Wir haben eine Runde mit dem Segway-Ninebot MAX G30D gedreht
Segway-Ninebot bringt eine neue Serie von E-Scootern auf den Markt, darunter einen speziell für Deutschland entwickelten. Er entspricht den neuesten Anforderungen der Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge (eKFV). Wir hatten die Möglichkeit, ihn auf der IFA in Berlin schon einmal probezufahren.
Das Bundesverkehrsministerium war den E-Scooter-Herstellern ein Dorn im Auge, doch dieses Jahr kam es zum Durchbruch - die Scooter sind nun auf deutschen Straßen legal. Auf der IFA 2019 bezeichnete Segway-Ninebot den deutschen Markt als Herausforderung für die Hersteller, was es auf den Punkt bringt. Mit dem KickScooter MAX G30D hat der Hersteller nun ein Modell für Deutschland im Programm - das D steht für Deutschland.
Der E-Scooter wurde speziell auf die technischen Anforderungen in Bezug auf Leistung, Geschwindigkeit, Gewicht, Bremsen, Lenker, Beleuchtung, Reflektoren und weitere Parameter zugeschnitten. Er hat eine Batteriekapazität von 551 Wh und bietet eine maximale Reichweite von bis zu 65 Kilometer. Der KickScooter ist mit einem integrierten Schnellladegerät ausgestattet. Die neuen schlauchlosen Luftreifen mit einem Durchmesser von 10 Zoll sind für ein sanfteres und stabileres Handling ausgelegt. Eine neu entwickelte Schutzbeschichtung im Inneren der Reifen soll verhindern, dass die Reifen beim Fahren durchbohrt werden. Die Leistung von 350 W soll es dem MAX G30D ermöglichen, Steigungen von bis zu 20 Prozent zu überwinden.
Wie fährt er sich?
Wir konnten den neuen MAX G30D für eine Probefahrt auf einer Teststrecke nutzen. Diese Strecke war sicherlich nicht lang genug, um den E-Scooter auf seine Höchstgeschwindigkeit zu bringen, aber wir konnten ein Gefühl für das Gefährt bekommen. Die Reifen bieten einigen Komfort. Der E-Scooter rollt sanft und scharfe Kurven fühlen sich nicht so holprig an wie bei E-Scootern der ersten Generation, die derzeit bei vielen Verleihanbietern zum Einsatz kommt.
Diese Erfahrungen müssen wir allerdings auch mit einer Prise Skepsis nehmen. Segway-Ninebot war clever genug, ein Testgelände mit einer superglatten Strecke zu bauen. Kein normaler Straßenbelag oder gar Asphalt ist so glatt wie dieser, so dass die komfortable Fahrt kaum überraschend ist. Der MAX G30D fühlt sich jedoch wie eine solide Konstruktion an. Alles ist gut verarbeitet und stabil. Er ist in fast jedem Bereich größer und stabiler als die E-Scooter, die derzeit über die Sharing-Plattformen in unseren Städten verfügbar sind. Es gibt auch einen Segway-Ninebot MAX G30 (ohne D) für europäische Regionen, der sich nicht so streng an die deutschen Vorschriften hält. Auch eine internationale Version bietet Segway an.
Segway-Ninebot hat große Ambitionen für die Zukunft
Der Hersteller steht bereits an der Spitze, aber auf der IFA wurde der Plan des Unternehmens klar und einfach formuliert: Segway-Ninebot will den E-Mobility-Markt für Fahrten zwischen zwei und 20 Kilometer dominieren. Eine Strecke, die das Unternehmen als kurzes Pendeln klassifiziert. Segway-Ninebot liefert bereits 70 Prozent der Kickroller weltweit und verkaufte allein im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Einheiten. Das Endziel ist jedoch viel größer als das. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit eine Milliarde Kunden zu erreichen. Es gibt also noch eine gute Portion Arbeit zu erledigen, wie es scheint.
Der Hersteller wird mehr als nur E-Scooter brauchen, um diese Zahl zu erreichen, und auf der Berliner Messe erhielten wir einen Einblick, was Segway-Ninebot sonst noch auf den Markt bringt. Da gibt es den KickScooter T60, der mit Künstlicher Intelligenz autonom zu einer Dockingstation fährt und die Verbreitung von Rollern in den Städten verbessert. Er wurde im Wesentlichen entwickelt, um die Betriebskosten für die Mitfahrplattform zu senken. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre, da die Kameras an Bord zentral überwacht werden können. Segway-Ninebot zeigte eine KI-Technik, die automatisch Personen und Nummernschilder erkennen und verpixeln kann, um die Privatsphäre zu schützen. Wir werden abwarten müssen, wie erfolgreich das ist.
Der T60 ist aber noch weit entfernt. Die offizielle Linie ist, dass die Massenproduktion "irgendwann in absehbarer Zeit" beginnen wird. Segway-Ninebot besteht jedoch darauf, dass der T60 früher oder später auf unsere Straßen kommt. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an Auslieferungsrobotern für Entfernungen unter zwei Kilometern. "Mikropendeln" nennt Segway-Ninebot dies. Es geht nicht wirklich darum, Menschen zu bewegen, sondern Objekte. Der DeliveryBot S1 ist bereits in China in Betrieb und liefert Mahlzeiten an die Schreibtische der Mitarbeiter und so weiter. Der S2 und der X1 - ein größerer Roboter für den Einsatz auf dem gesamten Campus - sind auf dem Weg.
Was denkt Ihr über Segways Ambitionen?