Das 5G-Zeitalter braucht eine neue Art von Betriebssystem
Das Internet of Everything erfordert eine neue Art von Betriebssystem. Unter anderem arbeiten Google und Huawei bereits mit Hochdruck an neuen Plattformen für die 5G-Ära. Android, iOS und Windows werden an Bedeutung verlieren.
Ich kann mich noch gut an die CES 2015 in Las Vegas erinnern – wie üblich Anfang Januar irgendwo zwischen Silvester-Hangover und Jetlag. Doch bei der Eröffnungskeynote war die Müdigkeit schnell verflogen: Der damalige Samsung-Electronics-CEO Boo-Keun Yoon sprach über seine Visionen für das Internet der Dinge – und gab ein für damalige Verhältnisse fast unglaubliches Versprechen ab: Ab 2020 werde „jedes neue Samsung-Gerät ein IoT-Device sein, ob Luftreiniger oder Küchenherd“.
Nicht nur Samsung, sondern alle möglichen Elektronik-Hersteller umspannen uns langsam aber sicher mit einem Netz aus smarten Devices. Auch wenn zur 100-Prozent-Marke noch Luft ist: Immerhin sechs Prozent der bei Saturn gelisteten gut 1.000 Kühlschränke bieten mittlerweile eine App-Steuerung. Ob Samsung ab nächstem Jahr nur noch vernetzte Geräte in den Handel bringt? Wir werden sehen.
Nun stellt sich aber die Frage: Was stellen wir mit all den Daten an, die die Sensoren in unseren Kühlschränken, Luftbefeuchtern, Mikrowellen, Fernsehern, Autos, Smartwatches und Toastern so generieren? Und wie wollen wir unseren smarten Fuhrpark überhaupt im Zaum halten?
100 Kameras in einer App
Ein griffiges Beispiel für Sensoren sind Kameras. Stellt Euch vor, Ihr könntet in der Kamera-App Eures Smartphones nicht nur zwischen dem halben Dutzend der im Gerät verbauten Kameras auswählen. Stattdessen stehen auch die Kamera in Euerm Auto, in Eurem Kühlschrank oder im Fernseher im Wohnzimmer zur Verfügung. Damit könnt Ihr beim nächsten Video-Call einen Live-Feed vom Stau versenden – oder ein Timelapse vom verrottenden Gemüse teilen, das Ihr vergangenen Monat noch voller guter Vorsätze gekauft habt.
Anders herum ist auch das Steuern Eures ganzen IoT-Fuhrparks nicht mehr nur aufs Smartphone beschränkt. Ihr könnt die Wohnzimmertemperatur übers Smartphone regeln, aber wahlweise auch über den Touchscreen im Kühlschrank oder per Sprache über die im Toaster verbauten Mikrofone.
Schnell wird klar: Das Smartphone wandelt sich – von der Hosentaschen-tauglichen Schaltzentrale für unser Leben hin zu einem tragbaren und gerne möglichst groß auffaltbaren Display, wenn man denn gerade eines braucht. Zu Hause gibt es Bildschirme künftig in mehr und mehr anderen Geräten, und ein ganzer Teil der Mensch-Maschine-Interaktion verschiebt sich von Touch zu Sprache.
Monolithische und Micro-Kernel
Die große Herausforderung für die Betriebssysteme der Zukunft besteht nun also genau darin: Nutzer interagieren nicht mehr mit diskreten Geräten, die sämtliche Hardware-Features in sich vereinen. Dominieren werden verteilte Systeme, dessen Hardware-Ressourcen und Interfaces sich überall befinden können.
Heutige Betriebssysteme setzen auf sogenannte monolithische Kernel beziehungsweise Hybrid-Kernel. Die Architektur ist starr und erfordert hohe Mindestvoraussetzungen, was Speicher und Rechenleistung angeht. Android & Co. werden zumindest in ihrer derzeitigen Version niemals auf einer Glühbirne laufen.
