LG G7: Gefangen zwischen zwei Welten
Anfang des Jahres gab es wilde Spekulationen über das nun präsentierte LG G7 ThinQ. Würde LG die G-Serie einstampfen? Hatten die bis dahin getätigten Entwicklungen überhaupt ein Alleinstellungsmerkmal? Eine neue Führungsriege bei LG versucht, das Ruder der strauchelnden Smartphone-Sparte herumzureißen. Eine Einschätzung zum Neubeginn.
LG G7 ThinQ im Hands-on-Video
ThinQ?
Ein bisschen erzwungen wirkt es schon, das G7 mit dem Namenszusatz ThinQ zu versehen. Jeder sollte sich im Klaren sein, dass auf der Straße wohl vor allem vom LG G7 die Rede sein wird. Auch LG wird das wissen. Wofür also diese merkwürdig klingende Zusatzbezeichnung? Sicher, LG will damit seine Produktpalette unter ein Dach bringen. Aber klappt das mit dieser lieblos drangeklatschten Bezeichnung ThinQ? Kaum.
Das Ziel muss doch sein, mit dem Namen dem Smartphone einen Charakter zu geben. Den hat die G-Serie aber verloren, wenn sie denn jemals einen hatte. Die LG-G-Serie an sich ist bekannt, stand aber mal für Highend, mal für Mainstream, mal für IPS-Display (wie jetzt in der siebten Iteration). Da fehlt einfach Identität, die für den langfristigen Erfolg notwendig ist.
ThinQ ist der verkopfte Versuch, die verschiedenen Produkte unter einen Hut zu bekommen. Sinnvoller wäre vielleicht ein All-in gewesen: Einen Aufschrei hätte es vielleicht gegeben, hätte LG die G-Bezeichnung tatsächlich gestrichen. Als neue Smartphone-Reihe wäre ThinQ vielleicht sperrig gewesen, aber ein echter Neustart wäre leichter gefallen.
Mit etwas Geschick und Einsatz könnte im Laden vielleicht einmal der Satz fallen: „Ich will das neue ThinQ!“. So aber verpufft das ThinQ in der Faulheit der Sprecher.
LG hat ein Korea-Problem
Da müssen wir kurz ausholen und zu Apple schauen: Apple steht mit seinen iPhones weltweit für Highend-Smartphones. Die sind natürlich nicht günstig, aber Apple liefert alles, was dazu gehört: Hard- und Software aus einer Hand, Updates und Support. Dieses Image ist weltweit mehr oder weniger identisch.
LG hingegen kämpft damit, dass die Wahrnehmung überall unterschiedlich ist. Allen voran besteht eine massive Diskrepanz zwischen Korea und dem Rest der Welt. Auf dem Heimatmarkt steht LG ganz ordentlich da und erzielt höhere Preise als sonst wo. Dort verkaufen sich vor allem auch die Highend-Smartphones der V- und G-Reihe. In Korea sind die Zahlen der Mobilsparte vergleichsweise ordentlich und so ist es kein Wunder, dass die Produktentwickler ihre Entscheidungen stark für den koreanischen Markt treffen.
Überspitzt könnte man sagen, LG betreibe eine "Korea first"-Politik. Ob Marktstart, Update-Versorgung oder Ausstattungsvarianten: Stets ist Korea gegenüber anderen Märkten im Vorteil und kommt früher oder ausgiebiger zum Zuge. Angesichts der Zahlen ist das verständlich, sorgt aber in anderen Weltregionen für ein Problem: Warum hier ein abgespecktes G6 kaufen? Warum mitunter ein oder zwei Monate länger auf das V30 oder G7 warten?
Gut ist nicht gut genug
Viele Smartphone-Hersteller haben heute das Problem, dass sie gute Smartphones entwerfen. Aber eben nur gute. Angesichts des Konkurrenzdrucks reicht das aber nicht aus. Samsung und Apple machen vielleicht nicht übermäßig viel besser als alle anderen, verschaffen sich aber mittels riesiger Marketing-Töpfe in den Läden einen Vorsprung, den kaum ein anderer Hersteller mit einfach guten Smartphones wett machen kann. Im Laden entscheidet vor allem, für welches Smartphone der Verkäufer die höhere Provision erhält oder welches er am schnellsten verkaufen kann.
