Die c't hat es mal nachgemessen: Bluetooth braucht auch im Standby 3 mW, dabei funkt es aber nicht, sondern macht genau nichts (was für den Anwender von Nutzen wäre):
https://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-22-Was-verbraucht-wie-viel-beim-Smartphone-2826274.html
Bei dem nicht vollständig wiedergegebenen, kostenpflichtigem Artikel steht im kostenlos lesbarem Teil aber auch, dass beim Zugriff auf die Funkmodule die Leistungsaufnahme drastisch steigt, also halte ich 5 mW oder die Wikipedia entnommenen 10 mW dann für sehr realistisch, wenn tatsächlich gefunkt wird. Denn dann ist nicht nur zusätzlich die für die HF-Erzeugung mit ggf. schlechten Wirkungsgrad zusätzliche Leistung nötig, sondern auch die für Verarbeitung, Codierung der Daten usw. nötige Leistung.
Die von Müli genannte Leistung der Kabelhörer ist meines Erachtens nach die Nennleistung, die nie verwendet wird, weil sie eine Grenzleistung der Hörer ist. Wenn Du Boxen mit 100 Watt Nennleistung hast, dann betreibst Du sie vielleicht mit einer mittleren RMS-Leistung von 5 Watt, weil es sonst unangenehm laut wird (was auch mit dem logarithmischen Lautstärkeempfinden des Ohres zu tun hat).
Die Stellung eines Lautstärkereglers hat keinerlei Aussagekraft darüber, welche Leistung an einen Hörer tatsächlich abgeben wird, und korrelliert auch in keiner Weise mit der Nennleistung der Hörer. Hierzu müsste man schon ein hinreichend breitbandiges RMS-Voltmeter verwenden, (mit einem Sinusgenerator und normalem AC-Voltmeter geht's aber auch), die bei noch erträglich empfundener Lautstärke abgegebene Spannung messen, quadrieren und durch den Hörerwiderstand teilen (dass der in Wirklichkeit komplex ist, sei hier mal vernachlässigt, senkt die aufgenommene Leistung aber nur noch).
Ich denke, Inears brauchen für eine angenehme Lautstärke weniger als 1 mW.
Die ganze Diskussion halte ich aber für überflüssig.
Selbst wenn das Bluetooth-Modul oder die Hörer 10 mW verbrauchen würden, entspräche das einem Strom von 3 mA (@3,3Volt). Einen 3000 mAh Akku könntest Du damit 1000 Stunden belasten. Tatsächlich läuft Dein Handy beim Musik hören vielleicht 10 Stunden oder 600 Minuten. Selbst wenn die jeweilig sparsamere Variante einen Verbrauch von 0 Watt hätte, gewinnst Du nur 1 % Laufzeit oder 6 Minuten.
Wenn es Dir also nicht auf einen Laufzeitunterschied von 6 Minuten am Tag ankommt, achte mehr auf andere Gesichtspunkte, wie Preis, Handhabung usw.
Ausserdem musst Du bei Bluetooth-Hörern mit einer deutlich größeren Latenz rechnen, was sich bei Videos und Spielen in fehlender Lippensynchronität bemerkbar machen kann. Hörer die den Standard AptX-Low-Latency unterstützen, können diesen Nachteil vermeiden, wenn das Handy den Standard ebenfalls unterstützt. Entsprechende Hörer sind aber schwer zu finden, und auch teurer.
Ich bleibe bei meiner ursprünglichen Einschätzung, halte die Diskussion aber für rein akademisch, ohne praktische Relevanz.
Quelle: heise.de
— geändert am 13.12.2019, 14:08:16
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