Samsung Gear Sport im Test: Kleiner, sportlicher, besser
Samsung hat die diesjährige IFA genutzt und ein paar neue Geräte, besser gesagt neue Wearables vorzustellen. Neben der Gear Fit 2 Pro und der Gear Icon X haben wir auch das neueste Modell der Tizen-basierten Gear-Serie kennen gelernt, die Gear Sport. Die neue Smartwatch richtet sich vor allem an Sportler. Aber was bietet die neue Gear Sport? Diese Frage wollen wir Euch in unserem Test beantworten.
Pro
- Unisex Modell
- Wasserdicht (bis 5 ATM)
- Zwei Bänder im Lieferumfang
- Einfache Bedienung über Lünette
- Spezielle Apps fürs Schwimmen
Contra
- Kein Lautsprecher für Anrufe
- S-Voice Assistent
- Nur wenige Drittanbieterapps
Samsung Gear Sport: Preis und Verfügbarkeit
Die Samsung Gear Sport ist bereits im Handel erhältlich. Das Ziffernblatt ist in den Farben Schwarz und Blau erhältlich, während es 23 und 20 mm Armbänder aus Kunststoff, Leder oder einer Kombination beider Materialien gibt. Die 20 mm Bänder können separat erworben werden.
Seit Oktober ist die Gear Sport für 349 Euro erhältlich. Neben der Uhr und dem Ladegerät befinden sich auch direkt zwei unterschiedlich große Armbänder in der Verpackung. Im Online-Handel ist die Gear Sport mittlerweile schon für unter 300 Euro zu haben.
Samsung Gear Sport: Design und Verarbeitung
Samsung zeigt seit einiger Zeit, dass es den Smartwatch-Markt nicht links liegen lassen will und wird. Im Gegenteil, der Hersteller schätzt, dass sich der Wearables-Markt bis 2021 verdoppelt haben wird. Aus diesem Grund spricht die Gear Sport im Gegensatz zur Gear S3 sowohl männliche als auch weibliche Kunden an. Das Design wurde leicht überarbeitet, um auch den dünnsten Handgelenken gerecht zu werden. Das Display ist von 1,3 auf 1,2 Zoll geschrumpft, auch die Abmessungen (42,9 x 44,6 x 11,6 mm gegenüber 49 x 46 x 12,9 mm) sowie das Gewicht (50 Gramm gegenüber 59 Gramm des Vorgängers) haben abgenommen. Die Gear Sport ist daher diskreter, ohne seine Eleganz zu verlieren.
Schon auf den ersten Blick fallen die Unterschiede zum Vorgänger auf. Die Gear Sport ähnelt mehr der Gear S2 als der S3. Die Metalloberflächen, teils gebürstet teils poliert, hinterlassen einen tollen Eindruck und unterstreichen die Eleganz der Gear Sport.
Dank der exzellenten Lünette, mit der man durch die Menüs navigieren kann, ist die Bedienung der Gear Sport sehr komfortabel. Nur die Verarbeitung der Lünette lässt etwas zu wünschen übrig. Sie hat etwas zu viel Spiel und fühlt sich daher nicht sehr hochwertig an. Das ist wahrlich schade, denn das beeinflusst natürlich die Gesamtbewertung der Smartwatch. Die Gear Sport hat noch zwei weitere Bedienungselemente: An der rechten Seite befinden sich zwei Tasten, die durch die geriffelte Oberfläche einfach zu bedienen sind.
Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich der Herzfrequenzmesser der Gear Sport. Dieser wird zusammen mit Bewegungssensoren verwendet, um Eure tägliche Aktivität kontinuierlich aufzuzeichnen. Allerdings handelt es sich hierbei eher um eine Schätzung als um genaue Daten.
Das Armband ist ein wichtiger Bestandteil des Designs einer Smartwatch. Die standardmäßig angebotene Variante ist schwarz oder blau und schmeichelt dem Handgelenk. Das gummiartige Material ist bequem und nie lästig. Wenn Ihr andere Farben bevorzugt, könnt Ihr diese problemlos austauschen. Die Uhr passt sich sowohl an Situationen intensiver körperlicher Aktivität als auch an einen eleganten Abend an, sie ist sehr zurückhaltend.
Samsung Gear Sport: Display
Die Gear Sport verfügt über ein 1,2-Zoll Super AMOLED-Display, das durch Gorilla Glass 3 geschützt ist. Die Auflösung beträgt 360 x 360 Pixel und kommt so auf 302 ppi. Der Bildschirm ist einer der besten in dieser Kategorie. Tizen nutzt die Vorteile der AMOLED-Displays voll aus, indem es die farbenfrohen und auffälligen Symbole auf schwarzem Hintergrund zeigt.