Selbst mit den besten Argumenten kann kaum ein Hersteller nicht gegen die Platzhirsche bestehen. Huawei hat es inzwischen geschafft und eine starke Ladenpräsenz entwickelt. LG ist davon weit entfernt, zumal LG kaum willens sein wird, die Ausgaben für Marketing erheblich zu steigern, obwohl es sich gerade mit dem V30 und dem G7 wohl lohnen würde: Die wenigen Problemstellen der beiden Smartphones stünden einer erfolgreichen Marketingkampagne kaum im Weg.
Preise: LG sitzt zwischen den Stühlen
Alles zusammengenommen führt letztlich zum großen Problem, das LG in vielen Ländern hat: Die Preisgestaltung. Ein V30 oder G7 hat hohe Produktionskosten, sodass es LG natürlich hochpreisig starten muss. Allerdings fallen die Preise oft sehr schnell, sodass LG-Smartphones schon wenige Monate nach dem Marktstart recht günstig zu haben sind. Wer kauft oder empfiehlt gerne ein Smartphone, das wenige Wochen später 200 oder 300 Euro günstiger ist?
Hierzulande ist vor allem die Mittelklasse von LG erfolgreich, was sich in den durchschnittlichen Verkaufspreisen zeigt. Die sind nämlich in den meisten Regionen der Welt deutlich niedriger als in Korea. Insgesamt sitzt LG zwischen den Stühlen, irgendwo zwischen Highend und Preisleistungsknüller. Ersteres liefern andere überzeugender, letzteres ist bei anderen besser umgesetzt. Honor oder OnePlus sind dafür perfekte Beispiele: Beide wollen günstige Smartphones anbieten und richten ihre Produktentwicklung auf dieses Ziel aus. LG hingegen ist gefangen zwischen Anspruch auf Highend (im V30 und G7 weitgehend realisiert) einerseits und der Realität als Preisleistungsknüller (aber erst ein paar Monate nach dem Marktstart).
Es bleibt spannend, ob das LG G7 den Umschwung für LG bringen kann.
Werdet Ihr das LG G7 in Betracht ziehen?
Huawei ist doch nur so weit vorne dabei wegen dem Preis und des aggressiven Marketings. jedenfalls damals waren sie günstig. Seit dem P10 sind die auch recht teuer.
In der Schweiz verkauft praktisch kaum ein Laden LG, höchsten online. Provider führen auch kaum LGs.
Seit dem LG G2 sind meine Frau und ich dabei. Sie derzeit mit dem G4 und ich mit dem V10. preis/leistung waren damals Top. Für mich hat LG dass beste UI von allen. Alles ist dort wo man es vermutet und funktioniert mit wenigen Handgriffen, das war beim Z1 anders. Es gibt aber auch nervige dinge, wie die meldungen zum flugmodus und akkustand bei 15%. Wozu brauchts die? Das wiederum war beim Z1 besser.
Aber das werden unsere letzten sein.
Ich habe meiner Frau zum Valentinstag das V20 gekauft, nach sehr langer Recherche. Am schluss war es ein reinfall.
W-lan riss ständig ab. Display brannte sich nach 2 wochen nutzung ein und mit der frontkamera waren keine vernünftigen fotos machbar. Mit dem G4 macht meine frau super selfies, auf dem V20 unmöglich. Die Perspektive war immer falsch und die Farben immer schlecht.
Das G4 ist inzwisch am Anschlag, das Display brennt sich nach kurzer nutzung ca. 40% rundum ein. Auch beim V10 hat es schon begonnen und ich bin nicht mal Poweruser.
Ich liebe mein G6. Bin total mit ihm zufrieden. Zu einem top Preis. (400)
Ich werde den Preisverfall beim G7 schamlos ausnutzen und es mir in ein paar Monaten zulegen.
