Twitter/X: Musk bringt größten rechten Verschwörungsspinner zurück
Elon Musk steht schon seit Monaten unter Beschuss, weil er nicht nur selbst kontroverse Aussagen macht, sondern auch Rechten und Rechtsextremen offen eine Bühne gibt. Jetzt hat er das wohl größte Ekelpaket zurück auf die Plattform gelassen - nach einer Abstimmung.
Jones: Verschwörungsmythen und zynische Lügen
Alex Jones ist zurück auf Twitter bzw. X: Das ist eine Nachricht, die all jene bestätigen wird, die schon lange warnen, dass Elon Musks rechte Gesinnung und der Kauf des ursprünglich als Twitter bekannten Kurznachrichtendienstes X eine gefährliche Kombination sind. Denn der 49-jährige Verschwörungserzähler ist der vielleicht größte Vertreter seiner Art.
Jones vielleicht bekannteste und auch "teuerste" Behauptung ist, dass der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School, bei dem 26 Menschen - davon 20 Kinder - starben, von der US-Regierung im Wesentlichen inszeniert war, um strengere Waffengesetze auf den Weg zu bringen. Nach jahrelangem juristischem Kampf wurde Jones die Verbreitung dieser Lügen im Vorjahr gerichtlich untersagt, er wurde von zwei Gerichten zur Zahlung von rund 1,5 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt. Und die Lügen zum Sandy-Hook-Massaker sind freilich nur die unrühmliche Spitze des sprichwörtlichen Eisberges.
The people have spoken and so it shall be
— Elon Musk (@elonmusk) December 10, 2023
Elon Musk interessiert das aber nicht, denn unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit hat dieser bereits zahlreiche prominente Rechte und Rechtsextreme auf Twitter/X freischalten lassen. So auch dieses Mal: Denn am Wochenende veröffentlichte der 52-Jährige eine Abstimmung, in der er fragte, ob Alex Jones nach rund fünf Jahren wieder auf die Plattform zurückkehren soll. Das Votum fiel mit rund 70 Prozent Ja-Stimmen eindeutig aus. Musk schließlich: "Das Volk hat gesprochen und so soll es sein."
Wirklich überraschend ist das Ergebnis allerdings nicht, denn Musk hat zuletzt viele linke und liberale Nutzer vertrieben. Nicht nur die: Auch Werbekunden laufen in Scharen weg - und sie alle werden sich nach der Wiederfreischaltung von Jones weiter bestätigt sehen, dem Mikroblogging-Dienst den Rücken zugekehrt zu haben.
Zusammenfassung
- Elon Musk lässt Alex Jones auf Twitter/X zurück
- Jones für Verschwörungsmythen rund um das Sandy-Hook-Massaker bekannt
- Jones zu 1,5 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt
- Musk setzt auf Meinungsfreiheit, aktiviert Rechte auf Plattform
- Umfrageergebnis: 70% für Jones' Rückkehr auf Twitter/X
- Viele linke Nutzer und Werbekunden verlassen Twitter/X
- Jones' Freischaltung bestätigt Kritiker von Musks Kurs
Freibier 🍺 für alle. Das Volk hat gesprochen 🙃
Ich brauchte Twitter nicht und ebensowenig brauche ich es unter dem neuen Namen.
Für Musk als Geschäftsmann wäre entsprechende Kundschaft wohl wichtiger als rechte Schwurbler, die ihren Stuss auf der Plattform verbreiten und damit Gleichgesinnte einfangen möchten. Allerdings scheint Elon schlicht genug Geld zu haben, um sich über derlei Feinheiten keinen Kopf machen zu müssen. So bleibt diese Aufgabe eben Sache der Nutzer:innen, welche X demnach konsequent meiden sollten. Alternativ könnte man natürlich die Diskussion suchen und Argumente ins Feld führen, aber das erscheint mir bei Kerlchen wie Mr Jones und dessen Anhängerschaft zugegebenermaßen wenig erfolgversprechend. Sinnlos Energie und Zeit verschwenden bringt halt auch nichts.
Einfach zu Mastodon wechseln...
Wir brauchen aber natürlich auch eine _echte_ Alternative, die sich bisher noch nicht wirklich rausgebildet hat. Mastodon ist eine Lösung, aber noch keine Alternative. Ich hoffe, es kommen bald noch Lösungen. Weil Twitter ist für mich tot.
Dezentralisiert bleibt eigentlich nur Mastodon.
Ich finde gerade unsere Politiker sollten sich nicht auf Platformen äußern sondern auf einer Website vom Bundestag.
Ich finde das nur bedingt gut.
Egal bei welcher Plattform die Kommentare sind nahezu immer nur noch Hasserfüllt. Dazu die Steuerungsgewallt welche die Netzwerke haben.
Und warum sollten sich Politiker nicht auf "Plattformen" äußern sollen können dürfen?
Also bei Mastodon lese ich keine haßerfüllten Kommentare, und da möchte auch niemand die Steuergewalt haben. Das ist ja auch Sinn und Zweck einer dezentralisieren Kommunikationsplattform.
Ich denke, es geht um die Steuergewalt der Plattform als solche durch ihre teilweise enorme Reichweite innerhalb eines bestimmten Kreises und nicht darum, dass eine oder mehrere Personen diese Plattform steuern. Insofern ist dezentrale Verwaltung irrelevant.
Politiker unseres Landes sollten sich dort aeussern, wo jeder sie problemlos lesen/hoeren kann. Das ist allerdings weder bei Seiten vom Bundestag, noch bei Plattformen wie Twitter bzw. X oder anderen gegeben.