SwitchBot S10 im Test: Warum hat dieser Saugroboter zwei Stationen?
Der SwitchBot S10 ist in vielerlei Hinsicht ein einzigartiger Saug- und Wischroboter. Die Haushaltshilfe erhält Unterstützung von zwei Stationen: Eine mit Absaugfunktion und eine reine Wasserstation, die an eine Sanitäranlage angeschlossen wird. Wie schlägt sich der Saugroboter bei der Reinigung? Das und welche weitere Besonderheit im Staubsauger steckt, verrät Euch nextpit im ausführlichen Testbericht.
Pro
- Zwei-Stationen-System mit Festwasseranschluss
- Gute Saugleistung auf Fliesen und Laminat
- Solide Navigation
- Detaillierte SwitchBot-App
- Matter-Kompatibilität vorhanden
Contra
- Hohe Bauweise
- Zubehör für Wasseranschluss besteht nur aus Plastik
- Wischleistung nicht dem Preis entsprechend
Preis und Verfügbarkeit
Der SwitchBot S10 ist schon im Handel erhältlich. Zu kaufen gibts den Saugwischer bei Amazon oder dem offiziellen SwitchBot-Onlineshop. Der S10 kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 1.099,99 Euro. Für den Luftbefeuchter zahlen Kunden 239,99 Euro.
Hinweis: Dieser Artikel ist aus einer Kooperation zwischen nextpit und SwitchBot entstanden. Diese Zusammenarbeit beeinflusst wie gewöhnlich in keiner Weise die redaktionelle Meinung und Testnote von nextpit.
Design und Verarbeitung des SwitchBot S10
Der SwitchBot S10 ist ein hoher Saugroboter mit einer Wischwalze. Das Besondere an diesem Modell: Es gibt für den S10 gleich zwei Servicestationen. Die Wasserstation wird an eine Sanitäranlage angeschlossen. Allerdings besteht das gesamte Zubehör aus Plastik und hinterlässt keinen hochwertigen Eindruck.
Stärken des SwitchBot S10:
- Kompakte Stationen
- Wasserstation erfordert keine Stromversorgung
- Befüllbarer Reinigungsmitteltank vorhanden
Schwächen des SwitchBot S10:
- Hoher Roboter
- Zubehör für Installation an Sanitäranlage besteht aus Plastik
Beim ersten Anblick des S10, kommen Erinnerungen an den SwitchBot K10+ (Test) hoch. Der S10 hat ein ähnliches Design, ist aber mit 11,5 cm ein vergleichweise hoher Saugroboter. Wer den Saugwischer umdreht, wird sich zunächst wundern, warum keine Wischpads oder eine Wischplatte verbaut sind. Stattdessen setzt SwitchBot beim S10 auf eine Wischwalze. Einige werden diese möglicherweise von Akku-Wischsaugern (Bestenliste) kennen. Bei Saugrobotern nimmt dieser technische Clou in der vergangenen Monaten ordentlich Fahrt auf. Sogar Ecovacs hat bereits ein Modell mit einer Wischwalze für 2025 angekündigt.
Abgesehen vom Saug- und Wischroboter sind im Lieferumfang enthalten:
- 1x Absaugstation
- 1x Wasserstation
- 2x Seitenbürsten
- 3x Staubbeutel
- 2x Reinigungslösung
- Montagezubehör
Ihr habt Euch nicht verlesen. Der S10 bekommt wirklich Unterstützung von gleich zwei Stationen. Die erste Station ist nur für die Wasserversorgung zuständig. Hierfür schließt Ihr den Abwasser- und Frischwasserschlauch mithilfe der mitgelieferten Adapter direkt an eine Sanitäranlage. Wir empfehlen Euch nicht das Zubehör, das im Lieferumfang enthalten sind, zu verwenden. Das Zubehör besteht aus Plastik und wirkt nicht stabil genug, um den Wasserdruck auszuhalten. Hier hätten wir uns definitiv hochwertigeres Zubehör gewünscht, um den Kauf stabilerer Teile (aus Edelstahl) im Baumarkt zu verhindern.
Nichtsdestotrotz ist der Clou hinter der Wasserstation genial. Sie verhindert, dass Ihr das Wasser manuell nachfüllt, wie das bei Saugrobotern mit funktionsreichen Dockingstationen eben der Fall ist. Die Station, mit den Maßen 10 cm x 40 cm x 16,5 cm, hat einen 2,5-L-Frischwassertank und einen 2-L-Dreckwasserbehälter. Immerhin: Die Wasserstation kommt vollkommen ohne Stromversorgung aus. Gut gefällt, dass SwitchBot Reinigungsmittel bereitstellt, welches in den Tank mit sauberem Wasser hinzugefügt wird.
Die zweite Station hat eine Absaugfunktion und kümmert sich um die Trocknung der Wischwalze. In der 26,0 x 20,7 x 41,2 cm großen Station steckt ein 4-L-Staubbeutel.
