MacBook Air mit M4 im Test: It's not over, Baby Blue


Apple hat uns das neue MacBook Air mit M4 in Babyblau zugeschickt – und ich habe mich übers Wochenende an einen Test gesetzt! Denn das neue Modell ist trotz schnellerem Prozessor, leistungsstärkerer Webcam und mehr Speicheroptionen in der Basiskonfiguration billiger geworden. Los geht's jetzt "schon" ab 1.199 Euro – unsere Variante kostet bereits 1.699 Euro. Lohnt sich der Kauf? Wir gehen rein!
Pro
- Top-Leistung trotz Preisreduktion
- Hochwertige Verarbeitung
- Webcam jetzt mit Folgemodus
- Unterstützt zwei 6K-Displays + eigenes Display
Contra
- 60-Hz-Panel mit 500 Nits so langsam veraltet
- Keine Option für Nanotexturglas
- Kaum reparierbar, nicht "upgradable"
- Ladeadapter mit 30 / 35 W zu langsam

Preis und Verfügbarkeit
Das neue MacBook Air mit M4 kommt am 11. März in den Handel. Dabei zahlt Ihr für das 13-Zoll-Modell in der Basiskonfiguration 1.199 Euro und bekommt 16 GB Arbeitsspeicher, 256 GB internen Speicher und das M4-SoC mit 10 CPU-Kernen und 8 GPU-Kernen. Für 1.499 Euro gibt es das größere Modell mit 15-Zoll-Display. Hier erhaltet Ihr ebenfalls 16 GB Arbeitsspeicher, 256 GB internen Speicher – Apple setzt aber bereits das leistungsstärkere SoC mit 10 GPU-Kernen ein.
Wie von Apple gewohnt, sind Upgrades vergleichsweise teuer. Unser Modell kostet mit zusätzlichen Grafikkernen und einem Terabyte SSD-Speicher etwa schon 500 Euro mehr. Wer dann noch 32 statt 16 GB RAM braucht, zahlt nochmal 500 Euro drauf. Neu ist jedoch die Möglichkeit, mit 24 GB einen Mittelweg zu fahren. HIerfür sind 250 Euro fällig.
Würde Dylan gefallen: MacBook Air in Babyblau
Design and Build Quality | |
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Speakers |
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Äußerlich hat sich beim neuen MacBook kaum etwas geändert. Mit Himmelblau gibt es lediglich eine neue Farbvariante, die sich aber erst auf den zweiten Blick von der silbernen Farbe meines MacBook Pro unterscheiden lässt. Anders als bei seinen iMac-Modellen setzt Apple weiterhin auf pastellne Farbgebungen, die aber durchaus edel anmuten. Im Vergleich zum MacBook Pro ist zudem schön, dass die Tastatur keinen schwarzen Hintergrund hat. Alle Tasten werden einzeln von der bläulichen Farbe umrahmt. Finde ich persönlich schöner – Geschmackssache! Vergleichsbilder seht Ihr weiter unten im Artikel. Für die Verweildauer ... Ihr wisst schon!
Apropos Tastatur – Tippen fühlt sich beim MacBook Air noch immer sehr angenehm an. Die Tastatur im Apple-Layout ist schön "clicky", ohne dass es für Außenstehende nervig wird. Noch immer gibt es eine elegante Hintergrundbeleuchtung der Tasten und aufgrund der geringen Dicke von 1,13 cm ist der Handwinkel für mich optimaler als beim dicken MacBook Pro. Wenn ich das Mehr an Leistung nicht bräuchte, würde ich zum Schreiben nach wie vor ein MacBook Air nehmen. Das war aber schon beim MacBook Air mit M3 (zum Test) so.
Auf den ersten Blick sind auch die Anschlüsse beim MacBook Air gleich geblieben. Zwei USB-C-Anschlüsse an der linken Seite, darüber der magnetische MagSafe-Ladeanschluss. Rechts finden wir nur einen kombinierten Kopfhörer- und Mikrofonanschluss. Schauen wir genauer ins Datenblatt, finden wir aber eine willkommene Neuerung. Beide USB-C-Anschlüsse bieten nun Thunderbolt 4, wodurch sich zwei hochauflösende Displays zusammen mit dem internen Display anschließen lassen.
