Hardware-Hersteller haben einen Schuldigen für die Chipkrise gefunden
Ein Wort taucht immer wieder auf, wenn es um die schlechte Verfügbarkeit von Elektronikprodukten aller Art geht: die Chipkrise. Dabei sind es nicht High-End-Chips, die fehlen, sondern einfachere Analog-ICs. Deren wichtigster Hersteller wird jetzt zum Ziel vielfacher Kritik.
Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes berichtet, sehen die in Taiwan ansässigen Hersteller von PCs, Smartphones und anderen Geräten vor allem mangelnde Aktionsbereitschaft der US-Firma Texas Instruments als wichtigsten Faktor für die massiven Engpässe bei der Beschaffung von Bauteilen für ihre Produkte. So sind es einfachere Produkte wie die von TI gefertigten Analog-Chips, die die Fertigung von PCs & Co bremsen, nicht unbedingt die von High-Tech-Anbietern wie TSMC gefertigten fortschrittlichen Chips mit extrem geringen Strukturbreiten, heißt es.
Texas Instruments ist der Marktführer bei den sogenannten Analog-ICs, also Chips, die analoge Schaltungen enthalten und heutzutage meist Aufgaben wie etwa die Spannungsregulierung übernehmen. Sie sind essentieller Bestandteil der meisten Geräte, weil sie dafür sorgen, dass die anderen Chips in ihrem Inneren eine einwandfreie Stromversorgung erhalten.
Texas Instruments baut Kapazitäten angeblich zu langsam aus
Wie nun aber Quellen aus der Industrie in Taiwan erklären, hält sich Texas Instruments auch weiterhin mit dem Ausbau seiner Fertigungskapazitäten stark zurück, so dass die ohnehin schon stark gefragten Produkte aus dem Bereich der Analog-Chips zusätzlich noch schlechter verfügbar sind. Erst gegen Ende 2022 wird TI wohl mehr Chips liefern können. Die Quellen aus der Hardware-Industrie kritisierten, dass TI deshalb extrem lange Lieferzeiten habe und derzeit obendrein nicht in der Lage sei, die mit den Kunden bei ihren Bestellungen vereinbarten Zeitpläne einzuhalten.
Die Probleme bei TI sorgen unter anderem dafür, dass in der Autoindustrie die Bänder stillstehen, heißt es. Auch bei den Herstellern von Smartphones und Notebooks soll es deshalb massive Probleme geben. Der Co-Chef von ASUS ließ erst kürzlich verlauten, dass man vor allem mit verlängerten Lieferzeiten bei den Produkten US-amerikanischer Chip-Zulieferer zu kämpfen habe. Er nannte zwar keine Namen, TI und der Konkurrent Analog Devices sind jedoch die beiden Marktführer in diesem Bereich - und amerikanische Unternehmen.
Die Auswirkungen des Mangels an Analog-Chips sind für die gesamte Industrie verheerend. So musste zum Beispiel der weltgrößte Vertragsfertiger für Halbleiterprodukte mit geringen Strukturbreiten, TSMC, einen Umsatzrückgang hinnehmen, weil Apple nicht die ursprünglich erwarteten Stückzahlen seiner neuen High-End-SoCs für das iPhone 13 abnehmen wollte - weil Apple seinerseits wegen eines Mangels an Power-Management-ICs nicht die erhofften Stückzahlen der neuen Smartphones fertigen konnte.
Und ich dachte, Schuld wären die Crytp-Währungen, weil die ganzen Mining Freaks alles kaufen, was Leistung hat, um 0,000000000001 BTC pro Stunde zu generieren. :)
Naja, letztlich bleibt die Hoffnung, dass die sündhaft teuren Grakas irgendwann günstiger werden, wenn man die Nachfrage so langsam gedeckelt bekommt. Und der Trend, dass immer mehr Hardware-Hersteller eigene, und darüber hinaus auch noch richtig gute, Chips in ihre Geräte verbauen, ist ja nun auch kein schlechter.
Wir werden das wahrscheinlich alle überleben
Gez. Robbi Roboter
Wegen Chipmangel: VEB Sachsenring nimmt Produktion von Trabant wieder auf
Zwickau (dpo) - Der weltweite Chipmangel lähmt auch in Deutschland die Industrie. Autos können nicht fertiggestellt werden, weil die wichtigen Prozessoren fehlen. Die VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau nutzen diese Verknappung zu ihrem Vorteil und mischen derzeit mit dem völlig chiplosen Modell "Trabant 601" den Markt auf. Der Kundenandrang ist enorm."Als wir gemerkt haben, dass alle großen Automobilhersteller derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt liefern können, haben wir unsere alten Baupläne nochmal überprüft und festgestellt, dass unser Erfolgsmodell Trabant vollkommen ohne Mikrochips und andere aufwendige Bauteile auskommt, die derzeit nicht verfügbar sind", erklärt Maik Ronny aus der VEB-Gruppenleitung Technik. "Seitdem wird hier wieder fleißig geschraubt."Angesichts der großen Zahl der "Trabis", die hier Tag für Tag die Werkshalle verlassen, schwenken viele Kunden, die bereits bei anderen Herstellern bestellt hatten, auf den Trabant um. "Auf meinen Passat hätte ich noch mindestens zwei Monate warten müssen", meint etwa Susanne Berthold aus Stuttgart, während sie gerade ihren nagelneuen Trabant in moosgrün entgegennimmt. "Ich bin froh, dass ich bei VW storniert habe. Hier habe ich zwar keinen Bordcomputer dabei, aber dafür habe ich mir für einen geringen Aufpreis das RFT A 345 Blankenburg Autoradio einbauen lassen. Damit empfängt man sogar Westsender!"Auch aus dem Ausland erreichen den Zwickauer Betrieb zahllose Bestellungen. "Unsere Auftragsbücher sind voll", so Ronny. "Wenn das so weitergeht, müssen auch wir die Produktion bald wieder zurückfahren, weil uns das Duroplast für die Karosserie allmählich ausgeht." (Quelle: der Postillon)
Richtig gut :) aber ich würde doch eher bei Tesla bestellen. Die liefern komischerweise immer noch pünktlich aus und das obwohl da mehr Chips drin sind als sonst in irgendeinem Gefährt.
Komisch, dabei sind doch immer die Russen und Chinesen an allem Schuld.
nene, das ist nur die US-Sicht auf die Dinge