Vergiss Samsung: Deutsches Handy schlägt sich in vielen Punkten besser
Wer sich regelmäßig mit den neuesten Flaggschiffen der Smartphone-Welt beschäftigt, hat sicher schon von Samsungs Galaxy S25-Serie gehört. Diese Geräte zählen definitiv zur Oberklasse und bieten eine beeindruckende Kombination aus Hardware und Software. Doch von Perfektion sind die Neuankömmlinge dennoch weit entfernt. Das Volla Phone Quintus, ein neues Handy aus Deutschland, übertrifft die vorgestellten Samsung-Modelle in vielen Aspekten – und das trotz einer Mittelklasse-Hardware. Doch wie ist das möglich? Lassen wir uns auf die Details ein.
Datenschutz und Sicherheit auf einem neuen Level
Die Volla Systeme GmbH aus Remscheid hat sich ein Ziel gesetzt: Datenschutz und Privatsphäre neu definieren. Und das tun sie auf eine Art und Weise, bei der sogar (oder vielleicht gerade) größere Marken wie Samsung und Apple nicht mithalten können. Im Zentrum steht Volla OS, ein Betriebssystem, das auf Android basiert, jedoch vollständig von Google-Diensten befreit wurde.
Ein entscheidender Unterschied zu Huaweis „googlelosem“ Ansatz: Volla lässt den Nutzern die Freiheit, Google-Anwendungen auf Wunsch zu installieren – etwa über den anonymen Aurora Store oder den quelloffenen F-Droid Store. Das System bietet also eine Balance zwischen der Nutzung von Google-Diensten und gleichzeitigem Schutz der eigenen Daten.
Besonders spannend wird es derweil für jene, die keinerlei Berührungspunkte mit Google wünschen. Denn Volla Systeme bietet eine Version seines Smartphones, die mit Ubuntu Touch betrieben wird; einer mobilen Variante des bekannten Linux-Betriebssystems. Dies ist vor allem sehr praktisch, da selbst eine Multi-Boot-Option angekündigt wurde, mit der beide Betriebssysteme parallel betreiben werden können – ohne zusätzliche SD-Karte. Ein Feature, das laut dem Hersteller in dieser Form weltweit einmalig ist.
Tools für eine sichere Nutzung
Das Volla Phone Quintus ist nicht nur datenschutzfreundlich, sondern auch für die tägliche Nutzung bestens aufgestellt. Bereits vorinstalliert ist der Messenger Volla Messages (Beta-Version), der auf der dezentralen Volla Cloud basiert und die Blockchain-Technologie von Holochain nutzt. Und auch die dezentrale Cloud selbst kann von den Nutzern als solcher verwendet werden.
Das vorinstallierte Navigationssystem setzt indes auf Offline-Karten, und mit dem VPN-Dienst von Hide.me könnt Ihr Eure Internetverbindung absichern – inklusive einer laut Herstellerangaben strikten No-Logs-Politik und aufgrund des Standorts in Malaysia fernab des Einflussbereichs der 14-Eyes-Allianz. Ferner ist der sichere Browser von F-Droid vorinstalliert, der standardmäßig DuckDuckGo als Suchmaschine nutzt, sowie ein Sprachassistent, der ohne Cloud-Verbindung auskommt.
Ansonsten setzt Volla Systeme auf ein minimalistisches und benutzerfreundliches Betriebssystem-Konzept. Dieses wird von Funktionen wie dem sogenannten Sprungbrett getragen – einem intelligenten Textfeld, mit dessen Hilfe sich Aufgaben schneller erledigen lassen. Zudem bietet ein roter Punkt auf dem Display ein praktisches Schnellmenü, das bequemen Zugriff auf häufige Aktivitäten ermöglicht.
Hardware auf Mittelklasse-Niveau
Das Design des Volla Phone Quintus wirkt erstmals modern und erinnert in seiner Formsprache an Samsungs Galaxy S-Serie. Hier hat Volla Systems eine ordentliche Schippe draufgelegt. Und auch bei der Hardware ist einiges geschehen. So setzt das Quintus auf solide Mittel- bis Oberklasse-Hardware. Mit einem 6,78 Zoll großen AMOLED-Display und einer Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixeln bekommt Ihr eine ordentliche Bildschirmqualität. Auch die 120 Hz-Bildwiederholrate sorgt für flüssige Bewegungen und ein angenehmes Nutzungserlebnis. In Sachen Leistung wendet sich der Hersteller allerdings dem 2023 vorgestellten Mittelklasse-Chip Mediatek Dimensity 7050 zu.