Laut Datenblatt unterstützt das Air nun zwei 6K-Displays zusammen mit dem internen Display, das ja auch hoch auflöst. Wer viel Platz beim Arbeiten braucht, hat hier theoretisch Vorteile – zwei Apple Pro Display XDR kosten allerdings über 10.000 Euro. Finde ich fraglich, ob man bei derart anspruchsvollen Szenarien nicht ohnehin zum Pro-Modell greift.
Ärgerlich zudem: Das Pro-Modell mit M4 kommt bereits mit Thunderbolt 5. Technisch wäre es also durchaus möglich, das Air mit dem leistungsstärkeren Anschluss auszustatten. Hier will Apple wieder Abstand zum Pro-Modell behalten.
Mehr als eine nette Dreingabe sind zu guter Letzt die Lautsprecher des MacBook Air. Das Soundsystem aus vier Lautsprechern ist ausreichend laut, um so manchen Bluetooth-Speaker (zum Vergleich) beim Filmeschauen zu ersetzen. Mehr Klangqualität gibt's dann noch im größeren Modell mit sechs Lautsprechern.
Ah, eine Sache will ich noch betonen: Das MacBook Air besteht zu 55 Prozent aus recycelten Materialien. Apple will so bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden und fertigt etwa das Gehäuse vollständig aus recyceltem Aluminium. Leider bleiben Reparaturen und Upgrades im Nachhinein schwierig. Das verringert die Lebensdauer von Technik natürlich deutlich.
Display des MacBook Air wird langsam zu alt
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Refresh Rate |
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Options |
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Dass die eigenen MacBook-Pro-Modelle bessere Displays bekommen, ist bei Apple Gesetz – und auch verständlich. Dass man allerdings am nur 500 Nits hellen LC-Display mit 60 Hz aus 2022 festhält, sorgt eher für Unverständnis. Während das schon im letzten Jahr so war, kommt in diesem Jahr ein Unterschied zum Pro-Modell dazu: Apple bietet das MacBook Air nicht mit Nanotextur-Option an.
Apples iPad Pro und das MacBook Pro erhalten also auf Wunsch eine spezielle Behandlung des obersten Displayglases. Diese verringert Reflexionen effektiv, ohne dass man Farbgenauigkeit oder Helligkeit einbüßen muss. Meiner Meinung nach wäre das aber besonders im Air-Modell sinnvoll, da sich dieser ja besonders als Reisecomputer eignet – und auch dementsprechend vermarktet und gekauft wird. Schade – aber zumindest kann man im Café in Berliner Mitte nun zwei zusätzliche 6K-Displays neben den Iced-Matcha-Latte stellen!
Von diesen Kritikpunkten abgesehen überzeugt das Display nach wie vor sehr im Test. Es ist in taghellen Räumen hell genug zum Arbeiten, löst extrem hoch auf und ist mit seiner Farbgenauigkeit ein sehr guter Begleiter für Videoschnitt und Bildbearbeitung. Ein Upgrade im nächsten Jahr wäre dennoch so langsam mal angemessen. Ein Kritikpunkt, den wir aber auch von den aktuellen iPhone-Modellen kennen.
Software: Bereit für Apple Intelligence
Software | |
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Software Version |
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Mit dem MacBook Air mit M4 führt Apple zwar keine neue Software-Version ein, das Upgrade erscheint aber kurz vor der Einführung von Apple Intelligence in Deutschland. Das hauseigene KI-Modell wird nicht nur generativ, sondern in den Betriebssystemen iOS, iPadOS und MacOS handlungsfähig sein. Bedeutet, es kann etwa auf Nachrichten antworten oder die Auflösung des Displays ändern.
Mehr zu Apple Intelligence findet Ihr im verlinkten Artikel. Wir machen an dieser Stelle weiter mit ...
Überzeugt die Leistung des M4 im MacBook Air?
