Xiaomi Mi Band 6 vs. Huawei Band 6: Welcher Billig-Tracker gewinnt?
Seid Ihr auf der Suche nach einem Fitness-Tracker, der weniger als 50 Euro kostet? Dann solltet Ihr bei den chinesischen Marken Xiaomi und Huawei schauen. Denn mit dem Mi Band 6 und dem Huawei Band 6 haben diese zwei echte Spitzenkandidaten im Angebot. NextPit hat beide Modelle für Euch getestet und lässt sie im Wearable-Vergleich gegeneinander antreten.
Günstige Fitness-Tracker schauen längst nicht mehr nur, ob Ihr auch brav 10.000 Schritte am Tag zurückgelegt habt. Stattdessen können Modelle wie das Huawei Band 6 und das Xiaomi Mi Band 6 neben dem Puls auch den Sauerstoffgehalt in Eurem Blut tracken. Dadurch empfehlen sich die Modelle als günstige Orientierung, falls Ihr Asthmatiker seid oder aus anderen Gründen auf Eurem SpO2-Wert achten müsst.
Im nachfolgenden Vergleich schauen wir, wie sich die beiden Fitness-Tracker im Vergleich schlagen. Doch vorher noch ein kleiner Hinweis: Das Honor Band 6 ist noch ein wenig günstiger als das Huawei Band 6, bietet aber SpO2-Tracking nicht 24 Stunden am Tag. Aus diesem Grund haben wir uns für diesen Vergleich für das Huawei-Modell entschieden.
Design und Bedienung
Endlich mal zwei Fitness-Tracker, die sich optisch unterscheiden! Denn während Xiaomi beim Design des Mi Band 6 nach wie vor auf Rundungen setzt, hat das Huawei Band 6 Ecken und Kanten bekommen. Die Displays beider Modelle sind aber im Vergleich zum jeweiligen Vorgängermodell gewachsen. Xiaomis AMOLED-Display misst 1,56 Zoll und Huawei verbaut ein AMOLED-Panel mit 1,47 Zoll.
Auch wenn die Gehäusegrößen keineswegs identisch sind, handelt es sich bei beiden Fitness-Trackern um sehr kompakte Geräte. Das Mi Band 5 misst 47,4 x 18,6 x 12,7 Millimeter, während Huaweis Tracker mit 43 x 25,4 x 11,45 Millimetern deutlich breiter, dafür aber kürzer und flacher ist. Das Gewicht des Huawei-Modell ist mit 18 Gramm noch ein wenig leichter als die 24 Gramm, die das Mi Band 6 auf die Waage bringt.
Wichtig bei der Konzipierung eines Fitness-Trackers ist natürlich, ob das Gehäuse gegen eindringendes Wasser und Staub geschützt ist. Beide Modelle sind nach 5 ATM gegen Wasser geschützt und eignen sich somit auch für die Nutzung beim Schwimmen. Passend für Schwimmer bieten beide Fitness-Tracker entsprechende Tracking-Modi an.
Ganz nach dem Motto "form follows function" bedient Ihr beide Fitness-Tracker hauptsächlich über den Touchscreen auf der Vorderseite. Zur Aktivierung platziert Huawei an der rechten Seite des Huawei Band 6 einen "echten" Knopf. Xiaomi hingegen ließ den kapazitiven Bedienknopf unterhalb des Displays in der sechsten Generation fallen. Damit zeigt sich das Huawei Band als Tipp für Sportler*innen, die häufig Handschuhe oder sonstige Sportklamotten tragen, die das Antippen auf dem Display behindern.
Einmal aktiviert, funktioniert die Bedienung beider Geräte aber ähnlich. Ihr navigiert über Wischgesten durch das jeweils proprietäre Betriebssystem. Dabei steht Euch trotz der unterschiedlichen Hersteller ein ähnlicher Funktionsumfang bereit. Eine perfekte Überleitung!
Sensoren und Funktionsumfang
Denn beim Blick auf das Datenblatt fallen viele Ähnlichkeiten bei den gebotenen Sensoren und Funktionen auf. Während das Huawei Band 6 und das Mi Band 6 Sensoren für den Puls, den Sauerstoffgehalt Eures Blutes, Beschleunigungssensoren und Bluetooth gemein haben, fehlt jeweils WLAN und GPS. Heißt für Euren sportlichen Alltag, dass Ihr Euer Handy am besten immer in der Nähe habt. Ach ja, ein Umgebungslichtsensor fehlt jeweils auch.
Sind die Sportarten, denen Ihr nachgeht, ein wenig ausgefallener, sprintet das Huawei Band 6 nach vorne. Während das Mi Band "nur" 30 verschiedene Sportmodi bietet, sind beim Huawei Band 6 auch Sportarten wie Fallschirmspringen, Lasertag oder Autorennen dabei. Jeweils könnt Ihr die Aktivitäten aber auch einfach über den freien Modus aufzeichnen, bekommt dabei aber weniger präzise Kalorienangaben mitgeteilt.
