Samsung Galaxy Tab S10 Ultra im Test: Kein Android-Tablet war je besser
Mit dem Galaxy Tab S10 Ultra geht Samsung bei den Premium-Tablets in die nächste Runde. Wir verraten Euch in unserem ausführlichen Testbericht, was es mit dem Gerät auf sich hat, dem die Koreaner die Galaxy-AI-Features sowie einen MediaTek-SoC verpasst haben.
Pro
- Sehr gutes 14,6-Zoll-AMOLED-Display
- Absolut hochwertiges Design
- Sehr lange Software-Unterstützung
- S Pen im Lieferumfang enthalten
- Starke Performance
- IP68-Zertifizierung
- Klasse Sound
Contra
- Kaum spürbare Veränderungen zum Vorjahr
- Weiterhin sehr teuer
- Leider weiterhin kein Slot für den S Pen
- Mir persönlich als reines Tablet zu groß
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: Preis und Verfügbarkeit
Preislich hat sich beim Samsung Galaxy Tab S10 Ultra gegenüber dem Vorgänger nicht viel getan (Spoiler: auch sonst nicht!). Das bedeutet, dass Ihr erneut ab 1.339 Euro zuschlagen könnt. Für diesen Preis gibt es die 256-GB-Version mit WLAN. Das 5G-Äquivalent schlägt mit 1.489 Euro zu Buche. Reicht Euch der Speicherplatz trotz microSD-Karten-Slot nicht, könnt Ihr Euch auch dieses Mal wieder für die größeren Ausführungen mit 512 GB bzw. 1 TB Speicherplatz entscheiden.
Bei den Farben stehen jetzt Moonstone Gray und Platinum Silver zur Wahl, anstelle Beige und Graphit beim Galaxy Tab S9 Ultra (Test). Hier habt Ihr alle Preise in der Übersicht:
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra Wi-Fi | Samsung Galaxy Tab S10 Ultra 5G | |
---|---|---|
256 GB | 1.339 € | 1.489 € |
512 GB | 1.459 € | 1.609 € |
1 TB | 1.759 € | 1.909 € |
Checkt Ihr das Samsung Galaxy Tab S10 Ultra bei Idealo.de, werdet Ihr feststellen, dass die günstigste Version aktuell schon für 200 Euro unter der UVP bekommen könnt. Der bisherige Tiefstpreis lag bei der Preissuchmaschine sogar schon bei 1.062,99 Euro! Es lohnt sich also, dort immer ein Auge auf Angebote zu haben.
Das Schönste aller Android-Tablets
Wer das Design des Galaxy Tab S9 Ultra mochte, wird auch mit dem Galaxy Tab S10 Ultra seinen Spaß haben – denn es ist einfach 1:1 das, was uns Samsung letztes Jahr schon geboten hat. Das ist wenig spektakulär, aber wie heißt es so schön: Never change a running System.
Potzblitz, das Galaxy Tab S10 Ultra ist ja fast ein kompletter Zwilling des Galaxy Tab S9 Ultra. Wenn ich Euch jetzt noch verrate, dass die Maße von 208,6 x 326,4 mm bis auf den Zehntel Millimeter nicht nur dem Vorgänger, sondern auch dem Vorvorgänger Galaxy Tab S8 Ultra (Test) entsprechen. Das bedeutet: Hurra, Ihr müsst Euch nicht auf Designänderungen einlassen.
Worauf Ihr Euch allerdings einlassen müsst: Auf einen Testbericht, indem ich übertrieben oft erwähne, wie wenig sich verändert hat. Die Maße des Displays und die wichtigsten Daten zum Panel und dem Design generell habe ich oben schon zusammengefasst, aber DIE eine Display-Verbesserung will ich natürlich gerne nochmals erwähnen: Das Display ist jetzt ebenso wie das Samsung Galaxy S24 Ultra (Test) dank seiner Antireflexionsbeschichtung noch besser ablesbar. Klingt nach 'ner Kleinigkeit, macht aber wirklich eine Menge aus.
Ebenso soll das "Armor Aluminum"-Gehäuse, das nach IP68 vor Wasser und Staub gestützt ist (gilt auch für den S Pen), jetzt noch robuster sein. Ganz ehrlich: Habe ich nicht überprüft. Zwar lädt ein so hauchdünnes Tablet förmlich dazu ein, mal einen Biege-Test durchzuführen, aber ich habe solides Grundvertrauen in Samsung, dass das Teil ebenso stabil ist, wie es sich anfühlt. Wie immer, wenn Samsung "Ultra" ans Gerät schreibt, bekommt Ihr auch hier wieder eine absolut hochwertige Verarbeitung geboten. Die Kiste ist scheißteuer, ja – aber sie atmet auch auf jedem Quadratmillimeter höchste Qualität.