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SoC / Processor |
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RAM options |
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Storage options |
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Upgradable? |
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... der Leistung des neuen MacBook Air! Streng genommen finden wir hier die eigentlichen Argumente für den Kauf des 2025er-Modells. Denn im neuesten iPad Pro machte das neue SoC bereits eine sehr gute Figur. Hier führte Apple das neue SoC letztes Jahr schon im Und auch im Pro-Modell aus 2024 konnte mich die Leistung des SoCs sehr überzeugen. Ob sich die Leistung durch das lüfterlose Design verschlechtert, schauen wir uns in Benchmarks an:
Benchmark-Tabelle
Test | MacBook Air M4 | MacBook Pro M4 | MacBook Pro M4 | iMac M4 | Samsung Galaxy Book 4 Edge (SD X Elite) | MacBook Air M3 | MacBook Pro M3 Pro | MacBook Pro M3 Max |
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Geekbench 6 CPU (Single / Multi) | 3.725 / 14.774 | 3.829 / 14.936 | 3.829 / 14.936 | 3.845 / 14.551 | 2.630 / 13.314 | 3.153 / 12.033 | 3.130 / 14.243 | 3.092 / 19.315 |
Geekbench 6 GPU | 36.019 | 38.134 | 38.134 | 35.697 | – | 30.457 | 43.050 | 76.507 |
Cinebench R32 | 3.804 | 3.870 | 3.870 | 4.370 | – | 3.314 Punkte | 5.426 Punkte | 19.671 Punkte |
3D Mark Nomad Light | 3.779 | 3.946 | 3.946 | 3.549 | – | – | – | |
AS SSD Benchmark 2.0 lesend | 2.869,6 Mb/s | 2.924 Mb/s | 2.924 Mb/s | 2.990 Mb/s | – | 3.050 Mb/s | 5.000 Mb/s | 5.600 Mb/s |
AS SSD Benchmark 2.0 schreibend | 2.890,8 Mb/s | 2.962 Mb/s | 2.962 Mb/s | 3.268 Mb/s | – | 3.400 Mb/s | 5.600 Mb/s | 7.500 Mb/s |
Wie wir sehen: Die Leistung liegt etwas über dem iMac mit M4 (zum Test) und unter der Leistung des MacBook Pro mit M4. Dabei ist zu erwähnen, dass wir den iMac mit Basiskonfiguration (10 CPU-Kerne, 8 GPU-Kerne) und das MacBook Pro mit Grafikkern-Upgrade auf 10 GPU-Kerne getestet haben. Beim Pro-Modell bekommen wir aber offenbar mehr Leistung raus. Womöglich, weil Apple das SoC hier aktiv kühlt.
Den positiven Gesamteindruck konnte ich aber auch im Alltag bestätigen. Selbst anspruchsvolle Spiele wie Resident Evil: Village schafft das SoC zufriedenstellend mit hohen Grafikeinstellungen in Full-HD. Für 4K-Gaming war der Mac Mini mit M4 Pro (zum Test) allerdings besser geeignet. Photoshop und Lightroom laufen flüssig und Videoschnitt in Davinci Resolve Studio konnte ich auch ohne das Erstellen von Proxys bei flüssiger Full-HD-Vorschau durchführen. Einen wirklichen Leistungssprung im Vergleich zum Modell mit M3 konnte ich dabei allerdings nicht feststellen. Mit dem war all das auch schon ganz gut möglich.
Was ich beim MacBook Air allerdings wieder ärgerlich finde: Apple versäumt es, das Notebook mit WiFi 7 für die Zukunft zu rüsten. Dass es Bluetooth 5.3 gibt, ist ebenfalls nicht unbedingt zukunftssicher.
MacBook Air mit M4 bekommt endlich Folgemodus
Camera | |
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Webcam |
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Eigentlich haben unsere Notebook-Reviews kein eigenes Kapitel zur Kameraqualität – aber hier gibt's beim MacBook noch eine willkommene Neuerung: Die 12 Megapixel starke Frontkamera mit Folgemodus aus den aktuellen iPad-Modellen. Sie deckt ein deutlich größeres Sichtfeld ab als etwa die Frontkamera meines MacBook Pro mit M3-SoC und kann mich dafür über eine intelligente Gesichtserkennung im Blick behalten.
