Titanium Backup im Test: Nie wieder Apps einrichten
Androids Backup-System ist kaputt. Titanium Backup schließt diese Lücke und sichert Eure App-Daten vollständig. Wir haben Titanium Backup inklusive seiner kostenpflichtigen Funktionen getestet und zeigen Euch, wann sich die Investition lohnt.
Getestet mit | Android-Version | Root | Mods | Getestete Version |
Google Nexus 5 | 6.0.1 | Ja | CyanogenMod 13.0 | 7.4.0 |
Funktionen & Nutzen
Titanium Backup kann so gut wie alles sichern: Apps, Anwendungsdaten, SMS, Systemeinstellungen, Widgets, Hintergründe und alles, worauf die Anwendung mit Root-Rechten zugreifen kann. Die Wiederherstellung ist nicht nur auf das ursprüngliche Gerät möglich, sondern auch auf andere Hardware, Android-Versionen oder Custom-ROMs.
Der Root-Zwang macht Titanium Backup für all jene uninteressant, die Ihr Smartphone nicht rooten wollen oder können. Diesen Nutzern ist als Alternative die Backup-App Helium zu empfehlen. Diese bietet jedoch einen erheblich geringeren Funktionsumfang als Titanium Backup, wie Ihr im Folgenden sehen werdet.
Der Funktionsumfang von Titanium Backup ist gewaltig. Das wichtigste ist aber: Eure App-Daten sind ab sofort in guten Händen. Legt fest, welche Apps gesichert werden sollen, wann die regelmäßigen Updates Eurer Sicherungen erfolgen sollen und ob sie bei Box, Dropbox oder Google Drive hochgeladen werden sollen.
Die Einrichtung des Cloud-Backups ist allerdings nicht ganz trivial. Zuerst geht Ihr in die Einstellungen und aktiviert Euren Anbieter. Dann geht Ihr zu den Zeitplänen und startet den untersten Eintrag, der danach zum ersten Mal erscheint. Jetzt loggt Ihr Euch bei dem Anbieter ein, worauf der erste Upload startet. Künftig könnt Ihr den Upload in die Cloud als When finished-Aktion nach den anderen Zeitplänen ausführen.
Neben den planbaren Aufgaben bietet Titanium Backup eine lange Liste an Stapel-Aktionen. Diese werden unterteilt in die Aufgabenbereiche Verifikation, Backup, Wiederherstellung, Datenmanipulation, Deinstallation und Bereinigung des Dateisystems. Mit all jenen wächst Titanium Backup über den versprochenen Funktionsumfang hinaus und entpuppt sich als Schweizer Taschenmesser für den professionellen Android-Nutzer.
Falls Ihr die kostenlose Version von Titanium Backup verwendet, könnt Ihr die wichtigsten App-Daten auch so sichern und aufs nächste Smartphone übertragen. In der Spalte Sichern/Wiederherstellen seht Ihr die Liste aller Apps, also auch System-Apps, und ein Tipp auf die App führt Euch zum Backup-Dialog. Tipp: Der Dialog bietet Euch für jede App auf Eurem Smartphone die Möglichkeit, sie zu deinstallieren. Somit eignet sich Titanium Backup dazu, Bloatware zu entfernen.
Die gesicherten App-Daten könnt Ihr im Dateisystem unter TitaniumBackup finden. Also ist die Übertragung Eurer App-Daten von einem aufs nächste Smartphone so simpel wie die Übertragung Eurer Fotos. Tipp: Bei den Apps werden auch Eure Nachrichten aufgelistet. Filtert die Liste einfach nach SMS, um sie schnell zu finden.
Bildschirm & Bedienung
Titanium Backup setzt auf ein düsteres Theme. Besonders auf OLED-Displays sieht das richtig gut aus. Leider ist das Design schon veraltet und sollte entlang neuer Richtlinien wie Material Design überarbeitet werden. Bei der jetzigen Aufmachung entgehen einem manche Menüpunkte. Und vor allem die Einrichtung des geplanten Cloud-Backups gelang mir erst, nachdem ich nach einer Anleitung dafür gegoogelt hatte. Das sollte intuitiver gehen.