Der Blick ums Gerät offenbart auch nichts Neues: Auf der Rückseite findet sich neben der Kamera-Abteilung Platz, um den S Pen zu parken, es gibt neben der Power-Taste die obligatorische Lautstärkewippe und den Slot für Eure Speicherkarte gibt es auch nach wie vor. Schade, dass der Stift wieder nicht im Gerät selbst geparkt werden kann – aber dafür ist die Schindel einfach zu dünn ... Man kann halt nicht alles haben.
Dass das Display weniger reflektiert, erwähnte ich – sonst ist auch hier wieder Stillstand angesagt. Das ist aber kein Kritikpunkt, denn das Panel ist weiterhin sagenhaft gut, die Farben kräftig – Displays kann Samsung einfach.
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: Software
One UI in Kombination mit Galaxy AI in Kombination mit einem wirklich langen Software-Support – mit diesen drei Pfeilern spielt Samsung das Software-Game auch bei den Android-Tablets komplett durch. Beim Galaxy Tab S10 Ultra kommt dazu auch noch der wirklich nützliche DeX-Support.
Hier halte ich mich kurz. Gibt es Verbesserungen? Jau, und die spreche ich auch kurz an. Beispielsweise versteckt sich seit One UI 6.1.1 in den Soundeinstellungen der DialogBoost. Glotzt Ihr YouTube oder Netflix, könnt Ihr durch das Aktivieren des Features gesprochenes Wort deutlicher wahrnehmen.
Dass ich dennoch nicht wirklich ausgiebig über die Software reden möchte, hat damit zu tun, dass wir das bereits mehrfach ausgiebig getan haben. Daher solltet Ihr dringend einen Blick auf unseren Test der One UI 6 werfen und ich verweise auch erneut auf unseren Test des Galaxy Tab S9 Ultra. Dort hat Antoine nämlich unter anderem den DeX-Modus sehr ausführlich behandelt, den Ihr auf dem Tablet alternativ zum normalen Tablet-Modus nutzen könnt. Anstelle der One-UI-Ansicht, die Ihr so ähnlich auch von den Smartphones kennt, entspricht der DeX-Modus eher einer Desktop-Ansicht mit Taskleiste.
- Ihr wollt mehr darüber erfahren? Dann lest Antoines Beitrag, in dem er über den DeX-Modus als Notebook-Ersatz philosophiert.
Auch Galaxy AI gehört zu den Neuerungen auf dem Tablet, die wir schon von anderen aktuellen Samsung-Geräten wie dem Galaxy Z Fold 6 (Test) kennen. Daher verweise ich auch in diesem Fall auf unseren Beitrag zu Galaxy AI. Unterm Strich lässt sich sagen, dass ich die Anwendungen der Galaxy AI, die ich auf meinem Galaxy S24 Ultra schätze, hier auf dem Galaxy Tab S10 noch mehr mag. Das Arbeiten mit dem S Pen, beispielsweise beim Nutzen der "Sketch-to-Image"-Funktion, macht auf dem großen Display einfach noch mehr Laune.
Es gibt noch einen fetten Unterschied zur letztjährigen Tablet-Generation: Samsung hievt den Software-Support jetzt auch bei den Tablets auf Flaggschiff-Level, was bedeutet, dass Ihr sieben Jahre lang Android-Updates und auch ebenso lange Sicherheits-Patches bekommt.
Das Galaxy Tab S10 Ultra ist ein echtes Arbeitstier
Als der Prozessor für das Galaxy Tab S10 Ultra verkündet wurde, staunten viele nicht schlecht: Echt? MediaTek? Noch immer wird MediaTek oft unterschätzt, aber fraglos ist die Performance bsser als die des Snapdragon 8 Gen 2 im Vorjahr. Egal, ob Ihr Videos verarbeitet, intensiv zockt oder sonst was mit dem Tablet tut: Alles läuft wirklich äußerst rund!
Ich überlege, ob wir hier mal eine Lanze für MediaTek-SoCs brechen sollten, aber eigentlich hat das Rubens schon gemacht in seinem Test des Xiaomi 14T Pro. Lest euch seinen Testbericht durch und Ihr seht, was für eine Power-Maschine der dort ebenfalls verbaute Dimensity 9300+ ist. Wir sehen im Benchmark-Test-Vergleich, wo ich das neue Samsung-Tablet gegen besagtes Xiaomi-Handy, aber auch gegen das Galaxy Tab S9 Ultra mit Snapdragon 8 Gen 2 antreten lasse, allerdings auch, dass das Xiaomi-Phone bei AnTuTu und Geekbench 6 besser abschneidet. Bei 3DMark hingegen hat das Galaxy Tab S10 Ultra die Nase vorn.
