Google Maps: So aktiviert Ihr einen Blitzer-Warner
In vielen Ländern bietet Google Maps die Funktion, vor Blitzern zu warnen. In Deutschland steht dieses Feature jedoch nicht zur Verfügung. Es gibt aber dennoch eine Möglichkeit, einen Blitzer-Warner zu aktivieren. Und nebenbei kann Euch Google Maps auch die erlaubte Maximalgeschwindigkeit anzeigen – und das sogar nativ.
Ganz ehrlich: Wann hattet Ihr das letzte Mal einen Stadtplan in der Hand? Seit Google Maps im Februar 2005 erstmals online ging, hat der Dienst nach und nach erst analoge Karten und dann schließlich Navigationsgeräte ersetzt. Mehr als eine Milliarde Menschen sollen die App im Monat nutzen, um kostenlos interessante Orte zu finden und ans Ziel zu navigieren – ob mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß.
Wer die App allerdings schonmal im Ausland benutzt hat, weiß: In manchen Ländern bietet Google Maps mehr Features an als hierzulande. Google fürchtet sich nämlich vor den hiesigen Gesetzen und lässt lieber die Finger von Funktionen, die sich im gesetzlichen Graubereich befinden. Während sich die gerade erlaubte Maximalgeschwindigkeit inzwischen mit Bordmitteln anzeigen lässt, gibt es auch einen Trick, um einen Blitzer-Warner zu aktivieren.
Blitzer-Warner in Google Maps: So einfach geht’s
Bestimmt habt Ihr schonmal von Blitzer-Warn-Apps gehört – oder selbst welche ausprobiert. Aber die meisten dieser Apps haben ein Problem: Während die App läuft, seht Ihr Google Maps nicht. Ihr müsst Euch also zwischen dem Blitzer-Warner und der Navigation entscheiden. Oder? Nicht ganz. Denn mit einem Trick könnt Ihr beides gleichzeitig nutzen. Ladet Euch dafür die App TomTom AmiGo aus dem Google Play Store herunter und installiert sie auf Eurem Smartphone. Beim ersten Start müsst Ihr Euch zunächst für eine Sprachausgabe entscheiden, und die App lädt die dazugehörigen Sprachdateien herunter. Die Zeit könnt Ihr aber direkt nutzen und unten links auf die drei Striche neben dem Suchfeld tippen. Im sich öffnenden Menü tippt Ihr jetzt auf "Einstellungen" und wischt nach unten bis zum "Überlagerungsmodus". Hier bestätigt Ihr nun mit "Ok", und habt schon die Hälfte geschafft.
Im nächsten Schritt kehrt Ihr zurück zur Karte. Tippt hier auf die Geschwindigkeitsanzeige, und die App fragt Euch, ob sie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit mitsamt Blitzer-Warner über anderen Apps anzeigen darf, als schwebendes Widget quasi. Stimmt Ihr AmiGo hier zu, dann wird das Widget künftig über Google Maps angezeigt. Und selbst wenn Ihr beim Autofahren kein Google Maps zur Navigation nutzt, dann zeigt Euch TomTom AmiGo den Blitzerwarner mitsamt maximal erlaubter Geschwindigkeit auf beispielsweise dem Homescreen an. Mit dem Finger könnt Ihr die Info-Box sogar auf eine beliebige Stelle Eures Smartphone-Displays schieben.
Wenn es nicht klappt, dann liegt es womöglich an den App-Berechtigungen. Öffnet auf Eurem Smartphone die App-Einstellungen und sucht hier unter "Apps verwalten" die AmiGo-App. Je nach Handy-Hersteller heißen die Einstellungen etwas anders – sucht also nach einer Option, die "Popup-Fenster anzeigen" oder ähnlich heißt und erlaubt dies der AmiGo-App. iPhone-Nutzer schauen indes leider in die Röhre. Zwar bietet TomTom die AmiGo-Apps auch für iOS an, allerdings gibt es hier keine Möglichkeit, das Feature zur Überlagerung zu aktivieren.
Achtung, Bußgeld droht
In Deutschland ist die Nutzung eines Blitzer-Warners nicht erlaubt – und damit habt Ihr auch gleich den Grund, wieso Google Maps das Feature hierzulande nicht nativ anbietet. Wie unsere Kollegen von inside digital berichten, gilt das Blitzerwarner-Verbot seit Anfang 2023 sogar auch für Beifahrer. Laut Straßenverkehrsordnung sind Biltzer-Warn-Apps also nicht nur für die Fahrer verboten, auch andere Fahrzeuginsassen dürfen sie während der Fahrt nicht nutzen. Wer erwischt wird, muss mit 75 Euro Strafe und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Hm. Natürlich funktioniert das, aber somit nutze ich also eine Navigationssoftware mit Blitzerfunktion, um Googles Navigation mit entsprechenden Warnungen verwenden zu können? . Wieso dann nicht gleich AmiGo, das übrigens als Tom Toms Gratisvariante durchaus etwas taugt? Man muss schon eingefleischter Maps-Fan sein (trotz mitunter interessanter Routenauswahl), um derartige Umwege zu gehen.