- Lest auch: Smartphone-Prozessoren erklärt
Zu viel Power darf man also nicht erwarten. Im Vergleich zum direkten Vorgängermodell fällt der Leistungsboost dennoch beachtlich aus.
Technische Spezifikationen im Überblick:
- Gewicht: 204,6 g
- Abmessungen: 164,15 x 74,7 x 8,75 mm
- Display: 6,78 Zoll AMOLED, 1.080 x 2.400 Pixel, 120 Hz
- Prozessor: Mediatek Dimensity 7050
- RAM: 8 GB
- Speicher: 256 GB
- Akku: 4.600 mAh
- Kamera: 50 MP + 8 MP + 2 MP
- WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac/ax
- Mobilfunk: 2G/3G/4G/5G
- Bluetooth: 5.2
Ein kompromissloser Datenschutz-Ansatz
Mit einem Preis von 719 Euro stellt das Volla Phone Quintus nicht gerade ein Schnäppchen dar. Stattdessen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis dem der Konkurrenz größtenteils unterlegen. Doch für all jene, die großen Wert auf Privatsphäre und Sicherheitsfeatures legen, ist es mit Blick auf den Funktionsumfang dennoch beinahe alternativlos und zweifelsohne die bessere, wenn nicht sogar die beste Wahl.
Cooles teil, Jollaphone finde ich da auch noch interessant.
Mich würde interessieren auf welcher Androidversion das Betriebssystem aufbaut
Yep, und die garantierten Updates bzw. Security Patches !
Ich glaube, dass man mit einem modernen Flaggschiff Pixel 9 in Kombination mit GrapheneOS eine bessere Lösung findet. Ist zwar am Anfang etwas fummeliger, aber auf YT bzw. Internet gibt es gute Tutorials en masse:-)
"In vielen Punkten besser" ist eine gewagte These. Beschrieben werden nur die Aspekte Datenschutz und OS. Das mag insbesondere in Verbrecherkreisen Interesse wecken. Für den datenschutzaffinen Normalnutzer wären wenigstens ein überzeugender Kameratest und ein günstiger Preis nötig. Dazu fehlt im Bericht aber jegliche Angabe.
Stören würde mich persönlich das unpraktische und große Edge-Display. Beim Kauf muss man sich für Android oder Linux entscheiden, was ich dem Bericht hier anders entnommen habe. Die Kameras haben scheinbar kein OIS. Dafür 719 Euro (laut Anbietershop) zu verlangen und damit nur knapp unter dem Preis meines Galaxy S24 Ultra bei Markstart (Rabatte und Tarifkosten abgezogen), wäre mir zu teuer.
Wobei das mit dem Datenschutz ein schlechter Scherz ist. Wenn die Cloud aus lauter Volla-Geräten besteht, wo ein (gesetzeskonformer) Datenschutz überhaupt nicht gewährleistet werden kann, kann von Datenschutz m.E. keine Rede sein. Man weiss ja noch nicht einmal, wer je nach Daten, als Ansprechpartner für einen eventuell erforderlichen Datenverarbeitungsvertrag zuständig ist. Und sobald ein Volla-Gerät offline geht oder zerstört wird, sind alle Daten darauf nicht zugänglich oder unwiderruflich verloren. Man weiss auch nicht, wozu ein Anwender in der Lage ist, der kann vielleicht die Daten "aufbrechen" und missbrauchen. Mal davon abgesehen, dass man seinen wertvollen Speicherplatz und das Datenvolumen mit anderen teilen muss.
Das Ultra war ab Markstark bei über 1700€ der vergleich hinkt.
Ist nun Datenschutz nur etwas für Verbrecher, sorry das finde ich mehr als albern so zu denken, oder dir istbes einfach nicht bewusst wie viel deiner Daten verarbeitet werden, das stört auch einige Nicht Verbrecher.
Auch mal daran gedacht das viele Hersteller an der bloadware Geld verdienen und die Phones dadurch preiswerter sind? Googlephones z.b waren sind subventioniert.
Nur 8GB Arbeitsspeicher und keine Stiftbedienung? Und das soll mich vom Hocker hauen? 😉
Ernsthaft. Für den ein oder anderen mag das genug sein. Es wird auch seine Anhänger finden. Aber für mich persönlich keine Alternative zum Ultra. Ich glaube auch nicht, dass man über den Aurora-Store kostenpflichtige Apps bezahlen kann. Anonymität funktioniert nicht immer. DeX und der Secure-Folder würden mir auch fehlen.