Die Helligkeit ist ausgezeichnet, nur wenige Modelle sind heller. Sie kann manuell auf 10 Stufen eingestellt werden, obwohl ein Umgebungshelligkeitssensor vorhanden ist, der nur dazu dient, die Helligkeit in dunklen Situationen zu senken. Die Implementierung ist etwas verwirrend, da es keine tatsächliche automatische Helligkeitsregelung gibt.
Dank des großen Kontrasts zwischen dunklen Hintergründen und hellen Schriftzügen ist die Lesbarkeit in jeder Situation optimal. Dank der AMOLED-Technologie könnt Ihr auch das stets sichtbare Ziffernblatt verwenden, ohne die Akkulaufzeit zu sehr zu beeinträchtigen.
Samsung Gear Sport: Besonderheiten
Einer der wichtigsten Unterschiede zum Vorgänger ist die Wasserdichtigkeit von bis zu 5 ATM. Die Gear Sport hält einer Tiefe von 50 Metern stand und kann Euch beim Schwimmen oder Duschen begleiten.
Die Gear Sport kann als Fernbedienung für PowerPoint- oder Samsung-Virtual-Reality-Headsets verwendet werden. Die Smartwatch ist des Weiteren kompatibel mit Samsung Pay via NFC. Samsung stattet die neue Smartwatch nach wie vor mit S-Voice und nicht mit Bixby aus, so wirklich glücklich wird man damit allerdings nicht. Die Unterstützung von Google Assistant fehlt folglich auch.
Es ist möglich, neben dem Zifferblatt einen Bildschirm für Trainingseinheiten zu platzieren. Von hier aus könnt Ihr direkt in die Aktivität zu Fuß und mit dem Fahrrad starten oder mit dem Schwimmen beginnen. In diesen Fällen wird die kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz auf dem Bildschirm aktiviert und GPS wird verwendet, um Eure Route zu verfolgen, was den Akkuverbrauch erhöht.
Körperliche Aktivitäten werden ebenfalls automatisch erkannt, aber die Ergebnisse sind eher eine Schätzung. Manchmal kam es vor, dass nach einem Kicker-Spiel über ein Radrennen berichtet wurde. Die Uhr überwacht auch, wie viel Zeit Ihr auf dem Stuhl im Büro verbringt, und gibt Euch Ratschläge für schnelle Übungen, die Ihr von Zeit zu Zeit direkt im Office durchführen können.
Samsung Gear Sport: Software
Wie schon die Gear Fit2 Pro bringt auch die Gear Sport alle neuen Features der Version 3.0 des Betriebssystems Tizen mit. Die Oberfläche wurde leicht verändert, insbesondere im Anwendungsmenü. Die Bedienung an sich ist aber gleich geblieben. Mit Touchscreen, Lünette und den zwei physischen Tasten geht die Bedienung sehr leicht von der Hand. Mit der oberen Taste geht es stets einen Schritt zurück, die zweite Taste ruft das Menü auf und führt zurück zum Homescreen. Tizen gilt nach wie vor als besser Googles Android Wear, und auch diese Version bestätigt das. Das Betriebssystem ist rund um erfreulich einfach zu bedienen. Im Vergleich zum Konkurrenten von Google ist nur der fehlende Google Assistant und die Anzahl der Drittanbieter-Apps zu bemängeln. Letztere gibt es nämlich wirklich nicht viele, auch wenn die meisten davon immerhin sehr gut sind.
Samsung konzentriert sich wie der Name der Smartwatch vermuten lässt auf den Einsatz beim Fitness und Sport. Laut Samsung ist dieser Einsatzbereich einer der Kaufgründe schlecht hin. Mit der Gear Sport seid Ihr in der Lage Euren Kalorienverbrauch über den Tag hinweg zu messen, einen Blick auf Euren Herzschlag zu werfen, Schritte zu zählen und verschiedene Trainingsprogramme zu starten. Habt Ihr einen kompatiblen Fernseher zu Hause stehen, könnt Ihr ihn über die Smartwatch bedienen. Bixby soll mit einem zukünftigen Update seinen Weg auf die Gear Sport finden.
Die Gear Sport ist mit allen Galaxy-Smartphones mit Android 4.3 oder höher, Android-Smartphones ab Android 4.4 sowie mit dem iPhone X, 8, 8 Plus, 7, 7 Plus, 6S, 6S Plus und SE mit iOS 9 oder höher kompatibel.