Speed & Stabilität
Im Zeitraum des Tests lief Titanium Backup schnell und stabil. Dank regelmäßiger Updates bleibt der bekannte Funktionsumfang erhalten, so dass sich die Investition langfristig lohnt.
Preis / Leistung
Für den Preis von 5,99 Euro erhaltet Ihr die Rundum-Sorglos-Edition: Richtet Titanium Backup einmalig ein und lasst es anschließend automatisch Eure App-Daten sichern. Wenn Ihr es richtig macht, werdet Ihr beim Wechsel von Smartphones oder nach Software-Resets nie wieder Apps einrichten müssen.
Abschließendes Urteil
Titanium Backup schließt die größte Lücke in Android: Mit der App, oder vielmehr dem Werkzeug, lässt sich das perfekte Backup Eurer App-Daten erstellen. Da Ihr sogar die Einstellungen von Titanium Backup sichern könnt, müsst Ihr nicht einmal die App selbst beim Umzug auf das nächste Smartphone neu einrichten. Damit könnt Ihr Euch von dem gesamten Einrichtungs-Prozedere bei neuen Android-Smartphones verabschieden.
Leider kann Titanium Backup nur mit Super-User-Privilegien arbeiten. Fehlen diese, ist das Tool komplett machtlos. Darunter leiden vor allem ganz neue Smartphones, da jene aufgrund der verschärften Sicherheitsrichtlinien in Android (Stichwort: Monatliche Sicherheitsupdates) nur noch sehr schwierig zu rooten sind.
Huhu Izzy, ich habe auch gerade das Phänomen das ich nach einem wiederhergestellten Backup mit Titanium auf ein neues Handy keine Benachrichtigungen mehr erhalte.
Du hattest damals etwas dazu geschrieben.
Kannst du dies mal bitte näher erläutern?
TIBu und Android_ID wiederherstellen da die sich im GCM registriert haben? <- Was meinst du damit genau?
Danke für eine Antwort.
der helium artikel kann nicht geöffnet werden...
weder über den Link, noch direkt!
Es gibts Systeme, die bringen von Haus aus eine vernünftige Backup-Funktion mit, die einfach funktioniert, ohne dass der User irgendetwas einstellen muss, und es gibt so etwas...
ich musste zwei dreimal in der Vergangenheit feststellen dass auch TB nicht immer sicher ist weil de blaue Button für das wiederherstellen einfach nicht aktivierbar war, habe also Naindroid backup zusätzlich verwendet...
Würde gern ein HTC one M8 rooten, um mit Titanium alle Daten zu sichern und ein Werksreset machen zu können. Aber dafür muss ich, nachdem was ich bisher gelesen habe, den Bootloader öffnen und dabei gehen alle Daten verloren. :(
Kennt jemand eine andere Rootmöglichkeit, ohne Datenverlust?
Hast du schon Android 6.0 drauf? Wenn nicht, Dann gibt es eine Möglichkeit. Mal bei XDA nachschauen.. Ich hab es bei meinem auch geschafft..
Ja ist schon 6.0 :(
Für alle Custom Rom User einfach ein must have, da diese App enorm viel Zeit spart und auf jeden Fall jeden Cent wert ist.
Ich musste leider schon oft feststellen, dass man nach dem Backup über Titanium beim Wechsel einer Custom Rom keine Benachrichtigungen mehr erhält. Man darf also in dem Fall nur die Apps selbst ohne Daten wiederherstellen.
