Samsung Gear S3 im Test: Das beste aus zwei Welten
Anlässlich der diesjährigen IFA 2016 in Berlin erweitert Samsung sein Smartwatch-Portfolio um gleich zwei weitere Modelle. Die Gear S3 Classic und Gear S3 Frontier vereinen dabei geschickt altbekannte Features aus der Gear S2 von 2015 mit den Fitness-Tracker-Funktionen der Gear Fit2. Was Samsung sonst noch an Neuerungen in die neue Smartwatch integriert hat, erfahrt Ihr in unserem Test zur Samsung Gear S3.
Pro
- Lange Akkulaufzeit
- Einfache Bedienung dank Lünette
- Gut verarbeitet
- Staub- und wasserdicht nach IP68
Contra
- App-Vielfalt begrenzt
- Lünette hat Spiel
Samsung Gear S3: Preis und Verfügbarkeit
Auch wenn Samsung mit der Gear S3 Classic und der Gear S3 Frontier zwei neue Smartwatches auf den Markt bringt, behält Samsung die im vergangenem Jahr 2015 vorgestellte Gear S2 und Gear S2 Classic im Programm. Die UVP für beide Gear S3 liegt hierbei mit 399,- €, während zunächst die Gear S2 weiterhin mit 299 € und die Gear S2 Classic mit 349 € angegeben sind. Im freien Handel sind die Gear-S2-Modelle aber mittlerweile massiv im Preis gefallen. Streckenweise gibt es die Gear S2 schon für unter 200 €.
Während die Gear S2 und auch die Gear S2 Classic in verschiedenen Farbvarianten angeboten werden, ist die Auswahl bei den beiden Gear-S3-Modellen eingeschränkt. Die Gear S3 Classic gibt es nur in Silber geben, während es die Gear S3 Frontier nur in Schwarz erhältlich ist. Auch diese spärliche Farbauswahl zeigt, dass sich Samsung mit der Gear S3 mehr auf die männliche Zielgruppe fokussiert hat, während die Gear-S2-Modelle künftig für die Damenwelt gedacht sind.
In Asien und auch in Nordamerika bietet Samsung auch eine LTE-Variante der Gear S3 Frontier an. Dabei setzt Samsung wieder auf die eSIM-Lösung. Die Möglichkeit, dass auch diese Model in Europa eingeführt werden, stehen nicht schlecht, da im vergangenem Jahr 2015 die Gear S2 als 3G-Version mehrere Monate nach der Produktvorstellung nachgeschoben wurde.
Samsung Gear S3: Design und Verarbeitung
In Sachen Design und Größe ist klar zu erkennen, dass Samsung mit der Gear S3 die männliche Zielgruppe addressiert. Das Display ist von 1,2 Zoll auf 1,3 Zoll angewachsen und auch die Abmessungen inklusive Gewicht sind entsprechend angeschwollen. Optisch richtet sich die Classic, wie der Name schon besagt, nach dem Design klassischer Herrenuhren, während die Frontier-Variante eher in Richtung Sportchonometer inklusive Tauchring geht.
Bei der Verarbeitung sind beide Modelle auf einem hohen Niveau, aber mit einer Einschränkung: Die Lünette, also der Drehring, sitzt bei beiden nicht so fest wie bei der Gear S2. Ein gewisses Spiel, das bei leichtem Tippen spürbar ist, sorgt für ein leichtes Klappern. Gefühlt ist die Rasterung der Lünette auch feiner als bei der Gear S2.
Wie auch schon bei der Gear S2 und der Gear Fit2 verfügen beide Gear S3 über zwei physische Tasten an der rechten Gehäuse-Flanke. Bei der Classic-Version erinnern diese aber an klassische Drucktasten wie bei einer analogen Sportuhr. Bei der Frontier-Version hat sich Samsung entschieden, die Tasten flacher zu gestalten. Damit diese auch ohne Hinschauen ertastet werden können, wurden die Oberflächen mit einer Schraffierung versehen. Mit der oberen Taste gelangt man wie üblich einen Schritt zurück und mit der unteren Taste springt man immer wieder auf den Startbildschirm zurück.
Der Lieferumfang bei beiden Gear-S3-Modellen ist nahezu identisch. Neben der Smartwatch gibt es auch die Induktionsladestation, ein Netzteil mit fest verdrahtetem MicroUSB-Kabel und ein kürzeres Armband für schmalere Handgelenke. Das Armband der Classic-Version ist dabei aus Leder, während die Frontier mit einem Silikon-Armband versehen ist. Vor dem Eindringen von Staub und Wasser sind beide Modelle aber nach IP68-Standard zertifiziert. Samsung selbst gibt an, dass die Gear S3 bis zu 30 Minuten in einer Wassertiefe von 1,5 Metern geschützt ist.