Samsung Gear Sport: Performance
Die technischen Daten der Gear Sport ähneln der der Gear S3. Es handelt sich um einen Dual-Core-Prozessor mit 1 GHz, 768 MByte RAM und 4 GByte Hauptspeicher. Die Uhr verfügt über WLAN, Bluetooth 4.1 und Chips für GPS und NFC.
Eine der Stärken von Samsungs Wearables war schon immer die unglaubliche Geschwindigkeit im Vergleich zur Konkurrenz mit Android Wear. Während meiner Testphase hat die Smartwatch keinerlei Performance-Schwächen gezeigt. Auch der Akkuverbrauch fiel nicht groß auf.
Samsung Gear Sport: Audio
Die Gear Sport besitzt zwar ein Mikrofon für die Sprachsteuerung, aber keinen Lautsprecher. Es ist daher nicht möglich, mit Hilfe der Smartwatch zu telefonieren. Seht also einen Anruf am Handgelenk, müsst Ihr trotzdem erst das Smartphone aus der Tasche holen.
Dank der 4 GByte Speicher kann die Gear Sport wie schon die Gear Fit2 Pro Musik direkt abspeichern. Ihr könnt dazu auch Euren Spotify-Account einrichten und Eure Lieblingsplaylists auf die Smartwatch runterladen.
Samsung Gear Sport: Akku
Die Gear Sport verfügt über einen recht kleinen Akku mit 300 mAh. Die Gear S3 konnte da noch auf 380 mAh zurückgreifen. Die Gear Sport bietet einen Energiesparmodus. Dieser verlängert zwar deutlich die Akkulaufzeit, deaktiviert aber außer Schrittzähler und Uhr alle weiteren Funktionen.
In der Regel kam ich auf eine Laufzeit von 2 Tagen mit Always-on-Display, aber ohne GPS. Schaltet man das Display aus, wenn es nicht genutzt wird, verlängert sich die Laufzeit auf gute drei Tage. Auch wenn die Smartwatch über den Tag stark beansprucht wird, reicht der Akku für einen Tag.
Wie schon die Vorgänger, wird die Gear Sport auf einer mitgelieferten Basisstation geladen. Die Positionierung wird durch kleine Magneten erleichtert. Es gibt aber keine sichtbaren Kontakte, die Aufladung erfolgt somit drahtlos.
Samsung Gear Sport: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Mit der Gear Sport unterstreicht das koreanische Unternehmen, was es mit seiner Tizen-Plattform in den letzten Jahren aufgebaut hat. Die Geräte, die die proprietäre Plattform nutzen, sind schnell, flüssig, zuverlässig und verfügen über alle wichtigen Funktionen, um die meisten Nutzer, ob sportlich oder nicht, zufrieden zu stellen. Obwohl die Smartwatch vor allem für sportliche Aktivitäten entwickelt wurde, eignet sie sich auch für Faulpelze wie mich.
Der Preis ist nicht gerade gering, aber für eine intelligente Uhr, die elegant aussieht und sich jeder Situation anpasst, vom Fitnessstudio bis zum eleganten Dinner, ist das Geld gut angelegt. Die Hauptfunktionen sind alle vorhanden und es gab keinen einzigen Tag, an dem die Uhr mir irgendwelche Probleme bereitet hat.
Nach einigen Erfahrungen mit Android Wear war es für mich spannend zu sehen, dass das vielversprechendste und offene Betriebssystem nicht unbedingt das beste ist. Samsung setzt einige Features besser um als Google, vor allem die Bedienung ist bisher unerreicht.
Hallo zusammen!
Erkennt die Gear auch Aktivitäten im Fitnessstudio wie z.B. Hantel- oder Gerätetraining? Vielen Dank für Antworten!
Was mich stört ist die fehlende Möglichkeit ein externen Pulsmesser zu koppeln. Weder meine Böse Sport HR noch ein Wahoo Pulsgurt werden erkannt. Das ergibt dann als Sportuhr auch keinen Sinn.
Ich war schon und werde wohl auch weiterhein ein Tizen Fan sein. Jedoch sehe ich noch keinen Mehrwert meine Gear S2 auf die Ersatzbank zu setzen.
Soweit ich weiß, war schon ab der Gear S3 Version bereits kompatibel mit diversen Iphone Geräten und anderen Android Smartphones. Bei beiden jedoch mit Einschränkungen in der Kompatibilität. z.B. das man auf SMS nicht direkt von der Gear antworten kann etc.
Und das ist mit der Gear Sport nicht anders. Kompatibel mit anderen Android Smartphones, jedoch mit gewissen Einschränkungen.
