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WLAN optimieren: Vorteile von Mesh-Netzen

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© nextpit

Ähnlich wie der Einsatz von Repeatern, aber doch anders, ist das Mesh-WLAN. Vermaschte Netze spannen ein WLAN mit mehreren gleichberechtigten Zugangspunkten auf. Anders als bei der Konfiguration mit Router und Repeater kommunizieren alle Mesh-Knotenpunkte miteinander, um Geräten jeweils die schnellstmögliche Verbindung zu gewährleisten. WLAN-Mesh ist etwas teurer als ein Repeater, jedoch der zuverlässigere Weg, das WLAN zu verstärken.

Wir haben drei der bekanntesten Mesh-Lösungen getestet. Alle drei haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Das Google Wifi etwa ist sehr einfach zu konfigurieren und schnell installiert, dafür nicht das schnellste. Die Fritzbox-Lösung ist unter Umständen ziemlich günstig, und der Orbi von Netgear der Speed-King unter den drei Kandidaten.

Vorteile des Mesh gegenüber Repeatern

Im Gegensatz zu anderen WLAN-Erweiterungen wie Repeatern oder DLAN-Brücken hat Mesh deutliche Vorteile.

  • Die Netzwerkkennung (SSID) ist an allen Punken dieselbe
  • Das Endgerät muss sich nicht ständig neu verbinden, d.h. Streams reißen nicht ab
  • Ihr könnt mehrere Mesh-Knoten in Reihe schalten und ferne Punkte in Eurem Haushalt erreichen, d.h. …
  • … der Router kann im Keller bleiben, der Rest des Hauses drahtlos mit WLAN versorgt werden

Ein Mesh-WLAN lässt sich auf verschiedene Arten realisieren. Moderne Systeme springen automatisch zwischen den verfügbaren Kanälen und Frequenzbändern hin und her, um die Verbindung zu optimieren. Netgear Orbi verwendet dazu etwa ein Tri-Band-System statt dem üblichen 2x2-System. Die Kommunikation der Zugangspunkte untereinander findet auf einer eigenen Frequenz stattfindet, so dass der Kommunikations-Overhead gar keinen Einfluss mehr auf Eure Netzwerk-Streams oder Spiele hat.

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Der Orbi von Netgear ist elegant gestaltet und leistet viel. / © NextPit

Mesh ohne zusätzliche Investition

Falls Ihr bereits eine neuere Fritzbox besitzt, könnt Ihr die Mesh-Funktionen per Software-Update auf Router und Repeater nachrüsten. So lässt sich manch bestehende Netzarchitektur kostenlos zum Mesh-System aufrüsten (siehe AVM-Anleitung). Bei Providern wie 1&1 erstandene AVM-Geräte lassen sich ebenso zum Mesh erweitern; auch in Kombination mit AVM-Hardware ohne Provider-Logo.

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FritzBox und Repeater (altes Modell 1750E im Bild) spannen ein Mesh auf. / © NextPit

Das WLAN-Mesh hat auch Nachteile. Der Energieverbrauch ist recht hoch, da alle Zugangspunkte dauerhaft eingeschaltet bleiben müssen. Auch die Anschaffungskosten der Hardware für's Mesh-Netzwerk sind recht hoch. Wenn Ihr eine große Fläche oder mehrere Etagen mit vielen Stationen abdecken wollt, kostet das schnell mehrere hundert Euro. Daher lohnt zuerst der Vergleich mit alternativen Methoden, das WLAN zu verstärken.

Wie viel Mesh brauche ich?

Je nach Dicke der Wände und Decken in Eurem Haushalt variiert die Zahl der Geräte, die Ihr für Euer Mesh braucht. Und möglicherweise lohnt der Mischbetrieb von WLAN- und Stromleitungs-basierten (DLAN) Mesh-Knoten, da insbesondere das moderne 5-GHz-WLAN Stahlbeton-Decken nicht gut durchdringt. Hersteller wie u.a. AVM, Netgear oder Devolo liefern hierzu die passende Hardware.

Fazit

Plant Ihr ein großes WLAN in Eurer Wohnung, führt kein Weg an Mesh vorbei. Moderne Router und passende Geräte zur WLAN-Erweiterungen setzen fast ausnahmslos auf vermaschte Netze, da nur sie hohe Reichweite mit hoher Geschwindigkeit und niedrigen Latenzen erlauben. Gelegentlich könnt Ihr herkömmliche Repeater kostenlos per Update mit Mesh-Funktionalität ausstatten und so Euer WLAN in den hinteren Ecken Eures Haushaltes beschleunigen.

Hersteller bieten attraktive Bundles und durchdringen dank DLAN-Brücken auch die dicksten Wände. Das teure Verlegen zusätzlicher Netzwerkkabel entfällt damit. Ausprobieren lohnt sich also.

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Zu den Kommentaren (8)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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8 Kommentare
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  • UbIx 34
    UbIx 07.02.2019 Link zum Kommentar

    Komisch, dass wohl am weitesten verbreitete MESH in Deutschland und vermutlich der Welt, habt ihr nicht betrachtet. Freifunk.net funktioniert schon recht flächendeckend in Berlin und anderen Städten. Als offenes WLAN ist es mit jedem WLAN fähigen Gerät in reichweite verbindbar und kann auch von jedem Router mit dem Internet versorgt werden. Die Daten werden automtisch über die beste Verbindung geschickt. Viele vorhandene Router können einfach darauf aktualisiert werden. Da Freifunk frei ist erfordert es keine weitere Autorisierung und jeder gast kann es nutzen. Dabei braucht sich man sich um die provider Haftung nicht weiter zu kümmern, da dieses die freifunk provider übernehmen.
    PS: bei uns im ort ist Freifunk dank einiger Unterstützer, fast flächendeckend in der Kernstadt verfügbar.