Als moderne Fitness-Tracker für moderne Menschen könnt Ihr auch drauf achten, ob Ihr im Alltag zu viel Stress habt. Dazu messen beide Geräte Euren Schlaf, wenn Ihr sie nachts am Handgelenk lasst. Für Leserinnen könnte noch wichtig sein, dass Huawei das Zyklus-Tracking beim Huawei Band 6 nur in Verbindung mit einem HMS-Smartphone anbietet. Damit beschreibt Huawei seine eigenen Handys ohne Google-Dienste.
Das Xiaomi Mi Band 6 hat auch die Nase vorn, wenn Ihr weniger häufig aufs Handy schauen wollt. Denn während das Huawei Band 6 Benachrichtigungen nur anzeigen kann, lassen sich in der Companion-App des Mi Band 6 einige Antwortmöglichkeiten konfigurieren. Diese schickt Ihr dann mit einem Tipp aufs Display ab und teilt Euren Kontakten beim Sport zumindest "Bin grad beim Sport!" mit. Ein Feature, dass ich im Test des Huawei Band 6 echt vermisst habe.
Beide Tracker haben aber den Vorteil, und das ist ein Unterschied zum Honor Band 6, dass sie Euren Blutsauerstoffgehalt 24 Stunden am Tag aufzeichnen können. Und im Versuch, eine ähnlich elegante Überleitung zum nächsten Absatz zu schreiben, weise ich Euch auf den höheren Akkuverbrauch bei Nutzung dieses Features hin.
Akkulaufzeit
Würdet Ihr statt vor diesem Artikel nun im Technikmarkt vor den Verpackungen beider Tracker stehen, würdet Ihr Euch schwer tun: Denn sowohl Huawei als auch Xiaomi schreiben für ihre Fitness-Tracker Akkulaufzeiten von 14 Tagen aus. Im Praxiseinsatz zeigte sich das Xiaomi Mi Band 6 aber als ein bisschen weniger ausdauernd. Casi schaffte es mit dem Mi Band 6 auf knapp zehn Tage. Das Huawei Band 6 hielt bei mir 12 Tage durch, mit ein bisschen weniger Sportbegeisterung schafft man die 14 Tage sicher auch.
Das Aufladen gelingt bei beiden Trackern komfortabel, da Ihr die Elektronik zum Aufladen nicht aus dem Gehäuse nehmen müsst, wie es beim Oppo Band der Fall ist. Stattdessen liegt im Lieferumfang ein magnetisches Ladekabel, das sich an Kontakten auf der Rückseite festhält. Kabelloses Laden per Qi-Standard ist bei beiden Geräten nicht drin. Dafür bietet das Huawei Band aber ein anderes Feature aktueller Top-Smartphones!
Denn hier gibt es eine Schnellladefunktion, die Euch in nur zehn Minuten zwei weitere Tage an Akkulaufzeit in den Akku pumpt. Seid Ihr wie ich vergesslich oder schludrig beim Aufladen Eurer Gadgets, dann ... (Hier habe ich den Satz beendet als Witz, als hätte ich mein Arbeits-Notebook nicht aufgeladen. Klasse, oder?)
Preis und Garantie
Die unverbindliche Preisempfehlung des Xiaomi Mi Band 6 lag mit 45 Euro zum Release deutlich unter der des Huawei Band 6. Für den großen Bruder des Honor Band 6 verlangte der chinesische Hersteller nämlich 59,99 Euro. Nach einigen Wochen im Handel hat sich die Preislage aber ein wenig angeglichen. Schaut einfach auf die aktuellen Preise in folgendem Vergleich:
Einen Unterschied gibt's noch bei der Herstellergarantie: Xiaomi bietet zwei Jahre Garantie, während Huawei es mit 30 Monaten auf 2,5 Jahre schafft. Ein kleines Detail, das Euch aber vielleicht endgültig überzeugt. Denn tatsächlich passt zwischen Mi Band 6 und Huawei Band 6 kaum ein Sportlerhaar.
Fazit: Potato Potatoe
"Gehopst wie gesprungen", "Jacke wie Hose", "Potato Potatoe" – das Huawei Band 6 und das Xiaomi Mi Band 6 sind sich in sauvielen Eigenschaften gleich. Daher ist es wirklich schwer, eine klare Empfehlung für Euch zum Ende dieses Vergleichsartikels zu formulieren. Casi bezeichnet das Mi Band 6 als den eindeutig besten Fitness-Tracker, aber so klar ist das meiner Meinung gar nicht.
Ich persönlich finde das Huawei Band 6 optisch ansprechender und finde einen "echten" Knopf beim Sport sehr praktisch. Somit solltet Ihr also auch auf die kleinen Details achten, über die ich Euch in diesem Artikel informiert habe. Und natürlich auf Euren Geschmack – schaut Euch dafür die Bilder in diesem Artikel an. Denn eines ist sicher: Mit beiden Fitness-Trackern macht Ihr unter 50 Euro keineswegs einen Fehler.
Ich finde es echt erstaunlich was man mittlerweile für sein Geld bekommt. Ich hatte damals eine Fitbit Charge 1 und 2 und wenn ich sehe was man heute bekommt (Display etc) ist das eine schöne Entwicklung