Micro-Kernel hingegen sind deutlich modularer. Im Kern sind diese Betriebssysteme deutlich kompakter, lassen sich aber gleichzeitig einfach erweitern, da sämtliche Prozesse außerhalb des eigentlich Kernels laufen – auch über die physikalischen Grenzen diskreter Geräte hinweg. Hier spielt 5G auch eine tragende Rolle, aber dazu gleich noch mehr.
Sicherlich werden Android und iOS noch viele Jahre auf unseren Smartphones laufen. Aber meiner Meinung nach werden die jetzt so wichtigen Betriebssysteme in der kommenden Dekade extrem an Relevanz verlieren.
Betriebssysteme und Interfaces
Google arbeitet mit Fuchsia an einem Micro-Kernel-Betriebssystem, daneben gibt es natürlich auch noch Android Things, das allerdings ähnlich wie Microsofts Windows 10 IoT immer noch irgendwo im Quark steckt. Am meisten Fahrt nimmt derzeit Huaweis Harmony OS auf. In der öffentlichen Wahrnehmung war das System aufgrund der politischen Verwirrungen zwischen den USA, China und Huawei irgendwie als Android-Alternative angekommen. Doch mit der Micro-Kernel-Architektur hat das Open-Source-Betriebssystem viel mehr Potenzial für eine vernetzte Welt.
In der nächsten Dekade kommt aber noch eine weitere Frage auf: Was ist ein Betriebssystem überhaupt? Während sich die Wörterbuch-Definition wohl nicht verändern wird, darf man eine Verschiebung in der User-Wahrnehmung erwarten. TheVerge etwa titelte bereits im vergangenen Jahr: „Amazon wants Alexa to be the operating system for your life“.
Nun ist Alexa per Definition kein Betriebssystem, sondern eher ein Interface, das betriebssystemunabhängig funktioniert – ebenso wie (theoretisch) Cortana oder der Google Assistant. Ein weiteres Beispiel für ein theoretisch betriebssystemunabhängiges Interface ist das im asiatischen Raum verbreitete WeChat. Die Nutzer chatten hier nicht nur; sie bezahlen mit WeChat, finden Wohnungen und schließen Mietverträge ab und haben ihre Ausweisdokumente hinterlegt.
Auf die Frage nach der Bedeutung von Android erntet man eher nur ein Schulterzucken – Hauptsache, die Alternative unterstützt WeChat. Weder Google noch Huawei wollten übrigens unsere Anfragen bezüglich Fuchsia oder Harmony OS kommentieren; Neuigkeiten werde es frühestens 2020 geben.
Die Bedeutung von 5G
Die Bedeutung von 5G für das Internet of Everything dürfte spätestens jetzt klar sein. Künftig verbindet sich jedes Gerät direkt mit der Cloud und mit Eurem persönlichen Ökosystem. Euer WLAN zu Hause wird damit genauso überflüssig wie der DSL-Anschluss und die lästige Bluetooth-Verbindung zwischen Kopfhörer und Smartphone. Hier wird aber auch schnell klar, welche Macht die Provider zukünftig haben werden; sie werden noch mehr zur Schnittstelle Eures gesamten digitalen Lebens.
Ein weiterer Schritt ist übrigens auch die fortlaufende Umstellung auf IPv6. Der erweiterte Adressraum bietet Platz für 6*10^23 Geräte – pro Quadratmeter Erdoberfläche. Das entspricht ungefähr der Zahl der Sterne im beobachtbaren Universum pro Erdenquadratmeter wohlgemerkt. Zum Vergleich: IPv4 ist mit insgesamt nur 4,29 Milliarden IP-Adressen ganz schön knapp bemessen.
Das dürfte für den Rest des Jahrhunderts ausreichen, egal wie viele Toaster, Öfen und Duftspender wir ins Netz hängen. Oder? Mit exponenziellem Wachstum tut sich der menschliche Verstand ja traditionell schwer. In einem von MEMS oder Foglets bewohntem Internet of Everything könnte selbst IPv6 irgendwann an seine Grenzen stoßen. Aber bis dahin gibt es noch ganz andere Probleme zu lösen.