Da soll noch mal einer sagen, Samsung könne keine Software... Tizen läuft auf den Smartwatches trotz im Vergleich schwächerer Hardware und kleineren Akkus BEDEUTEND besser und vor allem länger... Und Updates gibt es auch mehr und mit immer neuen praktischen Funktionen. Und nicht mal eben 1,5 Jahre quasi gar nichts. Allein der "Ultra Energiesparmodus", mit dem man bis zu 40 Tage Laufzeit (als normale Uhr) rausholen kann, finde ich super.
Ich glaube aber nach wie vor, dass, sofern jemand vor der Wahl steht, eine solche Uhr zu erwerben, die meisten zur wesentlich besser aussehenden Gear S3 greifen.
Auch wenn diese noch etwas teurer ist.
Ist sie nicht. Die Gear S3 kriegt man teilweise für um die 270€, die Sport ist hingegen noch sehr nah an der UVP von 349€ angesiedelt
Die Uhr ist Cool nur der Preis ist nicht Cool
Wenn die Uhr einen Lautsprecher hat kommt die Funktion hoffentlich noch. Habe die Uhr heute gekauft und genau das festgestellt was du geschildert hast...
Telefonieren geht anders als hier in dem Artikel beschrieben nicht über die Uhr. Anruf kann zwar gestartet oder angenommen werden, aber dann muss das Telefon aus der Tasche geholt werden, leider.
Die Uhr hat tatsächlich einen Lautsprecher. Telefonieren über die Uhr ist allerdings nicht möglich.
Hallo, die Uhr soll keinen Lautsprecher haben?
Auch wenn diese “Uhren“ mittlerweile wie Uhren aussehen. Für den Preis bekommt man schon recht anständige Uhren, mit denen man nicht belächelt wird.
Die Gear Sport, kleineres Display, kleinerer Akku, schmalere Armbänder, die an dieser Uhr komisch aussehen.... Dafür etwas dünner.
Irgendwie ein Mischmasch aus S2 und S3, der sich laut Samsung eher auf die sportlichen Aktivitäten der Träger konzentriert.
Für mich ist und bleibt die S3 Frontier nach wie vor das Top Modell, dass zudem deutlich besser ausschaut.
Scheinbar sieht Samsung das selbst auch so, denn eine Gear S4 wird es wohl erst in den kommenden Jahren geben. Gut so.
Kann man das mit anderen Handys benutzen oder nur mit Samsung? Tizen ist kein Android.
Ist die jetzt tatsächlich auch mit anderen Handys, z.B. dem Moto G5, kompatibel?
Warum sollte ich mit dem Teil nicht tauchen? Entweder ist sie bis 50 Meter wasserdicht oder eben nicht!?!
Das kannst Du hier nachlesen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wasserdichtigkeit
Die 50 Meter beziehen sich nur auf den äquivalenten Prüfdruck, der bei 5 Atü einer Wassertiefe von 50 m entspricht. Schon die Bewegung der Arme beim Schwimmen erzeugt Strömungsdruck, der zusätzlich zum statischem Druck auftritt. Normalerweise sind solche Dichtungen auch nur für zusatzfreies Süsswasser spezifiziert.
Meine praktische persönliche Erfahrung ist allerdings eine ganz andere, mit LCD-Armbanduhren eines bekannten Markenherstellers, auch "Waterresist 50 m", auch wenn ich die Nachahmung ausdrücklich nicht empfehle:
Turmspringen, Tauchen bis 3, 4 m (tiefer schaffe ich nicht), Schwimmen, Seife (Duschen), Chlorwasser, Salzwasser im Wellenbad Grömitz, kein Problem, die Uhren blieben dicht, selbst nach eigenem Tausch der Batterie, und unter Beibehaltung der alten Dichtung. Nur, das garantiert der Hersteller nicht, das war vielleicht nur Glück, und die Uhren haben halt auch bei Weitem keine 300 € gekostet, es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn eine undicht gewesen wäre.
Quelle: wikipedia
Danke für den Link!
Pro Meter 0,1 Bar über Atmosphäre nach meinem Wissen.
Auf meiner Casio steht 10Bar. Theoretisch also 100m. Zum Schwimmen und Urlaub reicht das allemal. Taucher kaufen komplett andere Uhren.
Auch von mir danke für den Link. Wusste ich so nicht im Detail. Dachte immer dass der Wert 100m wirklich bis max 100m bedeutet.
Also, 10 bar is genug für normales Leben. Wenn man tauchen will, muss man 20 bar aussuchen.