Casa Casi 72: Inflation & Tech: Werden iPhone und Co deutlich teurer?
Energiepreise ziehen an, Lebensmittelpreise sowieso: In vielen Bereichen bemerken wir die Inflation empfindlich. Das beschäftigt Fabi, Palle und Casi in der heutigen Podcast-Folge – und sie machen sich Gedanken dazu, ob diese teilweise drastischen Preisanstiege sich auch auf die Preise der nächsten Tech-Gadgets auswirken.
Ja, wir alle ächzen unter der Inflation. Wir in Deutschland wurden davon lange verschont. Beschäftigten wir uns mal mit dem Thema, dann vielleicht, weil in den Nachrichten von fernen Ländern wie Argentinien (Link in den Show Notes) berichtet wurde, die von schlimmen Inflationen geplagt werden.
Jetzt ist sie aber hier: Wir bemerken sie beim Strompreis, den Heizkosten, an der Zapfsäule und im Supermarkt. Wir verlieren Kaufkraft, unser Geld verliert an Wert. Grund genug, dass wir uns heute in der "Casa Casi" mal damit auseinandersetzen wollten. Natürlich nicht ganz allgemein, sondern mit einem bangen Blick darauf, dass die Inflation auch Smartphone-Preise in ungeahnte Höhen schnellen lassen könnte.
Droht uns eine heftige Preisspirale?
Nehmen wir das iPhone: Das Basismodell iPhone 14 (Test) nutzt das Vorjahres-SoC der Pro-Modelle und bietet auch sonst herzlich wenig Neues. Das im September veröffentlichte Smartphone wird in der kleinsten Ausführung aber von Apple dennoch für einen Hunderter mehr angeboten als das iPhone 13. Heißt konkret: 999 statt 899 Euro.
Aber ist das bereits ein Indiz, dass die Folgen aus Chip-Knappheit, Pandemie und Ukraine-Krieg bereits bei den Handypreisen angekommen sind? Ich hoffe nicht. Auch, wenn mir ein weiterer merkwürdiger Fall ins Auge gesprungen ist: Nothing verteuert seine Ohrhörer, die Nothing Ear (1) offenbar von 100 auf 150 Euro und begründet das mit den gestiegenen Kosten. Dass Carl Pei dazu erklärt, dass das Produkt durch massig viele Firmware–Updates auch deutlich besser geworden ist, ist dann ein anderes Thema, welches wir separat nochmal besprechen sollten.
Wir überlegen uns in der heutigen Folge, ob solche massiven Preisanstiege nun Normalität werden, oder ob es auch anders geht. Immerhin sind andere Smartphones wie die Pixel-Geräte preisstabil und vermutlich dreht auch Samsung nicht an der Preisspirale mit seinen kommenden Flaggschiffen.
Ehrlich gesagt sind wir im Podcast dann auch wieder vom Thema abgekommen, haben uns unter anderem wieder einmal mit Nachhaltigkeit beschäftigt und mit Unternehmensstrategien, die immer öfter vom Hardwareverkauf auf Service umschwenken. Vielleicht ist es auch einfach zu unappetitlich, darüber zu reden, dass unser sauer verdientes Geld ständig an Wert verliert.
Nichtsdestotrotz hoffen wir natürlich dennoch, dass Ihr Spaß beim Zuhören hattet, unseren Podcast und diesen Artikel teilt, und auch bestenfalls nächste Woche wieder zuhört, wenn wir uns dann einem anderen hochinteressanten Thema zuwenden.
Casa Casi 72: Show Notes
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- Kommentar bei NextPit.de – Apple iPhone 14: Ich will ja nicht über die Preise meckern, aber ...
- WinFuture.de – Apple profitiert von Inflation: Laptop-Marktanteil bald auf Rekordniveau
- finanzen.net – Wieso Apple besonders unter der Inflation leidet
- ZDF – Wie Argentinien mit der Dauerinflation umgeht
- Tagesschau – Schwarzer Tag für Tech-Aktion
- golem.de – Nothing macht Ear (1) deutlich teurer
Das war wieder eine sehr schöne Folge von euch, Danke dafür.