Stimmt so nicht ganz. Du musst nach dem Wechsel TiBu auch die originale Android_Id wiederherstellen lassen (mit der haben sich die Apps nämlich bei GCM registriert), dann funktionieren auch die Benachrichtigungen wieder. Oft genug gemacht, hat immer geklappt. Beim ersten Aufruf auf der neuen ROM fragt TiBu normalerweise sogar danach.
Danke!
Titanium backup war zu meinen modding Zeiten ein ständiger Begleiter und eine der ersten installierten Apps auf jeden Handy. Da ich nun schon länger kein Root mehr nutze ist es sehr schade diese App nicht mehr nutzen zu können. Und Root nutzen nun mal nur einige wenige die sich auch in Foren oder bei Apit herum treiben. Wie ich auch. Den Rest der AndroidUser juckt das genau gar nicht, denn die wissen zum Teil nicht einmal welches Gerätemodell Sie nutzen, LG, Samsung usw. das war es aber dann auch schon. Meine Mutter z. B. hat ein Moto G 2.,bei ihr heißt das einfach nur "Wischhandy". Und so wird es in den meisten Haushalten laufen. Es gibt ein paar Freaks und das wars dann auch schon.
Probleme gibt's gelegentlich beim Aufspielen von Sicherungen auf einem neuen Gerät (andere Auflösung / Prozessor...). Daher dort nur mit Vorsicht zu genießen.
Die Schwächen im Layout wurden ja bereits erwähnt. Das finde ich besonders ärgerlich. Die Bedienbarkeit ist eine Katastrophe. Inhalte der starren Oberfläche sind abgehackt, Suche /Filter verwirrend, viele Funktionen versteckt. Schade dass die unzähligen Aktualisierungen von TB keine kosmetischen Korrekturen enthalten.
Die Stabilität ist auch mangelhaft. TB friert bei einigen Apps auf sämtlichen Geräten bei mir ein (z. B. ist Dropbox oft betroffen) und muss umständlich manuell beendet werden.
Ich verwende TiBu jetzt bereits seit über 5 Jahren. Stabilitätsprobleme hatte ich nie. Liegt vielleicht ja auch daran, dass ich kein Dropbox benutze? ;)
Ganz nett, aber deswegen roote ich nicht!
Der Artikel ist kaputt. Weils mal wieder nur mit Root geht.
Oops. Der Kommentar ist kaputt. Weil das System wieder einmal nicht verstanden wurde :)
Bedeutet Deine Aussage, dass, wer sein Smartphone nicht rootet, das System Android nicht versteht? Hmmm....
Wenn Android zwingend gerootet werden muss, damit essentielle OS-Funktionen nutzbar sind bzw. überhaupt erst via Drittanbieter-Software verfügbar gemacht werden können, dann hat vielleicht auch der Entwickler des OS seine Kunden (zu 99,999% keine IT-Cracks) nicht verstanden... Kann man auch so sehen.
> Bedeutet Deine Aussage, dass, wer sein Smartphone nicht rootet, das System Android nicht versteht?
Nein. Sie bedeutet, dass etwas was man selbst nicht benötigt, für andere durchaus hilfreich sein kann. Wenn man sich schon selbst als "Nabel der Welt" betrachtet, sollte man das nicht so offensichtlich kundtun :)
Man *muss* sein Android-Gerät nicht rooten – man *kann* es aber (tut man es nicht, darf man aber auch nicht "die andere Seite" als "kaputt" bezeichnen). Und so manche Funktionalität ist nun einmal ohne root nicht verfügbar. Dass dazu u.a. auch so essentielle Dinge wie ein wirklich funktionierendes vollständiges Backup gehören, ist allerdings in der Tat traurig – und durchaus "dem Entwickler des OS" anzulasten.
Komisch nur, dass gerade die selbsternannten Spezialisten, die ihr Smartphone rooten oder jailbreaken, sich selbst für den großen Maßstab halten, tatsächlich aber auch komischerweise immer diejenigen sind, die wegen irgendwelcher Probleme permanent an ihren Geräten herumbasteln müssen.