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra | Samsung Galaxy Tab S9 Ultra | Xiaomi 14T Pro | |
---|---|---|---|
SoC | MediaTek Dimensity 9300+ | Snapdragon 8 Gen 2 | MediaTek Dimensity 9300+ |
AnTuTu | 1835545 | – | 2.013.101 |
3DMark Wild Life Extreme Stress Test | Bester Loop: 5332 Schlechtester Loop: 3690 |
Bester Loop: 3896 Schlechtester Loop: 3353 |
Bester Loop: 2983 Schlechtester Loop: 2633 |
3DMark Steel Nomad Light Stresstest | Bester Loop: 1929 Schlechtester Loop: 1474 |
– | Bester Loop: 1132 Schlechtester Loop: 1086 |
Geekbench 6 | Single: 1610 Multi: 6086 |
Single: 2046 Multi: 5518 |
Single: 2188 Multi: 7158 |
Aber ganz ehrlich? Ich gebe nicht wirklich viel auf Benchmark-Tests. Die Ergebnisse lassen mich vermuten, dass eine Performance deutlich mieser ist als gehofft – und dann stelle ich fest, dass ich im Alltag nicht den Hauch eines Performance-Problems verspüre. Das ist hier ebenso: Ich hab wieder einmal Genshin Impact, ein paar Racing-Games und Diablo angezockt und hab das alles in höchsten Einstellungen problemlos gezockt – und zwar ohne spürbare Überhitzung der Kiste.
Das große Display lässt die Spiele, die schon auf dem Handy richtig Spaß machen, einfach noch einmal phänomenaler aussehen. Ihr erhaltet mit der Kombination aus starker Performance, überragendem Display und auch dem knackig lauten Sound der vier Speaker ein Gesamtpaket, das dieses Galaxy Tab S10 Ultra als herausragende Entertainment-Maschine etabliert. Für Android bekommt Ihr im Tablet-Segment einfach nichts Besseres!
Ein Satz noch zur Konnektivität, weil es hier auch einen klitzekleinen Unterschied gibt: Statt Wi-Fi 6E wird nun auch Wi-Fi 7 unterstützt.
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: Kamera
Die Kameras im Galaxy Tab S10 Ultra sind nahezu identisch mit denen im Galaxy Tab S9 Ultra. Reden wir tatsächlich über die Qualität der Kameras bei einem 14,6-Zoll-Brummer?
Ja, manchmal schreit alles in mir nach Arbeitsverweigerung. Damit meine ich nicht, dass Samsung auch hier wieder nichts anderes anbietet, als wir aus dem Vorjahr bereits kennen. Viel mehr geht es mir darum, dass es meiner Meinung nach gegen die Genfer Menschenrechtskonventionen verstößt, einen seriösen Tech-Journalisten wie mich allen Ernstes an die frische Luft zu schicken, um mit einem Esstisch-großen Tablet öffentlich Fotos zu schießen.
Ich mein, ernsthaft: Ihr lest hier hoffentlich gerade nicht den Testbericht mit dem Gedanken: "1.400 Euro ist eine Menge Geld, vor allem, weil ich nicht zocken oder Filme schauen will, sondern von morgens bis abends nur fotografiere und das Gerät ausschließlich deswegen kaufe". Wo wollt Ihr mit so einem Hobel draußen Fotos machen? Beim Konzert, oder was?
Aber okay, die Kameras auf der Rückseite sind nun mal da, also sprechen wir sie wenigstens kurz an: Jau, die Hauptkamera geht tatsächlich. Tagsüber sehen die Bilder recht ordentlich aus, nachts eher "geht so". Ultraweitwinkel könnt Ihr meines Erachtens weitestgehend vergessen. Aber ich bin sehr sicher, dass jemand, der so viel Geld für ein Tablet ausgibt, ein adäquates Smartphones mit starker Kamera in der Hosentasche haben wird.
