frontkamera anstatt links, rechts oben implementiert wurde, ist ein großer fail.
1. wurde schon ermittelt, dass tendenziell eine links sitzende Kamera weniger ins Auge fällt und man sie schneller als nicht störend empfindet.
2. fällt dies noch mehr störend auf, wenn man den Bildschirm dreht, denn dann befindet sich die Kamera links oben anstatt wie z. B. beim View20 unauffällig links unten in der Ecke, wo man sie sofort vergisst.
Dreht man das Display rechtsherum (was normalerweise keiner macht) um die Kamera dann rechts unten zu haben (was die Kamera etwas weniger störend platzieren würde), hätte man aber die Bedienleiste für Lauter/Leiser direkt an seinem Finger platziert, was auch störend sein kann.
Was das Design angeht, kann ich mich nur wiederholen, dass ich persönlich es hässlich finde. Das Kameramodul auf der Rückseite sieht absolut hässlich aus, die Form des Gehäuses hat absolut nichts elegantes, erinnert mehr an einen Kühlakku und wenn es sich genauso von der Haptik anfühlen sollte, wie seine Vorgänger, nämlich nach einem großen Stück Plastik mit implementierten Bildschirm, dann wäre dies ein weiterer Minuspunkt.
Zudem ist es nichts Neues, dass Samsung immer wieder mal unausgereifte oder sogar fehlerhafte Smartphones auf den Markt wirft (hier anscheinend der schlecht funktionierende FPS und die angekündigten, aber trotzdem fehlenden Features, was 1 Woche vor Verkaufsstart etwas peinlich ist).
Das ein Smartphone zeitgleich zum Verkaufsstart einen day one patch verabreicht bekommt, um die Unausgereiftheit auszugleichen erinnert an das releasen unausgereifter games in der Videospielindustrie, wo es mittlerweile gang und gebe ist, unfertige Titel zu veröffentlichen, nur um diese dann erst nach und nach durch Updates und Patches wirklich fertig zu stellen. Samsung sollte sich lieber nicht zu viel von Ubisoft und Co abgucken, sonst könnte das mächtig ins rosa Schlüpfer gehen.
Würde die breite Masse mehr Sachverstand haben und sich nicht von Werbung und dem falschen Eindruck, dass "wenn so viele ein Samsung haben, dann muss es ja gut sein und deswegen hole ich mir jetzt auch eins" leiten lassen würden, dann wäre Samsung schon länger nicht mehr auf Platz 1 der am meisten verkauften Marke (Android Smartphones).
Da man nach jeder Kritik auch etwas Positives folgen lassen soll (pädagogischer Ansatz)... Die Qualität der Kamera ist bei der S-Reihe so gut wie immer über jeden Zweifel erhaben.
Aber ich habe doch beim TV-Schauen, auf meinem Fernseher meistens oben links oder oben rechts ein Logo; unten eher selten. Obwohl ich diesen Trend mit der Kamera im Bildschirm hasse, würde mich latent interessieren, wo sich der Näherungssensor und der Lichtsensor beim S10 befinden.
Na, immerhin ist der Fingerabdrucksensor endlich vorne (hat wohl doch mal ein Entwickler auch ´mal eine Handyhalterung im Auto benutzt... ;-) ).
Das ist aber auch schon Alles!
Mein Moto G5 hat auch einen Fingerabdrucksensor vorne (der sogar einwandfrei funktioniert, inclusive der genialen Ein-Tasten-Steuerung!) und dazu noch Dual-SIM, SD-Slot und Wechselakku.
Und was kann das 5x so teure Samsung jetzt besser?
Richtig: NIX.
Ganz im Gegenteil...
Enigizer Phone oder S10🤔? Ich find das Phone von Energizer jetzt schon besser als das S10. Preis/Leistung 👍👍👍
Abwarten und Tee trinken..
Tee trinken nicht nötig, heute kam schon mal ein Update.
Fingerprintsensor......und ich dachte schon mein neues Huawei Mate 20pro würde nicht richtig funktionieren - die Probleme der Erkennbarkeit des Fingerprints nach einem Tag sind auch bei dem Sensor Mate 20pro gleich mies. Vermutlich im Samsung sitzt das gleiche Bauteil....
Innovativ wäre es gewesen, diese überflüssige Frontkamera einfach ganz weg zu lassen. Das wäre mal Mut zur "Lücke" gewesen :-)
Tja, was du als überflüssig bezeichnest, ist wohl für viele unerlässlich. Samsung hätte sich wohl massiv ins eigene Bein geschossen, hätten sie auf eine Frontkamera verzichtet :P
Also ich habe es mir bestellt und freue mich darauf, das lass ich mir auch nicht vermiesen.
Die Gesichtserkennung bietet gegenüber dem Fingerabdruckscanner nicht nur eine bessere Geschwindigkeit bei der Entsperrung des Telefones, sondern auch einen echten Mehrwert, da wohl auch ein Foto ausreicht, um das Gerät starten zu können ;) - hat man oft schneller zur Hand als das passende Gesicht!
https://www.mobiflip.de/samsung-galaxy-s10-gesichtserkennung-trick-sicher/
Viele Grüße - Steffen
Irgendwie bietet das s10 aber so richtig gar nichts was den Preis rechtfertigt und einen zum Kaufen motivieren soll.
Was noch dazu kommt, die ersten Vergleiche : Exynos 9820 vs. Snapdragon 855. Da schaut es aus als sind wir in Europa wieder die verarschten in Akku und Leistung. 2. Der Fingerabdruck sensor schimmert bei bestimmten Licht einstrahlung durch. Bei der Kamera sind sie vielleicht oben dabei aber nicht unter den besten 5.
Zitat: ... und ein schöner Bokeh-Effekt auch bei Nacht.
Sorry, dieses Foto ist kein Beispielfoto, sondern ganz einfach eine Datei für die Abteilung mit dem Türschild "Müllkübel".