Samsung Gear S3: Display
Wie schon zuvor angemerkt, sind die Displays der Gear-S3-Varianten mit 1,3 Zoll um 0,1 Zoll größer als bei den Gear S2. Die Auflösung bleibt dabei aber bei 360 x 360 Bildpunkten. Im Gespräch hat uns ein koreanischer Samsung-Mitarbeiter aber gesagt, dass man bei der Gear S3 nun Antialiasing unterstützt. Diese Kantenglättung soll mögliche unschöne Effekte wie Treppeneffekte in Ziffernblättern und Buchstaben reduzieren.
Die Helligkeit des Super AMOLED Display ist hervorragend und im direkten Sonneneinfall immer noch gut ablesbar. Subjektiv gesehen ist die maximale Helligkeit der Displays beider Gear-S3-Modelle höher als bei der Gear S2. Einen Umgebungslichtsensor, wie er in einer Moto 360 vorhanden ist, gibt es bei der Gear S3 von Samsung nicht. Man muss also die Helligkeit immer manuell nachjustieren. Schade, aber man gewöhnt sich mit der Zeit an diese kleine Eigenheit.
Samsung Gear S3: Software
Wie auch schon bei der Gear Fit2 und den beiden Gear-S2-Versionen, nutzt Samsung auch bei beiden Modellen der Gear S3 das hauseigene Tizen als Betriebssystem. Laut Samsung gibt es mittlerweile 10.000 Apps für die Smartwatch-Plattform. Für die Gear S3 gibt es softwareseitig einige Verbesserungen, wie zum Beispiel, dass man nun Apps auch von der Smartwatch direkt installieren kann. Das soll den Nutzer den Gang über die Companion-App auf dem Smartphone ersparen.
Unangetastet bleibt die Bedienung und das Navigieren durch die Menüs. Dank Touchscreen, Lünette und den physischen Tasten lässt sich die Samsung Gear S3 aus meiner Sicht, wie auch schon zuvor die Gear S2, sehr einfach bedienen. Samsung hat Tizen für die Gear S3 so gut angepasst, dass man kaum ein Handbuch braucht, um sich zurecht zu finden.
Selbstverständlich wurden auch sämtliche neuen Sensoren in der neuen Tizen-Version berücksichtigt, sodass man nun zahlreiche Fitness-Daten auswerten lassen kann. Auch Höhenunterschiede können nun dank Barometer angezeigt werden, genauso wie die aktuelle Geschwindigkeit. Dank des GPS-Moduls kann die Gear S3 nun auch mit der entsprechenden App Wegstrecken aufzeichnen, eigenständig als Navigationsgerät genutzt werden oder zur Geschwindigkeitsmessung genutzt werden. Für all diese Funktionen gibt es entsprechende Apps.
Interessant ist auch die Möglichkeit, einen Notruf samt Positionsangaben auf Knopfdruck abzusetzen. Befindet man sich in Not, kann man durch dreifaches Drücken der unteren Taste einen solchen Notruf absetzen und die Positionsdaten werden mit verschickt.
Gut ist auch, dass Samsung es auch bei der Gear S3 zulässt, die Smartwatch mit Android-Smartphones von anderen Herstellern zu koppeln. Wer ein iPhone von Apple nutzt, der kann künftig eine Samsung Gear S3 statt einer Apple Watch nutzen. Die entsprechende iOS-App ist schon vor wenigen Tagen geleakt und befindet sich in Südkorea im Betatest. Sobald dieser Vorabtest positiv abgeschlossen wurde, steht einem Release der iOS-App nichts mehr im Wege. Während des Gear-S3-Test haben wir probeweise die geleakte und nicht finale Version der iOS-App heruntergeladen und ausprobiert. Während die Verbindung zwischen den beiden Geräten durchweg gut ist und auch einwandfrei funktioniert, so hapert es noch am App Store der Gear S3. Updates und neue Apps konnten nur schwer bis gar nicht nachinstalliert werden.
Samsung Gear S3: Performance
Wie in der Überschrift erwähnt und auch in den vorangegangen Abschnitten beschrieben, hat Samsung kleine Veränderungen vorgenommen. Das trifft auch auf die Hardware im Inneren der Smartwatch zu. Der mit 1 GHz getaktete Dual-Core Prozessor hört sich an, als ob Samsung nichts verändert hat - aber die Neuerung steckt im Detail. Bei dem Prozessor soll es sich um einen Exynos-Prozessor handeln, der schon LTE-Fähigkeiten mit sich bringt.