Bye bye, Windows, Android & Co.?
Zurück zu Android, Windows und Konsorten – werden die klassischen Betriebssysteme nun also bald in der Versenkung verschwinden? Sicherlich nicht. Aber der Anteil an unserer Aufmerksamkeit wird in den nächsten Jahren schwinden. Bis vor gut einem Jahrzehnt lief unser Online-Leben nahezu vollständig über Desktop-Computer oder Notebooks. Dieses Jahr zählte Similarweb bei den Website-Visits einen Mobile-Anteil von 58 Prozent, Tendenz steigend.
Ich bin mir sicher, in zehn Jahren wird der Markt nicht nur zwischen Desktop-Computern, Notebooks und Smartphones aufgeteilt sein, sondern regelrecht zersplittern. Statt News am Bildschirm zu lesen, führen wir Unterhaltungen mit plattformunabhängigen Sprachassistenten über das Tagesgeschehen. „Alexa, wie sind die Wahlen heute ausgegangen?“ – „Wie hat Politiker XYZ reagiert?“, und so weiter.
Statt Spiele als diskretes Erlebnis auf einem Gerät wahrzunehmen, hält Gamificiation Einzug in unseren Alltag – gleichzeitig ziehen wir uns stundenlang in fotorealistische VR-Welten zurück, die wiederum auf anderen Plattformen laufen. Mit AR- und MR-Brillen können wir überall und jederzeit Medieninhalte konsumieren.
Klingt nach Chaos?
Harmony OS heißt in China Hong Meng. Der Name bedeutet wörtlich übersetzt unter anderem „dichter Nebel“. Hong Meng steht in der chinesischen Mythologie sinnbildlich für das ursprüngliche Chaos, das die Welt vor der Schöpfung beherrscht.
Ein treffender Name für die Welle, die mit dem Internet of Everything gerade auf uns zurollt.
So richtig haben es viele noch nicht verstanden, was ein OS für IoT für Anforderungen hat, und warum Linux (Android ist meines erachtens kein eigenes Betriebssystem sondern eine Distribution) dort nicht zu toppen ist.
Die Anforderungen für einfache Systeme werden von Bluetooth LE bzw. Smart und ZigBee bestens bedient. Ansonsten kann man Linux extrem klein machen und es unterstützt fast alle Hardware.
Größter Speicher- und Resourcenfresser ist das TCP-IP protokoll unabhängig vom Betriebssystem!
Utopische Prophezeihungen, von denen die meisten vermutlich nicht eintreten werden.
5G: Nicht nur, dass das neue Mobilfunknetz durch den unsinnigen Huaweiverzicht möglicherweise einige Jahre später, und zu deutlich höheren Kosten einigermaßen ausgebaut sein wird, es wird auch preislich nicht mit dem Festnetz konkurrieren können. Warum also auf DSL und WLAN verzichten? Um höhere Kosten für 5G Konnektivität zu haben?
Das Festnetz wird derzeit gerade auf der letzten Meile massiv mit Glasfaser ausgebaut. Verschwendete Ausgaben? Wohl kaum. Festnetzinternet wird nicht nur 5G überle ben, sondern auch 6G und 7G.
Auch gemachte Aussagen zu direkten Vernetzung von Smart-Devices mit 5G halte ich aus technisch-physikalischer Sicht für nicht haltbar. WLAN-Transceiver erfordern erheblich höhere Leistungen als Bluetooth-Transceiver. Aber am allermeisten verbrauchen Mobilfunkmodems, und wie schon geschrieben wurde, werden die derzeit noch richtig warm. Aber auch verbesserte zukünftige Versionen werden kaum mit unter 1 Watt Sendeleistung arbeiten und natürlich auch nicht mit 100% Wirkungsgrad.
Kabellose Kopfhörer empfangen zwar überwiegend, aber das Protokoll wird mit Sicherheit gelegentliches Senden erfordern.
