Sind digitale Assistenten das richtige Weihnachtsgeschenk?
Vor Weihnachten steht eine wichtige Frage im Raum: Welches Geschenk ist das richtige? Wie kann ich sicher gehen, dass die Gabe nicht nach wenigen Wochen ungenutzt verstaubt, sondern tatsächlich das Leben der Beschenkten bereichert? Eine dieser viel beworbenen Bereicherungen sollen digitale Assistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Siri sein. Ich habe mich mit Pierre darüber unterhalten, ob sie unter den Weihnachtsbaum gehören. Das kam dabei heraus.
Die derzeit führenden Anbieter kompakter und preiswerter Sprachassistenten für Zuhause sind Apple, Amazon und Google. Insbesondere Amazon und Google haben Ihr Ökosystem so geöffnet, dass sich die Geräte mit etlichen neuen Elektronik-Geräten vernetzen lassen, um diese per Sprachbefehl zu kontrollieren.
Pierre und ich haben in den vergangenen Wochen ausgiebig mit den Amazon Echos und Google Home gearbeitet. Daher werden wir im Folgenden besonders auf Google Assistant und Amazon Alexa beziehungsweise die Echo-Geräte und Google Home/Mini eingehen.
Gegenüber sowohl Amazon als auch Google habe ich ein großes Vertrauensproblem. Sie sind zwei Internet-Giganten, die wahlweise direkt oder indirekt über Werbepartner vom Verkauf von Produkten profitieren. Und jetzt kommt's ganz Dicke: Weder die Echo-Geräte noch die Google-Home-Familie sind diese Produkte. Das sind bloß weitere Kanäle für Amazon oder Google, durch die sie langfristig ihr profitables Business in Eurem Zuhause weiterführen.
Pierre: Ja, aber du darfst nicht den Mehrwert für den Nutzer vergessen, Eric. Die Assistenten bieten dank der dahinter stehenden künstlichen Intelligenz einen wachsenden Wissensschatz. Sie lesen Dir Wikipedia-Artikel vor, sagen das Wetter vorher, planen Deine Termine, verwalten Deinen Einkaufszettel, spielen Nachrichten und Radio, lesen Dir die Gute-Nacht-Geschichte vor und wecken Dich am nächsten Morgen mit Eurem Lieblingslied.
Das klingt ja allerliebst, Pierre. Aber werfen wir noch einmal eine Blick auf die Geschäftsmodelle. Amazon hat das Prime-Programm für Verbraucher und eine umfangreiche Palette an Datendiensten für Geschäftstreibende. Google hat seine Apps und Dienste auf einer Milliarde Smartphones und verkauft die damit erhobenen Nutzungsdaten an Werbetreibende. Die Assistenten sind also nur der nächste notwendige Schritt: Mit den immer lauschenden Echo Dots und Google Home Minis trainieren sie die Spracherkennung ihrer künstlichen Intelligenzen.
Die Mikrofone kann man aber abschalten, Eric. Natürlich müssen die Unternehmen mit den Produkten irgendwie Geld machen. Im Gegenzug wird der Funktionsumfang der Assistenten stetig größer. Neue Produkte und Software-Updates erlauben die Integration ins Telefon oder in die Freisprechanlage; kostenlose Telefonate zu anderen Nutzern der Assistenten sind schon jetzt möglich oder vorgesehen. Die Assistenten lernen, mehrere Nutzer voneinander zu unterscheiden und Berechtigungen zu verwalten: Die Kinder können nicht mehr teure Sachen in Amazon bestellen.
Ja klasse, immerhin ist der Echo Dot jetzt für Kinder keine Konsumfalle mehr. Abgesehen davon halte ich die Audio-Qualität vor allem bei den kleinen Assistent-Geräten für ziemlich dünn; Radio höre ich lieber anders. Mir fehlt leider eine bequeme Non-Profit-Alternative zu Alexa, Assistant oder Siri. So bleibt mir nur die Wahl, wem ich den Profit gönne. Und nebenher warte ich gespannt auf eine entsprechende Implementierung von Mozilla Voice. Die würde ich mir sofort in die Stube stellen.
Bestimmte Smart-Home-Geräte wie die Philips-Hue-Lampen lassen sich ohne die Sprachbefehle kaum bequem steuern. Ihr ganzer Vorteil entfaltet sich also erst durch die Assistenten. Und wer einmal anfängt, mit seinem Haus zu sprechen, wird sich schnell daran gewöhnen. Unser Kollege Steffen hat das in seinem Erfahrungsbericht erörtert und selbst seine Kinder erteilen Alexa inzwischen Kommandos. Die nächste Generation wird sie als völlig normalen Teil unseres Lebens hinnehmen.
Ja aber genau diese Naivität bereitet mir große Sorge. Zumal die Assistenten eine große Angriffsfläche schaffen. Ihr Sinn ist ja, unsere Heimelektronik zu vernetzen und zentral steuerbar zu machen. Mit dieser Vernetzung geht aber ein großes Missbrauchspotenzial einher. Schließlich ist jedes einzelne Element dieses Netzwerks im Internet der Dinge potenziell ein Türchen in mein Zuhause. Was, wenn jemand durch meinen unsicheren WLAN-Kühlschrank mein Smart Lock öffnet?
Welcher Assistent ist der bessere?