Dem neuen Prozessor steht dann noch ein auf 768 MByte vergrößerter Arbeitsspeicher zur Seite. 4 GByte interner Speicher stehen für das Betriebssystem, den Apps und auch Audiodaten zur Verfügung. Wer also ohne Smartphone joggen will, der kann mit Hilfe eines Bluetooth-Kopfhörers die Gear S3 als MP3-Player verwenden.
In unserem Test haben sich die Classic und die Frontier zu keiner Zeit als zu langsam erwiesen. Durch die Menüs und Apps drehte und wischte man sich schnell und flüssig durch.
Samsung Gear S3: Audio
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Anrufe mit Hilfe des integrierten Mikrofons und Lautsprechers auszuführen. Ob man das aber tatsächlich in aller Öffentlichkeit nutzen will, ist fraglich. Aber wenigstens in den heimischen vier Wänden ist diese Funktion praktisch, da somit das Smartphone nicht zur Hand genommen werden muss.
Alternativ kann man die Gear S3 nun auch als MP3-Player mit integriertem Lautsprecher verwenden. Praktisch wird man diese Möglichkeit sicher selten bis kaum nutzen wollen, da der Klang des integrierten Mono-Lautsprecher bescheiden ist, aber als kleiner Partygag oder zur Unterhaltung der Kinder ist es allemal spannend.
Samsung Gear S3: Akku
Samsung hat beim Akku, dank des größeren Gehäuses, einen großen Sprung nach vorne gemacht. Steckte in der Gear S2 noch ein Akku mit 250 mAh, weist die Energiezelle der beiden Gear-S3-Versionen nun 380 mAh auf. Immerhin sind das über 50 Prozent mehr an Akkukapazität.
Tatsächlich kann die Gear S3, egal ob Frontier oder Classic, mit dem größeren Akku, den optimierten 1,3 Zoll großem Super AMOLED-Display, frischerem Hauptprozessor und den zahlreichen neuen Sensoren die Laufzeit im Testbetrieb auf satte 2,5 Tage Dauerbetrieb strecken. Aktiviert man aber die WLAN-Funktion der Gear S3, so dass dieser sich permanent auf die Suche nach einem WLAN-Hotspot befindet, dann geht schnell die Akkulaufzeit auf 1,5 Tage runter.
Samsung Gear S3: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Auf den ersten Blick kann die Gear S3, sowohl als Classic-, als auch als Frontier-Version überzeugen. Es ist die Kombination aus den Fitness-Features der Gear Fit2 und der Smartwatch-Funktionalität der Gear S2, verpackt in einem schicken, aber größerem Gehäuse. Samsung hat das bestehende Wearable-Portfolio sinnvoll mit der eher auf Männer abzielenden Gear S3 erweitert, sodass nun ein nahezu komplettes Lineup an Wearables bereit steht.
Revolutioniert hat Samsung mit den beiden Gear-S3-Versionen den Smartwatch-Markt nicht, aber mit Sinn und Verstand erweitert. Wenn jetzt noch die iOS-Kompatibilität ohne Einschränkungen gewährleistet wird, dann bin ich mir sehr sicher, dass zahlreiche Apple-Watch-Nutzer zur Gear S3 wechseln werden. Bestimmt nicht alle, aber auch ein kleiner Switcher-Teil würde am Ego von Apple in Cupertino nagen.
Ist die Gear S3 aber besser und den Aufpreis zur Gear S2 wert? Technisch und vom Funktionsumfang her nur sehr bedingt. Auf GPS kann ich persönlich verzichten. Bei der Größe und Gewicht bevorzuge ich dann doch die Gear S2, auch wenn es bedeutet, dass man jeden Abend die Smartwatch zum Aufladen abnehmen muss.
Jeder der keine Smartwatch nutzt , kann sich nur ein sehr beschränktes Urteil erlauben. Ich für meinen Teil bin Nutzer der S2 classic und ich finde Sie hervorragend. Beim Biken kein umständliches gefummel um am Phone was laut oder leise zu machen, jede Nachricht oder Anruf mitbekommen ect. Das gleiche gilt für das Autofahren und per Pedes... Die S3 bringt nun genau die Features die gefehlt haben - schnell mal ein Anruf annehmen um zu sagen das man später zurückruft ect. und GPS... Bravo Samsung!.... Und zu den Kollegen mit dem Aluhut - schon mal in eurer Stadt, im Büro oder sonstwo geschaut was euch an Wlan umgibt?? Keine Angst auch dein Gehirn wird gebrutzelt ob mit oder ohne Smartwatch ;)
Wow! Die sehen echt gut aus. Ich mag die Smartuhren nicht, wo man direkt sieht, dass es Smartwatches sind. Ich möchte eher so klassische Uhren tragen. Bei den Modellen überlege ich ernsthaft, mir sie evtl. zu zu legen!