Die Funktion ist wirklich praktisch und eine willkommene Ergänzung. Die Bildqualität gehört dadurch jetzt auch zu den besten, die man in Notebooks so finden kann. Wer regelmäßig in Online-Meetings hängt und keine Webcam oder das iPhone als Webcam anschließen will, der genießt hier weitere Vorteile.
Akku und Aufladen
Battery | |
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Charging Speed |
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Überraschung im Datenblatt: Das MacBook Air mit M4 hat einen größeren Akku bekommen. Die Leistung steigt demnach von 52,6 Wh auf 53,8 Wh an. In der Laufzeit macht sich das allerdings nicht bemerkbar. Laut Herstellerangaben hält das Ultrabook bis zu 15 Stunden lang beim drahtlosen Surfen und bis zu 18 Stunden lang bei der Videowiedergabe durch. Das sind dieselben Werte wie noch beim Vorgängermodell.

Grundlegend genießen wir also eine sehr gute Akkulaufzeit, die zu den besten im Bereich der Notebooks gehört. Aus dem Alltag kann ich berichten, dass man sich extrem an diese Unabhängigkeit von Steckdosen gewöhnt. Beim Videoschnitt aufs Sofa zu wechseln und dort mehrere Stunden lang sitzen bleiben zu könne, das wäre vor einigen Jahren nicht denkbar gewesen. Und hier lässt Apple weiterhin keine großen Wünsche offen.
Anders ist das eventuell beim Schnellladen. Der mitgelieferte Ladeadapter liefert weiterhin nur 30 W beim Basismodell mit 8-Kern-GPU. Wer sich für das Modell mit 10-Kern-GPU entscheidet, bekommt den 35 W starken Charging-Brick mit zwei USB-C-Anschlüssen dazu. Das 70 W starke Schnellladegerät bleibt weiterhin zwingend optional und ist mit seiner UVP von 65 Euro auch recht teuer. Die Ladezeiten sehen beim normalen Ladeadapter wie folgt aus:
MacBook Air mit M4
Ladestand | Zeit |
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7 % | 0 h 0 m |
20 % | 0 h 20 m |
30 % | 30 m |
50 % | 1 h 0 m |
75 % | 1 h 36 m |
90 % | 1h 56 m |
100 % | 2h 27 m |
Abschließendes Fazit
Ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst Tim Cook mir zustimmen würde, dass Apple beim MacBook Air im Jahr 2025 Produktpflege betreibt. Also für den unwahrscheinlichen Fall: Tim, schreib mir Deine Meinung gerne in die Kommentare! Euch – und auch Dir, Tim – möchte ich zudem sagen, dass ich das nicht weiter schlimm finde. Denn obwohl die Änderungen in diesem Jahr marginal sind, wird das MacBook Air mit M4 aus zwei Gründen zu einem besseren Deal:
Einerseits gibt es mit der besseren Webcam, den besseren Anschlussmöglichkeiten für Displays und mit dem nicht zu verachtenden Mehr an Leistung durchaus technische Vorteile beim neuesten MacBook Air. Diese sind nicht groß genug, als dass Bestandskunden und Bestandskundinnen sich das neue Modell kaufen sollten. Daher ist das neue Air perfekt für Neukunden – und ist dabei sogar 100 Euro günstiger als im Vorjahr.

Was ich im Jahr 2025 nicht ganz verstehe – okay, hier könnte ich mit Blick auf die Nachrichten viele Dinge aufzählen – ist, dass Apple keine Option für das Nanotexturglas anbietet. Das reflexionsärmere Display wäre gerade beim nicht allzu hellen Display des MacBook Air sinnvoll. Das im Jahr 2022 eingeführte LC-Display mit Notch wird zudem langsam alt. Möchte Apple weiterhin mit sehr guten Displays punkten, muss im nächsten Jahr ein Upgrade her!