Bei 100mAh Stunden Akkukapazität der winzigen Hörer, bei einigen auch deutlich weniger, dürfen wir uns dann über 20 Minuten Laufzeit freuen?
Bluetooth, es muss nur wenige Zentimeter, statt 2 km oder mehr überbrücken, kann dabei mit 1 mW Sendeleistung auskommen. Also liegt auf der Hand, dass auch in Zukunft Bluetooth die Basistechnologie für die Verbindung mit einem Gateway sein wird, das über einen wesentlich größeren Akku verfügt, oder gleich am Stromnetz hängt.
Kühlschränke und Kameras:
Die Kombination eines kurzlebigen Produktes, wie eines Tablets, das schon aufgrund der verbauten Technik, aber auch aufgrund ausbleibender Updates, mit einem langlebigen wie einem Kühlschrank ergibt keinen Sinn, solange sie nicht modular erfolgt.
Oder will man den Kühlschrank nach drei Jahren entsorgen, obwohl er für 15 gut wäre?
Den Tableitteil austauschbar zu gestalten, wäre zwar die Lösung, dürfte aber für die Hersteller eine Giftalternative sein, wie tauschbare Akkus. Und auch die Konsumenten werden ihren bezahlten Kühlschrank nicht alle paar Jahre für viel Geld aufrüsten wollen, angesichts des geringen Mehrwerts, den absehbar seine Vernetzung bringt.
Soli wurde von Google als neue Form der Benutzerschnittstelle nicht nur für Smartphones entwickelt. Statt des Radars hätte man auch Kameras verwenden können. Aber man geht davon aus, dass die Leute nicht immer mehr Kameras wollen, schon gar nicht in ihrem privaten Umfang.
Smarte Assistenten: Sprachansagen werden Bildschirme nie ersetzen. Zwar kann man noch erfahren, wer die Wahl gewonnen hat, aber der Wählerbewegung zu folgen, ohne Diagramme und Displays, das wird den wenigsten gelingen. Deshalb gibt es ja Assistenten mit Display. Dann kann man aber auch gleich bei Smartphone und Tablet bleiben.
Zumal gerade jetzt immer mehr Sprachassistenten von Google, Amazon und Co. mit Display vorgestellt werden. Der Trend dahingehend entwickelt sich also eher in die genau entgegengesetzte Richtung, weg von "ausschließlich Sprache".
"Nun stellt sich aber die Frage: Was stellen wir mit all den Daten an, die die Sensoren in unseren Kühlschränken, Luftbefeuchtern, Mikrowellen, Fernsehern, Autos, Smartwatches und Toastern so generieren?"
Am besten ist es, die eigenen Daten gleich mal für passendes Geld zu verkaufen. Dank SmartHome und Internet kann doch jeder in fremde Häuser blicken. Da kann man entsprechend auch die Möglichkeit nutzen und mit eigenen Daten Geld verdienen.😁
Ach lass das mal die großen Unternehmen machen ^^ Die speichern absolut alles, auch wenn sie bisher keine Ahnung haben, was sie damit sollen. Einfach um für die Zukunft schon die Daten zu haben. Wenn Google jetzt zum Beispiel irgendeine neue Technologie in Form eines Algorithmus vorstellt, haben sie im Idealfall direkt Unmengen an Daten, statt erst danach mit der Sammlung dieser anzufangen.
Hast bestimmt auch schon mal davon gehört, dass jeder Mensch am Tag ca. 500MB an Daten produziert (Tendenz steigend) ^^
Und um nur mal ein simples Beispiel zu nennen:
Wenn Sensoren merken, dass bspw. der Kühlschrank leer ist, können Unternehmen das nutzen, um etwaige Angebote zu machen. So stellt man vielleicht fest, dass in dieser und jener Region vornehmlich zum Dienstag der Kühlschrank besonders leer ist und schafft Anreize, an diesem Tag einkaufen zu gehen 🤷♂️ Gibt sicherlich bessere Beispiele, aber das ist mir jetzt einfach ao eingefallen.