Schon lange bemängel ich die unterschiedliche Ausstattung der Geräte dazu der hohe Preis für weniger drin. Die Verfügbarkeit ist ein großes Problem bei LG was man deutlich beim V30 erleben durfte. Hätte man gleich nach der IFA das V30 am Markt gehabt würden die Verkaufszahlen bestimmt gut gewesen sein aber nein man mußte drei Monate warten und bis dahin war Samsung und Huawei schon da und haben den Markt gesättigt. Dazu hat LG ein schlechtes upgrade problem mit Sicherheits patches und Android. Die Geräte sind sehr gut und könnten bestimmt besser da stehen.
Sieht so aus, das das G7 noch schlechter laufen wird, wie das G7. Zumal das G6 noch was neues war, kaum Display Rand. Aber das ist heute ja schon "normal". Wenn man jetzt nicht gerade LG Liebhaber ist, wird sich das Ding wohl nicht so gut verkaufen
Ich werde das LG G7 jetzt (und in absehbarer Zukunft) nicht in Betracht ziehen. Schon deswegen nicht, weil es (selbst mit dem zu erwartenden Preisverfall in den nächsten Monaten) außerhalb meines Preisrahmens liegt.
Aber auch wenn ich vom Geld mal absehe: So ein richtiges Haben-will Gefühl löst es bei mir nicht aus. An sich hört es sich zwar gar nicht so schlecht an, bislang habe ich nicht wirklich von etwas gelesen was für mich ein absolutes NoGo wäre (das genotchte Display ist zwar sehr unschön, wäre im Ernstfall aber kein absolutes Kaufhindernis). Aber irgendwie springt der Funke nicht über - und das obwohl ich LG gegenüber eigentlich durchaus aufgeschlossen gegenüberstehe, so einige der früheren Modelle (G2, G3, G4, V10, Flex 2) lösen bei mir immer noch einen gar nicht so kleinen Kaufreiz aus.
P.S.: Es verwundert mich doch etwas, dass bei der ganzen Kritik an LG hier keiner die Sache mit den Bootloops-des-Todes erwähnt. Den Berichten nach waren das ja keineswegs Einzelfälle, sondern kam, gerade beim G4 und V10, ziemlich häufig vor.
(Das ist dann auch einer der Gründe bzw. Hauptgrund weshalb ich weiterhin sehr zögerlich bin meinem oben erwähnten Kaufreiz nachzugeben...)
Das mit den Bootlooops war und ist ein großes Problem. Erst heute hat mich wieder ein Kunde mit dem Problem angerufen. LG war sich dieser Problematik zwar bewusst, hat aber sämtliche Garantieansprüche mit dubiosen Begründungen abgelehnt. In den USA haben wohl einige mit Erfolg geklagt. Schade denn mit der Aktion hat LG sehr viele Kunden verloren. Oft zeigt sich erst im Garantiefall wie unwichtig den Konzernen doch der einzelne Kunde ist. Hab daher auch nach dem G4 kein LG mehr gekauft. Mein Vertrauen haben Sie verloren.
war doch nur beim g4
V10 auch einige
OK selbe Hardware drin ...aber alles was nach dem g4 kam ,gab es das nicht mehr.
G4 und V10 in da House, nie von einem Bootloops was gehört.
Nach einem V10 und jetzt dem G6 bin ich durchaus LG verfallen. Das G6 ist klein, leicht und hat aus meiner Sicht einen super Bildschirm mit 5,7 Zoll ideal und das für einen Preis von knapp 400 Euro. Bisher gibt es keinerlei Beanstandungen und somit müsste ein G7 noch warten oder mind. ein Superlativ beinhalten. Klar der Preis muss stimmen und bei Bedarf wird es sicher wieder ein LG
Naja, beim G7 fällt dann aber der Punkt "klein" weg ^^
Das Ding ist so groß, wie bspw. die Galaxy Notes bis zum 7/FE...
nur etwas schmaler.
Note 7/FE: 153,5 x 73,9 mm
G7 ThinQ: 153,2 x 71,9 mm
Es ist also definitiv ein Phablet ^^ Meiner Meinung nach nicht gerade die beste Idee von LG (wie so oft)
Hatte bis heute das G5 und war die letzten beiden Jahre höchst zufrieden damit. Vor allem wegen Wechselakku, Weitwinkel und UI. Nachfolgehandy sollte das G7 werden, aber mit dem geringen Weitwinkel und dem kleinen Sensor und Akku habe ich mich für das Huawei p20 pro entschieden. Leider keinen Klinke Stecker und keine SD Karte, aber der Akku und die Kamera(s) haben mich einfach überzeugt. Schade LG, vielleicht in zwei Jahren wieder...