Vor allem Google und Amazon liefern sich derzeit in Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Qualität der Sprachdienste. Die Grundfunktionen sowie die Integration mit Smart-Home-Hardware von Drittanbietern sind weitgehend Deckungsgleich. Dasselbe gilt leider auch für die Nachteile und Bedenken in Sachen Datenschutz. Wie sich Alexa und Google Assistant konkret unterschieden, werden Pierre und ich in einem separaten Artikel analysieren.
Einen besseren Schnellstart haben Nutzer der Google-Dienste mit dem Assistant im Google Home. Dieser kann nach der Einrichtung sofort auf Euren bestehenden Kalender zugreifen und kennt Eure News-Interessen bereits aus alten Google-Now-Daten.
Ist Euch Google nicht so wichtig wie Musik-Streaming auf Zuruf, solltet Ihr Euch vielleicht einen Echo Dot zulegen. Der preiswerte Alexa-Puk lässt sich per Bluetooth oder Klinkenkabel an Eure Stereoanlage anschließen. Damit ist das Problem der minderwertigen Klangqualität im Nu gelöst. Multi-Room-Audio hingegen gibt es zwar nur mit Google Cast, doch dafür braucht es kein Google Home.
Gibt es schon ein Fazit?
Da die Mini-Ausgaben der Assistenten jeweils so preiswert erhältlich sind, kann man gefahrlos beide einmal ausprobieren und mit ihnen ein wenig spielen. Zur Geltung kommen sie aber erst mit ein wenig Smart-Home-Zubehör. Smarte Lampen gibt's bei IKEA oder im Media Markt.
- So könnt Ihr Philips Hue mit dem Google Assistant steuern
- Philips Hue mit Amazon Alexa im gemeinsamen Test
Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben. Die Software-Updates auf den Geräten selbst aber auch auf den dahinter stehenden KI-Servern machen die Assistenten täglich ein wenig besser. So lässt sich noch nicht beurteilen, inwieweit sich ihr Mehrwert im Laufe des kommenden Jahres noch vergrößert. Doch vielleicht ist genau dies das Kaufargument: Ihr könnt live beobachten, wie die Maschinen dank künstlicher Intelligenz den Menschen schrittweise begreifen lernen.
Ideales Weihnachstgeschenk? Ja, aber nur, wenn man ganz sicher weiß, dass der zu Beschenkende so eine Schnüffelanlage haben will und man selbst auch noch meint, die seien das Geld wert , sonst aber natürlich nicht.
Solche Wanzen kommen mir nicht ins Haus. Mein Smartphone reicht aus :-)
Schöner Artikel.... Ich mag seit Jahren Siri... WO BLEIBT K.I.T.T ?????
Das wäre geil den auf dem Smartphone zu haben
Ich halte ja nix von Wanzen 😎😎
Mhhhh... Was soll ich meinen Kindern sagen?
Ich habe euch eine Wanze geschenkt, dann bekommt ihr wenigstens Hausarrest vom Trump, der weiß was in eurem Kinderzimmer los ist 😂😂😂
Wer sowas unterstützt, der soll sowas halt verschenken, ich aber bestimmt nicht😜
Wanze ist genau das richtige Wort für diese Teile. Früher waren die mal klein und man mußte die mit einem Detektor suchen um sie aufzuspüren. Heute stellt man die Teile mitten in den Raum damit die Mikros auch jeden Pups mit bekommen. Aber seit "Okay Google" und "Hi Siri" ist das ja auf den Smartphones auch nicht viel anders. :D
"Okay Google" kann man aber unschädlich machen.
Man kann nicht nur..... Man muss, sollte es auf jedenfall abschalten....
Notfalls das Mikrofon mit Sekundenkleber zu kleben 😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂
Aber wie sollen denn dann die Leute über Whatsapp Sprachnachrichten verschicken? Es gibt doch keine andere Möglichkeit zu kommunizieren. 😐
Wo kommst du denn her?
Bei uns geht es noch mit Rauchsignale.... Dazu musst du die App Rauchsignale nehmen, einen Liter Benzin und ein Feuerzeug 😂😂😂😂😂😂
Sind die Rauchsignale Ende-zu-Ende-verschlüsselt?
Nur wenn du die App, Feuerwasser hast, dann ja😁
wären Leute nicht faul, gäbe es auch keine Fernbedienung
Eine Fernbedienung ist auch nicht so neugierig. Es sei denn man hat eine der neumodernen interaktiven Fernbedienungen und seinen Fernseher mit dem Internet verbunden. ;)
Mit Sicherheit nicht !
Da nehm ich lieber Socken, die bieten wenigstens einen Mehrwert :D
Nette Spielerei, aber mehr wahrscheinlich noch nicht..
Für viele Technik-Freaks sicherlich ein sehr tolles Geschenk! :)
Ich bin auch Technikbegeistert (jedoch kein Freak). Aber für solche Dinge gebe ich kein Geld aus. Gerade wenn es um Klangkomponenten geht bevorzuge ich kabelgebundene Lösungen (aber das wissen die meisten hier).
Soetwas schenkt man weder zu Weihnachten noch zum Geburtstag. Da sollte man sich schon mehr Gedanken machen.
<<< Ihr könnt live beobachten, wie die Maschinen dank künstlicher Intelligenz den Menschen schrittweise begreifen lernen >>>
Und die Menschen immer mehr verdummen, und vor lauter Trägheit immer fetter werden. ;-)
Da hat wohl jemand zuviel "Wall-e, der letzte räumt die Erde auf" gesehen 🤡