SwitchBot-App und smarte Funktionen
Die SwitchBot-App bietet sehr viele Einstellungsmöglichkeiten für den S10. Neben der Matter-Kompatibilität, gefällt die Möglichkeit weitere Geräte, wie den Luftbefeuchter in der App hinzufügen zu können – auch wenn das Hinzufügen nicht auf Anhieb funktioniert.
Stärken der SwitchBot-App:
- Übersichtliche App
- Matter-kompatibel
Schwächen der SwitchBot-App:
- Räume werden in der Karte nicht farblich getrennt
- Keine Option, die Navigation im Startmenü einzustellen
- Hinzufügen der Wasserstation und weiterer Geräte klappt erst nach mehreren Versuchen
Für die Bedienung und Einrichtung des Saugroboters steht die SwitchBot-App zur Verfügung. Sie ist im Apple App Store und Google Play Store vorhanden. Beachtet, dass für die Nutzung ein 2,4-GHz-WLAN notwendig ist. Ist der Saugroboter in der App hinzugefügt, geht es zuallererst ans Mapping. Hier hinterlässt der Roboter keinen guten Eindruck. Der S10 fährt auffällig oft gegen Gegenstände und Hindernisse. Überraschenderweise ist das Kartierungsergebnis dennoch präzise. Nur, dass die Software Räume nicht farblich, sondern mit Buchstaben unterteilt, verwirrt im ersten Moment.
Als Nächstes wird die Wasserstation in der Karte hinzugefügt. Hierfür markiert Ihr den Standort der Station im gescannten Grundriss. Im Anschluss fährt der S10 zum angegebenen Standort und parkt, wie in der Absaugstation. Das Koppeln hat bei uns im Test erst beim dritten Versuch geklappt. Endlich ist der Roboter für die Reinigung bereit!
Um dem SwitchBot schon vor der Reinigung unter die Arme zu greifen, kann in der SwitchBot-App die gescannte Karte nach Belieben verfeinert werden. Unter anderem sind No-Go-Zonen, das Hinzufügen von Möbeln oder des Bodentyps möglich. Für die Reinigung sind im Hauptmenü alle Saug- und Wischstufen enthalten. Leider gibt es in diesem Menü keine Anpassungen für die Navigation des Saugroboters.
Während der Putz-Tour zeigt die App den Live-Standort des Saugroboters an. Hinzu kommen Informationen, wie die Dauer der Reinigung und wie viel Wohnfläche gereinigt wurde.
In den erweiterten Einstellungen verpackt der Hersteller Details zur Restlebensdauer der einzelnen Komponenten. Eine Einstellung rückt dabei in den Vordergrund. Der SwitchBot S10 ist Matter-kompatibel. Somit könnt Ihr den Saug- und Wischroboter nahtlos in Euer Smart Home integrieren, vorausgesetzt Ihr habt alles, was für die Nutzung erforderlich ist. In diesem Falle sind das ein iPhone (Übersicht) mit iOS16 oder höher und ein Apple HomePod (Vergleich) oder Apple TV (Vergleich). Gut gefällt uns, wie sehr SwitchBot bei der Schritt-für-Schritt-Anleitung dabei ins Detail geht.
Saug- und Wischleistung sowie Navigation des SwitchBot S10
Auch wenn der SwitchBot S10 nicht auf dem Top-Niveau von Dreame- und Roborock-Saugrobotern ist, hinterlässt der Robo-Sauger ein gutes Bild. Vor allem auf glatten Oberflächen zeigt der S10 eine starke Leistung. Einzigartig ist und bleibt die Tatsache, dass Ihr Euch selbst nur um den Austausch des Staubbeutels kümmern müsst.
Stärken der SwitchBot S10:
- Gute Saugleistung auf glatten Oberflächen
- Überzeugende Hinderniserkennung
Schwächen des SwitchBot S10:
- Saugleistung auf Teppichen
- Wischleistung nicht so gut, wie erwartet
Beim S10 funktioniert alles ein wenig anders, als wir das von bisherigen Saugroboter gewohnt sind. Sobald der S10 zum Putzen losgeschickt wird, fährt er zunächst zur Wasserstation, um die Wischwalze durchzuspülen und zu befeuchten. Die Wischwalze ist ein besonderes Merkmal des SwitchBot S10. Für gewöhnlich haben Staubsaugerroboter rotierende Wischpads. Einige wenige Modelle setzen noch auf eine Wischplatte. Roborock hat im Test des S8 MaxV Ultra bewiesen, dass auch damit eine gründliche Wischleistung erzielt werden kann.
Der S10 zeigt beim Wischen ein gemischtes Bild. Frische Flecken sind für die Putzhilfe kein Problem. Bei leicht eingetrockneten Flecken tut sich er sich dagegen schwer. Dennoch hat der selbstreinigende Rollermopp einen Vorteil gegenüber rotierender Wischpads: Die Wischwalze kratzt den Ausfluss beim Wischen ab, während Mopp-Pads die Flecken gelegentlich verschmieren.
Die Wischausrüstung wird nach der Reinigung in der Wasserstation durchgespült und in der Absaugstation getrocknet. Einen Nachteil gibt es bei diesem Prozedere: Die Wischausrüstung wird nicht mit Heißwasser gereinigt.