    • C. F. 79
      C. F.
      • Admin
      07.02.2019 Link zum Kommentar

      Bei uns kennt das niemand.


    • 1
      astaubach 08.02.2019 Link zum Kommentar

      Vom Freifunk waren wir hier auf dem Dorf auch mal begeistert. Leider versuchten unsere Neubürger, abends bzw. nachts auf den Meter genau den besten WLAN-Empfang zu bekommen. Rudelbildend vor der Sparkasse, in hoher Lautstärke, sämtliche Grundstücksgrenzen missachtend, zwischen Autos und Motorrädern gequetscht oder unterm Schlafzimmerfenster. Das war ärgerlich.


  • 56
    Gelöschter Account 07.02.2019 Link zum Kommentar

    "der Router kann im Keller bleiben, der Rest des Hauses drahtlos mit WLAN versorgt werden" - das muss mir mal jemand erklären. Wenn man ein ganzes Haus mit WLAN versorgen möchte, nutzen WLAN-Repeater mit Mesh-Option nicht viel, da das Signal irgendwann extrem schwach wird (Beispiel: WLAN-Router steht im Keller, im Erdgeschoss Router 1, im Obergeschoss Router 2 und im Dachgeschoss Router 3 - da müsste das Signal vom WLAN-Router [Keller] über Router 1, Router 2 bis zum Router 3 durchgeschleift werden, damit im Dachgeschoss WLAN verfügbar wäre). Da hilft nur die kabelgebundene Lösung, sprich: LAN oder ggf. Power-Line. Und in jenem Fall wäre es Wurst, ob die Router vermesht (gibt es das Wort ;-) ? ) sind oder als ordinäre Router fungieren.
    In der Regel sollte der WLAN-Router, der am ISP hängt, immer in der Mitte stehen, weil er das stärkste Signal hat.


    • C. F. 79
      C. F.
      • Admin
      07.02.2019 Link zum Kommentar

      Ich habe die Fritzbox in die Mitte vom Haus umpositioniert und dafür eine neue Netzwerkleitung gelegt (das Haus ist L-förmig). Links und rechts davon, als in den L-Schenkeln, habe ich je einen Repeater installiert. So habe ich im ganzen Haus, auch ein Stockwerk tiefer, und im Garten komplette Netzabdeckung. Sehr gut sogar.

      Karsten K.


    • 70
      Michael K. 07.02.2019 Link zum Kommentar

      Jeder Knoten verstärkt das Signal ja wieder. Nur zwischen benachbarten Knoten sollte die Dämpfung nicht zu gross sein.
      Steht der Router im Keller, und kommen im Erdgeschoss darüber sehr gute - 40 dBm an, reicht das auch für hohe Datenraten. Kommen im ersten Stock dann vom Router im Keller nur noch -80 dBm an, ist nach dort keine Verbindung mehr möglich, oder bestenfalls eine sehr langsame. Da der erste Meshknoten im Erdgeschoss das Signal aber wieder regeneriert, und z.B. auf 0 dBm anhebt (20 dBm maximal zulässig), stehen im ersten Stock wieder -40 dBm an, so dass auch dorthin eine Verbindung mit hoher Datenrate zur Verfügung steht.
      Das entspricht im Prinzip dem Repeaterverfahren, ist aber viel hochgezüchteter. So können Meshnetzwerke einen optimalen Weg zum Teilnehmer finden, den Signalweg durch das Netzwerk also optimal routen. Für die Netzwerkorganisation steht ein eigener Kanal zur Verfügung.
      Ob man derzeit schon mehrere Netzknoten für Mehrwegeausbreitung (Mimo) koordinieren kann, und was das genau bringt, wenn jeder einzelne schon Mimo-fähig ist, entzieht sich meiner Kenntnis, wäre aber ein denkbares Szenario, um die Datenraten in ungeahnte Höhen zu treiben.
      Immerhin kann jeder Netzknoten volle 100 mW Sendeleistung alleine im 2,4 GHz Bereich einbringen, ohne mit geltenden Vorschriften in Konflikt zu geraten.


      • UbIx 34
        UbIx 07.02.2019 Link zum Kommentar

        Michael K., genau dass kann man z.B. bei AVM (und den von mir erwähnten Freifunk) auch machen. Einfach die Router via Netzwerkabel oder via PowerLAN verbinden und bei entsprechend Konfigurieren. Bei mir Hängt der Mesh Rotuer auch via LAN Backbone zusammen (sowohl bei AVM - das das 5GHz Band benutzt als auch Freifunk das 2,4GHz Band besiedelt).

        Michael K.


    • 41
      Karsten K. 08.02.2019 Link zum Kommentar

      Das Mesh kann das Internet per LAN bekommen, wenn ein WLAN-Station als Accesspoint konfiguriert ist.

      Es macht auch Sinn, den Router nur dann mit WLAN zu betreiben, wenn er einigermaßen zentral steht. :-O

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