Nettes Gerät aber nicht mehr.
Wie so oft fehlt das gewisse "habenwill" Gefühl.
LG hat einfach keine konsequente Linie.
Seit dem G2 oder G3 wird in jedem Gerät was anderes ausprobiert und im nächsten Jahr fallen gelassen.
Beim G2 die Tasten auf der Rückseite, beim G3 das hoch aufgelöste Diplay, beim G4 die Lederrückseite und beim G5 die Modulbauart.
Das Display wurde nach dem G3 natürlich weiter verwendet, aber die rückseitigen Tasten wurden abgeschafft.
Gerade die modulare Bauweise des G5 hätte Potenzial gehabt und mit der richtigen Weiterentwicklung sowie dem Marketing auch Chancen gehabt...aber bereits nach einer Generation zu sagen es wird nicht angenommen ist vielleicht der falsche Weg.
Naja, bei der "ausprobieren und fallenlassen"-Kritik die Lederrückseite des G4 anzuführen finde ich aber schon etwas kleinlich. Die mag man hübsch finden, aber eigentlich ist das doch ein relativ unbedeutendes Designdetail gewesen. Dass sie die nicht noch mal aufgegriffen haben, mag man bedauern, wirklich negativ ankreiden sollten man ihnen das mMn aber nicht.
Und die Tasten auf der Rückseiten wurden keineswegs gleich wieder aufgegeben: G2, G3, G4, V10 und noch ein paar weitere Modelle im Mittel/Niedrigpreisbereich. Zudem ist auch das wieder so ein Detail dessen Wegfall/Umpositionierung man zwar schade finde kann, das aber keine/kaum Funktionseinbußen zur Folge hatte.
Das mit dem schnellen Fallenlassen der Module des G5 war tatsächlich enttäuschend. Wenn man als Hersteller mit so einem Modulsystem anfängt, sollte man idealerweise schon den Anspruch an sich selbst haben, das zumindest ne Weile durchzuziehen. Insbesondere wenn die Module im hochpreisigen Bereich platziert sind...
Aber ich muss sagen, so richtig überrascht hat mich LG's rasche Abkehr von den Modulen nicht gerade. Auch wenn ich wie gesagt theoretisch Loyalität zu einer einmal begonnenen Modular-Linie befürworte, so mus ich doch doch sagen, dass mich die LG-Modulsystem schon von Anfang an nicht so recht überzeugt hat und es realistisch gesehen wahrscheinlich die klügere Entscheidung war die Module nicht fortzuführen.
Alle Handys sind günstiger, LG ist nicht allein. Bei Samsung, HTC, Huawei, Xiaomi funktioniert es genauso. Essential Phone kostete 700€ oder sogar mehr. Nach sechs Monaten ist es schon 500€.
Der Preis ist stabil, nur bei Apple und OnePlus sind die Preise stabil.
LG G7 sieht toll aus. Mal sehen, wie LG seine Software verbessert hat. Wenn der Preis sinkt, könnte es ein tolles Handy sein.
Die Smartphone Reihe von G komplett auf ThinkQ umzubenennen ist ja 'ne Tolle Idee von euch, wenn es mit diesem Zusatz (der ja lediglich auf ein enthaltenes Feature hinweist) auch Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschine, etc gibt.
imaginärer Dialog:
a: "was haste dir denn für'n Smartphone geholt?"
b: "'n LG ThinkQ"
a: "is das nich 'ne Waschmaschine?"
Die Ansicht von "Tim Vor 13 Stunden: Was LG eigentlich...", beinhaltet fast alle Argumente weshalb ich zu NOKIA 8 gewechselt habe und diesen Schritt sofort wieder machen würde! Die verbockte Modul-Idee beim G5 kommt noch dazu.
Die Idee an sich war gut, nur die Umsetzung bzw. der Support grottig... insgesamt nur 3 Module, von denen man nur ein einziges wirklich kaufen konnte und das kaum bis nichts gebracht hat...