Für deine Daten allein kriegst du zudem wahrscheinlich eher nicht so viel ^^ Unternehmen sind wenn dann eher an den Daten vieler interessiert, nicht nur an dem von "normalen" Einzelpersonen.
Das ist schon heute der Standard.👍 Solange es nicht die Bankdaten betrifft ist es mir egal was mit meinen Daten passiert. Ändern oder verhindern kann man es sowieso nicht. Wer sich im Internet bewegt ,muss damit rechnen dass die eigenen Daten nach China gesaugt werden.
Erfassung von Daten ist per se nichts Negatives. Eine Verkehrszählung im Ortskern ist doch prima, wenn das Ergebnis dessen eine Ortsumgehung zur Folge hat - die Anwohner werden sich dafür bedanken. Suche ich im Urlaub eine Pizzeria, dann freue ich mich doch, wenn ich in den Suchergebnissen keine aus Flensburg, Füssen oder Aachen angezeigt bekomme - sondern aus dem Gebiet, wo ich mich gerade aufhalte.
Wenn mich der Supermarkt mit tollen Angeboten dienstags in den Laden lockt - na prima! Dann spare ich Zeit und Geld - wenn ich das möchte. Im Laden selbst werde ich ja auch ggf. überwacht.
www.heise.de/newsticker/meldung/Tracking-im-Supermarkt-Wie-Haendler-ihre-Verkaeufe-durch-Kundenortung-ankurbeln-wollen-3973727.html
Dennoch haben Behörden oder Online-Anbieter Zugriff auf Kontodaten.
www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/datensouveraenitaet-das-bankkonto-wird-zum-offenen-buch-15377838.html
www.vlh.de/wissen-service/steuer-nachrichten/kontenabruf-durch-das-finanzamt.html
...und das schon seit längerer Zeit.
Wer das alles nicht möchte: ganz einfach - ausschalten! Da ist es wie beim Sex - die beste Verhütung (vor Schwangerschaft oder Infektionen) ist KEIN Sex; Spaßfaktor allerdings: Null.
Welchen Nutzen uns das 5G bringt, werden wir sehen. Vom Nutzen des Internets oder SmartPhones (gegenüber "normalen" Mobilfunktelefonen) in dessen Anfängen war ich auch nicht wirklich überzeugt. Warten wir doch einfach gelassen ab, was so kommt - ohne gleich schwarz zu malen oder zu verteufeln - oder alles rosarot zu sehen... Es ist noch soooo viel Zeit bis dahin.
Ansonsten dürfte sich auch hier die Weisheit bewahrheiten: wer nicht mit der Zeit geht - geht mit der Zeit.
Sehr spannender Lesestoff dazu bei der NYTimes:
https://www.nytimes.com/interactive/2019/12/19/opinion/location-tracking-cell-phone.html
Gelesen 👍. Die Amis sind aber nicht so schlimm wie die Asiaten.
Solche euphorischen Artikel hab ich 1999 auch des öfteren gelesen. Ein Jahr zuvor ging Amazon Deutschland online und es hieß damals, in zehn Jahren spätestens, also 2009, würden wir ausschließlich im Internet einkaufen und uns durch 3D Shops bewegen, die Produkte aus den Regalen nehmen und der stationäre Handel wäre Geschichte. Man würde sich auch nicht mehr in Kneipen oder Cafés treffen, sondern nur noch online mit seinem Avatar ausgehen. Usw usw.
Das ist 20 Jahre her und von diesen ganzen Prophezeiungen ist nicht wirklich viel eingetroffen. Technischer Fortschritt passiert eben doch nicht so schnell, wie man das immer denkt.
Oder wie war das, als man sich 1984 vorgestellt hat, dass 2015 überall fliegende Autos und "echte" Hoverboards durch die Gegend rasen... ^^
Naja.... andere "Vorhersagen" sind eingetreten oder wurden übertroffen. Ob dies nun "viel" oder "nicht viel" ausmacht, liegt wohl im Auge des Betrachters.