Zu eurem Thema der Nachhaltigkeit und mehr wert daruf zu legen kann ich nur zustimmen.
Wäre es nicht machbar den Punkt Nachhaltigkeit expliziet in eure Testberichte mit aufzunehmen. Es muss ja nicht mal zwingend in die Endbewertung mit einfließen.
Aber zumindest so als letzter Absatz vor dem Fazit mit Informationen wie z.B.
- Wie lange Softwäre Support (inbesondere Sicherheitspatches)
- Kommen die Updates auch pünktlich oder hinken die Geräte schnell hinterher. Sofern alte Testgeräte es Herstellers noch da sind, könnte man schauen welchen Stand diese haben
- gibt es Hinweise zur Reparaturfähigkeit und Ersatzteilbeschaffung
- CO2 Neutraltität bei Produktion/ Recycling der Rohstoffe und Verwendung solcher
Darüber haben wir in der Tat auch schon diskutiert, wie wir das künftig stärker berücksichtigen können. Wir haben ja den Software-Support und auch andere die Nachhaltigkeit betreffende Details in den jeweiligen Sektionen der Tests (beispielsweise, wenn Samsung sowas tut, wie Plastik aus Fischernetzen zu verwenden, oder Nokia auf hohe Anteile recycelten Kunststoffs setzt). Aber vielleicht sollte man das tatsächlich bewusster, umfangreicher und komprimiert an einem Ort im Test auflisten. :)
"Aber ist das bereits ein Indiz, dass die Folgen aus Chip-Knappheit, Pandemie und Ukraine-Krieg bereits bei den Handypreisen angekommen sind?"
Es sollte sich mittlerweile herum gesprochen haben, dass es keine Chip-Knappheit mehr gibt; es ist eher eine Chip-Schwemme.
n-tv.de/wirtschaft/Boom-Branche-erwartet-schlimmsten-Rueckschlag-seit-Jahren-article23528223.html
Die Pandemie hat (u.a. dank Impfungen) seinen Schrecken auch längst (vorübergehend?) verloren.
Solche (negative) Rahmenbedingungen gelten aber doch für alle, oder? Oder nur für Apple? Dass man für einige hundert Euro weniger mit einem aktuellen iPhone gleich ziehen kann, beweist das Pixel 7 Pro vs. iPhone 14 Pro:
trendblog.euronics.de/mobile-web/pixel-7-pro-vs-iphone-14-pro-duell-mit-ueberraschendem-sieger-116250/
Wäre die Inflation (allein) Schuld am Drehen der Preisschraube (insb. Apple) - warum dreht die dann nicht in den USA, wo die Inflation ähnliche Höhen erreicht hat wie hier; der Preis aber geblieben ist.
Dann werden die Preise eben steigen. Vielleicht behalten dann mehr Menschen ihr Smartphone länger als zwei Jahre. Darin sehe ich ein paar Vorteile. Weniger verkaufte Smartphones ist gut für die Umwelt. Und wenn die Hersteller nurnoch alle zwei bis drei Jahre neue Smartphones herausbringen würden, hätten sie mehr Zeit, endlich mal wieder nützliche Innovationen zu entwickeln. Wir sollten nicht über steigende Smartphonepreise lamentieren. Von einem Smartphone kann man nicht runterbeißen. Wichtiger ist doch, dass wir genug zu Essen und zu Trinken haben. Dann behält man ein Smartphone auch mal 4 bis 5 Jahre, spart in dieser Zeit Geld zusammen, und kann dann auch mal ein teures Smartphone kaufen. Bei der aktuellen Weltlage ist es auch besser, sein Geld zusammenzuhalten und auch mal auf etwas zu verzichten.
=====dass die Inflation auch Smartphone-Preise in ungeahnte Höhen schnellen lassen könnte=====
Ja nun, dann wäre es halt so.
Es wäre eher ein Komfortverlust als ein harscher Einschnitt. Verzicht zu üben wäre vielleicht schlimmer😅.
Seine Geräte länger nutzen ist dann die Lösung.
Das sehe ich genauso.