Wird es definitiv keine LTE Variante für Deutschland / Europa geben oder sollte ich einfach mit dem Kauf abwarten, bevor ich mich ärgere das doch noch eine LTE Variante hier auf den Markt kommt? Warum gibt es dir S2 mit LTE, die S3 jetzt aber nicht ? Das will mir irgendwie nicht in den Kopf..
ich versuche sie schon seit einer Woche im Raum München zu kaufen - entweder hat der Händler noch nie was davon gehört - oder sie ist schlicht nicht lieferbar - wie sieht es denn sonnst mit der Verfügbarkeit der Uhr aus... ich bin schon am verweifeln.
Ich arbeite bei einem bekannten Elektronikfachgeschäft in Mannheim und wir haben etliche auf Lager, keine Ahnung was da in München los ist
ich habe gehört dass Samsung extreme Schwierigkeiten mit Zulieferfirmen hat, will nämlich meine zurück schicken aber entweder sie weigern sich das Widerrufsrecht geltend zu machen oder es stimmt wirklich mit der Zulieferfirma. Ich hätte somit eine Uhr übrig, Frontier Gear s3 mit zusätzlichem Armband (Vorbesteller). bin auch öfters in München. Ich hoffe immer noch dass Samsung endlich mir die Retoure schickt, aber wenn du sie haben willst auch ok.
der für mich alles entscheidende Vorteil gegenüber der S2 ist der sehr viel größere Akku. die S2 hält oft keine 24 Stunden.
Ich komme mit der Gear S2 knappe 3 Tage durch und ich habe sie den ganzen Tag mit Bluetooth mit dem Handy verbunden, schreibe Antworten auf z.B. WhatsApp Nachrichten, lese News und schaue das Wetter.
wahrscheinlich ist deine Uhr meistens ohne Beleuchtung.... das möchte ich nicht, meine ist ausser nachts immer im always on modus...
Ja, ich habe das Always On deaktiviert und aktiviere es nur über die Aktivierungsgeste. Dann ist es verständlich, dass die kaum 24 Stunden hält.
Also bei aller Technik Affinität und ich bin keiner dieser Aluhut-Strahlungswarner, aber meint ihr nicht auch, dass man sich irgendwann zu viele Geräte an den Körper hängt? Bluetooth Kopfhörer am Kopf, Smartwatch am Arm und das Smartphone in der Hosentasche. Irgendwie macht mir das alles Angst. Überall Bluetooth aktiviert und der Hirntumor wächst
Warum hat die Gear S3 keine Umgebungslichtsensor?
Sogar meine Gear S2 hat Einen. Möglicherweise könnte dieser, falls die Gear S3 Einen hat, wie bei der Gear S2 mit einem späteren Update aktiviert werden.
servus, die hat natürlich einen
Ok, danke, dann bin ich zufrieden. :)
Ich kann bis heute noch keinen wirklichen Mehrwert einer Smartwatch erkennen. Für mich nachwievor eine nette spielerei. Aber nicht wirklich mehr.
Wurde auch die Explosionsfähigkeit des verwendeten Akkus getestet?
boah hat der nen Bart....verdammt witzisch
Ich habe die Gear S2 und bin sehr zufrieden damit. Vielleicht hole ich mir auch noch die Gear S3, denn der große Vorteil an ihr ist, das man telefonieren kann. (ich hoffe Tizen kommt auch auf die Smartphones)
ich würde mir einfach mal einen _richtigen_ test wünschen. D.h. die Interaktione verschiedener Apps wie bspw. Whatsapp, Endomondo etc. und vor allen Dingen die Spracherkennung sowie Sprachkommando Unterstützung. Ich sehe halt nirgendswo einen Test wie jemand per Sprachkommando eine Whatsapp Nachricht an jemanden aufdiktiert und verschickt (bei Samsungs Gear).
Das Einzige was ich immer nur sehe ist wie die Menü aufgebaut und bedient werden...
Das liegt daran, dass einem hier immer wieder Produktvorstellungen als Tests verkauft werden. Geräte werden ausgepackt, präsentiert und die Features vorgestellt und das wird dann Test genannt. Natürlich ist das meilenweit von einem tatsächlichen Test entfernt, aber dieses Vorgehen ist bei Apit seit Jahren in den meisten Fällen gängige Praxis. Übrigens auch bei den seltenen Appvorstellungen hier auf Apit zu finden.
Wobei in diesem Fall hier in der Überschrift ja steht, dass es sich um ein Hands-on handelt, da darfst du nicht mehr erwarten.