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Gefährliche iOS-Apps für Kinder: Hier müssen Eltern jetzt reagieren

iPhone 16 with Apple Apps
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Ihr solltet es Euch zweimal überlegen, bevor Ihr Eurem Kind Euer iPhone oder iPad ohne Aufsicht überlasst. Ein neuer Bericht von zwei Kinderschutzgruppen enthüllt alarmierende Ergebnisse über die Alterseinstufung von Apps im Apple App Store. Darin werden "unangemessene und riskante" Inhalte in Apps aufgedeckt, die als "für Kinder ab vier Jahren geeignet" gekennzeichnet sind. Die Studie weist damit auf erhebliche Mängel in Apples App-Prüfverfahren hin. Das müssen Eltern jetzt tun.

Apple hat in seinem App Store einen eigenen Bereich mit Apps speziell für Kinder. Dort finden sich Spiele und Lern-Apps in drei Alterskategorien; für Kinder unter fünf Jahre, für Kinder zwischen sechs und acht Jahre und für Kinder zwischen neun und elf Jahre. Zusätzlich gibt es in jeder App noch eine spezifischere Altersfreigabe, beispielsweise "geeignet für Kinder ab vier Jahre".

Apps mit unangemessen niedrigen Altersfreigaben

In der Untersuchung, die von der Heat Initiative und ParentsTogether Action durchgeführt wurde, überprüften Forscher etwa 800 Apps im App Store. Die Studie deckte mehr als 200 Apps auf, die gefährliche Inhalte und Funktionen enthielten, obwohl sie von Apple als altersgerecht eingestuft wurden. Diese Apps, die insgesamt über 500 Millionen Mal heruntergeladen wurden, waren für Nutzer/innen im Alter von 4+, 9+ und 12+ Jahren freigegeben.

Zu den untersuchten Kategorien gehörten Chat-Apps, Spiele-Apps, Schönheits-Apps, Internet-Browser und Diät- oder Abnehm-Apps, die alle ein Sicherheitsrisiko für Kinder darstellen. Unter den kritischsten Apps waren AI Girlfriend, ein Simulator für virtuelle Freundinnen, und Random Chat, mit dem man Fremden online Nachrichten schicken kann. Beide Apps sind für junge Nutzer/innen völlig ungeeignet, waren aber dennoch als "für Kinder geeignet" eingestuft.

Die Studie identifizierte insgesamt neun Chat-Apps, die eine Kontaktaufnahme mit Fremden ermöglichen, und 24 sexuelle Spiele, von denen einige die Nutzer/innen sogar aufforderten, persönliche Bilder einzureichen. Außerdem fanden die Forscher/innen 28 Spiele-Apps mit Gewalt oder sexuellen Inhalten, 40 Browser-Apps, die Zugang zu eingeschränkten oder verbotenen Websites bieten, und 75 Beauty- und Diät-Apps, die von Kindern ab vier Jahren heruntergeladen werden können.

Innerhalb dieser 24 Stunden wurden insgesamt etwa 800 Apps überprüft. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung wurden mehr als 200 davon als für Kinder ab 4, 9 oder 12 Jahren geeignet eingestuft, obwohl sie bedenkliche Inhalte oder Funktionen enthielten. In einigen Kategorien, wie z. B. Chat-Apps und Spiele für Fremde, wurden die meisten Apps als ab 17 Jahren eingestuft und nur wenige als für Kinder geeignet. In anderen Kategorien wie Abnehm-Apps und Apps mit ungefiltertem Internetzugang waren fast alle überprüften Apps für Kinder ab 4 Jahren zugelassen. Das zeigt, dass Apples Bewertungssystem nicht nur einzelne Apps in riskanten, erwachsenengerechten Kategorien übersehen hat, sondern ganze Kategorien mit potenziellem Schaden.

Apple wird aufgefordert, die Sicherheitsmaßnahmen für Kinder zu verstärken

Diese Ergebnisse unterstreichen die Unzulänglichkeiten von Apples Alterseinstufungssystem und sein Versagen, junge Nutzer/innen effektiv zu schützen. Der Bericht wirft Apple vor, die Sicherheit von Kindern zu vernachlässigen, und fordert das Unternehmen auf, das App-Prüfverfahren zu verbessern. Interessengruppen forderten Apple auf, strengere Richtlinien und gründlichere Bewertungen einzuführen, um zu verhindern, dass unsichere Inhalte als für Kinder geeignet eingestuft werden. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer größeren Verantwortlichkeit und verbesserter Sicherheitsmaßnahmen im App Store.

Der Bericht konzentriert sich zwar in erster Linie auf Apple, betont aber auch die entscheidende Rolle, die Eltern und Erziehungsberechtigte beim Schutz ihrer Kinder vor ungeeigneten Inhalten spielen. Eltern können zwar verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihre Kinder zu schützen, z. B. den Zugang zu ihren Geräten einschränken, die Kindersicherung im App Store aktivieren oder Apps auf gemeinsam genutzten Geräten sperren oder verstecken. Aller Automatismen zum Trotz sollten Eltern aber gerade junge Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem Smartphone hantieren lassen.

Welche anderen Strategien können Eltern anwenden, um ihre Kinder in diesem digitalen Zeitalter zu schützen? Schreibt uns in die Kommentare, wie Ihr den Medienkonsum Eurer Kinder regelt und überwacht.

Quelle: Heat Initiative

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Zu den Kommentaren (1)
Jade Bryan

Jade Bryan
Junior Editor

Bereits seit 2010 schreibe ich über die Mobilbranche und arbeitete hier für diverse bekannte Blogs und Webseiten, bevor ich schließlich meine eigene Webseite startete. Nach einem Ausflug in die Videoproduktion und Video-Tests von Smartphones bin ich heute zwiegespalten zwischen der Android- und Apple-Welt und interessiere mich für Wearables und Smart-Home-Technik. Das sind auch meine großen Themen, die ich seit 2022 für nextpit covere.

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1 Kommentar
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  • 36
    Tobias G. vor 15 Stunden Link zum Kommentar

    Als ich Beauty- und Diätapps gelesen habe, habe ich schon mit dem Kopf geschüttelt, aber sexuelle Inhalte? Uff. Gibt's das bei Android auch? Das ist für mich ziemlich fahrlässig. Klar kann man nicht alle Apps bis ins Detail prüfen, aber die, die in solche Kategorien eingeteilt werden, *muss* man prüfen.

    Davon ab, unser Nachwuchs ist zwar noch nicht ganz "Teenager", darf aber trotzdem keine Apps ungefragt installieren. Das sollte man als Elternteil mMn bis zu dem Alter *immer* prüfen und nicht irgendwelchen Stores überlassen. Hat auch weder eigenes Smartphone noch Tablet und nutzt nur auf Nachfrage unsere Altegeräte.

    Über Bildschirmzeit kann man dann individuell bestimmen.

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