Spannender ist da hingegen die Frontkamera. Für ein so starkes Gerät ist der produktive Einsatz beispielsweise bei Video-Meetings weitaus spannender als die rückseitige Kamera und klar: Für solche Calls reicht die 12-MP-Knipse locker aus. Zudem gefällt mir der Porträtmodus des Selfie-Shooters. Die Ultraweitwinkel-Variante fällt meines Erachtens dagegen auch wieder ab. Aber ja, für Selfies und Video-Meetings reicht die Front-Cam, die sich in einer kleinen Notch versteckt, dicke aus. Sollten die Beispiel-Fotos in der folgenden Galerie das nicht widerspiegeln, liegt das am Model, das es weder mag, ins eigene Gesicht zu blicken, noch ebenjenes Gesicht mit einem 14,6-Zoll-Ungetüm zu fotografieren.
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: Akku
Nichts Neues von der Akku-Front – bzw. eigentlich doch: Das Galaxy Tab S10 Ultra hält länger durch als der Vorgänger mit identisch großer Akku-Kapazität. Hut ab, Samsung!
Weil ich ein faules Schwein bin, wollte ich eigentlich Antoines Akku-Sektion aus seinem Testbericht zum S9 Ultra aus dem letzten Jahr per Copy & Paste hier reinwerfen. Merkt doch keine Sau, oder? Aber dann fiel mir auf, dass das Device im PC-Mark-Benchmark länger durchhielt als der Vorgänger. Wir testen immer gleich – Helligkeit runter auf etwa 200 Nits und Flugmodus. Brachte es das Galaxy Tab S9 Ultra so auf eine Zeit von 10:42 Stunden, bis der Akkustand die 20-Prozent-Marke erreichte, sind es beim neuen Ultra-Tablet immerhin 11:37 Stunden – also etwa eine Stunde länger.
Wie lässt sich das in unseren Alltag übersetzen? Hmm, schwierig, denn nutzt Ihr das Tablet, um stundenlang zu zocken, macht der Akku nach 8 oder 9 Stunden natürlich trotzdem schon die Grätsche. Wenn Ihr aber ein Filmchen glotzt, im normalen Rahmen produktiv mit dem Gerät arbeitet und auch beim Zocken und Social Media nichts Wildes veranstaltet, kommt Ihr sogar an die zwei Tage ohne Steckdose aus.
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: Technische Daten
Technische Daten | |
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Produkt | |
Bild | |
Preis (UVP) |
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Display |
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SoC |
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Speicher |
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OS |
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Kamera |
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Selfie-Kamera |
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Akku |
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Konnektivität |
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IP-Zertifizierung |
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Abmessungen und Gewicht |
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Fazit zum Galaxy Tab S10 Ultra
Sollte ich Euch empfehlen, das Galaxy Tab S10 Ultra zu kaufen? Nein, falls Ihr das Galaxy Tab S9 Ultra besitzt und/oder Tablets nur zum Fotografieren kauft.
Solltet Ihr Euch hingegen das Galaxy Tab S10 Ultra kaufen, wenn Ihr um jeden Preis das beste Android-Tablet kaufen wollt, dass es auf dem Markt gibt? Aber sicher!
Samsungs bestes Tablet ist nicht signifikant, aber eben durchaus punktuell verbessert worden. Das sind Kleinigkeiten wie der stärkere Prozessor von MediaTek, oder aber das Display, das nun weniger stark reflektiert. Selbst Wi-Fi 7 ist eine sinnige Verbesserung, wenn wir berücksichtigen, dass das Tablet nun sieben Jahre lang mit Software-Updates versorgt wird. Kurzum: Wenn Samsung das beste Android-Tablet auch nur ein bisschen verbessert, kann dabei nur eins herauskommen: das neue beste Android-Tablet der Welt!
Galaxy AI läuft auf dem Vorgänger dank Update nun auch, also dafür braucht Ihr nicht zwingend ein neues Modell, schon gar kein so teures. Aber ja, ich muss zugeben, dass die Nutzung des S Pen mit den smarten KI-Funktionen auf dem Galaxy Tab S10 Ultra doch noch einmal eine ganze Ecke mehr Spaß machen als auf dem Galaxy S24 Ultra. Sollte Euch dieser Test zu kurz ausgefallen sein, hat das sogar auch damit zu tun: Ich hab einfach zu viele Bilder gemalt und dann durch die KI veredeln lassen. Da blieb weniger Zeit zum Schreiben.
- Was meint Ihr: Verdient sich dieses Device einen Platz in unserer Bestenliste der stärksten Tablets 2024?
Wollt Ihr das auch tun und habt Ihr genügend Kröten auf dem Konto, schlagt also gerne zu: Jenseits des iPad Pro (Test) gibt es einfach nichts Besseres. Seht Ihr das wie ich oder komplett anders? Dann schreibt es mir gerne in die Kommentare!