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So funktioniert Google Tango: die ToF-Kamera im Lenovo Phab 2 Pro

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© nextpit

Mit dem Phab 2 Pro hat Lenovo das erste Smartphone auf den Markt gebracht, das für Google Tango zertifiziert ist. An Bord ist dafür eine sogenannte Time-of-Flight-Kamera, die neben Helligkeitsinformationen auch eine Tiefenkarte aufzeichnet. Wir werfen einen Blick auf erste Anwendungen und die Technologie selbst.

Das erste Lebenszeichen von Project Tango gab es bereits in der ersten Jahreshälfte 2014, als Google erst das Peanut Phone und später das Yellowstone-Tablet vorstellte – beide Devices richteten sich jedoch ausschließlich an Developer. Inzwischen ist das Phab 2 Pro für 499 Euro in Deutschland erhältlich, und es gibt auch bereits einen ganzen Stapel an speziellen Tango-Apps.

Der Trick an den Tango-Geräten ist die verbaute Kamera – beziehungsweise die verbauten Kameras. Neben der normalen RGB-Knipse gibt es ein sogenanntes Time-of-Flight-Modul. Anhand der Laufzeit ausgesandter Laser-Pulse ermöglicht es diese ToF-Kamera, eine 3D-Karte der Umgebung relativ zur Position des Tango-Smartphones zu errechnen.

Der Clou: Die Geschwindigkeit und die Präzision sind dabei deutlich höher als bei jenen Verfahren, die etwa auf eine Auswertung des RGB-Kamerabilds oder die im Smartphone verbauten Lage- und Beschleunigungssensoren setzen. Das hebt nicht nur Augmented-Reality-Anwendungen auf ein neues Level, sondern soll künftig auch einmal ein sogenanntes Inside-Out-Tracking für den Virtual-Reality-Einsatz ermöglichen. Das bedeutet, dass keine externen Orientierungspunkte erforderlich sind, um die Kopfposition des Nutzers zu erfassen – wie es etwa bei der HTC Vive oder der PlayStation VR der Fall ist.

Auch wenn für Google die Tango-Smartphones dieses Tracking-Problem letztlich lösen sollen, existieren hier bislang nur Proofs-of-Concept. Wie die Kollegen von UploadVR im Gespräch mit dem Chefentwickler von Tango erfahren haben, ist derzeit die Hitzeentwicklung das größte Problem: Die aufwändigen Berechnungen bringen die Hardware zum Kochen. Wenn die Geräte dann auch noch in einer VR-Brille stecken, hilft das vermutlich auch nicht unbedingt weiter.

Weil das Thema gleichzeitig relativ komplex und in Textform wenig anschaulich ist, haben wir für Euch ein Video zu Google Tango auf dem Lenovo Phab 2 Pro gedreht.

Project Tango hat sicherlich eine Reihe von Anwendungszwecken – von Spielen und Spielereien über spannende Lerninhalte bis hin zum Ausprobieren von Möbeln. Abschließend würde mich aber noch interessieren, wo Ihr mehr Potenzial seht: Bei Augmented oder bei Virtual Reality?

 

 

 

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Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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5 Kommentare
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  • 11
    Holger R. 23.01.2017 Link zum Kommentar

    WOW, habt ihr euch eine neue Kamera gekauft. Die Moderation ist ja 1 A abgeflimt.


  • Mateusz 7
    Mateusz 22.01.2017 Link zum Kommentar

    Ich muss schon sagen das mich diese Technologie sehr interessiert. Es ist kein quatsch denn man wird es wirklich im Alltag benutzen können und bei der arbeit (also bei meiner gan sicher) helfen können.


  • 50
    Gelöschter Account 22.01.2017 Link zum Kommentar

    Das wird immer spannender mit AR für die Zukunft. :)

    Cemal Kılınç


  • Julian Meißner 15
    Julian Meißner 22.01.2017 Link zum Kommentar

    ich lese schon seit Jahren über Projekt Tango und informiere mich extrem über Smartphones, oder Devices die diese Raumfotografie Gestaltung unterstützt. Und ich muss sagen, es ist auf einem sehr guten Weg das zu Perfektionieren.
    Das Phab 2 von Lenovo ist schon ein gelungenes Smartphone, ich hätte es gerne als Spielzeug und würde damit seeehr viel Spaß haben !

    TimoGelöschter Account


  • 70
    Michael K. 22.01.2017 Link zum Kommentar

    Die ToF-Kameras sind zweifellos ein technischer Leckerbissen. Mit derart kurzen Belichtungszeiten dürften sie sich auch im Grenzbereich dessen bewegen, was derzeit machbar ist, insbesondere in kommerziellen Anwendungen. Ich nehme an, sie wurden ursprünglich für die industrielle und automotive Bildverarbeitung entwickelt, wo viele Anwendungen vorstellbar sind, z.B. in der Robotik, bei Einparkhilfen und ähnlichen Anwendungen.
    Ich hoffe sie setzen sich auch massenweise in Smartphones durch, weil das die Preise senken würde, und die Kameras damit u.U. auch der Makerszene zugänglich würden.
    Von den Spielen mal abgesehen, konnten mich die bislang vorgestellten Anwendungen allerdings noch nicht wirklich überzeugen.
    So oft stellt man die Möbel für gewöhnlich ja nicht um, dass man sein Smartphone danach kauft.
    In Geschäften schnell die Ware zu finden, wäre natürlich schon ein grosser Vorteil, würde aber die Unterstützung der Ladeninhaber erfordern, schliesslich kann das Gerät nicht wissen, wo sich was befindet.
    Die Ladeninhaber scheinen aber kein Interesse an einem schnellen Durchschleusen ihrer Kunden zu haben, die wahrscheinlich mehr kaufen, wenn sie die Ware lange suchen müssen. Anders ist nicht zu erklären, warum viel einfachere Hilfsmittel, wie gut sichtbar nummerierte Regale, und Aufsteller, die die Waren den Nummern zuordnen, kaum anzutreffen sind.
    Vielleicht kann eine App irgendwann sehbehinderten oder blinden Menschen helfen, nicht gegen Hindernisse zu laufen, oder an Bordsteinkanten zu stolpern, weil ihr Smartphone sie per Sprachausgabe warnt. Aber auch diese Anwendung scheint nicht zur Massenanwendung geeignet.
    Auch zur Geschwindigkeits- und Beschleunigungsmessung von Objekten scheinen die Kameras geeignet, gerade wegen ihrer sehr hohen Bildfolge, so dass Apps denkbar wären, die die Momentangeschwindigkeit von Fussbällen, Tennisbällen oder Sprintern messen. Aber wer braucht das, von Sportjournalisten mal abgesehen?
    Vielleicht sollten Infineon und pmdtec Ideenwettbewerbe für Smartphoneanwendungen für die Kameras ausschreiben. Die Bosch Tochter Sensortec könnte Vorbild dafür sein, wie sich auch in Deutschland mit Smartphonetechnik gutes Geld verdienen lässt.

    Karin S.Stefan Möllenhoff

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