Nah dran waren die Macher des Films (Zurück in die Zukunft) mit den Datenbrillen – Google Glass & Co. lassen grüßen. Realität geworden sind auch die Flatscreens und die Möglichkeiten, etwas mit einem Fingerabdruck zu öffnen. Auch Videotelefonie ist heute dank Facetime und Skype Standard.
Der Communicator von Kirk, Spock und Kollegen wirkt schon längst wie ein Ding aus dem Museum und wird noch nicht mal müde belächelt.
www.androidpit.de/SciFi-Vorhersagen
"1984" (George Orwell - Social-Credit-System) ist ebenfalls längst Realität und enorm detailreicher als das "Vorbild".
Was lernen wir daraus? Manches wird so kommen, manches nicht.
Android wird an Bedeutung verlieren? Nicht in den nächsten 20 Jahren. Zuerst mal muss 5G weltweit verfügbar sein, damit alles natlos und Länderübergreifend funktioniert, sonst braucht man für jedes Land ein eigenes Gerät.
Zu allererst braucht 5G eine ausgereifte Technologie, die Smartphones nicht zum Schmelzen bringt und auch besser funktioniert, als nur über eine halbe Straße.
Und nur durch einen neuen Funkstandard wird kein einziges Betriebssystem an Bedeutung verlieren. Der Gedankengang allein macht schon keinen Sinn.
"Die Bedeutung von 5G für das Internet of Everything dürfte spätestens jetzt klar sein."
Nicht wirklich, da 5G Stand jetzt absolut unbrauchbar ist und noch in keinster Weise bekannt ist, ob sich das jemals ändert und ob 5G dann wirklich eine Rolle spielt. Bisher gab es nur hohle Versprechen, die noch in extrem weiter Ferne liegen.
Mir ein Rätsel, woher ihr schon wieder diese Lobhudeleien nehmt...
Auch zweifle ich extrem stark daran, dass sowas wie News-Seiten von Sprachassistenten abgelöst werden. Genauso wenig wie sonstige Kommunikation. Die Masse ist nicht ganz grundlos vom Telefonieren mehr und mehr zur Kommunikation in Schrift- / Textform gewechselt.
Mir ist aufgefallen, dass die jüngere Generation immer mehr die Möglichkeit entdeckt, mit ihrem Messenger Sprachnachrichten versenden zu können. Da braucht man nicht so lästig zu tippen. Und manchmal finden sie es sogar gut, wenn direkt eine Sprachnachricht zurück kommt. Wir nannten das früher "telefonieren". Mal schauen wie sich das entwickelt.
Wir nannten das früher nicht telefonieren. Sprachnachrichten versenden ist ganz etwas anderes als telefonieren. So wie eine Messengernachricht etwas anderes ist als eine SMS, auch wenn beides aus Text besteht.
Aber je mehr man aufs schreiben verzichtet, desto mehr verblödet die Menschheit und verlernt die Rechtschreibung.
Ja, Tenten. Wir hier oben an der Küste wissen es schon lange:
Jenseits der Elbe ist das Leben nicht dasselbe.
Nun, Dank des Klimawandels wird es ja nun auch im Norden warm ;-)
@Ahoi
Und trotzdem ist das Versenden von (einseitigen) Sprachnachrichten nicht vergleichbar mit Telefonieren. Wenn dem so wäre, wäre quasi sämtliche Sprachkommunikation "telefonieren".
Du fragst deinen Sprachassistenten nach dem Wetter? Dann telefonierst du mit ihm. Wird schnell ziemlich deutlich, dass das Quatsch ist...
Und auch trotz der Existenz dieser Funktion findet die meiste Kommunikation mittlerweile eben in Textform und in Messengern statt - nicht auditiv. Und das wird sich eben nicht mehr ändern, da ein Großteil der Leute keine Lust hat, in Bus, Bahn oder sonst wo, laut auszusprechen, was er der Freundin oder wem auch immer schicken will. Von sowas wie Bildern, Videos, Musik usw. mal ganz zu schweigen.