- Diese Tipps helfen: Tricks, um das Reinigungsergebnis des Saugroboters zu verbessern
Auf dem Papier hinkt der SwitchBot S10 mit der Saugkraft von 6.500 Pa deutlich hinter den besten Saugrobotern mit Wischfunktion hinterher. Nichtsdestotrotz ist das Saugergebnis des Saugwischers solide. Besonders auf glatten Oberflächen fühlt sich der S10 pudelwohl. Der SwitchBot gelangt auch gut in Ecken und bietet selbst hier eine gründliche Reinigung.
Testvolumen (g) | Ansaugvolumen (g) | Effizienz (%) | |
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Haferflocken (Fliesen) |
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Sand (Fliesen) |
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Sand (Teppich) |
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Auf Teppichen lässt die Saugleistung nach. Das Ergebnis ist immer noch im angemessenen Bereich, allerdings nicht mehr auf Flaggschiff-Niveau. Die Teppicherkennung des S10 funktioniert problemlos. Die Wischwalze wird vor dem Befahren auf Teppichen um 7 cm angehoben.
Bei der Navigation sammelt der Staubsauger nur Pluspunkte. Das Modell zeigt sich im Vergleich zur Kartierung stark verbessert und erkennt Hindernisse rechtzeitig. Der Roboter wirkte wie ausgetauscht. Die Wahl auf eine LiDAR-Navigation trägt auch im Dunkeln Früchte. Bei schlechten Lichtverhältnissen schmeißt der Sauger zwei Scheinwerfer an, um für bessere Sicht zu sorgen.
Die Akkulaufzeit ist auf einem guten Niveau. Holt Ihr das Maximale aus dem S10 heraus, stehen Euch nach 30 Minuten noch 65 Prozent des Akkus zur Verfügung. Nach dem Putzvorgang saugt die Absaugstation den Staubbehälter des Roboters leer. Wie schon beim Ecovacs X5 Omni (zum Test), saugt die Station den Staubbehälter doppelt ab. Abschließend übernimmt die gleiche Station die Trocknung der Walze. Wie gewöhnlich gibt es in der App Einstellungen, um die Trocknungsdauer zu konfigurieren.
Für den Test hat uns SwitchBot zudem den Luftbefeuchter zur Verfügung gestellt. In Anlehnung an die vollautomatisierte Wasserstation funktioniert der Luftbefeuchter genauso ohne Euer Eingreifen. In der SwitchBot-App könnt Ihr festlegen, dass der Saugroboter den Luftbefeuchter mit Wasser versorgt. Genial! Hierfür muss vorher lediglich die Position des Luftbefeuchters in der Karte hinzugefügt werden. Das Prinzip ist das Gleiche wie bei der Wasserstation. Für den Luftbefeuchter gibt es vier Feuchtigkeitsstufen, die Ihr via Software oder den verbauten Tasten am Gerät steuert.
Technische Daten des SwitchBot S10
Technische Daten | |
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Modell | |
Abbildung | |
Preis (UVP) |
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Saugleistung |
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Höhe des Saugroboters |
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Besonderheiten |
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Absaugfunktion |
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Moppreinigung- und Trocknung |
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Automatische Putzmittel-Zufuhr |
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Maße der Basisstationen |
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Fazit zum SwitchBot S10
Der Switchbot S10 gehört zweifelsfrei zu den einzigartigsten Saugrobotern, die nextpit zum jetzigen Stand getestet hat. Wir müssen gestehen, wir waren skeptisch, ob Switchbots Idee zwei Stationen bereitzustellen wirklich gutgeht. In der Praxis wurden wir schnell eines Besseren belehrt. Die Tatsache, dass sich Nutzer nur um den Austausch des Staubbeutels kümmern müssen, macht den S10 zu einem äußerst wartungsarmen Saugroboter. Dass die Wasserstation nicht einmal eine Stromversorgung benötigt, verbessert den Gesamteindruck.
Wenn Ihr einen vollautomatisierten Saug- und Wischroboter sucht, ist der SwitchBot S10 eine gute Wahl. Aber es gibt Kompromisse, die Ihr bei diesem Gerät eingehen müsst. Die Reinigungsleistung ist im Guten, aber nicht Top-Bereich. Glatte Oberflächen sind das Lieblingsterrain des Saug- und Wischroboters. Für Haushalte mit vielen Teppichen ist der Switchbot nicht die beste Wahl. Zudem ist die Wischleistung nicht auf dem Niveau, der bei einem Preisschild von 1.099,99 Euro (UVP) zu erwarten ist.
Modelle, wie der Eureka J15 Pro Ultra (zum Test) oder der Ecovacs T30 Pro Omni (zum Test) liegen unter der 1.000-Euro-Marke und bieten ein fantastisches Reinigungsergebnis – setzen dafür aber auf altbekannte Wassertanks. Seid Ihr Euch unsicher bei dem Festwasseranschluss des SwitchBot S10, sind die genannten Modelle klasse Alternativen.